صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

reißenden Anblick. Die ungebaueten Gegenden find so dick bewachsen, daß man nicht durch sie hinkommen kann. Und wenn man nicht in einigen Gegenden durch angelegtes Feuer das Gebüsch aufräumete, so könnte das Bieh daselbst nicht ein: mal weiden. Auf der Küste und in den angebaueten Gegenden sieht man eine Mens ge Fruchtbäume, die sehr reichlich tragen. — Alles, was an bergichten und feuchten Dertern wächst, trift man in Asturien an. Ich will nur das anführen, was für einen Arzt einen Werth hat. Von den Bäumen nenne ich bloß die Birke und die Linde. Unter den Staudengewächsen findet sich die Zarzaparilla, die aber nicht viel werth ist. Niemals habe ich hier die Art angetroffen, die Rnbus idaeus ge nannt wird, und aufdem Moncayo bey Zaragoza und noch näher bey Tarazona im Ueberfluß wächst. -- Mit Uebergehung gemeiner Kräuter, rechne ich auf; Die weisse und schwarze Riesewurz, Entian, (Gentiana) die weisse und schwarze Weinrebe, (Vitis alba y negra) sehr vieles Besingkraut, (Fragaria) Erdepheu, (Hiedra terreftris) Lowenfuß, (Alchimila) Tormentil, (Tormentila) Natterwurz, (Biforta) Sonnenthau, (Rorela) Gånserich, (Argentina) Huflattig, (Tufilago) das fleckigte Lungenkraut (Pulmonaria Manchada) gülden Wundkraut (Virga aurea) Meerhirse, (Mijo de el Sol) Wallwurz, (Confuelda mayor) Glockenblumen, (Enula Campana) blühend Farenkraut, (Osmunda regalis) Meerlinsen, (Lentegil) welche eine Art Alant, (Helecho) find, wovon die Wurzel gut bey Bruchschäden ist; die Confolida minor, Luftwurz, (Angelica) Kaiserwurz, (Imperatoria) Weißwurz, (Sello de Salomon) alle Arten von Stendelwurz, (Satyriones) ausser eine, die ich nicht angetroffen habe; eine große Menge Steinwurz, (Polipodio) denn es ist keine alte Mauer, kein mosigter Felsen, kein Baum, wo diese Pflanze nicht wächst. Auch besißen wir hier einen genugsamen Ueberfluß von Hirschzung, (Lengua cervina) Venushaar, (Culantrillo) Bibernell, (Pimpinela) Steinbrech, (Saxifragia) Paris: fraut, (Yerva Paris) Xiftra, die Ammi (Ammen) benannt wird. - Aromatische Pflanzen, die viel Geister, Del und flüchtiges Salz enthalten, bringt der Boden hier nicht hervor, ausser die aus andern Gegenden hergekommen sind und angebauet, werden. Es fehlet in Asturien an Rosmarin, Salben, Fenchel, Thymian, Std: chaskraut, Cypressenkraut, Sevenbaum, Wacholder, Meliloten und andern wohl riechenden Kräutern, die in Castilien, Aragonien und Catalonien und andern Pro: vinzen so häufig wachsen. Eben so wenig hat man in Asturien die Scabiosa, Ga: manderlein, Ochsenzunge, spanisch Schlangenkraut, Efcorzonera noch die bittere Cichorien mit himmelblauer Blume.

Vom Haaselmistel (Vifco Corylino.)

ies Gewächs fiel mir gleich Anfangs, als ich nach Asturien kam, auf den Ae: pfel: Birn: und Weidenbäumen (Espino, lateinisch Rhamnus) in die Augen.

Man

Man nennet es in Castilien Liga, in Asturien aber Arfucyo. Es ist eine Art Auswuchs, welcher oben auf dem Stamm oder Aesten der Bäume erzeuget wird, etwa in der Dicke eines Fingers aufschießt und verhältnißmäßige Zweige ause breitet. Es ist ein holzartiges Gewächs mit langen schmalen Blättern, das in der Höhe des Wuchses nicht zwo Spannen hält. Niemals habe ich entdecken können, daß es eine eigene Wurzel hätte. Vielmehr habe ich es allezeit am Holze, woraus es wuchs, fest angeklebet gefunden. Es trägt eine Glas weisse runde Frucht, etwa so, wie eine Erbse. Drückt man sie zwischen den Fingern entzwey, so springt eine Durchsichtige mucilaginóse Substanz heraus, wie das Weisse eines frischen Eyers, doch dicker und klebichter, und darin sind einige Körner.

Diese Pflanze wächst auf sehr alten Bäumen; doch mit dem besondern Ums stande, wenn die Bäume auf einem fruchtbaren und guten Boden stehen, so haben sie selbige nicht, oder sie kommt doch nicht eher auf ihnen zum Vorschein, als bis sie sehr alt sind: wenn aber das Erdreich, wo die Bäume sind, schlecht und unbrauche bar ist, so erzeugt sich diese Aftergeburt in wenig Jahren, verzehret und zerstörèt sie, und benimmt ihnen die Kraft, ihre natürlichen Früchte zu tragen. Die Frucht der Mistel wird sehr spät reif, und ist im October und November die Speise der Krams: vögel und anderer Vögel. Die Sprossen werden röthlich, wenn sich diese Früchte ansehen; welches Virgilius scheinet bemerket zu haben. Lib. VI. Aeneid.

Quale folet fylvis brumali frigore vifcum

Fronde virere nova, quod non fua femita arbos,

Et croceo foetu teretes circumdare truncos.

Die Knaben ziehen dem Haselmistel die kleberichte große und grüne Rinde ab, quåt: schen sie zwischen zweyen Steinen mit ein wenig Wasser, und erhalten daraus reich: lich Vogelleim. Er wächst auch, wiewol nicht häufig, auf der grünen Eiche, (Roble) niemals aber habe ich ihn auf andern Eichen (Encinas) oder Linden gefunden. Ob er aber auf einer Eiche, Haselstaude, Fichte, einem Birn: oder Aepfelbaum gewach sen sey, läßt sich an der Frucht oder Pflanze nicht unterscheiden.

Als ich hier im Lande so viel Vogelleim sah, erinnerte ich mich der Lobsprüche, womit verschiedene Schriftsteller deu Haselmistel erheben. Ich begab mich also, dadurch zum eigenen Nachforschen gereiket, nach dem Dorfe Proaza, und schickte einige Leute auf die benachbarten hohen felsichten Berge. Einer dieser Leute brach te mir die Pflanze, die er auf einer alten vermoderten Haselstaude gefunden hatte, mit dem noch daran sihenden Ast, worauf sie gewachsen war. Mit dieser Beglau bigung zufrieden, ließ ich die Pflanze davon absondern, welche 30 Unzen wog. Ich freuete mich überaus über diesen glücklichen Fund, und mit mir der Herr des Haus

ses,

fes, wo ich war, daß das Arzneymittel, welches man mich so eifrig hatte suchen Einige Einwohner des Dorfs sehen, nun zum Vorschein gekommen wäre. versammleten sich bey dieser Gelegenheit, und ein alter Greis sagte mir: er hätte in seiner Jugend einen klugen Mann und Wirth gekannt, welcher diese Pflanze immer in seinem Hause gehabt, und davon für die Kühe einen Trank gekocht hätte, wodurch, nachdem sie gekalbet, die zurück gebliebene Aftergeburt gleich sey abgetrieben worden.

Ich kehrete nun frölich, als wenn ich einen Schaß gefunden hätte, nach der Stadt zurück; voll von Gedanken, daß ich nun ein Mittel in Hånden hätte, die fallende Sucht aus dem Grunde zu heilen, welche in diesem Lande sehr gemein ist, so, wie alle spasmodischen Uebel, woran viele Leute sterben. Ich glaubte, mit Ovid fingen zu können:

Ipfa Medusa oculis veniat licet obvia noftris,

Amittet vires protinus ipfa fuas.

Als ich zu Hause angelanget war, erkundigte ich mich bey den Aerzten und Apothekern, ob sie nicht dies Arzneymittel kenneten? und ich fand keinen, dem es bekannt gewesen wäre: denn nur ein Apotheker sagte mir, er hätte gelesen, daß der Visco Coralyno (so nennte er ihn) ein vortrefliches Mittel wider die fallende Sucht sen, daß er es aber niemals gesehen hätte. In dem Dorf Proaza hinterließ ich bey meiner Abreise den Auftrag, mehr zu sammlen, und mir mit dem daran sihenden Haselast zu übersenden; damit ich gewiß seyn könnte, daß die Pflanze von keinem andern Baum wäre. Auf die Weise brachte ich in wenig Tagen vier bis fünf Pfund zusammen. Ich fieng nun an, von diesem belobten Arzneymittel Gebrauch zu machen, und verordnete es in einem Trank: denn wenn es frisch und klebricht ist, läßt es sich schwer in Pulver verwandeln. Den Trank ließ ich mit aller Sorgfalt und stark machen, und mußten ihn die Kranken, nach vorhergängiger Reinigung durch Abführungsmittel, nehmen; allein niemals habe ich den geringsten Nugen Davon verspåret. Den ersten Versuch machte ich an einem in dem Dorfe Proaza gebohrnen und daselbst mit Leinweben sich nährenden Mädgen, welches ohne andere offenbare Krankheit oder Ursache die fallende Sucht anhaltend hatte: ich muß aber versichern, daß sie durch den langen Gebrauch erwehnten Trauks weder das Uebel los wurde, noch auch einige Linderung erhielte. Den zweyten Versuch machte ich an einem in Oviedo wohnhaften Italiäner, welcher jung, dem Anschein nach sehr gesund und von guter Farbe war: allein es half das Arzneymittel nichts, und er starb an epileptischen Zufäll:n. Den dritten Versuch stellete ich mit Don Joseph del Castillo, dem Bischof von Sebaste und Governador des Sprengels von Oviedo Büschings Magazin. v. Theil.

an:

an: er starb aber auch an öfteren epileptischen Zufällen. In der Folge machte ich noch viele andere Versuche: ich licß den Haselmistel sammlen, wenn die Sonne im Zeichen des Löwen stand; auch ließ ich mir den Haselmistel von Oriacantha bringen, der besonders gerühmet wird. Ich machte Proben in Pillen und Pulver; allein, es schafte dies eben so wenig Nußen, als der Trank.

[ocr errors]

Die Entdeckung einer weissen Schlange.

Em September des Jahres 1720 war ich in der Gegend des Fleckens Gijon, in Gesellschaft des Herzoges von Parque, Den Michel de Roxas und Don Diego Solis auf der Jagd. Als wir uns an der abhängigen Seite eines kleinen Berges, um auszuruhen, seßten, und zum Zeitvertreib einige Steine aufrühreten, traffen wir auf eine kleine Schlange, die eine Spanne lang, verhältnißmäßig dick, und dabey schneeweiß war. Auf ihrem Rücken liefen vom Kopf bis zu Ende des Schwanzes zwo schwarze Linien parallel herunter, zwischen welchen der weisse Streif lag. Wir fanden, nach genauer Untersuchung, daß es eine ganz junge Schlange seyn müßte, die lehteres Frühjahr erst ausgebrütet wäre. Hier fiel mir ein, was Etmüller Tom. I. Pharm. fol. 431 fagt: Nobiles virtutes ergo coryli anfam dederunt fuperftitiofis fabulis, quod nempe vifcum fit alimentum ferpentum, et circa corylum femper cum vifco reperiatur ferpens albus, qui vifco vefcatur. Vielleicht hat ein abergläubischer Mann einmal eine weisse Schlange in der Nachbarschaft einer Haselstaude, worauf Mistel gewachsen war, gesehen und sich eingebildet, daß sie, von Alter grau, diese Pflanze als den Baum des Lebens fuchte, wodurch sie wieder verjünget würde. Der Ort, wo ich die weisse Schlange gesehen habe, war wenigstens neun Meilen von der Gegend entfernet, wo Haselmistel wächst. Sie war auch nicht von Alter weiß, sondern jung: daher schliesse ich, daß es von Natur weisse Schlangen giebt, wiewol sie selten sind.

Sechstes Hauptstück.

Von der Beschaffenheit der eßbaren Vegetabilien und des

ch richte hier mein Augenmerk auf die gute und schlechte, mehr oder weniger nahrhafte Beschaffenheit der Gewächie und des Fleisches. Ich betrachte aber bloß die Sachen, wie sie durch die Sinne und durch ihre in die Aus gen fallenden Wirkungen empfunden werden.

Die

Die Vegetabilien dieser Provinz sind sehr wässericht, und es mangeln ihnen in einem merklichen Maaße die festen und balsamischen Theile, wodurch Körper stark und dauerhaft werden und der Fäulniß wiederstehen. Den ersten Beweis dies ser Wahrheit geben die dicken und hohen Bäume, deren Holz sich in Feuer fast ganz in dicken Rauch auflöset, daß kaum Zeichen der Asche zurück bleiben. Gleich ans fangs, als ich in dies Land kam, bemerkte ich, daß in keiner Küche ein Aschenbehält: niß beym Heerde sey. In der Provinz, wo ich gebohren bin, ist kein Haus, keine Hütte so schlecht und elend, wo man solches nicht findet. Sollte es auch daran fehlen, so würde man alle Tage die-Asche aus dem Hause tragen müssen, welche das Feuer in so großer Menge zurück läßt. In Asturien hingegen verbrennet man mehr Holz, als in ganz Alt-Castilien, und kann doch kaum so viel Asche zusammen brin: gen, als zur Wäschenöthig ist. Es ist unglaublich, was für eine Menge Holz in den großen Häusern und Klöstern und auch nur in einer einzigen Haushaltung vers braucht wird: dem ohngeachtet wird doch den ganzen Tag durch nicht mehr Asche erhalten, als zur Bedeckung der wenigen Kohlen die Nacht über erforderlich ist. Der Rauch und die Dünste sind, da so wenig Asche bleibt, desto stårker: die Schorn: steine müssen daher alle zwey Monate, und wol öfterer, nothwendig gefeget werden, weil der sich anhängende Ruß sie sonst ganz verstopfen würde. — Ein gleiches bemerkt man bey den Pflanzen; daß sie keine Asche oder seisartige Salze enthalten, wie in andern Gegenden. Es scheinet nicht glaublich, daß Z. E. 25 Pfund grüner wils der Raute (Fumaria) aufgetrocknet nur 3 Pfund wiegen, welche hiernächst im Feuer fast ganz und gar verzehret werden. Die hiesigen Apotheker beschweren sich über dies sen so merklichen Mangel und der Apotheker der Jesuiten läßt die Asche von Wer: muth, Tausendgüldenkraut, Cardobenedicten (Cardo Sancto) wilder Raute u. s. w. alle Jahr aus Castilien kommen, woraus er die firen Salze auszieht und verferti: get. Doch hat man alle diese Kräuter in Asturien im solchen Ueberfluß, daß man damit ganz Spanien versorgen könnte, wenn sie gehörig Salze und Asche enthielten.

Die Blumen riechen hier nicht, wie in andern Ländern: das Obst hat nicht den angenehmen Geschmack anderer Provinzen: und wenn man es ans Feuerlegt zu braten, so fähret so viel Luft heraus, daß es mehr Windbüchsen zu seyn scheinet, als Aepfel und Birnen. Wir können von unsern Blumen sagen, was Plinius Lib. 21, 7. von den Aegyptischen urtheilet: In Aegypto minime odorati flores; quia nebulofus & rofeidus aër eft a nilo fumine. Eben den Mangel erfahren auch die aromatischen Pflanzen, die aus andern Ländern hieher verpflanzet sind; sie vers liehren viel von ihrem aromatischen Wesen. So wahr das bisher gesagte ist, so gewiß ist es auch, daß die Kräuter hier zu Lande im starken Wuchs, in ihrem Grůs nen und prächtigen Ansehen diejenigen, welche in Castilien wachsen, übertreffen, und das gilt gleichfals von den Blumen. Der Rosmarin, die Salben, das Cy: $ 2 prese

« السابقةمتابعة »