صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

und auch wie wehrlos und ohne Gewaltthätigkeit die wahren Nachfolger Jesu in der Liebe gegen Jedermann zu wandeln und handeln haben. So betrachte nun durch den klaren Spiegel des Evangeliums den großen Verfall der sogenannten Gemeinde, die sich die wehrlose und von der Welt erwählte, abgesonderte Gemeine Christi rühmen und heißen will; wie weit sie von Gottes Wort abgefallen und gewichen ist im Haushalten, mit Leben, Thun, Handel und Wandel; ja betrachte einmal, wie sehr weit diese edle Gemeinde in die Welt verfallen und versunken ist, und was für Früchte zum Vorschein kommen, die Gort ein Greucl, und öffentlich wider sein Wort seyn. Darum merke wohl auf, und prüfe alles, ohne Partheyheit, mit dem reinen und klaren Wort Gottes, und richte nicht allein mit deiner Vernunft, nach dem Ansehen der Person, denn bey Gott ist kein Ansehen der Person. Wer recht thut und wandelt vor ihm getreu, und ist fromm, der ist ihm angenehm. 1 Mose 17, 1. Darum merke auf die Frucht, denn an der Frucht soll man den Baum erkennen, (Matth. 7, 16.) und nicht allein an den Blättern; das ist, auf Leben, Thun, Handel und Wandel soll man sehen, und nicht allein auf die Worte und das Rühmen.

Nun will ich etliche von diesen evangelischen Sachen oder Dinge, die gegen Gottes Wort und strafbar in der Gemeinde seyn, namhaft berühren und nennen, weil es sehr zu beklagen ist, daß diese edle Gemeinde so sehr hart mit der Welt und ihrem Regiment und Werken verbunden, verwickelt und vermenger ist durch den Freyheitsgeist und Weltliebe, wie noch weiter soll erkläret und Grund gegeben werden im zweyten Theil dieses Traktatleins. Weil, ach leider, sehr viele dahin leben, handeln und wandeln, wie es sie gut däucht, in Fleischeslust, Augenlust und einem hochprächtigen Leben, ja in dem greulichen Hochmuth, Pracht und Zierath, in allerhand Art und Weise, welches eine rechte Abgötterey und Gößendienst ist; nämlich im Kinder aufziehen und Häuser auszieren mit allerley geschmückten und gezierten Sachen; mit Gö Benbildern und abgöttischen Dingen, wie auch mit dem Anzug der Kleider, wodurch sie suchen ihren verdorbenen, sündhaften Leib zu zieren und schmücken nach der vornehmsten Mode und Faschion dieser Welt; welches alles ein Greuel in den allsehenden Augen Gottes ist. Lucas 16, 15. 19. Andere in Lügen und Betrügen, um Geld und Gut zu gewinnen von ihren Mitmenschen. Andere in Fluchen und Schwören, in Narretheyung

und leichtsinniger Thorheit und allerley übler, leichtfertiger, unnüßer Redensart, wodurch sie den Namen Gottes und unseres Herren Jesu schändlich mißbrauchen. Andere in Spielen auf allerlen musikalischen Spielwerken zur Zeitvertreib und Ergöhung des sündhaften Fleisches. Andere in Haß, Neid, Zorn, Zank, Unliebe, Heucheley und Verlaumdung fast gegen Jedermann.

Andere, die haben ihre Gebäude versichert oder inschurt durch die Versicherungs- oder Insurance Companien dieser Welt, und der liebe Heiland hat doch seine Jünger und Nachfolger von der Welt erwählet und abgesondert, auf daß sie von der Welt gehasset werden um seines Namens willen, dieweil sie von ihr zeugen sollen, daß ihre Werke böse find, (Joh. 7, 7. Cap. 15. 19.) wie schon erkläret ist, und auch im dritten Theil soll erkläret werden. Andere bedienen die weltliche Aemter und streben oder werben noch dafür, um sie zu erlangen. Ja sie seßen sich willig auf die weltlichen Gerichtsstühle als Jurymann und dergleichen, um weltliche Streitigkeiten und Prozeßhändel zu urtheilen und richten, welches alles zu der Welt gehöret, und nicht unter die wehrlose Gemeinde Christi, die von der Welt erwählt und abgesondert seyn soll, und sollen gesinnet seyn wie Jesus

Christus auch war, (Phil. 2, 5.) welcher nicht hat wollen das Geringste von der Welt und ihrem Thun annehmen, da einer zu ihm sprach: Sage es meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir theile; da sprach Jesus: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschichter über euch geseßzet? Lucas 12, 13. 14. Andere, die schuhen oder resten, rechten und . prozessen, um die Güter dieser Welt zu erhalten, welches alles vergänglich ist, und öffentlich gegen die Lehre Jesu, denn er sagt: Wer dir das Deine nimmt, da fordere es nicht wieder. Lucas 6, 30. Andere, die gehen an die weltliche Wahl oder Election, und helfen durch ihre Stimmen die weltlichen Beamten erwählen und in ihre Aemter seßen, und werben oder electioniren noch um sie, die doch das Schwerdt in voller Kraft in ihrer Hand haben, und erlangen all ihre Macht und Gewalt von dem gemeinen Volk oder Stimmgeber; welches öffentlich gegen den wehrlosen Grund des Evangeliums ist; wie noch weiter soll erklärt und bewiesen werden in dem dritten Theil dieses Tractatleins.

Andere, die thun der Welt und Jedermann aufkündigen durch die Zeitungsblätter mit Warnen und Dräuen, daß sich niemand soll unterstehen auf ihr Landgut oder Eigenthum zu kommen, um zu fischen, jagen oder schief

sen, und verbieten es mit einer harten und strengen Strafe der Landesgeseße oder Gewalt der Obrigkeit, und das öffentlich in den Zeitungsblättern mit ihren Namen unterschrieben.

Andere, die haben die Blißstangen oder Gewitterruthen an ihren Gebäuden, um sie zu bewahren vor den Bliß- und Donnerstrählen, und setzen ihr Vertrauen mehr auf Eisen oder Stahl und irdische Dinge, als auf ihren Schöpfer, den allmächtigen Gott, der doch alles in seiner Hand, Macht und Gewalt hat; welches eine nichtige Abgötterey und Gößendienst ist, und öffentlich wider Gottes Wort, welches klar soll bewiesen werden im dritten Theil dieses Büchleins, weil die Nachfolger Jesu all ihre Zuflucht und Vertrauen allein auf Gott sollen seßen, und ihre Sorgen auf den Herren werfen; denn er forget für sie, wie Jesus und der Apostel sagt. (Matth. 6, 25. 1 Petri 5, 7.) Alle solche angeführte Punkte oder Artikel sind durch die Laß- und Trägheit der Gemeinde eingeschlichen, und ein Theil davon ist schon lange Zeit zu einem alten Gebrauch und Gewohnheit kommen, und ist doch offenbar gegen Gottes heiliges Wort, Ordnung, Rath und Vorbild, und mögen nicht in einer wehrlosen, von der Welt erwählten, abgesonderten Gemeinde Christi zugelassen

« السابقةمتابعة »