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Anno 1545, von Georg von Wedel von Mellen überm tische, wie er sich's am wenigsten versehen, erstochen.

Georg hat Anna von Steinwehr von Selchow gefreiet mit der er 5 söhne und 4 töchter gehabt.

Hans Georgi ältester sohn ist in den langwierigen dänischen kriegen Anno 1565 in einer schlacht geblieben.

Caspar itziger Stettinischer hoff-marschalck, hat in Ungarn, Denemarken, Franckreich und Niederlanden rittmeisterschafft bedienet, vivit cœlebs.

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Joachim der elter, ein widersetziger zanksüchtiger kopff, ob er wol 2 mahl in ehestand getreten, ist er doch jetzt noch unbeerbet.

Achatius ein frommer redlicher gesell, so auch in kriegen zimlich versucht, ist Anno 1576 auf der Hugonotten seiten in Franckreich todt gefallen.

Georg der jüngste so zu Replin seine haushaltung angeschlagen, hat sich auch zu kriegs-sachen gebrauchen lassen und befehlig bedienet. Barbara dieser schwester, Georgi älteste tochter, ist von Christoff Podewels, stettinischen frauenzimmers hoffmeistern, so Dölitz inne gehabt, gefreiet.

Margaretham hat Cord Friedrich von Burgsdorff zur ehe be

kommen.

Adelen ist Sigmund Sacken zu Butterfelde ehelig beigelegt. ... [Lücke.]

In diesem itztlauffenden 1500 jahre ist herzog Ludwig von Meiland von den Franzosen vor Novarren gefangen in Franckreich geführet, darin er bis an sein ende behalten. Das hertzogthum Meiland vom könige von Franckreich erobert, alles mit teutschem kriegs-volck.

Von den Lieffländern werden Muscowiter und Tartarn 100,000 mann erschlagen, dagegen sie nicht mehr denn einen teutschen mann verlohren.

Anno Christi 1501. Herzog Bugislaff Magnus, der itzt regierenden hertzogen zu Stettin Pommern eltervater, hatte aus persuasion der pietät und sonderlichen andencken (wie es die zeiten damahlen geben) vor 4 jahren eine walfahrt oder reise zum heiligen lande gegen Jerusalem vorgenommen, davon er anno Christi 1498 umb Palmarum aus, glücklich und gesund wiederumb anheim zu lande gekommen.

Darauff er umb diese zeit seine landschafft gegen Stettin erfordert, ihnen den verlauff solcher seiner wallfahrt erzehlen und darbei allerlei heiligthum, privilegia und begnadungen, so er an den heiligen örtern auch vom kaiser und pabst erlanget, zeigen, und neben dem seine nothdurfft vortragen lassen. Ob nun wohl die landschafft über sein, des hertzogen glücklichen verführten reise und gesunder anheimkunft hochlich erfreuet, und ihn mit grosser glückwünschung empfangen; so hat doch den von städten das eine mitgebrachte heiligthum oder privilegium, über verhöhung der zölle zu Wolgast und Damgarten wenig gefallen wollen, wendeten dagegen die alten gewohnheiten, und ihre von dem hertzogen und seinen löblichen vorfahren habende privilegia ein, und ließen dabei sich nothdürfftig vernehmen, es möchte der herzog die zölle auf die ausländischen seines gefallens erhöhen, sie aber könnten in dem fall ihrer alten privilegien und darüber eingeführter gewohnheit keine verschmälerung gewärtig sein, oder sich gefährliche neuerungen aufdringen lassen. Nachdem aber der hertzog mit dem nicht vergnüget, oder sich des vom kaiser Maximiliano I erlangten privilegii begeben wollen, hat er hierüber vielfältig rath gehalten, auch sich bei den benachbahrten fürsten und universitäten raths erhohlet. Und ob zwar viel der ja-herren, so der herrschafft geneigt, zu seiner seiten gestimmet, und die leges von weiten mit den haaren (wie man spricht) hinzugezogen, hat doch solcher rath hertzog Balthasarn von Mecklenburg, als einem rechtliebenden frommen christlichen fürsten sehr mißfallen, ist vom rathschlage aufgestanden, in ein fenster getreten, und zu singen angefangen: (ex fortunato) Infernum visitat et astra tenet, die worte im hymno paschali: salve festa dies infernum vicit et astra tenet etwas verdreiend, anzudeuten, daß die rathschläge und sachen, so nicht nach billigkeit und recht, sondern nach gunst und gefallen abgerichtet werden, eine bahne zur höllengluth anlegen. Als aber hertzog Bugislaff zu seinem vorhaben (wie gemeldet) nicht wenig zustimmer hatte, hat er endlich mittel und wege funden, die städte dahin zu dringen, daß sie die aufgeschlagene zölle eingehen

müssen.

Weiter auch hat er das andere erlangete privilegium goldene müntze zu schlagen effectuiren wollen und hat durch die kauffleute gold zu müntzung rheinischer gulden bestellen lassen, worzu ihm ein solch glück und gelegenheit zu handen gefallen: Es sein etliche kauffleute aus Lieffland, Preussen, Dantzig auch aus dem Niederlande zu

wagen auf Stettin gezogen, die ihre kaufmanns-sachen, so sie in grossen säcken geführet, zu Stettin, Damm und Golnow nicht anders als vor pfeffer und ander gewürtz verzollet. Es hat aber ein getauffter jude von Colberg, Farenholtz genannt, ein verschmitzter gesell, der solcher sachen nicht unerfahren, verkundschafft, daß sie unter dem gewürtz silber und gold-kuchen versteckt, und solches dem hertzog zu wissen gemacht, der darauff den kauffleuten nachgeschickt, sie besuchen lassen. Und ist es des juden angeben nach 12000 fl. werth silber und gold, neben einem flämischen teppig, so unvertollet funden worden, welches der hertzog, nicht unbillig andern zum exempel gleich und recht zu thun und was sich gebühret, zu verzollen, alles an sich genommen, und die kauffleute mit dem, so sie verzollet, passiren lassen, die gott gedancket, daß sie mit dem übrigen und mit dem leben selbst darvon gekommen. Dieses gold hat er zu hülffe genommen, und rheinische gulden mit dem greiffe an der einen und dem Marien-bilde an der andern seiten, schlagen lassen.

Inzwischen dieses ist marggraff Hans gestorben, und sein sohn Joachim I wieder churfürst geworden, demselbigen hat herzog Bugislaff durch unterhandlung Werner von der Schulenburg den anfall des landes versichert, und ist also zwischen ihnen eine geraume zeit guter frieden und freundschafft geblieben.

Umb diese zeit hat auch der hertzog seinem cantzler Georg Kleist, einem aufrichtigen wolbedienten manne, das land Üsedom eingethan. Wie nun dieser einmahl in der nacht über die Schweine gezogen, und es also finster gewesen, daß man den weg fast nicht kennen können, hat sich zur seiten eine stimme hören lassen hieher! hieher! derselben die knechte folgen wollen; Kleist aber hat wol gemercket daß es teuffels-gespenste, so sich bei nacht die wanders-leute zu verleiten und in unglück zu führen, offt herfür thut, darum sich gott befohlen, und dem gesinde gebothen, sich daran nicht zu kehren, und aus dem vorwesenden wege sich nicht zu begeben, die stimme aber hat immer zum wagen genahet, und nur einen weitigen feurigen mantel umgehabt daher schwebend kommen, an den wagenbaum griffen, und bei dem wagen her passiret, Kleisten stillschweigend strack angesehen, bisweilen den mantel aufwehen lassen, daraus durch die ribben feuer-flammen gestoben; ist immer grösser worden, bis er im ansehen mit dem kopff zum himmel gereichet: endlich hat er den wagen verlassen, den mantel aufgeschlagen, und flammen herausgeschüttet, wie aus einem verbrand

ten meiler, hat einen grossen laut und grausamen gethön von sich geben, und also verschwunden. Darüber Georg Kleist neben den seinen hoch erschrocken, und es in vielen tagen nicht verwinnen können. Hierüber ist eine rede ausgangen, weil Kleist kein feg-feuer geglaubet, sei ihm das gespenst erschienen, und den glauben in die hand bringen wollen.

Eben umb die zeit hat auch der starke Krockow, so ein neu stark huff-eisen entzwei reissen, und 3 tonnen bier zugleich aus einem tieffen keller allein tragen können, gelebet, und ist bei hertzog Bugislaff zu hoff gewesen.

Imgleichen auch hat eben damahlen Warner von der Schulenburg den vielfrässigen Wend, so einen rohen ochsen oder gantze kiepe fische, wenn, und so oft er gewolt, verzehren können, sonst aber nicht mehr, als ein ander natürlicher mensch gefressen, bei sich gehabt, den er churfürst Friederichen von Sachsen verehret. Und als der churfürst denselben, als ein sonderlich wunder, dem kaiser Maximiliano wiederum schenken wollen, hat ihm der kaiser einen korb gegeben und recht und wol gesagt: derjenigen, die viel fressen, und wenig werben können, hätte er albereits mehr denn zuviel. Und hat der churfürst mit seinem vielfraß wiederumb abziehen müssen.

In diesem jahr hat sich eine grosse sonnen- und mond-finsterniß begeben. Es sein auch creutzen, und ander zeichen, schwartzer, rother und aschenfarben, an der leute kleidern gesehen.

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Item im frühlinge ein grosses creutz mit einer königlichen crone zu morgen bei der sonnen erschienen, daraus unsägliche ergiessung der wasser, empörung, theurung und ander ungemach erfolget; die Venetianer aber haben ziemlichen sieg wider den türken erhalten, indem sie ihm Giveo, Cephaloniam, Äginam, Zazinth und Leucadem samt andern insuln und städten abgedrungen.

Um diese Zeit hat sich, (wie Trithemius meldet) ein wundermann in Franckreich herfürgethan, Johannes genannt, aus Italien bürtig, so dem Mercurio hat gleich sein wollen, hat ausgegeben, dass aller alten Hebræer, Griechen und Lateiner kunst und weißheit bei ihm vorhanden, und er der allen ein ausbundt wäre, ihme wären alle geheimnisse kund, auch die naturalis magia und transmutation der metallen unverborgen, hat ein ehrbares gravitätisch leben geführet, weib und kind gehabt, kein geld oder reichthum geachtet, sondern sich die armuth gefallen lassen. Wie ihn der könig aus Franckreich durch seine ge

lahrten examiniren lassen, haben die ihm das gezeugniß gegeben: Illum supra hominum sapere, et cunctos mortales sapientiæ su

perare.

Anno Christi 1502. Es seindt abermahlen in diesem jahre allenthalben creutze von allerhand farben auf der menschen kleider mehr und ehr aber an den weibern, vielleicht die hoffart, üppigkeit und pracht, damit das weiblich geschlecht am meisten behafftet, bedeutend, funden, an vielen hat man die zeichen der passion Christi gesehen, so nicht mögen extinguiret werden.

Im pfingst-fest ist eine solche ungewöhnliche kälte und frost entstanden, daß an vielen örtern vögel in der lufft, sampt baum- und feld-früchten erfroren; so dann am 22 und 29 Juni hagel als ganßeier groß, so fenster und dächer neben den überlichen früchten gantz zerschmettert, gefallen, auch grausam wetter, donner und blitz mit zugeschlagen. Drauff grosse ergiessung der wasser, viel heuschrecken, und eine unglaubliche menge raupen sich merken lassen, welches unter den menschen groß hunger und sterben erwürckt.

Bruder Niclas der einsiedler, der viel gesichte und offenbahrungen von künfftigen zustand gehabt, und in 22 jahren keine menschliche speise genossen, soll dieses jahr seelig in gott entschlafen sein.

Hermann Rieswig der ertz-ketzer, so die biblia, Mosen und die propheten ja den herrn Christum selbst verworffen, und alle vor narren geachtet, auch daß, der meinung Aristoteles nach himmel und erden unerschaffen von ewigkeit bestanden, ausgeben dürffen, ist im niederlande verbrandt.

Marggraff Joachim churfürst zu Brandenburg hält zu Stendel mit fräulein Elisabeth aus Dennemarck im Majo hoff und ehelich beilager, und lässt hinwiederum Friderico hertzogen in Holstein, künftigen könig, seine schwester Annam daselbst vermählen.

So ist auch auf beförderung Ernesti ertz-bischoffs zu Magdeburg und Raimundi päbstlichen legaten dies jahr die universität Wittenberg, so hernach durch Lutherum und Melanthonem sehr berühmt worden und in aufnehmen kommen, durch Fridericum churfürsten zu Sachsen angerichtet, und den 18 Octobris solenniter introduciret, deren erster rector gewesen Martinus Polichius Mollerstadius, artium et medicinæ doctor.

(Pundt schuh und auffruhr umb Speier.)

Um Speier erregen die bauren groß aufruhr, die große gewalt

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