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nicht kann, daß ehe der Tag grauet auch dieser Festtraum wird verschwunden seyn, und daß, nach Freuden die da bleiben und nicht schwinden, die Sehnsucht ihn hier ergriffen hat mit unwiderstehlicher Gewalt

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Himmlisches Wort! Wir verstehen dich. Wir sind gewiß, du sprichst das erste aller menschlichen Bedürfnisse aus. Wir dürfen nicht ruhen, bis du auch in uns laut wirst, und bis wir empfinden, unser tiefstes Sehnen, unser heiffestes Verlangen, unser eifrigstes Fragen, unser unaussprechlichstes Seufzen sei enthalten in dir. Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes!

Wohlan, Christen! Wir wollen die Gemeinschaft dieses Wortes suchen. Nicht dadurch, daß wir es aussprechen und nachsprechen. Daran ist wenig gelegen. Aber, dadurch, daß wir es in uns einleben, um es täglich und ewig wieder auszuleben. Dahin wolle uns Der helfen, vor dem an jenes Pharisåers Tafel ein heilsbegieriges Herz sich aufschloß zu dem Seufzer: Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes!

Sein Brod haben ist wünschenswerth. Sein Brod mit Ehren in der Welt essen gilt noch mehr. Doch, von Brod allein, im Sinn der Welt, lebt der Mensch nicht (Matth. 4.). Wie oft haben wir das gehört! Das Brod, darnach man nie wieder hungert, (Joh. 6, 35.) die Speise, die da bleibet ins ewige Leben, (v. 27.) hat das Reich Gottes sich vorbehalten. Die

Erde kann kein Brod vom Himmel geben. Das rechte Manna in der Wüste (v. 31. 32.) giebt der Vater allein.

selig! Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Der hat sein Brod. Er hat es gefunden. Und diesen Segen reißt Niemand aus seiner Hand. Fühlen lasset uns dies, und nicht müde werden zu beten: „Herr, gieb uns allewege solch Brod"! (v. 34.)

Doch fiehe! Was wir bitten, ist gewähret Die Kirche bereitet das Brod, das im Reich Gottes gegessen wird, noch heute. Sie giebt noch heute und giebt alle Tage und giebt ohne Ende, auf daß Keiner sagen dürfe:,,er habe je Mangel gehabt". Woraus klar ist, warum, wen die Erde ohne Gnüge lässet, die Kirche an sich zieht, und nicht allein die Mühseligen und Beladenen aus ihren dunkeln Kammern, nein, selbst die Glüklichen, die ihres Glüks sich dankbarfroh Bewußten, von den Sonnenhöhen des irrdischen Glanzes und Geausses in die stillen Räume der Kirche eilen.

seid denn gegrüßt, seid gesegnet, seid bewillkommnet vor dem Herrn, die Ihr die Kirche suchet, weil Ihr des Reichs bedürfet. Ihr werdet nach Eurem Bedürfniß finden und je treuer Ihr sucht desto mehr finden.

Das walte Gottes überschwängliche Gnade!

3.

Die Angelegenheit.

„Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes"!

Wir haben gesehen, der Sprecher dieser Worte hatte von dem Reich eine Ahnung, fühlte nach dem Reich ein Bedürfniß. Das Reich war ihm, wenn auch fern, doch nicht fremd. Ihm mangelte noch der gewünschte Antheil; desto mehr aber verlangte ihn, Theil zu gewinnen.

Wie wir weiter mit ihm eingehen, wird dies deutlicher. Die Sache, von der er redet, liegt ihm am Herzen. Sie liegt ihm auf dem Herzen mit all' ihrer Wichtigkeit und Schwierigkeit. Sie ist Angelegenheit feines Lebens.

Dieser Gedanke soll uns beschäftigen.

Der uns versammelt hat, sei uns nahe, daß wir inne werden, was Sein heiliges Wort lehrt!

Luc. 14, 15.

,,Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes"!

Daß der Redende die Sache, die ihm vorschwebt, wichtig genug findet, sie scharf ins Auge zu faffen,

zugleich aber schwierig genug, sowohl ernsthaft in fie hinein, als zaghaft an ihr hinauf zu blikken: das hört man ihm an.,,Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes"! Die Worte enthalten das zwiefache Geständniß: erstlich, wie viel liegt für mich an dem Reich Gottes! Zweitens, wie viel liegt mit dem Reich Gottes auf mir!

Von beiden Seiten nimmt Jesus den Ausspruch. Das zeigen Seine Erwiederungen.

Wir müssen nun acht geben :

wie dem Sprecher jener Worte das Reich Gottes Angelegenheit war, deren Wichtigkeit und Schwierigkeit er empfand;

was der Gesalbte des Herrn im Blik auf beide Beziehungen dem Wort entgegnet.

1.

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Als wichtige Angelegenheit stellen die Worte das Reich dar.

Um das innerste Wesen und die oberste Stufe des wahren Wohlseyns zu bezeichnen, hat der Mensch keinen bessern Ausdruk, als das Wort: selig! Wenn daher jemand von einem Gegenstande versichert, feine Seligkeit hånge daran, so hat er die Wichtigkeit, welche der Gegenstand für ihn besigt, auf möglich kräftigste Art kund gethan.

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Der diese Worte sprach ist versunken in ihren Inhalt. Er denkt nur an diesen. Nicht erst Andre regten ihn

die dies Gewicht fühlten und nach seinem Gewicht den Gegenstand zu ihrer Angelegenheit machten? Gehet noch weiter auf diesem Wege, blikket hinter Euch, sehet um Euch; empfanget von allen Seiten, aus den Kreisen der Menschen, aus den Geschikken der Völker, Zeugniß: das Reich Gottes, wenngleich ganz erkannt zu keiner Zeit, und mißkannt zu jeder Zeit, darum aus einer Beit in die andre vertagt, abgeseht von der Tagesordnung durch die menschliche Willkühr, sei dennoch, za seiner Zeit, immer wieder zurükgekehrt in die Reihe der Dinge, welche für wichtig gelten. Und ob die Menschen zuweilen ihr gegebenes Wort vergessen håtten:,, wenn ich gelegene Seit habe, will ich dich wieder lassen rufen“ (Act. 24, 25.)! so sei die Sache, die unverlierbare und unvergeßliche, durch ihre eigene Kraft oder durch den höhern Willen, von neuem hervorgetreten an das Licht des Tages und der menschlichen Tagesordnungen ,,zu einer Stunde, da man es nicht meynte". Erinnert Euch hieran zur Ehre des Worts: Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes!

Als Angelegenheit des Menschen, als wichtigste Angelegenheit unseres Lebens, stellt sich darin das Gottesreich dar.

Was thut nun Jesus, wie der Tischgenoß also gesprochen?

"

Er sprach zu ihm (v. 16. ff.): Es war ein Mensch, der machte ein groß Abendmahl und lud Viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommet! Denn es ist alles

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