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A. 930. ward dem obersten Emir in Egypten ein Befehl vom Sultan, den Najeb oder Statthalter von Egypten, den Ahmed Pascha, aus dem Wege zu räumen, heimlich zugesandt. Das geschahe auf Anstiften des obersten Wes zirs, Ibrahim Bascha, der dem Ahmed Bassa gram war. Aber es mußte sich fügen, daß dieser Befehl dem Ahmed Bassa in die Hände fiel, der ihn ben sich bee hielt, und die Emirs dagegen, an die der Befehl gerichtet war, vor sich kommen ließ, und ihnen kund that, daß sie dem Willen und Geboth des Sultans gemäß Sterben müßten. Sie ergaben sich in eine so traurige Bothschaft, die sie nicht åndern konnten, und wurden also in jene Welk verschickt. Hierauf nahm Ahmed Bassa den Titel als Sultan an, ließ auf den Kanzeln für sich bitten, goldene: und silberne Münzen mit seinem Namen schlagen, trieb Schaßungen ein, und fammlete Geld, um dem bevorstehenden Kriege gewachsen zu seyn. Linter ans dern, die er der auferlegten Schahungen wegen in gefängliche Haft nehmen ließ, waren Gjatem ol Chamrawi und Mahmud Beck. Diese beyde brachen eines Tages, als der Ahmed Bassa im Bade war, sich aus den Eisen loß, liefen auf die Straße, richteten eine Fahne auf, und schrien: Wer dem Sultane getreu wåre, der sollte sich unter seine Fahne begeben. Es ward also hierauf ein ges. waltiger Zulauf; das Volk drang mit Ungestüm in das Bad ein, fiel über den Ahmed Bassa her, und brachte ihn um. Auf diese Weise ward dieses Feuer ersticket.

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*) Zur Zeit des Sultans Solimans haben folgende funfzehn Wezire dem Lanz de Egypten vorgestanden: 1) Mustapha Bassa, von A. 928. 9 Monat und 25 Tage. 2) Ahmed Bassa, der, nachdem er etwa ein Jahr lang seine Pflicht beobachtet, sich zum Sultane aufwarf, darüber es mit ihm ein Ende nahm, so wie wir eben erwehnt haben. 3) Kasem B. A. 931. 9 Monat und 24 Tage. 4) Ibrahim B. A. 932. etwa 3 Monate, in welcher Zeit er Egypten in die gehörige Verfassung brachte, und den Divan oder Staatsrath einrichtete. 5) Soliman B. A. 933. blieb 9 Jahr und 11 Monate, und legte unterschiedene Gebäude, als das Gjame Sarijah auf dem Schlosse, an. Alsdenn nahm er einen Zug wider Indien vor. 6) Hesreff B. A. 941. 1 Jahr 10 Mos nate. 7) Wiederum Soliman B. nach seiner Zurückkunft aus Indien, 1. Jahr und ohngefähr 5 Monate. 8) Dawud B. A. 945. blieb 11 Jahr 8

* Hier fehlte viel in dem Codice Dorvilliane.

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Monat, und ward auf dem Gottsacker des al Imams of Laitsch begraben. 9) Ali B. A. 956. blieb 4 Jahr und 6 Monat. 10) Mohammed B. A. 967, blieb etwa 3 Jahr. 11) Iscander B. A. 963. blieb 3 Jahr und vierte hals ben Monat. 12) Uli Bascha’l Chadem, oder der Verschnittene, A. 966. blieb 16 Monate. 13) Mustapha B. A. 967. blieb 3 Jahr und beynahe 4 Monate. 14)..Ali Bascha A. 971. blieb 2 Jahr und 3 Monat. 15) Mahmud Bascha, A.973 blieb 1 Jahr und etwa 8 Monate. Das war der leste Wer zir, den der Sultan Soliman nach Egypten geschickt hat.

Der Sultan Soliman hat unterschiedne Denkmale hinterlassen. Dahin gehören die Gnadengelder. Diese werden von dem Kopfgeide erhoben, welches Die Schußgenossen erlegen müssen; weil dieses ein rechtmäßiges Capital war, sa feste es der Sultan zu Bezahlung der Lehrern und gottesfürchtigen Männern an gewiesenen Einkünfte aus. Unter der Regierung der Circassier war nur sehr wenig von diesem Gelde den Lehrern zugeflossen. Ferner gehören dahin die auf der Gränze des moslemischen Gebiethes, und an heiligen Orten angelegten Fes frungen, als die Mauren zu Jerusalem, die Mauren zu Almedinah, das Schloß zu Alarisch und andre mehr. Desgleichen die Anlage von Quellen. In dieser Jeßten Art steht der Quell Arafat, den der Sultan Soliman nach Mecca leiten ließ, oben an. Es war nehmlich der Quell Honains versiegt, den Zobaidah, die Gemahlin Haron or Raschids ehedem mit großen Unkosten nach Mecca hatte bringen lassen. Dieses Werk kam ihr auf tausendmaltausend und siebenmalhundert tausend Mitscal Goldes zu stehen. Da der Bau fertig war, ließ sie die Bauherren und Arbeitsleute mit ihren Rechnungen vor sich kommen. Sie befand sich eben damals in einem Pallaste, der am Tigris lag. Sie nahm also die Rechnungen des aus ihrem Schaße empfangenen Geldes, und warf sie mit dent Ausdrucke ins Wasser: Sie wolle das Nachsehn der Rechnungen bis an den Tag der Rechnung [das ist, des jüngsten Gerichts] bleiben lassen. Wer also von dem empfangenen Gelde noch einigen lleberschuß bey sich hätte, der möchte -folchen immerhin behalten; wer aber an ihr etwas zu fodern håtte, dem wolle fie solches gut thun. Und hiemit beschenkte sie die Leute mit kostbaren Mäntelu und andern Zeichen einer besondern Achtung. Sie befahl auch den Quell Was di Nomans nach Arafat, von da nach Mozdalefah, von da auf einen Berg hinter Mena, zu leiten. Von da floß er in einen großen ausgemauerten Brunnen, ben man nach ihr den Brunnen der Zobaidah nennt, weil die von dieser Fürstin REF 2

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veranstaltete Arbeit sich weiter nicht als bis dahin erstrecket. Mit der Zeit wurden die Röhren vom Honainsquell, und vom Quelle Arafat, durch die Länge der Zeit wandelbar, so, daß die Fürsten sie von Zeit zu Zeit wieder herstellen lafsen mußten. Zu dieser Zahl gehört der Scherif zu Mecca, al Hasan, der Sohn Egilan. Nach der Zeit kam der Honainsquell wieder in Verfall, und die Leute litten großen Durst. Der Sultan in Egypten, al Mowajjad Schaich, ließ als so die Röhren räumen. Ein gleiches that hernachmals auch sowohl am Honainsals am Arafatsquelle der Sultan Kaitebay. A. 916. ließ der Sultan al Gori den Honainsquell wieder ausbessern, Darauf kam sowohl diefer als der Arafatss quell zu Anfange der ottomannischen Regierung in Egypten wieder in Verfall, und die Leute zu Mecca hatten kein Wasser. Die Pilgrimme mußten solches von ferne her mit sich nach Arafat bringen. Daher geschahe es manchmal, daß ein kleiner Schlauch mit Wasser mit einem Ducaten bezahlt ward. Daher gab der Sultan Soliman A. 931. Befehl, besagte beyde Quellen wieder herzustelDas geschahe, und Mecca sammt Arafat bekam dadurch einen leverfluß an Waffer. Nur führte der Honainsquell der Stadt Mecca mannichmal mehr mannichmal weniger Wasser zu, wornachy es mehr oder weniger regnete. Der Quell Arafat hingegen schoß in einem starken Strome von Wadi Noman nach Arafat zu, und machte die Gegend daselbst zu einem blühenden Grunde. Aber A. 960. regnete es wenig, und alle Quellen bis auf die Quelle Arafat versiegten. Die Einwohner von Mecca befanden sich sehr übel dabey. Da der Sultan So: liman solches hörte, ließ er durch Abgeordnete die Beschaffenheit dortiger Quels len, und auf was für eine Art man am füglichsten Wasser nach Mecca brins gen könnte, untersuchen. Das Erachten fiel dahinaus, daß man dafür hielte, die Quelle Arafat wäre die stärkste unter allen; die Spuren davon waren bis zum Zobaidas Brunnen hinter Mena augenscheinlich. Man kam daher auf die Vermuthung, er wäre auch vollends bis Mecca hinein fortgeführet. Nur håtte die Spur davon sich unsichtbar gemacht, und sey vernachläßigt worden, weil man am Honainsquelle fich begnügt hätte. Man maaß hierauf die Ents fernung aus, und befand vom Zobaidas Brunnen an bis Mecca fünf und viers zigtausend Ellen, nach Baumeistermaaße. Man machte einen Ueberschlag der Linkosten, und brachte so viel heraus, daß der Bau auf dreyßigtausend Dinar zu stehen kommen würde. Man brachte solches in einen Aufsaß, der Sr. Majestät dem Sultan A. 969. zugeschickt ward. Die Tochter des Sultans bath fich von ihrem Herrn Vater damals aus, ihr zu erlauben, daß sie den Aufwand

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trüge, und aus ihren eigenen Mitteln hergåbe, damit sie der Zobaidah hierinnen gleich würde. Sie ward ihrer Bitte gewährt, und übermachte nicht allein die verlangten dreyßigtausend Ducaten, sondern legte auch noch zwanzigtausend das ju. Zu Besorgung dieser Anstalt ward ein eigener Defterdar oder Commissas rius bestellt. Das war Ibrahim, der Sohn Tangribirdi. Dieser Herr begab sich nach Mecca, in einem Gefolge von vierhundert der aufs schönste auspepußten und stattlichsten leibeignen Trabanten, Die Anzahl der Arbeitsleute, als der Baumeister, Maurer, Handlanger, Feldmesser, Schlösser und Großschmiede belief sich auf tausend. Ja Ibrahim ließ sich aus Ober- und Niederegypten, aus Damascus, Halep, klein Asien und dem glücklichen Arabien immer einen Haufen nach dem andern von Feldmessern, Röhrmeistern, Schmieden und Holze hauern nachschicken. Er machte sich mit frohem Muthe an das Werk, in der Einbildung, noch vor Verlaufe eines Jahres damit fertig zu werden, und als: dann nach Constantinopel zurück kehren zu können, um daselbst vom Sultan eine der ansehnlichsten Bedienungen zur Belohnung davon zu tragen. Aber es fiel ganz anders aus. Er feste seine Arbeit bis an den Brunnen Zobaidah fort. Er #gelangte bis dahin, wo diese Fürstinn es gelassen hatte. Aber von weiter hins aus geführten Waffergången fand er nicht die geringste Spur. Vielmehr fand er einen dermaßen harten Felßgrund vor sich, daß er nicht weiter konnte, und nunmehr wohl einsahe, daß Zobaidah ihr Unternehmen nicht freywillig aufgegeben, sondern aus Verzweiflung und Zwang liegen lassen, und den Honainsbrunnen vor die Hand genommen habe, weil sie wohl eingesehn, daß der Felß zu sgar harte, und die Strecke, die man durchzubrechen haben würde, gar zu weit wåre, als daß man mit einiger Hoffnung eines guten Erfolgs weiter fortfahren könntes Denn man würde, um vom Zobaidas Brunnen bis zum Honainsquelle zu gelangen, unter der Erde auf die tausend Mäurerellen in die Länge und 50 Ellen in die Tiefe, durch den hårtesten Felsen haben durcharbeiten müssen. Weil man nun dieses Werk einmal angefangen hatte, und es mit den Grundsås hen des Hofes streitet, ein unternommenes Werk liegen zu lassen, so konnte man nicht umhin, erstlich bis zum harten Felsen zu graben, sodann steckte man auf einem Flecke von sieben Ellen in die Länge und fünf in die Breite hundert Laften Holz in Brand, und ließ sie eine ganze Nacht durchbrennen. Das Feuer that nur in der obersten Fläche eine gar geringe Wirkung, und drang in das Innere gar nicht ein. So viel nun durch die Hiße war weich und brdeklich gee worden, das hieb man mit Hauen auf, bis man wieder aufs neue an den harten REF 3

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Fels kam. Alsdann nahm man es mit dem Feuer wieder vor, und versuchte es damit so lange, bis daß auf allen Bergen um Mecca herum kein Holz mehrübrig war. Man schaffte es also von weitentlegenen Orten herzu. Das Holz schlug gewaltig auf, so daß man gar keines mehr haben noch schaffen konnte. eine Summe Geldes verthan, so schickte man vom Hofe eine andere Summe. Auf diese Weise giengen mehr als fünfmnalhunderttausend Dinar drauf, die des Sultans Schaß hergab. Ibrahim, der Defterdar, gerieth darüber in Kummer und Noth, er feste sein Vermögen dabey zu seine Verschnittenen und Trabauten giengen drauf. Seine Kinder starben ihm, und er verbiß dek Schmerz. Ein Schiff gieng ihm zu Grunde von hunderttausend Dinars am Werthe. Hernach starb ihm ein wohlgerathener Sohn, den er in Egypten zurückgelassen hatte. Das griff ihn hefftig an. Das griff ihn hefftig an. Drauf folgten zwey schon ers wachfen: Kinder. Die rissen auch sein Herz dahin. Unterdessen ließ er doch mit dem angefangenen Werke nicht nach, bis ihm endlich alle Kraft entgieng, fein Zustand verzweifelt böse ward, und ihn Gott zu sich nahm. An seine Stels le kam der Emir Kasem, Emir von Gjoddah, Kajem Makam oder Lieutenant des Sajjeds Hafans, Fürstens von Mecca. Dieser machte einen Bericht von dem Zustande der Sachen an den Sultan Soliman. - Aber, als der aufam, war der Sultan schon todt, und sein Sohn Selim hatte bereits die Regierung angetreten. Dieser stellte zu Fortsozung des angefangenen Baues den Defterdar von Misr, den Muhammed Beck, an, einen der vornehmsten Sangjaks, der Ver: stand und Erfahrung hatte. Dieser seßte zu Beförderung des Werkes seine Person und Vermögen an. Aber eine Weile hernach starb er, und obgedachter Emir von Gjøddah trat derweile an seine Stelle, und erstattete von dieser Begebenheit dem Sultan Selim Bericht. Der Sultan befahl ihm, in dem übernommenen Posten zu verharren, 'und das Werk zu treiben; und dem Aufseher über das Mesgjedol Haram, dem Cadhi Hosain, befahl er, die Aufsicht über das am Baue noch rückständige zu übernehmen. A. 979. starb der Emir Kas fem. Auf erstatteten Bericht disfalls trug der Sultan gedachtem Cadhi Hosain die oberste Verwaltung des Baues auf. Dieser ließ sich die Sache aufs äußers ste angelegen seyn. Durch Wachsamkeit und kluge Anschläge, die Glück unter: stüßte, brachte er in weniger als fünf Monaten einen Bau zu Stande, mit dem man ganzer zehn Jahre vergebens zugebracht hatte. Das Wasser kam also nach Mecca in den ersten Tagen des Monats Dhilcadah A. 979. Darüber. wurden die Einwohner zum höchsten erfreut. Man ließ diese fröhliche Both:

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