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habe, die Strophe nach der Reihenfolge des Alphabets zu ordnen. Franz Delitzsch sagt über die Schweizer reformirte Kirche: „Namentlich hat die Schweizer reformirte Kirche die Psalmen zu Kirchenliedern umgearbeitet. In früheren Zeiten gab es wohl keinen Kirchen componisten oder Contrapunctisten, der sich nicht in der Composition von Psalmen versucht hätte u. zw. in Motetten und Cantatenform, die alsdann aber als Musikstücke auch den Namen Psalm führen. In neueren Zeiten findet man woll auch manches Kirchenmusikstück (natürlich Vocalmusikstück) unter dem Namen Psalm, das jedoch keinen eigentlichen Psalm aus der Bibel zum Text hat, sondern nur in Psalmenweise gedichtete Ode. Solcher besitzen wir mehrere u. a. von Klopstock."

Auch in der anglikanischen Kirche behaupten die Psalmen ein besonders grosses Ansehen (Lüft p. 115-117)

Die Liturgie der böhmischen Brüder und der Wiedertäufer haben wir, so weit als möglich verglichen und gesehen, dass die Psalmen einen integrirenden Bestandtheil ihres Gottesdienstes bilden.

Aber nicht nur, dass die Psalmen auf Form und Inhalt des Gottesdienstes (der Liturgie) bei den christlichen Völkern ganz besonders massgebend eingewirkt, sondern auch auf die Hymnologie war dieser Einfluss ein noch lange nicht gewürdigter, wie wir diess bei jedem Psalm einzeln nachzuweisen versuchten.

Man versuchte immer vom Psalm sich zu entfernen, und fast unwillkürlich ward man zu ihm getrieben, so man Herz und Gemüth wahrhaft zu Gott erheben wollte, desshalb musste bei den Hymnen nicht so sehr auf den Zusammenhang sondern auf jeden einzelnen Vers, manchmal sogar auf jedes Wort genau Rücksicht genommen werden. Nur dadurch konnte die Abhängigkeit der Hymnologie von den Psalmen nachgewiesen werden.

Wie wir jedoch schon in der Einleitung Seite 2 darauf hinwiesen, ist zur endgiltigen Beurtheilung der Vergleich mit dem ganzen A. T. ein unbedingtes Erforderniss, und sind die Apokryphen mit in den Kreis der Betrachtung zu ziehen.

Das Studium der Psalmen und dessen Verwertung in der christlichen Liturgie hat aber überdiess in uns die Ueberzeugung hervorgerufen, dass die Psalmen schon frühzeitig in der jüdischen Liturgie verwendet wurden, dass aber dennoch andererseits

die Verwendung der Psalmen in der christlichen Liturgie auf die jüdische des Mittelalters nachhaltig eingewirkt, weshalb wir es für unsere Aufgabe erachteten, die Verwendung eines jeden Psalms auch in der jüdischen Liturgie bis auf den heutigen Tag anzugeben.

Wir haben zu diesem Behufe Tosifta und Talmud Babyl vollständig verglichen, soweit als möglich auch den Talmud hierosolym.

Kurz zusammeufassend müssen wir das Resultat unserer Untersuchung wie folgt darstellen: Die hebräischen Psalmen haben auf die Gestaltung der Liturgie in Form und Inhalt massgebend und entscheidend eingewirkt; sie haben durch Vermittlung der syrisch-griechischen Nachahmungen und Erweiterungen der Psalmen auf die Hymnologie, insofern sie nicht die Wunderthaten der Heiligen verherrlichen, gleichfalls in Form und Inhalt, massgebend und entscheidend gewirkt. Dieser Einfluss macht sich jedoch in den älteren Riten und Hymnen mehr geltend als in den modernen.

Anhang.

Das Modimgebet und das Tedeum.

Wir haben oben Seite 60-62 die Abhängigkeit des Tedeums von den Psalmen wie von der jüdischen Liturgie nachgewiesen, und wollen hier der Vollständigkeit halber hervorheben, dass auch in der griechischen Liturgie dem

מורים דרבנן in der Liturgie und dem sogenannten מורים

eine μετάνοια μεγαλη και μικρα entspricht. Goar Euchologium p. 10a) äussert sich wie folgt hierüber: Hunc ideo vocem (uɛTavoa) cum monachi ex potentia arrepto instituto familiarem sibi reddidissent, ad salutem quoque impertiendam et reddendam illa eadem usi fuere. Unde tandem contigit, ut honor quicunque reverentiaque Ecclesiae pastoribus vel ministris exhibita in poenitentiae optatae, vel professae argumentum uɛtavola a Graecorum vulgo sit dicta et jam, si sacerdotibus vel monachis occurant intra salutis oblatae spatium, manu pectori adnota, dicunt uɛtavota. Caeterum duplici modo fit illa: Vel enim in ore

manibusque terrae afficis, cum genuum inflexione profundissime deorsum inclinant et procumbunt et tunc est μετανία μεγάλη quae etiam πρωτη si minus corpus infectant, dicitur μιρα,17) cum vere plures pro more persolvunt ultimas semper minores et minores faciunt simulque oratiunculam aliquam proferunt. De his Horologium: καὶ εἰ εστι τεσσαρακοστή, ποιούμεν τας τρεῖς μεγαλας μετα. νοίας, λέγοντες την προγαφεῖσαν ευχήν. A prosternentibus se prima vice dicitur: Κύριε καὶ δέσποτα ζωης μου ) (1η πνευμα αγίας, περιεργείας, φιλαρχίας καὶ αργολογίας μη μοί δός. Dum secundo inclinant: πνευμα δε ταπεινοφροσυνης σοφρωσύνης, ὑπομονῆς καὶ αγαπης χαρισαί μοι τῳ σῳ δουλῳ Dum tertio: καὶ κυριε βασιλευ δωρησαί μοι όραν, τα έμα πταίσματα, καὶ μη κατακρίνειν τον αδελφον μου ὅτι συλλογητος εἰ εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων. ( η

Ausser dem -Gebete erinnert dieses griechische Gebet an das Gebet mox Tira: a. 113 τη

במצותיך וכו'

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Ueber die verschiedenen Arten vgl. man Talmud Jeruschalmi (ed. Krotoschin Fol. 3).

Bibliographie.")

α) Psalmen.

1) Fr. Kaulen, Einleitung in die heilige Schrift des Alten Testaments.

2) Baethgen, Untersuchungen über die Psalmen nach der Peschitho I. Abth. Kiel 1878.

3) Bickell G. Carmina Veteris Testamenti.

4) Ed. Reuss, Geschichte der h. Schriften des A. Τ. 5) Jos. Salschütz. Geschichte und Würdigung der Musik bei den Hebräern. Berlin 1829.

17) Hängt damit vielleicht das talmudische 918 χρηστη zusammen ?

18) Da die Bibliographie über dieses Thema ungemein schwierig ist, glauben wir nichts unwesentliches zur Lösung dieser ebenso schwierigen wie interessanten Frage zu bieten.

6) idem Archäologie der Hebräer. 1. Theil. Königsberg 1855.

7) Dr. M. Wolter. Psallite sapienter. 1869, 1. Theil. 8) F. Emmanuel. Nouvel essai sur les psaumes. Mesnil 1869.

9) The psalms, their history, teachin gand use by W. Binnie. London 1868.

10) Geistliche Lieder auffs nev gebessert zu Wittenberg Dr. M. Luther 1531.

11) Prof. Emil Neumann, 1. Die Einführung des Psalmengesanges in die evangelische Kirche 1856. 2. Das Alter des Psalmengesanges. 3. Psalmen auf alle Sonnund Feiertage des evangelischen Kirchenjahres.

b) Liturgie.

12) Henke nachgelassene Schriften über Liturgik und Homiletik. Halle 1876.

13) J. K. D. P. Reimold. Die sogenanten apost. Liturgica aus hist Gesichtsp. betr. Heidelberg 1831. 14) Lightfoot, De liturgia S. Jacobi Opp. HII. 147. 15) Pastoraltheologie von Michael Beuger. 1862. 16) Lebrun, explication historique de la messe. 17) Zaccaria, bibliotheca ritualis Romae. 1776. 18) Guéranger institutions liturgiques.

19) Lesleus (in Migne's patrol. tom. 85 u. 86) über die mozarabische Liturgie.

20) Fr. Göbel, Der Gottesdienst in der kathol. Kirche. 21) Lüft, Liturgik.

22) Döllinger, Die Eucharistie in den 3 ersten Jahrhun

derten. Mainz 1826.

23) F. Probst, Liturgie der 3 ersten Jhdte. Breslau 1871. 24) C. J. Hefele, Conciliengeschichte nach den Quellen bearbeitet. Freiburg 1875.

25) Kayser, Beiträge zur Geschichte der Erklärung der Kirchenhymnen. 1. Heft.

26) P. Gams, Kirchengeschichte Spaniens. 27) Neale, tetralogia liturgica.

28) Gelbe, Kirchengeschichte Spaniens.

29) Mone, lat. und griechische Messen.

30) Eusebius, Onomastica sacra ed. Lagarde.

31) Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte von T. Denifle und Fr. Ehrle.

32) M. Gachard. Les archives du Vatican.

c) Orientalische Kirche.

33) Morgengebete der alten Kirche des Orients. Verdeutscht aus dem Syrischen von F. Dietrich. Leipzig 1840.

34) King, Gebräuche der griechischen Kirche in Russland. 35) Goar Euchologium Graecorum.

36) Die heilige Muse der Syrer von Pius Zingerle. Innsbruck 1833.

37) Hymnographie de l'eglise grecque par J. B. Pitra. Rome 1867.

d) Hymnen.

38) Zunz, synag. Poesie des Mittelalters.
39) Ritus der synagog. Poesie des Mittelalters.

40) Daniel, thesaurus hymnologicus Halle (1841-56) 5 Bde. 41) Kehrein, lat. Hymnologie Frankfurt 1880.

42) Ed. Reuss, Geschichte des N. T.

43) Jacob Grimm, Hymnorum veterum eccles. XXVI. interpretatio theodisca. Gottingae 183,0.

44) Mone lat. Hymnen des Mittelalters 3 Bde.

45) J. Stevenson, latin hymnus of the Anglo-Saxon. Murch. 1851.

46) Espositio hymnorum. Köln 1506.

47) Vitringa, de synagoga.

48) Pachtler, die Hymnen der kathol. Kirche. 1853.

49) Neale, mediaeval Hymnus and Sequences. London 1851.

50) idem. Hymni ecclesiae. London 1857.

51) Trench, Sacred latin poetry. London 1864.

e) Böhmische Quellen.

52) Kytice Rajská. V Praze 1884.

53) Hymnologia bohemica. Dějiny cirkevního básnictví českého až do XVII. století sepsal Josef Jireček.

54) Písně nové od Jana Sylvana. 1531.

55) Ritualis sine agendae Romano-Pragenses.

56) Sborník Velehradský.

57) Josefa Jungmanna historie literatury české. Prag 1849. 58) Manualyk aneb gadro cele Biblj Svaté. Amsterdam

1658.

59) Žalmy Streycové.

60) Nachrichten der königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Prag (März 1886).

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