صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Aller ohne Ausnahme das Gepråge göttlicher Fülle und himmlischer Gnüge aufzudrükken!?

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Ja, selig die Welt, wenn erst in alle Begriffe das Licht und in alle Empfindungen die Liebe und in alle Willen das Leben Gottes gedrungen wåre, so daß, wo Menschen wohnen, die himmlischen Heerschaaren singen könnten: Siehe da! Das Reich Gottes! Siehe da! Eine Hütte Göttes bei den Menschen! D felig!! Aber, was gehört dazu?

Als Angelegenheit des Menschen, als schwierigste Angelegenheit unseres Lebens steht das Reich Gottes vor uns.

Was thut nun Jesus, wie der Tischgenoß sein Wort gesprochen?

,,Wer ist unter euch, spricht Er, der einen Thurm bauen will und sißt nicht zuvor und überschläget die Kosten, ob er's auch habe hinauszuführen? Auf daß nicht, wo er den Grund gelegt hat, und kann es nicht vollenden, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten, und sagen: diefer Mensch hob an zu bauen und konnte es nicht durchführen. Oder welcher König zeucht hin sich zu begeben in Streit wider einen andern König und sist nicht zuvor und rathschlagt, ob er könne mit Zehntausend begegnen dem der über ihn komme mit 3wanzigtausend? Wo nicht, so schikt er Botschaft, wenn jener noch fern ist und bittet um Frieden. Also auch ein Jeglicher unter

euch, der nicht absagt allem, das er hat, kann mein Jünger nicht seyn" (v. 28. ff.).

Es ist wahr, dies alles läßt der Evangelist Jesum erst sagen, als Derselbe nicht mehr am Tisch des Pharifiers, als Er schon wieder mit begleitendem Volk auf dem Wege ist. Daß es jedoch, nicht weniger, als die Parabel vom großen Abendmahl, welche sich unmittelbar an den Ausruf schließt: Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! in den Zusammenhang dieser Tischreden gehört, sieht der Leser. Es besteht auch wohl mit einander, wenn dasselbe Wort, welches am Tisch schon geschahe, nachher, wer weiß auf was für besondern Unlaß, noch einmal vorkam. Auf keinen Fall mindestens darf der Schluß gelten, daß was erst unterweges vielleicht den allgemeinsten, den sichtbarsten Eindruk machte, nicht schon vorher, beim Gastmahl, in ähnlicher Verbindung könne gesprochen seyn.

Der Tischgenoß fühlt die mit dem Reich Gottes verknüpfte Schwierigkeit. Jesus bestärkt dies Gefühl, sowohl um dessen willen, bei dem Er es fand, als im Blik auf die welche zuhören. Er schildert das Reich Gottes, unter dem Bilde eines Thurmbaues, als einen Gegenstand, der die gemeinen Maaße überschreite und ein Trachten in ungewöhnliche Höhen sei; unter dem Bilde des Krieges, als ein Unternehmen, das den Menschen aus tråger Ruhe reisse und in vielfachen Kampf mit Heeren von Feinden verwikkele. So macht Er seinen Tischgenossen aufmerksam, daß an Seiten des Menschen nicht nur ernste Anstrengung der Kraft erfordert werde, sondern auch kluge Berechnung der Kraft

nöthig sei. Am meisten jedoch richtet Er den Blik des in die Schwierigkeit der Sache Versenkten auf die alles entscheidende Frage an sein eigenes Herz: Hast du Luft und fühlst du Muth, dir selbst abzusagen? Siehe da den Hauptpunkt! Siehe da die Grundbedingung aller Gemeinschaft des Menschen mit dem Gottesreich! Wie lange Jemand auf eigene Weisheit fußen, mit eigener Gerechtigkeit glänzen, nach eigener Glükseligkeit. laufen will, gelingt's nimmer. Nie wird er mit Zehntausend begegnen Dem der über ihn kommt mit zwanzigtaufend. Hofft er aber auf Gott: das täuscht nicht. Indem hierauf Jesus verweiset, hat er nichts verschwiegen, und alles ans Licht gezogen. Die Schwierig= keit liegt vor Augen. Aber auch die Möglichkeit sie zu besiegen. Das Ziel ist fern. Aber der Weg ist gezeigt.

Ernste Beziehung des Wortes Jesu! Wir wollen nicht ablassen sie zu beherzigen.

Das Reich Gottes steht unter allen Dingen im Menschenleben, welche schwierig seyn mögen, oben an, und wer noch nicht einmal den Blik auf diese Schwierigkeiten aushält, vermag noch gar nichts. Wir wollen dies erkennen und fühlen.

Schwierigkeiten sollen nicht ent muthigen. Sie sollen ermuthigen. Sie sollen den Eifer anregen und mehren. Sie sollen ein Reiß seyn zu begeistertem Kraftgebrauch, und sind es für edlere Gemüther. Wir wollen uns hieran erinnern so oft es Noth thut.

Wohl weiß jeder, die Menge will sich nicht anstrengen. Sie will spielen. Im Spiel will sie's gewinnen. Anstrengungen, wenn sie dazu sich versteht, sind blos die

Frucht aufferer Nothwendigkeit, nie die Folge inneren Triebes und eigenen Willens. Der Glaube, daß an die wichtigste Sache der meiste Ernst müsse gewendet werden, ist nicht jedermanns Ding. Wir wollen hierin eine Barnung finden, der Menge uns nicht gleich zu stellen.

Eben so wenig, als Låssigkeit, die Nichts thut, führt zum erwünschten Biele jener Eifer, der mit dem Ullesthun die Sache zwingen, in gewisser Zeit das Werk gefördert sehen, bestimmte Grade der Vollkommenheit erreichen will, und wenn nicht geschiehet, was er begehrt, die Hoffnung sinken läßt und die Hände mit ihr. Hier wollen wir besonders auf unserer Huth seyn, damit die Hand, die sich an den Pflug gelegt hat, in Gottes Namen liegen bleibe wo fie liegt und durch Gottes Kraft sich andrükke, fröhlicher, stårker. Dies ist schwer. Ber kann es läugnen? Eine Menge Fragen bleibt unbeantwortet, wie viel wir forschen. Eine Menge Räthsel bleibt ungelöst, wie ruhig wir warten. Eine Menge Dunkelheiten bleibt ungelichtet, wie kindlich wir trauen. Eine Menge Berge bleibt unabgetragen, wie gern wir alle Lükken füllen, alle Hökker ebnen, allen Mißstand abstellen, alle Festungen und Bollwerke des Feindes zerfiören mögten. Doch, je schwerer es ist, dabei Geduld zu beweisen und Zuversicht zu behalten: desto mehr wollen wir darauf uns verlassen, nöthiger, pflichtmäßiger, edler sei nichts als Geduld und Zuversicht. Gott Selbst hat Sein Reich an unser Herz gelegt. muß unsere Angelegenheit bleiben, wenn wir Renschen bleiben wollen und Gottes Bild.

[ocr errors]

Hievon wollen wir überzeugt werden. Wir wollen der Sache, die so schwierig als wichtig ist, Kopf und Herz weihen. Kopf und Herz verlangt sie. An das Höchste wollen wir das Höchste sehen, und mit dem Bewußtseyn, daß wir dies wollen und nichts Geringeres wollen, des Herrn harren, der uns zu der Verheissung, dem Reiche, das Pfand, den Geist! gegeben hat.

Ihm sei ewige Anbetung!

« السابقةمتابعة »