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pressenkraut, der Thymian und andere hieher verpflanzten fremden Kräuter haben breitere, grünere, saftigere und dickere Blätter, als in den Gegenden, woher mar fie geholet hat. Die Rose übertrift an Größe und äusserer Schönheit die Rosen anderer Provinzen: sie hat aber keine abführende Kraft; und hat sie ja noch einige, so ist selbige sehr schwach. Die hier im Ueberfluß wachsende Violenblume ist schön von Ansehen; allein eine Arrobe davon duftet nicht so viel Geruch aus, als eine Drachme Violenblumen in dem Herzogthum Medina:Coeli. Diesen merklichen Unterschied der Pflanzen und Früchte, noch der verschiedenen Beschaffenheit der Länder, wuste Hippocrates wohl, und druckt sich darüber Lib. 2. de Diaeta, num. 18. juxta Marinelli also aus: Quae vero ex inaquofis ac ficeis, et aeftuofis locis veniunt, ea omnia ficciora ac calidiora funt, et robur amplius corpori exhibent: propterea quod pari mole ac copia graviora funt, et denfiora, et majorem redditum. tribuunt, quam quae ex humidis, et riguis ac frigidis: haec enim humidiora funt et leviora ac frigidiora. Die auf einem trocknen und warmen Erdreich wachsende Früchte und Pflanzen find wärmer, trockner und fester, als sie in feuchten und kalten Gegenden sind: daher sind auch jene schwerer und dichter, wie auch nahrhafter, als Diese.

Das Fleisch giebt den zweyten Beweis, daß es unsern Nahrungsmitteln in Asturien an Kraft fehlet. Einmal lehret die Erfahrung, daß es nicht vorhält und wenig nahrhaft ist: und zum andern, wenn man daraus nach der Kunst eine Gelee machen wollen, so habe ich immer bemerkt, daß dreyßig Unzen reines Fleisch an die zwanzig Unzen wässerichte Feuchtigkeit geben, die einer gemeinen Fleischbrühe, die man durchs Aufkochen des Fleisches im Wasser erhält, gleich zu seyn scheinet. Hippocrates urtheilet am angeführten Orte: Non igitur folum ipfius ibi, et potus et animalium ipforum vim noffe oportet; fed etiam patriae unde funt. Cum igitur forte alimentum corpori offerre volueris, et ex iisdem cibis, his quae ex aquofis locis veniunt, utendum eft et cibis et potibus et animalibus: ubi vero levius et humidus, his, quae ex riguis veniunt, utendum erit. Das ist nun zwar alles wahr, was ich von Asturien gesagt habe, und niemand im Lande, wenn er Verstand und Sinne hat, kan es lenguen: allein in der Arzneywissenschaft giebt es gar keinen allgemeinen Sak; und ich will also deswegen die Nahrungsmittel Asturiens nicht schlechterdings verwerfen, oder sie ohne Ausnahme den Nahrungsmittelu trockner and warmer Länder nachsehen. Vielmehr erkläre ich, daß sie für viele Personen, und in manchen Fällen gesunder und nüßlicher sind, als jene; wiewol sie nicht so stark und fest sind. Weil es in Asturien so häufig regnet, so feucht und so neblicht ist, so verursachet das Einerndten auch viele Mühe: dann ist auch der Landmann unumgänglich gezwungen, alle Jahr seine Aecker zu düngen; wenn in andern Provinzen, wie bekannt, es Ländereyen giebt,welche niemals dergleichen Verbesserung

benöthiget

bendthiget gewesen sind: denn, wenn selbige nur zur gehörigen Zeit gepflüget werden, damit der nitrdse Geist sie durchdringen und befruchten kann, und es ihnen hieben nicht am nöthigen Wasser fehlet, so werden sie unter göttlichem Segen fernerhin schöne und reichliche Frucht tragen, wie sie gethan haben und noch thun. Dieser kostbare Dünger und die ordentliche Bearbeitung mit dem Pfluge ist in Diesem bergichten Lande noch nicht genug: denn, wenn das Getraide schon aufgekeimet ist, so muß man in den Monaten Januar und Februar das Erdreich darzwischen aufhacken, wie in andern Gegenden mit den Zwiebeln geschicht: und diese Bearbeitung ist so nothwendig, daß man, im Fall der Unterlassung, nicht halb so viel erndtet, als sonst. Diese Mühe ist aber auch noch nicht die leßte Handanlègung: denn im April und May geht der Landmann noch zwischen das Getraide, und rauft eine gewaltige Menge Unkraut aus, damit das Getraide dadurch nicht unterdrückt und erstickt werde. Das Erdreich ist hier zum wilden Auswuchs so sehr geneigt, daß, wenn man einen Acker sechs Monate ungepflügt liegen liesse, so würde es schlechterdings nicht möglich seyn, ihn vom ganz ungebauetem Lande im mindesten zu unterscheiden. Diejenigen, welche die Sache obenhin ansehen, bilden sich ein, wenn sie diesen geschwinden und reichen Wuchs der Kräuter sehen,es sey Fruchtbarkeit, ohne Acht zu haben, daß diese Tugend zwischen die Laster der Unfruchtbarkeit und Geilheit zu stellen sey. Das beackerte Land anderer Provinzen, welches durch die Erfahrung fruchtbar befunden worden, bleibt ohne Unkraut von den Monaten April und May an, bis in October und November, wenn die Aussaat zu geschehen pflegt: und je reichlicher ein Acker Korn trägt, desto weniger wildes Kraut hat er, gleichsam, als wenn er seine Kraft und Fruchtbarkeit für den guten Saamen aufbewahren wolle. Man wird mir einwenden, daß diese und andere Eigenschaften ihren Grund nicht in der Erde, sondern vielmehr in dem Luftkreise haben; so, wie selber mehr oder weniger regnicht, neblicht und dunkel ist: und wenn es in jedem andern Lande so viel regnete, und die Luft so trübe wäre, wie in Asturien, so würde man dieselben Wirkungen wahrnehmen. Wir räumen zwar die Wahrscheinlichkeit dieser Behauptung zum Theil ein; doch fånden wir noch immer einen merklichen Unterschied zwischen dem Erdboden der Mancha Z. E. und Asturiens. Denn, -wenn in Asturien die Sonne so heftig brennete, und es so wenig regnete, als in der Mancha, so würde es ganz unbewohnbar seyn: und nach weniger Jahre Verlauf in kahle, versengte Berge ohne Bäume und Pflanzen, und in unfruchtbare Thäler verwandelt seyn. Unleugbar und bekannt ist es doch, wenn in Asturien von dem ersten May an bis zu Ende des Augusts nur zwanzig heitere Tage hinter einander ohne einigem Regen einfallen sollten, so würde die Erndte unfehlbar verlohren gehen. Dies kommt daher, weil allenthalben nur so wenig Erde ist, daß man kaum vier Spannen tief graben kann, ohne auf harte Felsen zu stossen. Sollte ein Aßturianer,

in der Meynung, daß diese Wahrheiten zur Geringschäßung seines Vaterlandes und dessen Einwohner gereichten, ihnen widersprechen wollen, so bezeuge ich, daß ich niemals die Absicht geheget habe, das Land zu beleidigen, wo ich, GOtt sey Dank, mit Gesundheit und Vergnügen meinen Unterhalt habe, und bis an mein Ende zu bleiben gedenke; und eben so wenig seine edlen Einwohner, von deren großmüthigen Freygebigkeit ich bekenne, viele Wohlthaten und Gunstbeweisungen genossen zu haben: Ich bin bloß, so weit mir möglich, bemühet gewesen, die nächsten Ursachen der herrschenden Seuchen zu erforschen, welche in diesem Lande nicht wenig Menschen wegraffen. Und ich bitte ihn, zuerst zu bedenken, daß die Verschiedenheit der Witterung und Länder eine Sache ist, worin sich die Allmacht des Schöpfers und die vortrefliche bewundernswürdige Einrichtung seiner Werke offenbaret. Zweytens, daß die Menschen gleich gut den Zweck erreichen können, wozu sie erschaffen sind, sie mögen zwischen schroffen Felsen, feuchten, neblichten und unfruchtbaren Bergen gebohren seyn, oder auf großen, heitern und fruchtbaren Ebnen. Drittens, daß der Adel, die Reinigkeit der Religion und der Glanz der Völker nicht von der Fruchtbarkeit der Länder abhängt, oder damit die geringste Berwandschaft hat.

Seit vielen Jahren dünget man in Asturien das Land mit lebendigem Kalk, und man befindet sich sehr wohl dabey; denn die mit Kalk bestreuete Erde giebt bessere und reichere Frucht. Die Ursache davon ist nicht, daß der Kalk das wilde Kraut, welches der Frucht die Nahrung entzieht, ausrotten und verzehren sollte; sondern die dadurch entstandene Zubereitung der Erde zur bequemen Aufnahme des befruch tenden Niters. Arte parabile Nitrum eft; fi calcis vivae partes tres, et falis communis pars una calcinentur probe, et poftmodum aëri exponantur, efflorescent fucceffive in nitrum elegantiffimum, sagt Etmüller Tom. 2. fol. 299. de Nitro. Die tägliche Erfahrung lehret uns auch, daß sich an den mit Kalk aus gestrichenen Wänden der Häuser Niter erzeuge.

In der Gegend, wo das Königreich Aragon an das Bisthum Siguenza grån: zet, und woselbst der vortrefliche Safran wächst, welcher de las Vicarias genannt wird, scheinet die Gesundheit ihren Siß zu haben: die Menge alter Leute, die nichts von chronischen Zufällen wissen, beweiset solches. Die gemeinen Pflanzen dieses Lands striches sind Eichen, spanische Eichen, Wacholdern, Sevenbäume, Roßmarin, Las vendel, Cypressenkraut, Salbey, Thymian, Stoechaskraut, (Cantuefo) und dergleis chen. Und es ist eine so bewundernswürdige als allgemein bekannte, auch von mir selbst öfters untersuchte Sache, daß die Felder, welche niemals angebauet gewesen sind, oder wenn sie es ja gewesen, doch viele Jahre durch dde gelegen haben, alle Frühjahr ganz mit einer Art freywillig hervorkommenden Waikens bewachsen sind, welchen die dasigen Einwohner Rompisaco nennen, dessen Korn, Aehre und Halm

dem

dem echten Waiken so ähnlich ist, daß man ihn in nichts unterscheiden kann, als das er kleiner ist.

Aus der überwiegenden Feuchtigkeit und dem Mangel fetter nitröser Salze, glaube ich, rühret der überwiegende wässerichte Schleim her, welchen die Nahrungs Mittel in Asturien statt des balsamischen flüchtigen Salzwesens enthalten: und es ist höchst wahrscheinlich, daß der so allgemeine Ausschlag, die unzählichen Geschwulste der Glandeln, nephritische Zufälle, unheilbare Geschwüre und andere Uebel sich aus derselbigen Ursache herleiten. Mit Niter und Schwefel hilft man dem Mangel des Schwefels und Niters ab. Die salzicht: schweflichten Nahrungs- und Arzneymittel sind in dieser Provinz die Waffen und das Gegengift, wodurch wir uns wider wilden Schwefel und wilde Salze vertheidigen und davon befreyen. Daher thut das Del in Asturien überaus heilsame Wirkungen. Ich habe wahrs genommen, daß Delsuppen, im Del gesottenes Fleisch und gekochte und wie Salat zubereitete Kräuter vielen gelbsüchtigen, wassersüchtigen und kachectischen Personen einen starken Ausschlag zu Wege gebracht haben, wodurch sie ganz von ihren Uebeln befreyet worden sind. Aus eben dem Grunde ist hier mit Mäßigkeit genossener Wein nöthiger als in andern Ländern.

Ich bin durch keine allgemeine oder metaphysische Sähe zur Erkenntniß der überflüßigen schleimichten Feuchtigkeiten der Vegetabilien dieses Landes geleitet worden: sondern durch folgende jedermann in die Augen fallende Beobachtungen. Die Menge der Schnecken, mit oder ohne Schale, ist unbeschreiblich, zum großen Nachtheil der Gewächse. Sie sind eine Landplage. Es ist kein Felsen, kein Berg, kein Abgrund, keine Wiese, kein Acker, kein Weg und keine Wand, wo man sie nicht bey Händenvoll sammlen kann. Man kann also mit Wahrheit sagen, daß der Schaden, den sie verursachen, sich jährlich, ein Jahr ins andere gerechnet, über zwey tausend Ducaten betrage. Daß diese Thierchenaus lauter schleimichtem Wesen bestehen, liegt vor Augen. Ganz anders verhält es sich mit den Insecten, welche voll flüchtiger schweflichter Salztheilchen sind, wie Ottern und Scorpionen, die man hier auch gar nicht antrist. Asturien hat einen Ueberfluß an Pflanzen, die einen kleberichten Saft enthalten: und einen gänzlichen Mangel an allen solchen Pflanzen, welche einen dlichten Geist und Nervenstärkendes Del geben. Die Castanien und Eichen tragen am Stamm und auf den Aesten eine unglaubliche Menge von kleinem Staudengewächs und allerley Kräutern: und zwar in einem so hohen Grade, daß jeder Stamm ein mit mancherley Pflanzen gezierter Hügel zu seyn scheinet. Der Haselmistel ist sehr gemein auf allerley Art Bäumen. Auf den Büchen: und Cas stanienbäumen wächst die Uva ursina, ein kleines Staudengewächs, dessen runde, saf tige und schwarze Frucht ganz angenehm schmeckt. Die Bäume sind allenthalben mit Moos bedeckt, wie auch die Erde. Das fleckichte Lungenkraut (la pulmonaria

man

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manchada,) ist sehr häufig. Noch andere unzählige Sachen, die eben das beweisen, übergehe ich.

Gedanken und Erfahrungen, in Ansehung der befruchtenden Salze.

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ie herben wilden Trauben der asturianischen Berge sind mit den weissen Trauben, von Toro gar nicht zu vergleichen. An die sechs Jahre hielte ich mich in der Nachbarschaft des Dorfes Somolinos auf, welches zwey Meilen von dem Flecken Atienza entfernet ist. Der Herzog von Infantado, dem dies Dorf zugehöret, hat daselbst eine Pulverfabrik, Kupferhammer, Walkmühle und Wollwäscheren. Ich war sehr gut Freund mit Don Andreas de Torres Serrano, dem Alcalde Mayor dieser Gerichtsbarkeit und Oberaufseher erwehnter Fabriken. Ich besuchte ihn öfterer, wenn es meine Geschäfte zuliessen und blieb einige Tage bey ihm, sowol zu meinem Vergnügen als um diese Anstalten in genauen Augenschein zu nehmen. Auf die Salpetersiederen wurde die meiste Sorgfalt verwandt. Sie besteht in einem geräumlichen Gebäude ohne Wände, welches auf hölzernen Pfeilern ruhet, die auf einen kaum anderthalb Ellen über der Erde hervorragenden gemauer: ten Fundament stehen. Die Pfeiler unterstüßen und tragen bloß ein gutes Dach von Ziegeln. Solcher Gestalt kann der Wind von allen Seiten frey durchstreichen, und das Gebäude giebt nur Schuß wider den Regen, welcher den Niter auflöset, estreuer und raubet. In diesem Gebäude lagen auf dem Boden große Haufen Erde, die man aus der Mancha hergeholet hatte. Diese Erde thut man in höl zerne Gefässe, die gleichsam wie Siebe viele Löcher im Boden haben, nnd zieht aus felbiger mittelst Aufgiessung reines Wassers den Niter heraus. Das ist aber hieben besonders merkwürdig, daß eben diese nun ganz ausgesøgene und des Niters beraubte Erde, wenn man weiter nichts thut, als daß man sie in dem Fabrikgebäude aufhäufet, und etliche mal umrühret und aufs neue håufet, sie alsdenn nach weniger Zeit mit Niter wieder eben so stark geschwängert und angefüllet wird, wie vorhin. Das ist aber noch ein bemerkungswürdiger Umstand, wenn man die Erde bey Somolinos auf dieselbige Weise tractiret, wie die Erde der Mancha, so bleibt sie doch mager und giebt keinen Niter. Daraus folgt, daß nicht der Mangel des allgemeinen Nitergeistes der Luft, sondern die Unfruchtbarkeit dieser Erdart die Ursache sen, daß sich darin kein Niter erzeuget.

Ich will einmal die Salze, ohne auf chemische Untersuchungen zu sehen, nach den Naturreichen abtheilen in mineralische, vegetabilische und animalische. Ju jedem Reiche kann man noch wieder verschiedene Classen machen. Das vegetabi sche Salz 3. E. kann in Baum: Stauden: und Krautsalz abgetheilet werden; und diese drey Abtheilungen lassen sich nach den mannigfaltigen Arten der Bäume,

Stauden

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