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Hurerey, Abgötterey, Fluchen, Schwören, Lügen, Betrügen, Haß, Neid, Zorn, Zank, und eine große fleischliche Liebe zur Welt, sammt allem Hochmuth, Pracht und Zierath und dergleichen Irrthümer mehr;. und doch noch im Schein der Heiligkeit; um welches willen die armen unschuldigen Herzen und Seelen verführet werden. Darum, so hat es uns verursacht diese Anweisung von unserem Glauben, Grund und Lehre an den Tag zu bringen, und begehren hiemit um Jesu willen, daß wir doch so viel Gehör erlangen mögen, daß man uns nicht anders wolle halten und richten, als nach Gottes Wort, wie es billig und recht ist. Mögen wir aber solches nicht erlangen, so müssen wir es dem Herren anbefehlen. Dennoch wollen wir durch Gottes Gnate bey des Herren Wort bleiben, und uns mit der Schrift trösten, die da spricht: Gott, der Herr, der dich geschaffen hat, o Jacob, und dich gemacht hat, o Ifrael, ich habe dich bey deinem Namen gerufen. Du bist mein; denn so du durchs Wasser gehest, will ich bey dir seyn, daß dich die Ströme nicht ersäufen; und so du ins Feuer gehest, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden; denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige in Israel, dein Heiland. (Efaia 43, 1.) Fürchtet euch nicht, so euch die Leute schmähen und verachten, denn ich bin euer Tröster. Wer bist du denn, daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben und als Heu verzehret werden? (Esaia 51, 42.) Auch sagt der Heiland: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten und die Seele nicht können tödten. Fürchtet

euch aber vielmehr vor dem, der, nachdem er getörtet hat, auch macht hat zu werfen in die Hölle. Darum, wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich befennen por meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verläugnet vor den Menschen, den will ich auch verläugnen vor meinem himmlischen Vater. [Matth. 10, 28.] Und Paulus spricht: Denn so man von ganzem Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Mund bekennet, so wird man selig. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, der wird nicht zu Schanden werden. [Röm. 10, 10. Efaia 28, 16.] Weil uns denn die Schrift so hart bindet, beyde zu glauben und zu bekennen, darnach zu leben mit Handel und Wandel, so begehren wir auch dabey zu bleiben, bis in den Tod. Und bezeugen hiemit, daß wir keinen andern Grund ge=· legt haben, außer dem, der da gelegt ist, welcher ist Je sus Christus, [1 Cor. 3, 11.] auch keinen andern Glauben noch Lehre, weder haben noch kennen, als der Glauben an Gott, und die Lehre Jesu und seiner Apostel, gleichwie man hier in diesem Büchlein klar und deutlich aus des Herren Wort sehen, lesen, hören und verstehen mag, so man es anders mit einem reinen, unpartheyischen Herzen, mit Andacht leset. Dazu gebe der allmächtige Gott seine Gnade und Segen allen denen, die es begehren. Amen.

Erster Theil.

Zum Ersten, ein lieblicher Wohlwunsch und Bitte an die geneigten Leser und Zuhörer.

Geliebte Freunde der ewigen Wahrheit:- Gott wolle euch sein Gnadenlicht schenken. Dem aufrichtigen, unpar thenischen, geneigten, gottesfürchtigen und gottsuchenden Leser, und wer es auch immer sey, wird evangelisches Licht, Heil, Segen und wahre Erkenntniß gewünschet, um das Wahre von dem Falschen, um das Licht von der Finsterniß, um das Böse von dem Guten, und das Göttliche von dem Menschlichen zu unterscheiden, und im göttlichen evangelischen Licht alles recht zu prüfen, und das Gute zu behalten, durch Jesum Christum, Amen.

geliebter Leser, du wirst gebeten um Gotteswillen, lege doch alle Verurtheilung, und Verläumdung gegen dieses Traktätlein oder Schrift auf die Seite, und lese, überlege, betrachte und prüfe diese Schrift mit einem aufrichtigen, unparthenischen und ungeheuchelten reinen Herzen, als ein solcher, dem es angelegen ist um das Heil seiner unsterblichen

Seele, und verlangend ist um die reine Wahrheit zu wißen; und lasse doch dem klaren evangelischen Wort Gottes seinen reinen Lauf, ohne etwas dazu noch davon zu thun, und sey recht aufmerksam was du lesest, und prüfe alles mit dem reinen evangelischen Wort Gottes, so wirst du bald den Nußen davon erlangen, und den wahren Sinn und Grund dadurch begreifen können, warum dieses Traktätlein oder Schrift geschrieben ist, nämlich, um zu suchen das Heil der unsterblichen Seelen aller Menschen. Nehmet es doch recht zu Herzen und merket wohl darauf, in diesen leßten gefährlichen, betrübten und dunkeln Tagen, wo die Ungerechtigkeit so sehr die Ueberhand nimmt, und die wahre Liebe zu Gott und seinem heiligen Wort in so vielen Menschen erkalten thut; aber gebe Gott allein den Preis und die Ehre; und der Herr wolle seinen reichen Segen dazu schenken, durch Jesum Christum, Amen.

Das erste Capitel.

Von der Verwüstung des geistlichen Weinbergs, der Braut Christi, das ist, die Gemeinde Gottes, und wie nothwendig die Absonderung ist, und was dem rechten apostolischen Ausschluß oder Bann seine Art und Eigenschaft ist, und was er nuget.

Zum

um Ersten, ihr vielgeliebte Leser, es wird wohl solche Menschen geben, die stolz, aufgeblasen und hoffärtig seyn, die werden sich die fer Schrift sehr entgegen seßen, mit Widersprechen und Disputiren, weil sie dem Evangelium nicht gehorsam seyn wollen, und die Wohluft dieser Welt mehr lieben als Gott. Aber das alles nimmt der Wahrheit und dem Wort Gottes keine Kraft; denn es seyn nur solche, die sich im Grund nicht demüthigen wollen unter das Wort und die Gehorsame Jesu Christi, sondern nur mit einem äußerlichen Schein, und mit einem Mundbekenntniß wollen sie Gott dienen, und hoffen dadurch Gnade Heil und Seligkeit und Vergebung ihrer Sünden zu erlangen. Ja sie sündigen gegen ihr besser Wissen auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes in Christo Jesu in allen fleischlichen Lüften und Begierden dieser Welt, in Augenlust, Fleischeslust und hoffärtigem Leben, (1 Joh. 2, 16.) nach ihrer Ver

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