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mehres was zu vollführung eines solchen wercks nöthig, bißhero erlangen mögen; der gefahr, so auf ausbreitung der wahrheit beruhet, zu geschweigen, dass ich solchen gutgemeinten vorsatz gantz ersitzen lassen müssen.

(Falsa referre pudet, vera referre nocet. Tacitus. Rara ea temporum felicitas est ubi sentire quæ velis et quæ sentias dicere licet.) Den verlauf aber der neuen sachen, und was sich etwa innerhalb 100 jahren und noch bei menschen gedencken auch zu unseren zeiten in gesagtem meinem lieben vaterlande und an andern mehr örtern begeben, so ich zum theil aus den ausgegangenen historiis, zum theil auch relation anderer und aus eigener erfahrung beisammen bracht, und gleichsam als ein memorial aufgesetzet, und dabei offtmahlen, wenn mirs zugefallen gute erinnerungen gethan, habe ich gleichwol so gantz nicht verkommen lassen mögen, angesehen, daß, wie geringe es an ihm selber auch ist, doch viel drin so meines vorsehens gedenckwürdig, und weil solches vielleicht von andern, so allermassen nicht observiret, vielen aus der posterität nicht unannehmlich sein mag, enthalten. Das kann ich mit wahrheit wol sagen, daß ich vorsätzlich aus gunst oder mißgunst keinmands zu lieb oder leid hierin etwas erwehnet, sondern, so viel mir müglich die herbe lautere warheit respectiret. Und demnach damit den meinen anleitung geben wollen, dem erkänntniß der historien weiter nach zu sinnen, auch derselben lection sich befohlen sein zu lassen. Wie dann auch anzeigung gethan, dass die gedächtniß vieler dinge, so sich bei meiner zeit draussen und daheim zugetragen, bei ihnen verbleiben, sie auch dieselben zu extendiren, orniren, zu continuiren, und hinferner der posterität als ein sonderbahr erbtheil in ihrem gewahrsam zu hinterlassen, und bei sich in geheim verbleiben zu lassen. Denn ich nicht wil, daß es publiciret oder zu vieler leute händen mag gebracht werden.

Zugleich auch und weiter ist an die meinen mein wille begehren und endliche meinung, daß sie diese und andere meine geringfügige scripta, so wol alle meine bücher, so mir sehr lieb, draus ich oft viel ergötzlichkeit geschöpffet, beisammen behalten, und als ein sonderbahres kleinod in acht nehmen und nicht verkommen lassen, und dann, daß sie folgende wolgemeinte erinnerungen und lehren, welche ich ihnen als ein testament und meinen letzten willen hinterlasse, in guter ruhe halten, und in alle ihrem betrieb und handlungen rechtschaffen ohn gleißnerei practiciren und üben.

Erstlich wil ich, daß meine liebe kinder und derselben zugethane gott ihren schöpffer, und ihren heiland, erlöser und seeligmacher JESUM CHRISTUM, von dessen gnaden sie sein, leben und schweben, stets für augen haben, in alle ihrem thun, lieb und leid zu dem gnaden-thron gottes ihren rath, trost und zuflucht nehmen, der reinen lehre und wahren christlichen religion, drinn sie von kind auferzogen, unwandelbar insistiren, und in fleissigem gehör und anmerkung des allein seeligmachenden worts gottes, als der sichersten censur und richtschnur, auch andächtigem gebet und festem vertrauen zu der heiligen dreifaltigkeit in stille und gedult, auffrichtigkeit und warheit ihres beruffs warten.

Fürs andere auch ihre von gott geordente obrigkeit, und andern, denen sie, vermöge der gesätzen gottes, ehre und dienst zu beweisen verpflichtet, gebürlich respectiren, der gehorsamen, die fürchten ehren und lieben.

Als auch nichtes im zeitlichen nützlichers, nöthigers oder lobwürdigers ist, als der liebe frieden und gute einigkeit, denn dieselbe kleine familien und güter empor heben, groß und daurhafft machen; wie dann dagegen zweihelligkeit die allergewaltigste reiche und regimenter stürtzet und umbkehret; wil und begehr ich vors dritte von ihnen: daß sie unter sich wahre rechtschaffene liebe und einigkeit üben, sich mit treuen ohn falsch meinen, und zu keiner zweihelligkeit, neid oder widerwillen sich bewegen lassen, sondern bis in den tod mit hertzen und mund zusammensetzen und vest an einander halten, ihre erbschaft, und das wenige, so ich ihnen durch gottes gnade und seegen hinterlasse, friedlich, gleichmessig, ohn falsch oder mißgunst von andersetzen und theilen, dasselbe auch mit gebührlicher sparsamkeit, und nach ihres standes nothdurfft und gebühr, in der furcht gottes gebrauchen, an demselben sich wol begnügen lassen, und sich ja vor vervortheilung, betrug, lügen und list, als vor ein schädliches gifft, so das rechtgeworbene mit dem unrechten verschlinget und hinfrißt, hüten und vorsehen, deß, wozu sie nicht befugt, sich nicht anmassen, weniger dasselbe, es möge coloriret werden, wie es wolle, an sich zu bringen in sinn nehmen hingegen aber sich an dem ihren, so viel müglich, keine verkürtzung thun lassen, jedoch also, daß sie so viel müglich, sich in gezäncke und viel rechtgahn nicht begeben, denn solches niemand bereichert, sondern viel eh' und mehr das gemüth und vermögen schwechet, auch unziemliche liebe, tyrannei,

übermuth, pracht, hoffart, verschwenden, borgen, bürgschaften, verkleiden, schulden, und dem zugehörig, vom hertzen schlagen, und bei sich keinen platz kriegen lassen.

In allem aber, fürs vierte, wie es der liebe gott (der unser aller bestes weiß, und den seinen, es habe vor der welt vor ansehn, wie es immer wolle, nichtes zum bösen gereichen läßt) mit ihnen schicket, für gut nehmen, (Heu! quanta quies, deo se dare, et ab eo pendere, decreta ejus absque murmure exequi et subire!) und mit dem Epicteto das: Quod deus vult, volo, recht practiciren lernen. Ihre zeite aber und handlungen also anschicken und anstellen, daß sie nicht in eitelkeit und müssiggange, oder ohn ehr und ruhm gelebt zu haben, geachtet können werden, sondern leben christlich so lange gott wil und mit ihnen ausersehn, wandeln und handeln ehrbarlich und aufrichtig mit den leuten, sollen sich hüten, daß sie mit worten oder thaten niemandes nachtheilig oder verdrießlich, allermenniglich aber mit guten exempeln worten und werken nützlich und behülfflich sein, sich auch dahin befleissigen, daß sie ihre stand-genossene in der libertät gleich, in tugenden aber überlegen sein mögen. Insonderheit arge verkerte leute und derselben conversation meiden, und sich zu christlichen ehr und tugendliebenden menschen gesellen. allem aber die vorangezogene im wort gottes wolgegründete guldene regul: was sie von anderen wollen gethan haben, sie auch selbst zu thun nicht unterlassen sollen, nimmer aus den augen setzen, sondern ihnen dieselbe ohn falsch und mit fleiß zu üben sich stets angelegen sein lassen. Sollen sich in alle ihrem thun und handlungen mässig und züchtig beweisen, denn zucht und schaam eine zähmung der begierden, (Pudor optimus moderator cupididatum) so da verhüten daß keiner mit unziemlichen worten oder handlungen den heiligen geist und liebe gute engel betrübe und von sich weise, oder seinem nebenchristen ärgerlich, verdrießlich oder nachtheilig sein. Und dann zum beschluß, daß sie sich stets zu einem seeligen abschiede, deß wir alle augenblick gewarten müssen, bereiten und gefaßt machen. (O mensch! bedenke dein ende, so wirst du nimmer sündigen.) Das überliche gott befehlen und denselben walten lassen. (In domino salvi, qui moriuntur erunt.) Alle eitele sorge und unmuth von hertzen schlan, und diese lehre wol betrachten:

Gebeut dir selbst, halt dich in hut,
Und steure dem bösen fleisch und blut,

Richte dich allzeit nach gottes wort!

So wird dirs wohlgehn hie und dort.

Werden nun die meinen diesen meinen weinigen lehren und väterlichen rate folgen, wird ohne zweifel der getreue gott ihnen, so weit er es ihrer seelen- und leibes-wolfahrt zum zeitlichen und ewigen ersprießlich zu sein erkennet, glück seegen und gedeien geben, daß sie das ihre mit ehren und ruhm in auffnehmen bringen, und ihre stamme wird nach ihnen glücklich grünen, und der tugend lob bei ihnen verbleiben; endlich auch das beste und edelste kleijnod ein seeliges sterb-stündlein erobern und mit christo die ewige himmelsfreude ererben und besitzen. Das wünsche ich ihnen und uns allen von der hochgelobten heiligen dreifaltigkeit aus grund des hertzens. Amen! amen! amen!

schen

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ans licht bracht den löblichen und christlichen frommen pommerund vatern des vaterlandes Barnimum des nahmens den X von Bugislav magno oder X, dem pommerschen monarchen, und Anna vom königlichen stamme aus Polen erbohren. Von dem mit warheit wol kan und mag gesagt werden:

Hoc vivo stetit, hoc cecidit Pomerania lapso. Wie dann auch in demselben jahre am 25 Februari der großmächtige, siegreiche römische kaiser Carolus V ertz-hertzog Philippi, kaiser Maximiliani I sohns, und des Hispanier königs Ferdinandi tochter Isabellen sohn, eben wie der pabst Alexander VI das grosse jubel-jahr, drinnen allein über 30000 pilgrim gestorben sein sollen zu Rom, und itztgesagter kaiser Maximilianus einen reichstag zu Augspurg gehalten, zu Gent in Flandern zur welt bracht. Imgleichen sein diß jahr der grosse wüterich und tyrann Solimannus, türckischer kaiser, wie sein vater Bajacet mit den Venetianern krieg geführet, da die bürger die stadt Madon selbst anzünden, und damit sie nicht in des tyrannen hand priester oder Abissiner könig . . . auch diß jahr einen. sehr . . . Sommer geben, daß umb Johannis . . . die erndte schon verrichtet gewesen und im vor jahr im zeichen des steinbocks ein

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erschrecklicher comet erschienen, drauff groß sterben und erdbeben erfolgt.

König Johannes in Dännemarken hat am tage Valentini mit den Ditmarschern, die ihm zu huldigen und gehorsam zu leisten sich geweigert, eine sehr unglückliche schlacht, darin 2 graffen von Oldenburg und 74 vom adel geblieben wie Crantzius meldet, gehalten.

Um diese zeit haben meine seeligen vor-eltern und vettern die von Wedel, sich von dem schlosse Crempzow, ihrem hauptsitz, jeder auf sein vorwerck zu wohnen begeben, vielleicht aus den ursachen, daß damalen der daran stossende damm so böse gewesen, dass man beschwerlich auf und ab kommen können, und die vorwercke von dem hause sehr weit entlegen gewesen welches hauswirthen grosse incommoditäten und nachtheil bringet, alldieweil neben dem seegen gottes des herrn gegenwart und eigene auffsicht bei der nahrung, das beste kleinod ist, nach dem allgemeinen sprichwort: des herren fuß tünget den acker, und sein auge machet das pferd feist.

Die zeit wie mein seeliger groß-vater Joachim von Wedel, Hassen und Esse Flemings sohn . . . [Lücke.]

...

...

.. Borcken, Otten von Strammehl tochter hat er 2 söhne Bussen und Lupold und eine tochter Benignam, so Bernd Bonin zum Naseband zur ehe bekommen, gehabt. Dieser Cordt ist zu Crempzow Anno 1552 hohes alters verschieden, und daselbst in der kirchen zur erden bestätiget. Bei seiner zeit ist Crempzow zweimahl ausgebrandt, und der brand durch eine Möllersche von Replin, die mit Georg von Wedel zu thun gehabt, angestifftet, daß sich zwar niemand an ihr vermuthet. Wie es aber endlich an tag kommen, ist sie mit ihren helffern zu aschen gebrandt. Fürstensee ist auch umb die zeit durch mordbrenner sehr verderbet, die drüber auch ihren verdienten lohn empfangen. Hassen siebender sohn Christian ist seines alters im 32ten jahre zu Fürstensee, alda er hausgehalten seelig verschieden. Zugleich mit obgedachtem Hasse von Wedel meinem älter-vater, hat auf dem schloß Crempzow sein vetter Caspar hauß gehalten, wie nach ihm der verwand gewesen, ist meines wissens keine nachrichtung. Dieser hat einen sohn Hans genandt hinterlassen. Hanses söhne sein gewesen Joachim der jünger, und Caspar, welcher Caspar in seiner blühenden jugend mit einem gaul gestürtzet, und den hals gebrochen, liegt daselbst im jungfernkloster begraben. Joachim hat eine von Schlaberendorff zur ehe gehabt, mit der er 2 söhne Hansen und Georgen gezeuget. Hans ist

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