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fchaft dem Sultan durch Schnellreuter kund thun. Dieser Herr bezeigte sein Wohlgefallen darüber damit, daß er alle, die am Baue Antheil gehabt hatten, mit Wohlthaten und Erhöhungen ihres Soldes begnadigte. Insonderheit ward der Cadhi Hosain mit kostbaren Geschenkën von Ehrenpelzen und andern Gnadenbezeigungen angesehn, und der Sultan ließ ihm in seinem Namen auf das gnädigste Dank sagen, und melden, daß er einer von den geheimen und vertrau ten Freunden seiner Hoheit wäre. Auf diese Weise ward dieser allgemeinnüßige Quell zu Mecca zu einer Wohlthat des Sultans Solimans, dem Gott gnädig feyn wolle.

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Eben derselbe baute auch zu Mecca vier Madrafas für die Fakihs der vier Gekten. Nür wurden sie nicht eher als unter der Regierung des Sultan Selims fertig. Am Collegio der Malekiten ward der Cadhi Hosain nebst einem Ges halt von hundert Ottmanen *) bestellt. Bey den Hanefiten der Schaich Cothbi. Wie der Lehrer bey den Schafeiten geheißen habe, kann ich nicht sagen. Bey den Hambaliten wollte sich keiner finden, der das Gesetz nach den Lehrfäßen des Imams Ahmeds vortrüge. Man wählte also an dessen Statt einen Lehrer der Haditsch oder Tradition, und machte aus dem Lehrstuhle der Hambaliten einen Lehrstuhl der Tradition. Jedem von den drey zulezt gedachten Lehrstühlen waren so Ottmanen des Tages zur Besoldung angewiesen.

A. 974. [1567.] kant des Sultan Solimans Sohn, Selim zur Regies rung, regierte 8 Jahr, Monat und 11 Tage, und starb im Monat Ramadhan A. 982. [Jamyar. 1574.] · Das war ein großer, gnådiger, munterer Herr, von großem Ansehn, der den Befehl, wider die Ungläubigen zu streiten, wieder lebendig machte und in Ausübung brachte, und Eroberungen von Stáda ten häufte.

Zu seiner Zeit ward die Insel Cypern gewonneu. Der erste, der sie eins nahm, war der Emitpl Mumenine Moawiah, der sie während seines Chalifats and Reich brachte.ange Zeit hernach brachte sie der Sultan ol Malek ol Aschraf Barsabah unter seine Bothmäßigkeit, wie wir schon oben gedacht haben, áls wir von ihm sprächen. Von der Zeit an entrichteten sie ein Kopfgeld; aber

*) Alltäglich wohlzuverstehen.

julegt

zuleht verfielen sie auf List und Ränke, und fiengen an auf die Schiffe der Moss lemer im Meere zu kreuzen, und ihren Feinden beyzustehen. Der Sultan Se lim foderte deswegen von dem Mufti Abul Masud dessen Gutachten von der Billigkeit des Krieges. Dieser sprach aus, daß die Christen ihren Bund ges brochen hätten, und daß man den Krieg wider sie mit Recht führen könne. Dem zufolge schickte der Sultan den Mustafa Bassa mit einem großen Heere dahin. Dieser bekam nach einem hartnäckigen Widerstande den Fürsten der Ins fel gefangen. Diesen ließ er bey einem öffentlichen Ausritte gleich als einen Verz schnittenen zu Fuße vor sich hergehn, und seine Satteldecke tragen, und hernach. mals ließ er ihm den Kopf abschlagen.

Eben dieser Sultan Selim entriß auch das glückliche Arabien den Wider. spenstigen, welche sich dessen bemächtiget hatten, nachdem der Sultan Soliman es an sich gebracht hatte. Selim schickte zahlreiche Heere unter der Anführung des Sinan Bassa dahin. Dieser kluge und tapfere Feldherr entriß dieses Land den Aufwieglern, doch nicht ohne langen Streit und wiederhohlte Schlache

ten.

Unter eben dieser Regierung ward auch Halk ol Wadi (Guletta] und das Ges bieth von Tunis eingenommen, deßen sich die Christen bey Gelegenheit des Zwistes, der unter den Fürsten des Abendlandes vom Hause Hafs entstanden war, bes mächtigt hatten. Denn einige von ihnen hatten die Franken wider ihre Feinde. zu Hülfe gerufen, und sie ins Land gebracht. Damit hatten die Franken die Schlösser und Festungen daselbst nach ihren Gefallen so wehrhaft gemacht, daß die Moslemer solche je wieder einzunehmen verzweifelten. Die Franken spielten im Fürstenthume von Tunis den Meister, wüteten und tobten mit Morden der Männer und Wegschleppen der Weiber und Kinder. Da der Sultan Selim das erfuhr, schickte er eine Flotte von zweyhundert Galeeren mit Kriegsgeråthe und ausgesuchten Kriegsleuten, unter Unführung des Sinan Bassa, und des Kiligj Ali Bassa dahin. Dieser Heerzug war sehr wichtig, und die Eroberung von Tunis wird zu den wunderbarsten und größten Feldzügen der Ottomanen ges zählet, und verdiente in einer besondern Geschichte beschrieben zu werden. Die Moslemer verlohren in einer langen Belagerung und hartnäckigem Gefechte 18000 Mann, doch verlieh ihnen Gott endlich den Sieg. Merkwürdig ist, daß die Moslemer just so viel Tage in Bezwingung eines hohen festen Schlosses, bas

die Franken daselbst angelegt hatten, zugebracht haben, als die Franken Jahre an das Bauen und Befestigen verwendet hatten. Ich meŋne 43 Jahre. Dieses gieng A. 981. vor. Obbesagter Wezir Sinan Bassa ließ die Schlösser und Festungswerke zerstören, so daß kein Stein auf dem andern blieb, und ließ dem Sultan den glücklichen Fortgang der Waffen zu wissen thun. Dieser Krieg håtte noch größere Folgen haben können, wenn das Schicksal den Sultan nicht so bald weggerückt hätte. Denn er gieng mit der Eroberung von Spa

nien um.

Er ließ auch das Almafgjað al Haram wieder anbauen, und den Einwoh=' nern von beyden heiligen Städten, Mecca und Medinah, alle Jahr über die gewöhnliche Anzahl noch siebentausend Artabas Weizen austheilen. Andrer Mildigkeiten und Merkwürdigkeiten von ihm zu geschweigen.

Verzeichniß der Wezire, die in seinen Tagen Egypten
vorgestanden haben.

Deren waren in allen viere. Sinan Bassa kam A. 975. nach Misr, blieb daselbst nur 9 Monate, und zog darauf wider das glückliche Arabien, wie bereits erwehnt worden. Das folgende Jahr übernahm Gjerkes (das ist, der Circassier) Iscander Bassa die Regierung, der er 2 Jahr, 6 Monat und 7 Ta: ge vorstund. Drauf kam Sinan Bassa, nach seiner Rückkehr aus dem glückli: chen Arabien, wieder dran, und blieb 1 Jahr und 11 Monať. Er hat so viel Moscheen und Imarets oder Spittel gebaut, als keiner von den ottomanischen Fürsten. Endlich langte Hosain Bassa A. 981. an, und blieb 1 Jahr und 9 Monat.

Auf den Sultan Selim folgte dessen Sohn Morad A. 982. regierte 21 Jahr, und starb A. 1003. [1594. oder 1595.] Das war ein tapferer, großmüthiger, mächtiger und weitberühmter Herr, einer von den größten Fürsten, die jemals Kriegesfahnen bestrichen, und Kriegesheere bedient haben. Er hat te mit den Ungarn und Deutschen zu thun, wider die er zahlreiche Heere auss rüstete, und große Städte einnahm.

Erstlich Masih Bassa, s Er handhabte das Recht mit 211

Unter ihm haben 6 Wezire Egypten verwaltet. Jahr und sechstehalb Monat von A. 982, an. Büschings Magazin V. Th.

einer

einer blutigen Strenge, rottete die Straßenråuber aus Egypten aus, und nahm keine Geschenke an. Von ihm rührt die nach ihm genannte Madrasah Mafihijah in Bab (oder der Straße) al Carrafah her. Auf ihn folgte der Hafan Bassa, A. 986. blieb 2 Jahr, 10 Monat, scharrete groß Guth zusammen, und brachte das Geschenknehmen, das unter seinem Vorgänger abgekommen war, wieder auf. Nach ihm kam Jbrahim Bassa A. 991. Dieser stund Egypten 1 Jahr und 5 Monat vor. Als er anlangte, stellte er eine Untersuchung wider seinen Vorgänger, den Hasan Bassa, an, und seßte einen dazu bestellten Rach nieder, der alle wider denselben anzubringenden Klagen vernehmen sollte. Er selbst durchstrich in Person alle Gegenden von Egypten, sogar bis an die äußersten Gränzen von Said oder Oberegypten, und kam im größten Ansehn wieder nach Misr zurück. Sinan Bassa der Defterdar hat Egypten A. 992. 6 Monat und 20 Tage lang geregiert. Hierauf kam Awis Bassa, der von A. 994. 5 Jahr, 5 Monat und 10 Tage Egypten vorstund, aber zuleßc ein Opfer der Soldaten ward. Denn als diese sehr grimmig und widerspenstig wurden, brachten sie ihn und sein Gefolge gänzlich um. Endlich regierte Haphedh Ahmed Bassa von A. 999. vier Jahr. Er war ein kluger und erfahrner Mann, der

viel auf Lehrer und Ordensleute hielt.

Auf den Sultan Morad folgte fein Sohn Muhammed im Monat Ramadhan A, 1003. regierte 8 Jahr, 11 Monate, und starb den 6. Regjeb A. 1012. [circa Dec. A. 1603.] Den Tag, da er zur Regierung kam, ließ er seis ne Brüder, 19 an der Zahl, nmbringen. Inter ihm ward Egra nach einem scharfen Treffen eingenommen, in welchem anfänglich das moslemische Heer hats te weichen müssen, hernachmals aber durch die einhohlende und vom Verders ben errettende Gnade Gottes sich wieder erhohlt, und der Feind geschlagen hat.

Unter ihm thaten sich die Abtrůnnigen in der Gegend von Halep und Hemat hervor, die alles in die größte Verwirrung seßten. Gjamballath warf sich zum Sultan auf, plünderte Hems, Hamat und Damascus aus, und kehrte das unterste zu oberst.

Folgende vier Wezire haben Egypten unter dem Sultan Muhammed res giert. ~1) Corth Bassa A, 1003. ein Jahr und 8 Tage, `2) os Sajjed Mo

hammed

hammed Bassa vom Monat Schawal A. 1004. an, 2 Jahr 2 Monat und 20. Tage lang. Das war ein mildthätiger Mann. Er besserte das Imaret oder Epis tal Gjame ol Azhar wieder aus, machte ein Gestifte, daß für die Armen alle Tage ein gewisses Maas Linsen gekocht wird. Er ließ auch das martyreum des Ho fains aufbauen, zuleßt empörte sich das Kriegesvolk wider ihn, und suchten ihn ju tooten. In dem Auflaufe kamen einige Großen um. 3) Chidhar Bassa ward Landpfleger von Egypten am 17. Dhil Hegjgjah A. 1006. blieb 3 Jahr und 12 Tage. Auch wider diesen empörten sich die Soldaten, und schlugen eie nige vornehme Reichsbediente todt. Endlich 4) stund Ali Bassa Egypten von Safar A. 1010. an 2 Jahr und 2 Monate vor. Das war ein tapferer, edels müthiger, aber dabey zum Blutvergießen geneigter Mann. Wehrender seiner Regierung war eine so große Theurung, daß man ein Alubiah *) Mehl für 36 Nesf bezahlete. Hierauf folgte ein sehr großes Sterben. Die Soldaten empor ten sich in dem Macam Sajjedi Ahmed ol Baduwi wider ihn, doch kam er noch glücklich davon.

A. 1012. ben 14. Regjeb an einem Sonntage trat der Sultan Ahmed, der Sohn Muhammeds, die Regierung an, regierte 14 Jahr und 4 Monate, und starb im Dhilkadah A. 1026. [1617.] im 28. Jahre seines Alters. 4 Söhne hinterlassend, Othmann, Muhammed, Morad, und Bajazid. Der Suls tan Ahmed war ein großer, mächtiger und tapferer Fürst, einer von den ansehn, lichsten Fürsten vom Hause Othmann. Er ließ 14 Großvezire hinrichten, rottete die Widerspenstigen mit Strumpf und Stiel aus, entriß dem Gjanbalach Halep aus den Hånden, und bekam ihn selbst nach Constantinopel gefangen. Seinen Großvezir den Ali Bassa schickte er mit zahlreichen Heeren nach Ungern, Da aber derfelbe unter Weges starb, wurde Morad Bassa an seine Stelle gefest. Hierauf ward der Friede zwischen Ungern und dem Sultan auf 20 Jahr geschlossen. Dieser Herr pflegte gerne zu Mecka und Medinah bauen zu lassen, und wieß ihnen aus den Flecken und Dörfern von Egypten Gestifte an, davon die Diener des Tempels erhalten werden sollten. Er beschenkte denselben mit Minken von übergoldeten Silber, um dem Einsturz vorzubeugen; wie auch mit {ll 2

*) Wie groß dieses Maaß sen, kann ich nicht sagen. Nesf heißt so viel als halb.` Von was für einer Münze’aber die helfte

einem

damit angedeutet werde, ist mir gleichfalls
unbekannt.

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