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Stauden und Kräuter noch unendlich weit fortseßen und vervielfältigen. Das habe ich bemerkt und die beständige Erfahrung lehret es in Asturien, daß das verfaulte Eichenlaub nicht so gut düngt, als das Castanienlaub: es scheinet also, daß jener Mist nicht so fett sey und weniger Nitersalze enthalte, als dieser. Die Naturs kundiger pflegen dem Niter die Fruchtbarkeit der Erde zuzuschreiben, und halten, dafür, daß andere Salze ein Land unfruchtbar machen. Der Ueberfluß des ge meinen Salzes zerstöhret die Fruchtbarkeit des Erdreichs: mir sind davon ein Be: weis, die vielen salzichten Gegenden, die ich in der Nachbarschaft von la Riva de Santiuste, Valde el Cubo, Miedes, Imon und la Olmeda, im Bisthum Siguenza, gesehen habe. Es sind nämlich mitten auf den ziemlich fruchtbaren Aeckern oder Wiesen weißlichte Stellen von ungleicher Größe, die ihren Salz : Vorrath durch den Geschmack, durch das Gesicht und den Geruch zu erkennen geben; vornämlich im Sommer, da die brennende Sonne das Salz auf der Oberfläche der Erde krystallisiret. Auf diesen Salzstellen aber wächst niemals die mindeste Pflanze oder Kraut, sondern sie bleiben immer eine nackte und etwas feuchte Erde. Da ich dies oftmals bemerket habe, so deucht mich, ich habe den Zweck begriffen, warum man den Boden zerstöhrter Derter zur Strafe mit Salz befäete.

Siebentes Hauptstück.

Von der Beschaffenheit des Luftkreises Asturiens.

Jer Luftkreis oder Himmel ist äusserst veränderlich: und sogar in dem kurzen Zeitraum eines Tages pflegen gemeiniglich sich drey oder vier nicht allein veränderte, sondern wol gar entgegen geseßte Witterungen zu eråugnen. Eine gleiche und beständige Witterung nach der Ordnung der vier Jahres: zeiten, die man in andern Provinzen erfähret, würde hier eine unerhörte Neuig keit seyn; und sie wäre auch so schädlich, daß diese Provinz nothwendig eine unbe wohnbare Wüstenen werden würde. Wenn es nicht jede acht oder höchstens zehn Tage regnete, sowol im Frühling, als im Sommer, so würde es den Menschen an Brodt und den Thieren an Weide fehlen: und wenn in den Monaten Januar und Februar, nach geschehener Aussaat und bey dem schon hervorwachsenden Brodkorn, der Himmel heiter bliebe, wie in andern Gegenden, soårde kein Kraut wachsen und die Aussaat verlohren gehen. So unbeständig auch unser Himmel in Astu: rien ist, so beständig bleibt er in Ansehung der überflüßigen Nässe. Der Winter pflegt sehr regnicht zu seyn: der Frühling noch mehr; der Sommer hat viel Nebel, welcher vor der Nacht kommt und so lange anhält, bis die Sonne ihn am folgenden Büschings Magazin, v. Theil. H Tage

Tage zerstreuet oder in die Luft zu den Wolken erhebt; und in sölchem Fall daurēt die neblichte Dunkelheit den ganzen Tag: auch fast alle Jahre sehen wir, in den Monaten May, Junius und Julius, oder doch die mehresten Tage derselben, die Sonne gar nicht. Im August und September pflegt der nächtliche Nebel sich mit Aufgange der Sonne zu zertheilen, und die Tage sind heiter etwa von acht Uhr des Morgens bis um sechs oder sieben Uhr Abends; und geschieht solches, so wird die Hike stark genug und wir sehen uns genöthiget, GOtt durch öffentliche Gebeter um Regen anzuflehen, damit der Mais nicht verlohren gehe, welcher die gemeine Speise des Landmanns ist. Mitten im Sommer, wenn man am sichersten zu seyn glauben sollte, daß es gut und heiter Wetter bleiben würde, fällt öfters plößlich ein Plakregen, ohne Donner und Blik, als wenn es im December wäre. Jm Winter ziehen fürchterliche Donnerwetter auf und bedecken das Land mit Hagel; und zwar, wenn der Nordwind wehet. Die Monate October, November und December pflegen einige helle Tage und Nächte zu haben, und bisweilen auch etwas Frost und Eis; es ist aber nicht von Dauer und von einer Stunde zur andern stellet sich wieder Regen ein. Der Dunstkreis ist so feucht, daß wir hier mehr durch das Athemholen trinken, als in andern Gegenden mit dem Munde.

Achtes Hauptstück.

Von den Winden und ihren offenbaren Wirkungen in Asturien. a diese Provinz am Meer liegt, so pflegen die Winde sehr frisch zu seyn; und wenn sie einige Tage stark geblasen haben, sich im häufigen und an haltenden Regen zu endigen. Der Nordwind ist, auch mitten im Som: mer, heftig, kalt und bringt schreckliche Gewitter. Der Nordwestwind ist nicht so schlimm. Beyde kommen übers Meer zu uns; und wenn sie im Winter und Frühlinge wüthen, so richten sie alle Bäume, Blumen und Gewächse zu Grunde, die ihnen ohne Schuß bloß gestellet sind. Im Sommerwird der Nordost eine heilsame Kühlung für Asturien: und man weiß aus Erfahrung auch seine die Luft aufheiternde Kraft, denn wenn er ganze zwey Monate durch nicht wehete, so würden wir ordentlicher Weise eben so lange des angenehmen Anblicks derSonne beraubet seyn. Bleibt er auch eine Zeitlang im Sommer aus, so sind die Feuchtigkeiten sehr überwiegend und im näch sten Herbste erfolgen viele Krankheiten, wie wir solches mehrmals erfahren haben und besonders im Jahr 1727. Auf die frey liegenden Seeplähe fällt er sehr heftig und wird beschwerlich, indem er den Sand nicht nur in die Häuser treibt, sondern wol gar in den Strassen aufthürmet, wie in dem Flecken Gijon. - Der Westwind blåset

ins:

insgemein ziemlich stark, ist aber nicht schädlich: denn er ist weder zu kalt noch zu warm; und wir bemerken nicht, daß er im menschlichen Körper beträchtliche Vers ånderungen verursache. Wahr ist es, dauret er drey oder vier Tage in eins fort, so endiget er sich in häufigen und anhaltenden Regen. Der Landmann versichert, daß dieser Wind das Erdreich sehr fruchtbar mache. Die südlichen Winde find hier die Landwinde, denn sie kommen aus Spanien zu uns. Sie sind so brens nend heiß, daß sie keine Winde zu seyn scheinen, sondern auffahrende Dünste eines brennenden Ofens, und sie führen einen schweflichten Geruch mit sich, so wie von den Oefen aufsteigt, worin Steine calciniret werden. In den Hundestagen sind diese Winde am empfindlichsten. Der Fall ist merkwürdig, welcher im Jahr 1700 sich in Asturien eräugnete. Der in den Hundestagen wehende Südwind hielte zwey Tage und Nächte hinter einander an; und das Wasser der großen Flüsse wurde dadurch so warm, daß fast der dritte Theil der Forellen (Truchas) darin starb. Ben alle dem habe ich doch nie wahrgenommen, daß diese Südwinde, wenn sie nicht lange anhalten, große Krankheiten veranlasset hätten, obwol, so lange sie wehen, ein jeder über Mattigkeit im ganzen Körper, über Durst, Schlaflosigkeit, Schwäche der Augen und unerträgliche Hiße klagt. Denjenigen, die mit Kråke geplaget sind, werden sie beschwerlich, weil sie zum Jucken reißen. Das Athemholen fällt auch schwer bey diesen Südwinden.

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Neuntes Hauptstück.

Von dem Clima Asturiens.

an kann das Clima und die Temperatur der Provinz, aus dem, was in den vorhergehenden Hauptstücken angeführet worden, schon hinlänglich erkennen und beurtheilen. Hier will ich also nur die Folgen und offenbar bekannten Wirkungen der natürlichen Beschaffenheit des Lan: des anmerken. Die Früchte treten leicht in Fäulniß. Der Waißen hält sich kaum zwey Jahre. So bald die Kirschen reif sind, fangen sie an auf den Bäumen selbst zu verfaulen; da hingegen bey Taracueña, Caracena, Carrascosa, im Bisthum Cuenza und in andern Gegenden, die schon am ersten Julius reifen Kirschen, wenn man sie, wie gewöhnlich, auf den Bäumen sißen läßt, sich bis in den October, und ganz gut erhalten. Davon bin ich Augenzeuge.

Das Mehl kann sich im Sommer keine drey, und im Winter keine zwey Monate durch halten; es verwandelt sich in einen schimmlichten und übelriechenden Teig. Klein gestoffen Salz dauert eben so wenig; es zerfließt gleich. Will man

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Daher

daher die firen Salze der Vegetabilien auf den Apotheken aufbewahren, so måssen die Gläser, worin sie stehen, so wohl verschlossen seyn, daß nicht die mindeste äussere Luft hineindringen kann. Das Schweinfleisch darf nicht gepäckelt werden, wenn die Witterung nicht sehr heiter und kalt ist, sonst verfaulet es. Die Ursache ist, weil das ben trübem und regnichtem Wetter gleich zerfliessende Salz vom Fleisch ab: läuft, ehe es selbiges durchdrungen hat. Confituren und und Biscuit halten sich hier nicht, wie an andern Orten. Die Säfte und Syrupe verderben in den Apotheken. Der feinste Stahl rostet. Die Schuhe und Kleidung, wenn man sie einige Tage nicht braucht, werden mit einem grünlichen Schimmel überzogen, und betrachtet man selbigen unter einem Vergrößerungsglase, so unterscheidet man deuts lich Pflanzen mit Blättern. Als man das Haus des Markgrafen von Vallecers rato bauete, sah ich an den Balken der Pferdeställe, welche schon über ein Jahr fertig standen, eine solche Menge großer und saftiger Schwämme, als man sie auf Dem fruchtbaresten Lande vermuthen könnte. Daraus folget, wo die Körper aus: nehmend feucht und schleimicht sind, hingegen arm an balsamischen Helen und ni trösen Salzen; die Winde unrein, die Wärme zu geringe, um das überflüßige Wäßs ferige zu verzehren; doch aber groß genug, um zur Fåulniß zu helfen, da wird sel: bige sich auch bald einstellen.

SVCCINI ASTVRICI

A DOCTORE GASPAR CASAL

ALMAE ECCLESIAE CATHEDRALIS OVETENSIS

MEDICO,

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Inter tot, quas de fuccini origine, opiniones prifci suscitaverunt fcriptores, interque dubia non pauca, nec exigua, quae nondum noftris temporibus detecta fatis, definitaque habemus; accidit mihi, tum cafu, tumque follicitudine, ut proprio labore, oculis, ac manibus, inveniffem, vidiffem, et effodiffem terrenos fitus, loca, feu mineras, ubi fuccinum generatur: ipfumque carabe ex iisdem fodinis, non parva, fed magna quantitate, nec femel, fed pluries eruiffem.

§. 2.

Sollicitudine, et cafu hujusmodi inventionem accidiffe, dicebam: et merito quidem; fimul enim ac perueni in hanc Afturum regionem, profpectu prius, indeque circumfpectione, et infpectione, fedulo fcrutari coepi, non modo totius Provinciae manifeftam formam, pofituram feu figuram, quae altiffimis montibus, quorum cacumina nubium regionem fuperare videntur, profundiffimis vallibus,

amoe

amoeniffimis fylvis, feraciffimis pratis, fertiliffimis ripis, quae fontibus, rivulis et Aluminibus vndique rigantur, componitur; fed etiam fingularum partium fingula, ad naturalis Hiftoriae augmentum convenientia. Proptereaque, frequentiffime feifcitabar a rufticis, paftoribus, et naturae curiofis, an in aliquo monte, rupe, valle, caverna, vel anfractu terrae offendiffent aliquid, a regulariter obviis alienum et diverfum.

§. 3.

Sic vtique anxius exquifitionis eorum, quae ad phyficam fpectare poffent,' degebam; quando inopinate acceffit ad me Francifcus a Cobian, aurifex dexter; imo et amicus meus, confciusque folicitudinis meae in indagandis rebus: et praebens mihi fruftum lapidis pellucidum inftar elegantis topafii, dixit: En, amice, lapidem, a foffore quodam inventum et erutum e terra: is quidem exiftimans, effe lapidem pretiofum, attulit illum, oftenditque mihi: et licet prima fronte gemmam effe credidiffem; pondere tamen, fragilitate, et aliis eognovi, ab eis longiffime diffidere. Quapropter, venio ad te, ut difcernas, quid fit hoc?

§. 4.

Cum itaque exercitatus ab adolefcentia fuiffem, in eligendis, exquirendis et examinandis omnium fere rerum fpeciebus, fimul ac vidi fruftulum, cognovi, effe purum, ac velut felectum fuccinum. Tuncque accepi illud, et primum igne, indeque tentaminibus aliis, integram ejus notitiam acquifivi. Hinc autem crefcente in dies defiderio, nullo omiffo labore; per me et per alios quaerebam impofterum fuccini mineras, feu fodinas.

§. 5.

Repertae hactenus duae foecundiores fuerunt; nam pluribus aliis locis regionis hujus inveniuntur fruftula fuccini. Altera illarum in territorio est cujusdam Villae, quae Beloncio appellatur; et altera in Vico, qui vocatur Arenas, ad Parochiam de Valde Soto pertinente. Harum prima eft in fundo, feu ima parte vallis ejus, quam vocant las Cuerrias: et abundat profecto omni fuccinorum genere: funt enim ibi fuccinum fulvum, fubfulvum, et intenfe fulvum; flavum, fubйavum, et valde flavum; ruffum, fubruffum, et nimis ruffum, quod etiam intelligendum de aureo; pallido et albo, quorum copia et abundantia minime exigua eft.

§. 6.

Omne fuccinum minerae hujus (fi album excipias) diaphana claritate praeditum reperies: album enim, quando inftar cerufae, perfecta gaudet albedine, hac infigni caret: tunc enim opacum eft. Inflammatur quodlibet fuccinum, ea fodina editum, atque taedae modo flagrat; fumumque fpiffum et nigrum emittit; qui tamdiu nitorem infuavem exfpirat, quamdiu flamma permanferit: ca vero $3

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