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allem dem, das geschrieben stehet in dem Buch des Gesetzes, daß er es thue. Daß aber durch das Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn der Gerechte wird seines Glaubens leben. Galater 3, 10. 11. Der Apostel sagt: Weil wir aber wissen, daß der Mensch durch des Geseßes Werke nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Žesum; darum glauben wir an Christum Jesum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum, und nicht durch des Gefeßes Werke; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Fleisch gerecht. Und ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, auf das ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzi get; denn so die Gerechtigkeit durch das Geset käme, so wäre Christus vergeblich gestorben. Das sey ferne! Galater 2, 16. 19. 21.

Denn das Gesetz beziehet sich allein auf das weltliche, fleischliche, natürliche und figürliche Wesen; darum ist die Gerechtigkeit des Geseßes auch weltlich, fleischlich, und natürlich zu verstehen. Aber die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, beziehet sich allein auf das geistliche, unsichtbare und himmlische Wesen, und kommt durch den glauben an Jefum auf alle, die dem Evangelium gehorsam seyn. Römer 3, 22. Der Apostel sagt weiters: Die Heiden, die nicht haben nach der Gerechtigkeit gestan

den, haben die Gerechtigkeit erlanget; ich fage aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt an Jesum Chriftum. Israel aber hat dem Gesetz der Gerechtigkeit nachgestanden, und hat das Gesetz der Gerechtigkeit nicht überkommen. Warum das? Darum, daß sie es nicht aus dem Glauben, sondern als aus den Werken des Geseßes suchten; denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anlaufens. Römer 9, 30. bis 33. Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und trachten ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind also der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht unterthan. Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an ihn glaubt, der ist gerecht. Römer 10, 3. 4. Und der Heiland sagt selbst: Ich bin nicht kommen, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen. Matthäi 5, 17.; und den sollen wir hören. Marci 9, 7. Luc. 9, 35. Weiters sagt der Apostel: Moses schreibt wohl von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt: Welcher Mensch dies thut, der wird darinnen leben. Römer 10, 5. Ich bin aber durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebe. Denn so durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich geftorben. Galater 2, 19. 21. Werther Leser, hier aus diesen Schriftstellen können wir flar

und deutlich die Gerechtigkeit des Evangeliums und die Gerechtigkeit des Gesetzes sehen und lernen begreifen; denn daß die Gerechtigkeit des Gesetzes sich beziehet auf das weltliche und irdische Wesen, das ist klarer als der Tag. Und unter dieser Gerechtigkeit sind alle Könige, Fürsten und Regenten der Obrigkeit und alle, die weltliche Aemter bedienen, dieweil sie das Gesetz handhaben, so sie anders in ihrer Amtespflicht aufrichtig handeln und recht thun, und nach dem Gesetz gehorsam seyn.

Aber die Gerechtigkeit des Evangeliums ist die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und die muß gesucht und erlangt werden durch die Gehorsame des Evangeliums und den Glauben an Jesum Chriftum; und alle, die dem Evangelium durch den Glauben an Jesum gehorsam seyn, die sind unter der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und haben alle genommen von seiner Fülle, Gnade um Gnade; denn das Gesetz ist durch Moses gegeben. Aber die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Chriftum geworden. Johannes 1, 16. 17. Dennoch glauben und bekennen wir, daß die Obrigkeit von Gott verordnet und nach dem Gesetz befohlen und eingesetzet ist, als eine Dienerin Gottes, um die Guten zu beschützen und die Bösen zu ftrafen; ja als Richter der irdischen und weltlichen Sachen. Aber dennoch können die

Nachfolger Jesu, die gehorsamen Kinder Gottes, dem Gesetz der Obrigkeit, welche die Gewalt und das Schwerdt des Geseßes in der Hand hat zur Strafe über den, der Böses thut, und dem liebreichen wehrlosen Befehl und Evangelium von Christo Jesu, nicht zugleich dienen, nach Inhalt der Lehre Jesu. Matthäi 5, 20. bis 48. Cap. 10, 16. bis 42. Lucas 6, 20. bis 49. Cap. 10, 2. bis 22. Römer 12. und noch viel mehr andere Orten der heiligen Schrift.

Nun sagen unsere Widersprecher: Die Könige, Fürsten und Regenten der Obrigkeit glauben auch an Jesum Christum, daß er der Sohn Gottes ist. Darum müssen sie auch Christen seyn, u. f. w.

Antwort: Ja, lieber Leser, den Namen Christen wollen wir ihnen lassen, weil fast alle Menschen mit diesem Namen betitelt seyn, die mit dem Mund bekennen, sie glauben an Jesum Christum, daß er der Sohn Gottes ist. Marcus 5, 7. Aber prüfe einmal ihren Wan, del, Thun und Handel mit dem Evangelium, ob sie neu- und wiedergeborne Nachfolger Jesu sind? Matth. 19, 27. 28. Joh. 3, 3. bis 9. Wo ist denn ihre Liebe zu Christo und die Gehorsame des Evangeliums? Joh. 5, 24. Cap. 14, 23. 24. Der Heiland sagt: Denn meine Schaafe hören meine Stimme,

und ich kenne sie, und sie folgen mir. Joh. 10, 27. Wo hören sie die Stimme Jesu und folgen ihm nach als die wehrlosen Schaafe? Matthäi 5, 39. bis 48. Wo ist die Verläugnung ihrer selbst, und was für ein Kreuz nehmen sie selbst auf sich? Matth. 10, 38. Cap. 16, 24. Und wo sind denn die Früchte oder Werke ihres Glaubens? Der Apostel sagt doch: Der Glaube an Christo Jesu, der ist durch die Liebe thätig. Galater 5, 6. Ach wie viele Menschen hat es doch in der Welt, die da bekennen, sie glauben an Jesum Christum, daß er der Sohn Gottes ist, aber sie wollen sich seinem Willen nicht unterwerfen, noch seine Stimme hören und ihm nachfolgen; und solches Bekenntniß allein macht uns nicht selig. Denn das Reich Gottes stehet nicht in Worten, sondern in der Kraft. 1 Corinther 4, 20. Der Apostel sagt: Du glaubest, daß ein einiger Gott ist, das ist wohl; aber die Teufel glauben es auch, und zittern. Jacobi 2, 19. Matth. 8, 29. Lucas 8, 28. Denn gleichwie der Leib ohne Geist todt ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke todt. Jacobi 2, 26.

Nun sagen unsere Widersprecher, Paulus sagt aber: Es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Antwort: Ja, geliebter Leser,

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