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in der Furcht Gottes. Sie wandelten unter einander in einer gegenseitigen Liebe, als die Kinder Gottes, und nahmen sich der Nothdürftigen auch willig an, um sie zu unterstüßen. Sie wollten nur alle ihre Nachkömmlinge an die Weise ihrer Väter, der Märtyrer erinnern, auf daß sie ein Erempel an ihrem frommen Lebenswandel nehmen sollten, und suchen demfelbigen nachzusommen. Auch waren sie fleiBig, ihren Kindern im Licht und guten Wandel in der Demuth, Sanftmuth und Niedrigkeit zu einem Muster und Vorbild vorzugehen, auf daß die Gemeinde Gottes im Wachsthum bleibe, und daß ihre Kinder durch Buße zu Gott und Glauben an Jesum zubereitet werden zum ewigen Leben.

Durch diese Gemeinde in Lancaster Caunty, wie auch jene von Germantaun, haben sie sichh in die mehrsten Caunties in Pennsylvanien ausgebreitet, und auch bis in die Staaten Maryland, Virginien, Ohio, Neu-York und bis in Canada. Weil aber Amerika oder die Ver= einigten Staaten dazumals unter der Regierung von England oder Groß-Britañien war, und weil die Bürger von Amerika oder was man jetzt die Vereinigten Staaten heißet, wollten Freybürger oder freye Republikaner seyn, so ist es geschehen, daß ein großer RevolutionsKrieg entstanden ist. Da waren aber die

Mennonisten, weil sie nicht wollten das Schwerdt greifen, nochmals in großer Gefahr eingeschränkt zu werden, oder gar ihre Gewissens-Freyheit zu verlieren. Als sich aber die Bürger durch den Krieg von dem brittischen Regiment losrissen, und dazumals viele vom Kriegsvolk darauf aus waren, alle wehrlose Nachfolger Jesu vom Bürgerrecht auszuschließen, das hat sie wiederum in große Unruh und Verlegenheit gefeßet. Sie wendeten sich aber mit einer demüthigen Bittschrift im Jahr 1775 an die Herren der Obrigkeit, bey welchen um Barmherzigkeit und Schonung der Wehrlosen angehalten wurde, und Gott sey Dank, ihre Bitte wurde gnädiglich angenommen, und ihnen Gewissens-Freyheit und das Bürgerrecht vollständig erlaubet, gleichwie allen andere Bürger zu genießen.

Nun war die Gewissens-Freyheit den Mennonisten in diesem Lande von Gott durch seine Obrigkeit geschenket, welches sie mit dankba rem Herzen gegen Gott und Menschen aufund angenommen haben, und haben das Evan gelium mit Freuden öffentlich gelehret, wodurch die Gemeinde gewachsen ist, und hat geblühet gleichwie eine Rose unter den Dornen. Sie lehreten das Wort Gottes rein, lauter, unverfälscht und unparthenisch, ohne Heuche ley. Ihr Wandel und Handel war gleich

falls eben so wie die Lehre, aufrichtig in der Wahrheit; als ein abgesondertes von der Welt erwähltes Volk, (Joh. 15, 19.) als solche, die nicht Gemeinschaft hatten mit den unfruchtbaren Werken der Finsterniß, sondern straften dieselbigen vielmehr. Eph. 5, 11. Sie begehreten auch kein Theil zu nehmen an der weltlichen Regierung; sie waren damit_ver= gnügt, weil sie die edle Freyheit genießen konnten. Sie waren willig zu geben den weltlichen Regenten Schoß, Zoll, Zins und Schatzung nach des Apostels Rath. Röm. 13, 7. Sie bekenneten die Obrigkeit, daß sie von Gott verordnet sey, die das Schwerdt nicht umsonst trägt, um die Bösen zu strafen und die Guten zu beschüßen, ja für Gottes Dienerin, die solchen Schuß soll handhaben. Sie waren der Welt und ihrer Obrig keit unterthan in allen Theilen, so weit es nicht wider Gottes heiliges Wort, Rath, Willen und Gebot war. Sie suchten aber danach nicht die Ehre, Freundschaft, Liebe und Gemeinschaft der Welt, sondern sie wandelten nach dem Muster und Vorbild ihres Herren und Meisters Jesus Christus in der Sanftmuth, Demuth und Niedrigkeit. Der Hochmuth sammt aller Pracht und Zierath der Welt und ihren Werken war ihnen ein Greuel in den Augen, und wollten nichts thun wider

Gottes heiliges Wort, Rath, Willen und Gebot. Sie waren Christi Schaafe und höreten seine Stimme und folgeten ihm nach, als die getreuen Kinder Gottes. Sie liebeten ihre Feinde, fie segneten, die sie fluchten; sie thaten wohl denen, die sie hasseten, und beteten für die, die sie beleidiget und verfolget haben. Matth. 5, 44. Sie schalten nicht, wann sie gescholten wurden; sie dräueten nicht, wann sie im Leiden waren, sondern stelleten es Gott heim, der da recht richtet. 1 Petr. 2, 21. bis 23. Sie führeten einen gottseligen Wandel und waren ein Licht der Welt und Salz der Erden in Worten, Werken, Thun und Handel. Sie seßten ihr Vertrauen allein auf Gott, und ihre Sorgen auf den Herren. Matth. 7, 27. 31. 1 Petri 5, 7. Sie hielten sich so viel wie möglich war, unbefleckt von der Welt und ihren Werken, und haben die Worte des Apostels in Acht genommen, wo er sagt: Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen, (2 Cor. 6, 14.) und meidet allen bösen Schein. 1 Theff. 5, 22. Und der Herr war mit ihnen und fegnete sie mit seinem reichen Segen, von innen und von außen.

Das fünfte Capitel.

Begreifet in sich eine Zeit von 30 Jahren.

Der Inhalt ist von dem Jahr 1800, bis auf das Jahr 1830, wie der alte Erbfeind, der Satan, in diesen Jahren suchte die schöne blühende Gemeinde in den Verfall zu bringen, und den föstlichen Glauben und das Vertrauen auf Gott zu rauben durch die Liebe zur Welt und Sorgen der weltlichen, sichtbaren vergänglichen Dinge, damit er suchte sie von Gott abzuführen durch den Unglauben, welches ihm auch zum Theil gelungen ist.

Wir haben erkläret und dargestellt, wie

standhaft im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung die wehrlosen Laufsgesinnten oder Mennonisten waren in Zeit der Verfolgung, und wie sie auch in dieser freyen Zeit, die sie in diesem Lande genießen konnten, eingerichtet waren mit Leben und Wandel, Thun und Handel, und auch wie dankbar sie waren gegen Gott und Menschen, dieweil sie unter so einer milden Obrigkeit wohnen konnten. Weil aber der Satan, der Erbfeind Gottes und der Menschen Seligkeit, den köstlichen Glauben der frommen wehrlosen Märtyrer nicht konnte berauben, noch sie zum Abfall bewegen durch die strengen Verfolgungszeiten, welche bey 1600 Jahr gedauert hatten, so hat er seine List und Betrug in dieser freyen Zeit auf eine ganz andere Art subtil und listig an

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