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tapfer und im Kriege geübt gehalten, zumal da sie alle unter einem Fürsten stes hen, und ihrer Llojene oder Commandeur Ordre stracks vollziehn. Sie halten auf ihren Gränzen au bequemen Orten zu mehrerer Vorsicht zahlreiche Wachen, und im Krieg können sie leicht vierzig bis funfzig_tausend Mann und mehr zusammen bringen. In der Religion sind sie allesammt Gdgendiener, und übrigens mungalischer Abkunft.

Zur Ergänzung dient, was im Monat December 1761. in einer Beylas ge zu den S. Petersburgischen und moscauischen Zeitungen wegen der großen Veränderung gemeldet worden, die mit der sjungorischen Nation vorgegans gen, welche Nachricht hier beygefügt wird, da sie ihrer Wichtigkeit wegen auf: behalten zu werden verdient, so von den Zeitungen nicht zu hoffen ist.

Kurze Nachricht

von den

vor einigen Jahren in der szengorisch - kalmykischen Nation vorgefallenen Unruhen, daraus erfolgter Spaltung und ihrem gänzlichen

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Untergang.

ie Szengoren, eine abgöttische und umherziehende Ration, hatten ihren Siz nahe an der chinesischen und der hiesigen sibirischen Gränze. Jre Chane oder Oberherrn waren unumschränkt und hatten ihren Aufenthalt am Fluß Jl, welcher in einen See fällt, der in ihrer Sprache Balchasch-Lur heißt, und unter dem 48sten Grad liegt.

Anfänglich war diese Nation nicht stark, aber hernach wuchs ihre Macht von Zeit zu Zeit sehr an, vornehmlich unter ihren zwey leßten Regenten Zas gan-Araptan Chon-Taidshje, nach welchem sie auch Chontaischinzen genennt wurden, und unter seinem Sohne Galdan: Tscheren.

Diese beyden Prinzen besiegten und unterwarfen sich einige umliegende Völkerschaften, insbesondere die kleine Bucharey, die aus sieben Städten besteht, Namens Raschkar, Ursch, Aksu, Ruza, Jerken, Choton und Rereja; und führten hierauf mit großem Vortheil Krieg mit dem chinesischen Reiche; über dieses marschirte der erste, nämlich Zagan Arapran-Chon Taidshi uns vermuthet durch die wüsten Steppen und Sandstriche, und fiel auch die tangu

tische Nation an, die zwischen China und Indien wohnt, wie auch die derfelben unterwürfige kalmykische Nation, Namens Choschout, die ihre Zuglager am Roku Fura oder Sinem See hat, und verheerete den tangurischen Hauptort Tibet, wo der Fürst der tangutischen Nation, und ihr vornehmster Priester Dalai Lama wohnt, den sie nach ihrem Aberglauben vergåttern; und mit der da erlangten großen Beute, die vornehmlich aus Gold bestund, bereicherte er die szengorische Nation.

Galdan-Tscheren starb im Jahr 1746. und verordnete zu seinem Nachfolger feinen Sohn Zebek. Dorfhu, der auch Adshan hieß. Er war siebens zehn Jahr alt; allein seine Szaifangen oder die szengorischen Edelleute, die in der Szarge sizen, das ist, in demjenigen Gerichtshof, der über die ganze Nation zu sprechen hat, seßten ihn ab und blendeten ihn, weil er schlecht regierte und viel Gewaltthätigkeiten verübte, vornehmlich aber, weil sie erführen, daß er darauf umgieng, sie abzuschaffen, und an ihrer statt andere aus seiner Verwandtschaft zu setzen. Zu seinem Thronfolger machten sie einen andern Sohn des Galdan Tscheren von einer Maitresse, Lama Darsha, der damals dreyßig Jahr alt war, und Adshan wurde ins Elend in die kleine Bucharey geschickt, wo er. auch hernach gestorben ist. Der durch diesen Zufall auf den Thron erhobene Fürst nahm den Namen an Erdeni-Lama: Batur-Chon-Taidfhi, das ist, heiliger Vater, tapferer und guter Fürst.

Nun gehörte ihrem Herkommen und Rechten nach die Oberherrschaft der szengorischen Nation nach des Prinzen Adfhan Tode nicht den Lamas Darsha, weil er mit einer Beyschläferinn erzeugt war, sondern einem andern Lojonen oder Fürsten, der ein naher Geschlechtsverwandter der vorigen fzenz: gorischen Prinzen war, Debatschi; daher war dieser Llojon genöthiget, um, feiner Sicherheit willen zu den Kirgiskaisaken zu entweichen, und mit ihm begab sich noch ein anderer Nojon dahin, Namens Amursanan, das ist, ruhiger Gedanke, der von der Tochter des ehemaligen szengorischen Prinzen Chon: Taidsha geboren war.

Als sich Debatschi bey den Rirgiskaífaken aufhielt, fand er Mittel, fich unter den Szengoren einen Anhang zu machen, worauf er mit den bey ihm befindlichen Kalmyken und einer kleinen Verstärkung von Kirgiskaisaken gegen die Szengoren anrückte und ihren damaligen Fürsten unvermuthet bey Nachtzeit überfiel, ihn tödtete, und sich an seine Statt auf den Thron sette.

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Als er nun die Regierung angetreten hatte: hielten es einige fzengorische Nojonen nicht mit ihm, und trennten sich in besondere Partheyen, welche innerliche Spaltungen der szengorischen Nation des Debarschi Spießgeselle, Nojon Amursanan dergestalt vermehrte und verbreitete, daß daraus das endliche Verderben der ganzen Nation erfolgte.

Es waren dem Amursanan, als er sich mit dem Debatschi bey den Kirz giskaisaken auf der Flucht befand, viel Versprechungen von ihm geschehen, die er aber nicht zu seiner Zeit erfüllte. Da nun Amursanan seinen Zweck nicht anders erlangen konnte, machte er selbst einen offenbaren Aufstand gegen Debarschi, und als es ihm darinne nicht glücken wollte, indem er mit seiner Parthey von Debatschi geschlagen wurde, flohe er zu den Chinesern.

Dem chinesischen Reich war nach so vielen von der Nachbarschaft der siengorischen Nation erlittenen Beschwerden überaus viel daran gelegen, sich die in derselben entstandenen Unruhen zu Nuße zu machen. Amurfanan fand also zu Pekin leicht Eingang, und wußte den chinesischen Hof durch sein Vorstellen und Anheßen dahin zu bringen, daß man Anstalten zu einem Feldzuge gegen diese Nation machte; deswegen Amursanan vom chinesischen Bokdochan zum ZinBan, oder zum Prinzen vom ersten Range erklärt, und mit einem zahlreichen Heer nach Szengorien abgeschickt wurde, wobey man ihm Versicherung gab, ihn zum wirklichen Fürsten über Szengorien zu machen.

Der frengorische Regent Debatschi lieferte der chinesischen Armee ein gros ßes Treffen, wurde aber geschlagen, und retirirte sich in die Stadt Turfan; allein er wurde von derselben den Chinesern, die ihn verfolgten, ausgeliefert; dies geschah im Jahr 1754: A T

Als unterdessen Amursanan nicht, wie der Bokdochan versprochen hatte, zur zengorischen Regierung kam, und sahe, daß man ihrer seits sich so viel Můs be gab, ihn zu schwächen, auch erfuhr, daß Fürst Debatschi, nachdem man ihn nach Pekin gebracht, von Bokdochan gnädig aufgenommen worden, und daß man böse Absichten gegen ihn bege: enschloß er sich die chinesische Parthen zu vers laffen, und nachdem er sich mit den Szengoren, die damals bey der chinesischen Armee waren, einverstanden, überfiel er unversehens ein chinesisches Corps und schlug es, worauf er an den Fluß Ila rückte, ́wo vordem obgedachtermaaßen die fengorischen Regenten gewohnt hatten; und ob gleich die chinesische Armee Ordre befam ihn zu verfolgen, so schlug er doch auch diese, nachdem er in der Eil einige

hie und da zerstreut gewesene Szengoren gesammlet hatte; worauf er den Titel eines Oberherrn der Szengoren annahm, fich aber desselben nicht lange zu erz freuen hatte.

Es scheint wohl, daß er bey dieser Unternehmung einiges Verständniß mit den damals in Campagne befindlichen Generalen der unter den Chinesen stehenden mungalischen Nation, wie auch derjenigen, die sich an hiesiger Grånze auf der andern Seite von Szengorien befindet, müsse gehabt haben; wenigstens war es ihre Nachsicht, die ihm dies auszuführen verstattete: denn einer von ihnen, Namens Chofchoi Zin: Ban wurde im Jahr 1755. nach Pekin gebracht, und seinetwegen gestrafer, worauf ein anderer mungalischer Anführer, der mit Truppen auf der szengorischen Gränze stund, Namens Schidar-Ban öffentlich von den Chinesern abfiel, und unter der mungalischen Nation Unruhen anzettelte, dem man aber dadurch vorkata, daß man auch diesen leßtern und seine Unhn-å ger auffieng und sie insgesammt zu Pekin abstrafte.

Nunmehro wurde Chinesischer seits wider den Amursanan eine weit zahlreichere Armee als die vorigen abgeschickt, und zugleich wurden auch die zengoriz schen Saisangen, die in der Szarge Siß haben, mit Geschenken aus Pekin entLassen, wo man sie bis daher aufgehalten hatte.

Auf Zureden dieser Szaifangen fielen viele Szengoren. von ihm ab, und ans dere waren ihm ohnedem nicht zugethan, weil er nicht von dem Geschlecht war, woraus die szengorischen Oberhäupter entsprossen sind. Er war also nicht im Stande den Chinesern zu widerstehen, wurde von ihnen geschlagen, und flohe zu den Rirgis-Raisaken, zu welchen er sich auch vorher mit dem Debatschi gewendet hatte. Schon damals war die szengorische Nation durch die chinesi schen Truppen zur äußersten Entkräftung gebracht und ganz zerstreuet; die Rirgis-Raisaken ermangelten nicht sich diese Gelegenheit zu nuße zu machen, thaten häufige Streifereyen auf die Szengeren, und schleppten viele in die Sclaveren, deswegen auch einige szengorische Saisangen, die ihre Zuglager gemeiniglich an hiesiger Gränze zu haben pflegten, sich zu Vermeidung des gänzlichen Ruins ges nöthigt sahen, sich derselben zu nähern, mit Bitte, sie mit ihren Leuten in rußis schen Schuß und Bothmäßigkeit aufzunehmen.

Wiewohl man sich nun von hiesiger Seite in die von den Chinesern ange wendeten Bemühungen, die szengorische Nation zu zerstreuen, ganz und gar nicht gemengt hatte: so verwehrte man ihnen doch auch im Gegentheil nicht, da sie darum baten, sich unter rußische Herrschaft zu begeben. Sobald ihnen solcher: gestalt Erlaubniß gegeben worden, kamen ihrer einige tausend Familien auf hie Büschings Magazin V. Th.

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fige Gränzen, worunter viele Nojonen und Szaifangen waren, von denen diejez nigen, die bey ihrer vorigen Religion bleiben wolten, zu der unter dem rußischen Reiche stehenden kalmykischen Nation der Torgouten, welche sich in dem astrachanischen Gouvernement um die Wolga aufhält, verseßt worden sind; die aber Christen werden wollten, wurden nach Stawropol geschickt, so im orenburgischen Gouvernement liegt, und hauptsächlich um der getauften Ralmyken willen vor einigen Jahren angelegt worden.

Was inzwischen den Amursanan anbetrift, so fand er sich auch bey den Rirgis: Raisaken nicht sicher genug vor den Nachstellungen der Chineser, verließ daher diese Nation, und, nachdem er eine Zeitlang auf wüsten und unzugänglichen Gebürgen umher gewandert, wurde er endlich im Monat Julius 1757, um sich vor den seinetwegen ausgesandten chinesischen Partheyen zu retten, gendthiget, seine Zuflucht in die hiesige sibirische Gränze zu nehmen; bald darauf folgte ihm auch seine Gemahlinn Bitei dahin nach, eine Tochter des ehemaligen szengorischen Oberherrn Galdan-Tscheren, die vorher an des Amursanan åltern Bruder, Namens Ischidanshi verehlicht gewesen war, nebst ihrem mit diesem ersten Manne erzeugten Sohne, welcher Puntschuk hieß.

Kaum war Amursanan auf hiesiger Gränze angekommen: so bekam er die Pocken und starb. Darauf wurde seine Gemahlinn hinüber geschaft, zu der vorerwähnten kalmykischen Nation, die sich an der Wolga aufhält, eben so wie die andern Sjengoren, die bey ihrer Religion geblieben waren.

Von chinesischer Seite hatte man schon vorläufig wegen der ihnen von Amursanan erwiesenen Feindseligkeiten an unfere, Gouverneur Anzeige gethan, und zugleich angesucht, ihnen denselben auszuliefern, wenn er etwan in hiesige Gränzen seine Zuflucht nehmen sollte. Als nun hernach am chinesichen Hofe Nachricht einlief, daß er sich bereits wirklich in hiesige Gränze gewendet: so wies derholten sie ihr Begehren wegen der Auslieferung, thaten aber auch dabey den Vorschlag, fie würden gewissermaßen zufrieden seyn, wenn Amursanan auf immer in Rußland in Arrest gehalten und dadurch außer Stand gefeßt würde, insfünftige neue Unruhen anzufangen. Als man nun dagegen von hier aus dem chinesischen Hof, den unterdessen eingefallenen Tod des Amursanan berichtete: verursachte dies in ganz Pekin große Freude. Hiernächst lag ihnen überaus viel daran, daß sie auch seinen todten Körper gern gehabt hätten, um an demselben ihrem Volk zu zeigen, was er für eine Strafe würde zu gewarten gehabt has

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