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durch Glauben, Liebe und Hoffnung überwunden Richter und Gelehrte, sammt allen ihren peinlichen Tormenten, Feuer, Wasser_und Schwerdt. Ja Welt, Tod, Teufel und Hölle, und haben gesteget durch Jesum Christum bis in Ewigkeit.

geliebte Leser, die blutdürftigen Tyrannen seyn in ihrem Vornehmen sehr betrogen worden; sie meinten diese Christen zum Abfall zu bringen durch ihre schwere Tormente der Peinigung, denn sie wollten ihre Widersprecher ausrotten und von der Erden vertilgen, und haben dadurch im Gegentheil nur mehr Widersprecher erwecket; denn es seyn vicle Leute (die dabey stunden und ein solches be-trübtes Schauspiel ansahen, wie so viele Menschen umgebracht werden um des Glaubens an Jesu und des Evangeliums willen, als die unschuldigen Schaafe, von denen man nichts Böses sagen konnte, die auch einen guten Namen und Gerücht hatten) dadurch erweckt und zur Buße geführet wurden. Denn sie sahen diesen armen Menschen ihre Unschuld, und daß sie lieber wollten gepeiniget werden und in den Tod gehen, als etwas thun wider Gottes Rath und Willen, womit sie ihren Gott beleidiget und betrübet hätten. Denn sie liebeten Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, und aus allen Kräften, und ihren Nächsten

wie sich selbst. Ja sie wollten viel lieber in Geduld um Jesu willen die allerschwerste Pein, Marter und Tod leiden, als ihre lieben Mitbrüder zu verrathen und offenbaren. Ja, sie wandelten nach dem Vorbild ihres Herren und Meisters Jesu Chrifti. Sie liebeten ihre Feinde und beteten für ihre Beleidiger und Verfolger in der Todesstunde, wann sie zum Wasser, Feuer, Schwert und Galgen geführet wurden. Sie schalten nicht, wann sie gescholten wurden; sie droheten nicht, wann sie im Leiden waren; sie stelleten es aber dem heim, der da recht richtet. Sie bestraften ihre Verfolger mit großem Ernst und Eifer durch die Liebe, und ermahneten sie zur Umkehr, Buße und Befehrung ihres Lebens. Und weil sie ihre Unschuld also bezeugt und bekennet haben vor Gott und Menschen, und waren fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Trübsal und anhaltend im Gebet bis in den Tod; so bat es viele Menschen, die Zuschauer ihrer Unschuld und Standhaftigkeit waren, dadurch zum Nachdenken und Untersuchen gebracht, und endlich gar zur Buße und Bekehrung des Lebens; und haben den großen Frrthum eingesehen und erkannt, das Wort der Wahrheit auf und angenommen, und sich willig unter Kreuz, Trübsal und Verfolgung begeben, und treue Blutzeugen Jesu Christi worden. Wel

ches die blutdürftigen Tyrannen nicht verstehen konnten; denn sie meineten ein solches Volk ganz auszurotten und von der Erden zu vertilgen durch ihre scharfe und strenge Plakaten und Befehle, die sie ausgehen ließen gegen die wehrlosen Schaafe Jesu. Aber der liebe Gott ist ihnen beygestanden und hat seine Gemeinde durch alle Verfolgungszeiten auf wunderbare Wege erhalten; welches gedauert hat von der Zeit Christi, bis auf das Jahr 1660.

Das zweyte Capitel.

Von dem Gewissenszwang und strengen Gebot und Befehl gegen die wehrlosen Nachfolger Jesu, sammt ihrem Glauben und Bekenntniß. In sechs Hauptpunkten oder Gründen.

Da

ja aber die blutdürftigen Tyrannen und Richter das Morden, Brennen, Würgen und Blutvergießen müde waren, und fahen auch daß sie die wehrlosen Nachfolger Jesu auf diese Art nicht dämpfen können, so haben sie abermals einen strengen und harten Befehl und Gewissenszwang lassen ausgehen durch ihre Wuth und Bitterkeit gegen die armen zerstreuten, verjaaten und verfolgten wehrlösen Nachfolger Jesu.

Und das ist geschehen am 9ten August_im Jahr 1659, in der Rathsversammlung von der Stadt Bern, in der Schweiß. Dieses ist zu finden in dem Märtyrer - Spiegel der Taufsgesinnten, in der zweyten Americanischen Auflage, gedruckt in Lancaster, bey Joseph Ehrenfried, im zweyten Theil des Buchs, Blätterzahl 601 und 602.

Dieses strenge Gebot und Gewissensbefehl ist entworfen, festgestellt und nachher auch verkündiget worden gegen alle die, welche sie Wiedertäufer oder Mennonisten nannten. Dieses Gebot und Befehl betrifft die Leiber und Güter der vorgenannten zerstreuten, armen, betrübten Leute, sowohl Lehrer als Zuhörer. Und der Hauptgrund von diesem strengen Gebot und Befehl war für das Erfte, daß die wehrlosen Nachfolger Jesu ihren Glauben, Lehre, Leben und Wandel sollen verlassen und sich wieder unter (oder zu) ihrer abgöttischen Kirche versprechen, vereinigen und verbinden, und ihnen gehorsam jeyn in ihrer Ordnung und Regel, nämlich in Kinderlehr und Taufe, im Abendmahl und allen ihren Kirchenordnungen.

Zwentens, daß sie der Obrigkeit unterthan und gehorsam seyn sollen in allen Theilen, so wie die Obrigkeit es von ihnen erfordert, namlich im Eidschwören, das aufserliche Schwerdt

greifen und ihr Land vor den Feinden zu beschützen, u. f. w. Und alle, welche nun diese Anweisung und Ermahnung annehmen, und von ihrem Glauben abstehen und sich befehren und Gehorsam erweisen (ach man möchte wohl fagen verkehren) die sollen wieder auf freyen Fuß gestellt und als bekehrte Glieder wieder in den Echooß der Kirche in Gnaden auf- und angenommen werden; und dieselbigen wollen wir nicht mehr hassen noch verachten, sondern vielmehr lieben, loben und ehren wegen ihrer gehorsamen Wiederkehr, in der Hoffnung, daß durch solche Mittel die übrigen leichter gewonnen und ohne Furcht wieder zu uns gebracht können werden. Denen aber, die solche Unterweisung oder Ermahnung nicht annehmen, sondern dem Befehl ungehorsam und hartnäckig bleiben, uns von ihrem Glauben nicht wollen abstehen noch abweichen, denen soll die zuerkannte Verurtheilungs Strafe der Landesverweisung angekündiget und aus unseren Ländern und Eebiet gänzlich verwiesen und verstoßen werden, bis es zu erweisen ist, daß sie sich bekehrt und ihren Glauben verlassen haben. Und wenn sie wieder unbekehrt ins Land oder Gebiet kommen, und darüber gegriffen werden, und durchaus nicht wollen von ihrem Glauben abstehen, sondern hartnäckig wie zuvor bleiben,

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