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die Aufgabe hat, die wahrlich nicht zu unterschätzende formale Bildung, welche der altsprachliche Unterricht bietet, in einer intensiv wenigstens gleichen Weise zu geben, ohne dass wir natürlich dadurch einer hoffentlich auch an Gymnasien immer mehr verschwindenden Lehrrichtung das Wort reden wollen, welche die Lectüre in den Sclavendienst der Grammatik und Stilistik stellt und anstatt zu lebendiger Erfassung des gesammten Inhalts zu führen, höchstens das Verständniss des einzelnen Worts oder einzelnen Satzes fördert.

Für die Erklärung der Stellen, welche sich auf englische Verhältnisse, Sitten und Gebräuche beziehen, hat dem Herausgeber vorzügliche Dienste geleistet das Supplement-Lexicon von Hoppe, das er reichlich benutzt hat. In Bezug auf die Grammatik hat er sich an Mätzner und Schmitz gehalten; für die Aussprache an Webster und Smart, vornämlich an letzteren; für die Etymologie an Mahn (bei Webster), Diez und vor allen an Müller, Etymologisches Wörterbuch der englischen Sprache. In Bezug auf Begriffs entwickelung hat ihm Smart viel Anregung gegeben; für die Geschichte des Worts und seiner Bedeutung Trench in seinen Werken: A Select Glossary of English Words used formerly in senses different from their present; On the Study of Words; On Some Deficiencies in our English Dictionaries.

Eine Uebersicht über das in den Anmerkungen Gegebene bietet das angefügte Register.

Da das Sketch Book erst auf einer vorgerückteren Stufe zu lesen ist (nach des Herausgebers Meinung etwa in OberSecunda), so sind innerhalb des Textes keine Aussprachezeichen gegeben; wo dergleichen nöthig schienen, sind sie in die Anmerkungen verlegt. Diese Bezeichnungen sind dieselben, welche der Herausgeber in den Tales of a Grandfather angewandt hat, und die von vielen Fachgenossen als praktisch anerkannt worden sind.

Der (Acutus, accent aigu) zeigt an, dass die damit bezeichnete Silbe den Ton hat, und dass der Vocal derselben mit kurzem Laut auszusprechen ist.

Demnach soll gesprochen werden:

á wie unser deutsches ä in hätte, Blätter, doch annähernd an a, é wie unser dtsch. e in Bett, Ende,

í wie unser dtsch. i in ich, bin,

ó wie unser dtsch. o in von, Gott,

ú wie unser dtsch. ö in Götter, Körner,

ý wie unser dtsch. i in ist, List.

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Der (Gravis, accent grave) zeigt an, dass die mit ihm versehene Silbe den Ton hat, und dass der Vocal derselben den langen Laut hat.

Man spreche demnach:

à wie langes deutsches e in Ehe, gehen,

è wie langes dtsch. i in Liebe, Vieh, i wie langes dtsch. ei in Ei, bleiben, ò wie langes dtsch. o in Ofen, oder, ù wie langes dtsch. ju in Jubel, Juni, ỳ wie langes dtsch. ei in Ei, bleiben. Der horizontale Strich bezeichnet ebenfalls die Länge eines Vocals und ist angewandt bei einsilbigen Wörtern, bei denen die Setzung eines Accents für die Betonung unangemessen schien, und bei Silben, die nicht den Ton haben. Der Halbkreis ist in ähnlicher Weise zur Bezeichnung des kurzen Vocallauts angewandt.

Für den o-Laut in love, cöme ist die Bezeichnung ö, für den a-Laut in what, wås, die Bezeichnung å verwandt. worden.

Der horizontale Strich über au, aw, ou, ow, oi, oy deutet an, dass diese Diphthonge ihre gewöhnliche Aussprache haben, dass also au, aw, gesprochen werden sollen wie ein Mittellaut zwischen dem deutschen a und ; ou, ow wie das deutsche au, 01, oy wie das deutsche eu (tief).

Ausserdem ist zu bemerken, dass wenn von zwei nebeneinanderstehenden Vocalen nur der eine bezeichnet ist, die Aussprache dieses einen Vocals für die Aussprache der beiden Vocale bestimmend ist. So bedeutet head, dass die Vocalverbindung ea in diesem Fall den Laut des kurzen deutschen e, beliève, dass die Vocalverbindung ie den Laut des langen deutschen i hat.

Der Text ist gegeben nach der Ausgabe: The Sketch Book of Geoffrey Crayon, Gent. New Edition. In 2 vols. London: John Murray, Albemarle Street. 1823.

Tarnowitz, 30. Januar 1880.

Der Herausgeber.

Ueber Washington Irving's Leben und

Schriften*.

Washington Irving wurde am 3. April 1783 als das jüngste Kind unter elf Geschwistern geboren. Sein Vater, ein aus Shapinsha, einer der orcadischen Inseln stammender Schotte, hatte sich in New York als Kaufmann niedergelassen. Nachdem der junge Washington den Unterricht einer Privatschule genossen, kam er in seinem sechszehnten Jahre als Schreiber zu einem Advocaten, um sich praktisch für die juristische Laufbahn auszubilden; zwei Jahre darauf trat er in das Bureau des Advocaten Hoffmann, in dessen Familie er ein zweites Vaterhaus fand. Während dieser Zeit schrieb er unter dem Namen Jonathan Oldstyle einige Artikel für das von seinem Bruder Dr. Peter Irving herausgegebene Morning Chronicle, in welchem sich seine humoristische Ader, sein gutmüthiger Spott und sein Sinn für die Auffindung und Darstellung des Lächerlichen, die seine späteren Schriften auszeichnen, schon angedeutet finden.

Ein drohendes Brustleiden, das sich während dieser Zeit bei Irving herausstellte, veranlasste seine Brüder, ihn eine Reise nach dem Süden Europas machen zu lassen. So schiffte er sich

*) Da die in der Sammlung französischer und englischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen erschienenen Werke Irving's: The Life and Voyages of Christopher Columbus, erklärt von E. Schridde; the Alhambra und Bracebridge Hall, erklärt von Dr. Lion mit ausführlichen, das Leben und die Schriften des Autors eingehend behandelnden Einleitungen versehen sind, so begnügt sich der Herausgeber des Sketch Book mit einer kurzen Aufzählung der Schriften und einer knappen Darstellung der Lebensverhältnisse Washington Irvings und verweist für eine genauere Kenntnissnahme auf die vorher erwähnten Ausgaben. Vergl. ausserdem Washington Irving. Ein Lebens- und Charakterbild von Adolf Laun. Berlin, Oppenheim 1870, 2 Bände, und The Life and Letters of Washington Irving. By his Nephew Pierre E. Irving. In 2 vols. London, 1862.

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im Jahre 1804 nach Bordeaux ein, gieng von da nach Nizza, Genua, Livorno, Florenz, Rom, Neapel, Sicilien, bereiste die Schweiz und Frankreich und hielt sich mehrere Monate in Paris auf. Dann reiste er über Flandern und Holland nach London, wo er zwei Monate blieb. Nach anderthalb Jahren kehrte er vollständig hergestellt in die Heimath zurück. Hier nahm er zunächst die juristische Beschäftigung wieder auf, machte sein juristisches Examen und associierte sich als Advocat mit seinem Bruder John. Doch beschäftigte er sich weniger mit seinem Berufe, als mit der Litteratur und lieferte mannigfache Beiträge zu der humoristischen Zeitschrift ,,Salmagundi"*, die in bunter Mannigfaltigkeit die verschiedensten Gebiete des menschlichen Lebens mit Frische und Ursprünglichkeit besprachen. Nach dem Tode seines Vaters (1807) lebte Irving eine Zeit lang bei seiner Mutter. Ein Jahr später starb die zweite Tochter seines Freundes und früheren Prinzipals, Mathilde Hoffmann; ein ihn tief erschütterndes Ereigniss, das die Veranlassung gewesen zu sein scheint, dass er unvermählt geblieben.

Seine nächste litterarische Arbeit war die Geschichte von New York von Diedrich Knickerbocker (vergl. S. 33-35, Anm. 7, 9, 11, 12 dieser Ausgabe), die seinen Ruhm als amerikanischer Schriftsteller begründete. - Indem er seine juristische Laufbahn aufgab, trat er als Compagnon in das Handelsgeschäft, das seine Brüder, Ebenezer in New York und Peter in Liverpool leiteten. An litterarischen Productionen ist die nun folgende Zeit (1810-1815) arm; er schrieb eine biographische Einleitung zu einer in Philadelphia erscheinenden Ausgabe der Gedichte des englischen Dichters Thomas Campbell und übernahm im Jahre 1812 die Redaction des Analectischen Magazins, für welches er eine Reihe kritischer Artikel, Skizzen und Schilderungen schrieb, von denen er später einige in sein Sketch Book aufnahm. Der americanisch-englische Krieg (1812-1814) entzog ihn seinen litterarischen und kaufmännischen Beschäftigungen. Er wurde Abjutant des Gouverneurs von New York. Nach dem Frieden trat er wieder in das Geschäft seiner Brüder ein und reiste im Frühling 1815, theils aus Reiselust, theils im Interesse seines Handelshauses nach England. Trotz seinen Bemühungen musste sein Haus im Jahre 1816 seine Zahlungen suspendieren, so dass er von nun an gänzlich auf die Erträg

*) Salmagundi Heringssalat wird abgeleitet von mittellat. salgama (zu lat. sal Salz) condita; nach Anderen von einer Gräfin Salmagondi, Hofdame der Maria von Medici, als der Erfinderin des Gerichts.

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nisse seiner litterarischen Arbeiten angewiesen war. Da in demselben Jahre seine Mutter starb, trug er kein Bedenken, seinen Aufenthalt in Europa auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Er reiste nach Schottland, besuchte Walter Scott in Abbotsford und liess sich dann in London nieder, wo er sein Skizzenbuch verfasste, das ihn mit einem Schlage zu dem gefeiertsten americanischen Schriftsteller machte und auch in England, wo es im Februar 1820 bei John Murray, London, erschien, eine grosse Popularität gewann. Der pecuniäre Erfolg desselben verschaffte ihm die Mittel zu neuen Reisen: nach Paris, wo er mit Thomas Moore verkehrte, nach Deutschland, wo er den Winter 1822/23 in Dresden verlebte. Der fast ausschliessliche Verkehr mit Engländern und Americanern scheint ihn an einer tieferen Erfassung deutschen Wesens und deutschen Geistes gehindert zu haben. Im Herbst 1826 kehrte er nach Paris zurück.

Dieser Zeit entstammen Bracebridge Hall (1821), „,ein Buch gemischter Natur", wie er sagt,,,nach Art des Sketch Book, aber zusammengehalten durch eine Reihenfolge von Characteren und Ereignissen"* und die Tales of a Traveller (1824), welche nicht mit dem Beifall aufgenommen wurden, den das Sketch Book und Bracebridge Hall gefunden hatten,

Im Herbst 1825 gieng er mit seinem Bruder Peter, der sehr kränklich geworden war, nach Bordeaux. Hier erhielt er zu Anfang des nächsten Jahres vom americanischen Gesandten in Madrid die Aufforderung, dorthin zu kommen und Navarete's Reise des Columbus ins Englische zu übersetzen. Er nahm die Einladung mit Freuden an; statt jedoch das Buch zu übersetzen, beschloss er ein eigenes Werk über den grossen Seefahrer zu schreiben, zu dem er die umfassendsten Quellenstudien machte. Nach anderthalbjähriger angestrengter Arbeit konnte er am 29. Juli 1827 das fertige Manuscript seiner Biographie des Columbus an seinen Verleger Murray nach London senden.** Im Frühling des nächsten Jahres gelangte der lange gehegte Plan einer Reise in den Süden Spaniens zur Ausführung. Cordova, Granada, Malaga, Cadix und Sevilla wurden von ihm besucht. In Sevilla blieb er länger als ein Jahr, beschäftigt mit der altspanischen Literatur, der Durchforschung der Biblio

*) Vergl. Bracebridge Hall, or the Humorists, a Medley, by Geoffrey Crayon, Gent. Erklärt von Dr. C. Th. Lion. Berlin. Weidmannsche Buchhandlung. 1878. 2 Bände.

**) Vergl. The Life and Voyages of Christopher Columbus. Vorgeschichte und erste Entdeckungsreise. Erklärt von E. Schridde. Berlin. Weidmannsche Buchhandlung. 1878.

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