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stantinopel wohnenden Bulgaren, aus der großen Bulgarey, das ist, aus eben diesen Gegenden gekommen, und am Ende beschließt er diese Beschreibung mit folgenden Worten: „was ich von dem Lande der Paskatiren gesagt habe, „das habe ich von den Predigerbrüdern erfahren, welche in diesem Laude waren, „ehe die Tatarn dahin kamen, und seit dieser Zeit waren sie von ihren Nachha„ren den Bolgaren und Saracenen unter das Joch gebracht, und viele unter ihnen wurden Mohammedaner."

Man findet auch in verschiedenen Beschreibungen, daß diese Gegenden in alten Zeiten auch zur cumanischen Landschaft gerechnet, und daß die Cumanen und Russen für eine Nation gehalten worden, und einerley Sprache ge habt haben; hiervon finden sich nicht nur bey Ausländern, sondern auch in andern Beschreibungen, Zeugnisse genug. Von Ausländern erwähnen Carpini und Ascelinus, welche im Jahr 1246, und also auf sieben Jahr vor Rubruquis, vom Pabst Innocentius IV. zu den Tatarn geschickt wurden, in ihrer Reisebeschreibung im 2ten Capitel, da sie die vornehmsten Flüsse des cuma: nischen Landes beschreiben, deren vier, nämlich den Dnjepr, den Don, die Wolga und den Jaak, das ist Jaik; und indem sie im vierten Capitel dieses Land ausführlicher beschreiben, geben sie folgende Nachricht: „das cumanische „Land gegen Norden hinter Rußland, Mordwa, Bilery, (das ist, Bulga„rien,) Bastarki, das sind die Ungarn." Hernach in eben diesem Capitel weiter unten melden sie: „das cumanische Land ist groß und erstrecket sich weit, „welche Nation größtentheils von den Tatarn ausgerottet ist, die übrigen haben „sich alle verborgen, und der Rest ist unter ihnen in der Sklaverey geblieben; aber auch von denen, die sich versteckt hatten, sind viele wieder gekommen, und „haben sich unter ihr Joch begeben.“ Es ist aus den Umstånden klar, daß alles dieses von den Bulgaren handelt.

Man hat noch ein Werk von den Tatarn, welches durch Peter Bergeron, einen Pariser, aus verschiedenen alten und neuen Autoren zusammen getra: gen ist, worinnen er mit obbemeldtem übereinstimmend schreibt, und zwar: im vierten Capitel meldet er, „die Cumanen, eine sehr starke Nation, welche zwi„schen der Wolga und dem Don gewohnt, wären von den Tatarn vertrieben „worden, und hätten sich nach Ungarn geflüchtet.“ Hierauf wird im fünften Capitel gemeldet: „das cumanische Land erstrecke sich auf dieser und jener Seis „te der Wolga bis an den Don oder Tanais," mit dem Zusah: „daß da: „selbst verschiedene cumanische Nationen wohnten, Namens die Poljuki oder

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„Polowzer,“ und weiter im sechsten Capitel schreibt er: „die Cumaner wur„den von den Tatarn vertrieben und kamen nach Ungarn mit ihrem vornehmsten Heerführer Hotanus um das Jahr 1221. wo sie sehr wohl aufgenom men wurden, weil sie sich stellten, als hätten sie Neigung zum Christenthum, hernach aber richteten sie großen Greuel und Verwüstung an; ihrer waren das „mals gegen vierzigtausend.“ Und am Schluß dieses Capitels meldet er: „die von Alters her in dasigen Gegenden befindlich gewesenen Völker wären ausges wandert, einige aus Norden, aus Scythien, so jeßt Rußland heiße, an„dere von der Wolga, welche von derselben Bulgaren genennt würden, und „juleßt weggezogen wären, in das Land, so nun Ungarn heiße." Eben daselbst ist auch das oben aus dem Rubruquis angeführte beygebracht, mit der Erláuterung, groß Ungarn nenne er das paskatirische und baschkirische Land, so nun Jugrien und Sibirien heiße; und es komme aus diesem Lande der Paska: tiren der große Fluß Jagag, und fließe ins caspische Meer, auf jener Seite der Wolga gegen Morgen, diesen Fluß nenne man jest Jaik und er komme aus Sibirien.

Alles dies erwogen und besonders nach der von Rubruquis beschriebenen Situation und Lage ist es klar genug, daß er unter dem Jagag den jeßigen Jaik, und unter dem paskatirischen Gebiete das eigentliche Baschkirien, welches jeßt den größten Theil des orenburgischen Gouvernements ausmacht, versteht, welches auch der verstorbene Geheimerath Tatischtschew in seinen Ans merkungen über den Rübruquis bekräftiget hat, der die baschkirische Nation in seiner Einleitung zur rußischen Geschichte, und in der Geschichte selbst im 22. Capitel für Nachkömmlinge der alten Bulgaren hålt, und meldet, daß sie nach Annehmung der mahomedanischen Religion sich der tatarischen Sprache mit den Tatarn zu bedienen angefangen, wovon man auch in Rußland selbst genug Erempel findet. Denn viele Nationen haben mit Annahme des Christenthums ihre eigene Sprache abgelegt, und die herrschende, das ist, die, welche ihre Herrn haben, zu brauchen angefangen; und am Ende haben sie nicht nur die vorige Sprache, sondern auch ihren Namen völlig vergessen. Auch die Slaven selbst verloren, wie viele dafür halten, nachdem Rjurik von den Warjägern zu ihnen nach Nowogrod gekommen war, den Namen Slaven und fiengen an, Russen zu heißen, wie die mit ihrem Regenten dem Rjurik angekommenen Warjäger hießen. Dagegen legten wiederum die Warjäger, wie auch viele andere Nationen bey Annehmung des Christenthums ihre eigenthümliche Sprache ab, und fiengen an sich der slavischen zu bedienen, welches die rußischen Chroniken Büschings Magazin V. Th. satte

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fattsam besagen. Ja auch in jeßigen Zeiten dienen uns die Völkerschaften von frems der Sprache, die unlängst die heilige Taufe angenommen haben, und vornehms lich ihre Kinder und Enkel, zum augenscheinlichen Beweis; denn sie enthalten sich ihrer vorigen Sprache, oder vergessen sie auch wohl gar, und reden nichts als russisch.

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Was aber die Bulgarey anlangt, so sehen wir aus vielen Nachrichten, daß sie sich vor Alters in zwey Theile getheilt, nämlich in die große und kleine, wie auch bereits oben erinnert worden. Wegen der großen Bulgarey findet sich in einem unserer russischen Annalisten, (einer sehr alten weißreußischen Schrift,) folgendes: Die große Bulgarey, von welcher wir Slowaken herkommen, war zwischen Asien und Europa an beyden Seiten des Flusses Tanais, welcher Wolga genennt wird. (Hier ist ein offenbarer Jrthum, denn man weiß nicht, daß die Wolga jemals sollte Tanais geheißen haben, aber der Don hieß so;) Die dafigen Einwohner machten sich mit Weib und Kind auf, und jogen hinweg, gute ruhige Wohnungen; zu suchen; andere aber schreiben, die „Tatarn hätten fie ausgetrieben; fie kamen an das Meer genannt Pontus „Eurinus gegen Thracien bis an den weißen See, welcher Palus maotis heißt, wo heutiges Tages das crimmische Gebiet ist, und bis an den „Dnjepr; in diesen Gefilden blieben sie ziemlich lange; als sie nun von den griechischen christlichen Kaisern zu Constantinopel hörten, erhuben sie sich zur Zeit Kaiser Justinians des großen, mit ihrem Fürsten Derbal, giengen einige zu Wasser, andere zu Lande nach Thracien, bekriegten das griechische „Reich, nahmen klein und groß Mysien ein, und nennten es mit Einem Na„nem Bulgarey, (schlugen verschiedne griechische Kaiser) ließen sich in BoB„nien nieder, jogen weiter durch die Ugren bis nach Dalmatien oder Rhåtien, bis an den Ifter, legten Jstrinopolis an, wo sie Agilmunda, den König der Longobarden tödteten, der sie von da vertreiben wollte, und siz „hen noch jest in diesen Landschaften.“ Der oberwähnte Geheimerath aber mels det, indem er die große Bulgarey beschreibt, daß sich ihre Gränze an der Wolga erstreckt habe, von der Mündung des Rama herab bis zu den Chwalisen oder Nieoer Bulgaren, wo besondere Herren waren; an dem Rama aber stund die Nation der Arier oder Worjåken unter ihnen; wie weit sie sich ges gen Westen oder nach dem Don ju ausgebreitet, ist unbekannt; doch waren die Tscherenisen und Tschuwaschen ihre wirklichen Unterthanen. Diese und besonders die, so in den Städten wohnten, legten sich nicht sowohl auf den Krieg als auf die Kaufmannschaft; sie begnügten sich als ein einfältig Volk an

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reichlichen Lebensmittels, Vieh, Bienen, Wildpret und Fische; (man erzählt auch von ihnen, daß sie zuerst erfunden, den Juchten zu bereiten, und damit starken Handel getrieben, (welches auch dadurch gewissermaßen wahrscheinlich wird, da noch heut zu Tage in Chiwa, der Bucharey und andern dasigen Gegenden Juchtenleder Bulgar heißt, das ist, bulgarische Waare). der kleinen Bulgarey will der Geheimerach diejenigen Bulgaren verstanden wissen, welche um die Donau nach Constantinopel zu gewohnt haben, und fich nun unter türkischer Herrschaft befinden, und hält sie verschiedenen Umstånden nach für die alten Roszaren, welche, da sie von Feinden verdrängt wor den, unter den wolgischen Bulgaren gewohnt, dann ungefähr im fünften Jahrhundert nach der Donau gezogen, sich daselbst verstärkt, und ein starkes' Reich errichtet, mit welchem die russischen Fürsten oft Kriege und Bündniße gez habt, und von ihnen die erste Taufe empfangen.

Uebrigens ist aus unterschiedlichen russischen Annalisten zu ersehen und zu erweisen, daß die Eroberungen und die Oberherrschaft der russischen Fürsten sich bis zu den Nieder- Bulgaren, das ist, die an der Donau, in der kleinen Bulgarey wohnten, und an der Wolga bis ganz ans Meer erstreckt haben, wovon wir hier einen kurzen Auszug zur Beurtheilung verständigerer Kenner beyz fügen, nämlich:

Swjetoslaw, Igors Sohn, hatte unter andern Völkern die Roßzaren und Bulgaren, nicht allein die an der Donau, sondern auch an der Wolga, überwunden, und unter seine Bothmäßigkeit gebracht. Nach diesem wird berichtet, daß Großfürst Wladimir im Jahr der Welt 6495. gegen die Flieder-Bulgaren zu Felde gezogen, viele Gefangene gemacht, Frieden mit ihnen geschlossen, und einen Tribut auf sie gelegt habe. Im Jahr 6635. machte Grosfürst Jurii (Georg) mit dem Zunamen Dolgorukii, ein Sohn des Wladimir Monomach, ebenfalls Gefangene von den Bulgaren, und, nach dem er ihre Hauptstadt Bijächimow am Rama und andere Städte eingenommen, legte er ihnen Tribut auf. Von seinem Sohn Wsewolod, der den Zunamen der Große bekam, und zu Wolodimir Grosfürst war, wird berich tet, daß er über ganz Rußland und die Wolga geherrschet habe, und sein Name in allen Landen berühmt gewesen sey, er bekam auch von den Tatarn Tribut. In der Beschreibung der wjärkischen Landschaft oder Proving, die. von dem Lieutnant Rlefchnin im Jahr 1739. an das geographische Departement eingesendet worden, wird gemeldet, daß die Nowogroder auf Verans lassung der mit den Grosfürsten gehabten Streitigkeiten aus dem nowogrodi

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schen Gebiete weggezogen, und einen Kriegszug an die Wolga gethan, wo fie Landschaften erobert und sich da angebaut hätten. Insbesondere aber wird von ihnen erzählet, daß im Jahr 6662. ju den Zeiten des Grosfürst Jaroslaw, eines Sohns jenes Wladimirs, eine nicht geringe Anzahl nowogrodischer Einwohner zu Schiffe auf der Wolga hinunter gegangen, und, als fie bis an den Rama gekommen, daselbst ein Srådtgen angelegt, wo sie sich eine Zeitlang aufgehalten und dann getheilt hätten; einige wåren in dem Städtgen geblieben, und als sie an den Fluß Wjátko gekommen, hätten sie sich in dasigen Gegenden niedergelassen. Uebrigens ist von dem rostowischen und suszdalischen Knjás Andreas mit dem Zunamen Bogoljubskii (gottesfürchtig, fromm,) bes kannt, daß er der damaligen russischen Herrschaft einen nicht geringen Zuwachs verschaffet hat, indem er die Städte Balachna und hernach Lishnei: lo wogrod und noch eine andere Mordwa anlegte, und die Tscheremisen und Tschuwaschen (welche, wie oben angezeiget worden, sonst unter bulgarischer Herrschaft stunden,) völlig beherrschte; worauf er seine Regierung nach Lishnei-Nowogrod verlegte, und das alte bulgarische Königreich und dessen Residenz Brjächimow am Rama bey seinem Einfluß in die Wolga gån¡lich zerstörete und verwüstete. Weil nun dieses Grosfürsten Regierung zu Szus dal und Rostow im Jahre 6663. (1155.) angefangen, und also diese Eroberung auf 80 Jahr vor der Verheerung des Baty geschehen, ungefähr in der nehmlichen Zeit, als der in der tatarischen Historie berühmte Tschingis Chan gelebt hat, dessen Sohn Szjuszi oder Egu, und nach dem Carpini Tofhus (des Baty Vater) von seinem Vater zog und in Bulgarien lebte, hernach aber in einem Treffen mit den Ruffen und Polowzern blieb: so ist es wahrscheinlich, daß sich zur Zeit obiger Zerstörung des bulgarischen Reichs schon größtentheils Tatarn da befunden haben, und nicht mehr die alten Bul garen noch Ungarn; wenn aber auch noch einige da gewesen seyn sollten: so waren sie doch schon unter tatarischer Herrschaft und vielleicht auch mahomeða nischer Religion, wie dies oben aus den Nachrichten auswärtiger Schriftsteller von den Bulgaren, Ungarn und Cumanern ist gemeldet worden. kann es auch seyn, daß Baty, (wie unten in der Nachricht von den Tatarn wird gemeldet werden,) der Enkel des Tschingis, ein Sohn feines Sohns Szjuszi, der in Bulgarien gewesen, aus oben angeführten Ursachen, da er überdies vermerkt, daß Großfürst Jurjä (Georg) Wsowolodowitsch im Jahr 6729. (1221.) zu Erhaltung dieser Lande Lishnei-Lowogrod be veftigte, in Bewegung gefeßt worden, und mit einer zahlreichen Armee in Ruß

Und so

land

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