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Vorwort.

Das vorliegende Werk kündigt sich durch einen Zusaß zum
Titel als eine auf Karl Hoffmeister's Schriften gegrün-
dete Arbeit an, wobei vorzüglich dessen Hauptwerk, die fünf-
bändige Biographie Schiller's, gemeint ist. Bekanntlich ist das-
selbe seit vielen Jahren aus dem Buchhandel gänzlich verschwun-
den und manchen meiner jüngern Leser wohl nur dem Namen
nach bekannt. Solche mögen es befremdlich finden, daß ich mein
Werk auf einer dem Anschein nach ephemeren literarischen Er-
scheinung aufzubauen unternommen habe. Wer aber Hoffmeister's
Werk besigt und aus eigenem Studium zu würdigen versteht,
wird vielleicht bei flüchtiger Vergleichung desselben mit dem mei-
nigen in lezterem zu viel Abweichendes nach Form und Inhalt
finden, als daß ihm jener Zusaß zum Titel sachentsprechend
dünken könnte. Ueber beide Bedenken glaube ich ein Wort zur
Verständigung sagen zu müssen.

Daß ein so vorzügliches Werk, wie das Hoffmeister'sche,
eine Lebensbeschreibung, worin eine klare, wohlgeordnete und,
soweit es die damals fließenden Quellen gestatteten, erschöpfende
Darstellung der äußern Lebensbezüge Schiller's sich mit einer
auch die kleinsten Produktionen berücksichtigenden Charakteristik
feiner Werke, und, was ihr besondern Werth gibt, mit einer
tiefeingehenden Geschichte der Entwickelung seines Geistes zu
einem fest gefügten und schön gegliederten Ganzen verbindet

daß eine solche Schrift nur Eine Auflage erlebte, mag allerdings mit Recht befremden. Die Ursache, warum keine zweite erschien, war folgende. Den Verfasser ereilte bald nach der Vollendung seines Werks (1844) ein allzufrüher Tod. Nachdem die in einer sehr großen Anzahl von Exemplaren gedruckte Auflage vergriffen war, erhielt ich von einer hervorragenden deutschen Verlagshandlung den Antrag, eine zweite, unter Benuşung der inmittelst erschlossenen neuen Quellen, vorzubereiten. Ich erklärte mich zur Uebernahme der Arbeit bereit und seßte mich, behufs einer Vereinbarung über die den nöthigen Aenderungen zu gebende Gestalt, einerseits mit der Verlagshandlung, anderseits mit der Rechtsnachfolgerin des Verewigten, seiner Gattin, in briefliche Verbindung, traf hierbei aber auf durchaus entgegengesette Anforderungen. Frau Director Hoffmeister wollte, in pietätvoller Hochschätzung des Hauptwerks ihres verstorbenen Gatten, welches ihr als eine Leistung von klassischer Formvollendung erschien, den Text in völliger Integrität erhalten wissen, und verlangte, daß die nöthigen Zusäße und Berichtigungen, wie zahlreich sie auch sein möchten, in der Form von Anmerkungen unter dem Text, oder von angehängten Nachträgen dem unveränderten Werke beigefügt würden. Die Verlagshandlung machte hiergegen und ich konnte nur beistimmen geltend, daß das Ganze dadurch, bei der großen Menge des zu Ergänzenden und zu Berichtigenden, eine geschmackwidrige, den Genuß erschwerende, dem Absatz nachtheilige Gestalt bekommen, und daß zugleich in der Schäßung minder urtheilsfähiger Leser der Werth des ursprünglichen Werks sinken werde; sie stellte daher die Forderung, es solle zwar im Ganzen die Form, soweit das thunlich sei, geschont, aber das neu Ermittelte dem Alten einfach, ohne Hindeutung auf ursprünglich Mangelndes, eingefügt, das Frrthümliche durch das Richtige stillschweigend erseßt und überall der Eindruck der Homogenität erzielt werden. Die Gegenfäße ließen sich nicht ausgleichen, und so zerschlug sich das Unternehmen.

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III

Ein zweiter Antrag, der einige Zeit nachher von einer andern angesehenen Verlagshandlung an mich erging, stieß auf dieselben Hindernisse. So willkommen es mir war, hierdurch Muße für anderweitige, mir lieb gewordene Arbeiten zu gewinnen, so blieb es mir anderseits wie ein Stachel im Gemüthe, das Werk des hingeschiedenen theuren Freundes mit jedem Jahre weiter aus dem Vordergrunde der Schiller-Literatur zurückweichen zu sehen. Neuere Biographen Schiller's, welche, die Resultate von Hoffmeister's Forschungen in ausgiebigem Maße benußend, zugleich des großen Vortheils genossen, den überaus reichen Ertrag jüngst geöffneter Quellen verwenden zu können, waren nicht immer gewissenhaft genug, zu bekennen, wie viel des von ihnen Dargebotenen sie dem hochverdienten Vorgänger schuldig waren. In dem laufenden Jahre werden Hoffmeister's Werke literarisches Gemeingut. Dies veranlaßte die Verlagshandlung, die sich im Besit meiner auf Schiller und Göthe bezüglichen Schriften (Leben Göthe's, Commentar zu Göthe's und Schiller's Gedichten) befindet, über eine Neubearbeitung des größern Hoffmeister'schen Werkes mit mir in Unterhandlung zu treten. Schon in das Siebente Lebens-Decennium eingerückt, hatte ich in ernste Erwä gung zu nehmen, ob Zeit und Kräfte mir jetzt noch zur Lösung einer solchen Aufgabe ausreichen würden. Ueberdies kam zu den früher von jenen beiden Verlagshandlungen gestellten Forderungen jezt noch die hinzu, das übergroße Volumen des Werks auf einen engern, seiner Verbreitung günstigern Umfang zusammenzuziehen,

eine Forderung, deren Erfüllung mit der unabweislichen Pflicht, zugleich die reiche Ausbeute der neuern Forschungen über Schiller aufzunehmen, schwer zu vereinigen schien. Was mich ermuthigte, den Versuch zu wagen, war der Gedanke, der einst mich auch zur Ergänzung der (jezt gleichfalls vergriffenen) kleinern Biographie Schiller's von Hoffmeister bestimmte. Wie Vieles Andere zur Lösung der gestellten Aufgabe vor mir voraus haben mögen, so glaubte ich doch in Einem mich im Vortheil zu be

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