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Berlin), Oskar Begas (in der Akademie zu Antwerpen), Julius Schrader (im Museum zu Köln) *). Von Overbeck ist eine Handzeichnung wahrscheinlich aus dem Jahre 1813 (im Besitze des Freiherrn v. Bernus auf Stift Neuburg bei Heidelberg), von S. Amsler eine andere aus den Jahren 1817 oder 1818 (im Besitze des Kunsthändlers Amsler zu Berlin) und ferner eine dritte von W. Ahlborn „Rom im Juni 1831" (im Besize des Verlagsbuchhändlers Carl Rümpler zu Hannover) vorhanden. Bendemann's Zeichnung wurde bereits erwähnt; derselbe Künstler führte auch neuerdings das Bildniß des Cornelius in ganzer Figur als Wandgemälde im Saale der Realschule zu Düsseldorf aus. Von Kaulbach's Hand besißt der Graf Raczynski eine Bleistiftzeichnung in ganzer Figur, die er mit anderen desselben Künstlers für das freilich sehr schlecht gestochene Titelblatt vom zweiten Bande seines Werkes benutzt hat; Kaulbach brachte auch den Cornelius auf seinen berüchtigten Bildern an der neuen Pinakothek in München mehrere Male an. Außerdem ist Cornelius von Karl Rahl, Wilhelm Hensel und vielen anderen Künstlern gezeichnet worden. Karl Jacoby hat nach einem Lichtbilde einen Kupferstich gefertigt, der 1850 in den berühmten deutschen Zeitgenossen“ erschienen Von Voigt in München, A. Fischer, Afinger, Blaeser in Berlin u. A. rühren plastische Rundbilder in verschiedenen Größen her. Rauch hat den Cornelius auf den Reliefs am Mar - Joseph - Denkmal zu München dargestellt, wie er eben die Entführung der Helena malt; und endlich hat Hachnel in Dresden eine vortreffliche Büste gearbeitet, deren Kopf für das Standbild benutzt worden ist, welches man von Cornelius auf dem dortigen Museum errichtet hat.

ist.

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Ferner ist anzuführen, daß Cornelius Mitglied fast aller Akademieen ist, namentlich u. A. von Berlin, München, Wien, Kassel, Amsterdam, Florenz, Urbino, Paris, Philadelphia 2c., daß er eine erhebliche Anzahl von Orden besißt, aus denen wir den schwedischen Nordstern, die französische Ehrenlegion, den päpstlichen Piusorden und den bayrischen Civilverdienstorden, mit welchem letteren die Ritterschaft und die persönliche Führung des Adelstitels verbunden ist, hervorheben. Den höchsten Rang jedoch unter

*) Eine Photographie dieses Gemäldes geben wir mit gütiger Erlaubniß des Herrn Professor J. Schrader zu Berlin hier als Titelbild.

diesen Auszeichnungen nimmt seine Stellung als Kanzler der Friedensklasse des preußischen Verdienstordens ein, denn diesen Orden besitzen in Deutschland bekanntlich nur dreißig Männer, bei denen wiederum jede entstehende Lücke durch Wahl ergänzt wird. Daß Cornelius Ehrendenkmünzen, Lorbeerkränze und das münsterische Doctordiplom erhielt, wurde bereits erwähnt. Das freie deutsche Hochstift zu Frankfurt nahm auch ihn in den Kreis der Meister auf, und die deutsche Kunstgenossenschaft rief ihn auf der Versammlung in Salzburg 1863 zu ihrem ständigen Ehrenpräsidenten aus. Schon drei Jahre früher hatte dieselbe Kunstgenossenschaft ein Schreiben an Cornelius gerichtet, worin sie ihm ihre Gefühle der Liebe und Verehrung aussprach. Da dieser Brief aus Düsseldorf abgesandt und von dem jeßigen Director der dortigen Akademie unterzeichnet ist, so möge der schöne Geist, der aus ihm spricht, uns hier als ein Pfand der Eintracht und des gemeinsamen Strebens zum Höchsten unter den deutschen Künstlern eine hoffnungsreiche Zukunft um so mehr verbürgen, als ja auch allgemein das Verhältniß zwischen der klassischen Kunstrichtung und der Düsseldorfer Schule immer richtiger verstanden wird. Das Schreiben lautet:

„Hochgechrter, vielgeliebter Meister!

Es giebt in Deutschland einen Namen, bei dessen Klange jedes deutsche Künstlerherz höher schlägt. Wie oft ist schon der Name Peter von Cornelius das Ziel inniger Huldigungen von Seiten der Künstlerschaft ge= wesen, die dadurch weniger den schon so Ehrenreichen ehren, als dem Triebe ihrer Begeisterung folgen wollte. Die Begeisterung, mit der wir alle an Ihnen hinaufschauen, ist in ihren Tiefen erfüllt von einem religiösen Gefühle, dem Dank für die uns in Ihnen geschenkte Gottesgabe. Wir wissen es wohl, daß jede Huldigung den Edlen eher demüthigt, als erhebt, und daß er sie hinträgt an einen höheren Thron; wir wissen insbesondere, was irdische Ehren dem Manne bedeuten, dessen Blick nun schon seit Jahren betrachtend und künstlerisch schaffend auf die letzten Dinge gerichtet ist. Fürchten Sie also nicht, daß diejenigen, die Ihrer in inniger und dankbarer Liebe in den Tagen der Künstler Versammlung gedachten, nur eitler Ehre fröhnen wollten, und nehmen Sie in diesem Sinne als ein neues Zeichen und Band der Liebe die Huldigung auf, welche die deutsche Künstlerschaft Ihnen darbrachte. Das Central - Comite wurde beauftragt,

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Ihnen Mittheilung davon zu machen.

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Die deutsche Kunstgenossenschaft war in diesem Jahre in den Tagen wir dürfen es mit Nachdruck aussprechen, in den schönen Tagen des 5., 6. und 7. August in Düsseldorf versammelt. Wie konnte sie umhin, als deutsche Künstlerversammlung, Ihrer zu gedenken, zumal an dem Orte, an dem Sie einst das Licht der Welt erblickten, und von wo aus Sie das leuchtende und erwärmende Feuer ächter Kunst durch Deutschland trugen? Aber es kam noch ein besonderes Denkzeichen dieses Mal hinzu. Der Kranz, der wie Sie es ja schon wissen, unter Ihren Karton der apokalyptischen Reuter in Gent — als Huldigung Belgiens an die deutsche Kunst, - aufgehängt gewesen, wurde uns durch zwei belgische Genossen, Guffens und Swerts, unsere theuren Ehrenmitglieder, überbracht, damit die deutsche Kunstgenossenschaft denselben als ihre Ehre aufbewahre. Das war eine erhebende Erinnerung an Peter von Cornelius. Wenn wir Ihnen das dreimalige Hoch brachten, so geschah es nicht, wie so oft in todter und formeller Weise, sondern in dem tiefen Gefühl, daß wir in Ihnen die deutsche Kunst lieben und ehren. Möchte sie auch fernerhin solchen Kränzen, wie Cornelius sie errungen, nachstreben! Möchte Ihnen, theurer Meister, Gott der Herr den Lebensabend mit dem schönsten Glanze verklären. Seien Sie tausendmal gegrüßt!

Im Auftrage der deutschen Kunstgenossenschaft mit der innigsten Liebe und Verehrung.

Düsseldorf, den 24. August 1860.

Das Central-Comite.

E. Bendemann, Vorsitzender.

A. Michelis, Secretär.

Sechster Abschnitt.

Schlußbetrachtung.

Das Leben der wahren Künstler sind ihre Werke. Ihr eigenstes und tiefstes Wesen geben sie hinein, ihre ganze Entwickelung spiegelt sich darin wieder, und nicht die Zahl oder Größe der äußeren Schicksale macht ihren Werth und ihre Bedeutung aus. So liegt auch bei Cornelius sein ganzes Leben in seinen Werken; und wenn wir die Reihe derselben überblicken, so sehen wir staunend, wie dieser Künstler nie abgeschlossen, sondern immer weiter und weiter gestrebt hat, wie er stets gelernt und darum unaufhaltsam größer geworden ist. Aber hat er denn nun auch wirklich die Aufgabe so ganz gelöst, die wir in der Einleitung als die der deutschen Kunst seit hundert Jahren bezeichneten? und wie war ihm dies möglich? wie verhält er sich zu den Mitstrebenden, wie zu den großen Meistern der Vergangenheit? Versuchen wir es, über ihn eine zusammmenfassende Meinung uns zu bilden.

Vor Allem müssen wir daran festhalten, daß Cornelius ein Sohn des Volkes ist, daß er seiner ganzen Bildung und Denkart nach aus dem Volke hervorgegangen ist. Die Erziehung in der Volksschule, die frühzeitige Forderung zur Erfüllung ernster Pflichten gegen Mutter und Geschwister, die traurigen Zustände des Vaterlandes und die Vorstellung der ruhmreichen, einstmaligen Größe Deutschlands mußten einen so reich begabten Jüngling auch zum kräftigen Charakter machen und in ihm die Flamme nationaler Begeisterung mächtig anfachen. Das war kein unbestimmtes

Gefühlsschwärmen, keine krankhafte Phantasterei; es war entschlossene Kraft und bewußte That. Die harte Schule des Lebens holte an dem Jüngling nach, was die Schule des Lehrers am Knaben versäumt, und vollendete die harmonische Ausbildung seines Wesens nach Begabung, Charakter, Wissen und Empfindung. Die erste Folge dieser Entwickelung war die Einsicht, daß es mit der Kunst nach der bisherigen Methode nicht länger anginge, daß das Zopfthum aus den Akademieen und dem Leben verjagt werden müsse. Das war ehedem auch die Erfahrung und Erkenntniß von Carstens gewesen, und Overbeck war in Wien gleichfalls zu diesem Kampfe herausgefordert worden. Carstens aber war aus der Widerwärtigkeit des Lebens zur antiken Klarheit, Overbeck zur mittelalterlichen Glaubensseeligkeit ge= flüchtet, beiden jedoch, obwohl in ihren mehr oder weniger einseitigen Richtungen so höchst entgegengesetzt, mangelte, wenigstens zum Theil, der stetige und feste Blick auf das Ganze und Allgemeine. Cornelius, von derselben Einsicht wie sie durchdrungen, von derselben Macht wie sie getrieben, verschloß sich aber nicht in das Alterthum noch in das Christenthum: er griff hinein ins volle Leben, und faßte es bei der Seite, wo der geistige Schwerpunkt der Massen lag. Es war die nationale Seite. Kühn zog er den Faust, der alle Gemüther bewegte, in seinen Kreis,. und mit sicherer Hand knüpfte er die Fäden zu der alten Kunst unsers Volkes ruhmreich an. Eine glückliche und große That ist es zu nennen, daß Cornelius in jener Zeit der Bedrückung wenigstens in der Kunst das deutsche Banner, auf dem die Namen Göthe und Dürer standen, entfaltete, und daß er so überhaupt als der echte deutsche Mann auftrat, der später auch die unentbehrlichen Vorzüge jener Richtungen von Carstens und Overbeck in sich aufnehmen und auf nationalem Grunde ausbauen konnte.

So war es natürlich, daß Cornelius mit Liebe auf die Heldenzeiten deutscher Geschichte zurückblickte, und daß er so zunächst freilich entschiedener Anhänger des Mittelalters wurde. Mit Unrecht aber hat man ihn deshalb einen Romantiker genannt. Die deutsche Romantik trieb die Neigung zum Mittelalter auf die einseitigste Spite, sie wurde schwärmerisch und zum Theil fanatisch. Von allen dem war bei Cornelius keine Rede. Seine Liebe zur altdeutschen Kunst quoll allerdings vorwiegend aus dem Strome des allgemeinen Geistes, der die Jugend damals durchzog, empor, aber sie setzte

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