صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Polyglotten-Bibel

zum

praktischen Handgebrauch.

Die heilige Schrift

Alten und Neuen Testaments

in übersichtlicher Nebeneinanderstellung des Urtertes, der Septuaginta,
Vulgata und Luther-Ueberseßung, so wie der wichtigsten Varianten
der vornehmsten deutschen Ueberseßungen

bearbeitet von

Dr. R. Stier und Dr. K. G. W. Theile
Superintend. u. Oberpfarrer in Schkeudiß. ord. Prof. der Theol. in Leipzig.

Dritten Bandes erste Abtheilung.
Die poetischen Bücher.

Bielefeld,

Verlag von Velhagen und Klasing.

1854.

כתובים א

Die

poetischen Bücher.

In übersichtlicher Nebeneinanderstellung des Urtertes, der Septuaginta, Vulgata und Luther-Ueberseßung, so wie der wichtigsten Varianten der vornehmsten deutschen Ueberseßungen

[blocks in formation]

Vorrede.

Der Gleichförmigkeit wegen sei, wiewohl eigentlich wenig Veranlaffung dazu sich

findet, auch dieser Band unseres dem Ende sich nahenden Bibelwerkes mit einigen Worten eingeführt, wobei wir uns im Allgemeinen auf das bei dem vorhergehenden Bande Gesagte zurück beziehen können.

Dort ist namentlich für Pfalter und Sprüchwörter gebührend anerkannt worden, wie Luther mit besonderem Geschick und Eifer überseßt habe: dennoch fehlt viel daran, daß nicht auch in diesen Büchern vielmal noch der Grundtert richtiger und genauer dargestellt werden könne. Darum bliebe freilich das vollständige Herbeiziehen aller Uebersezer sowie mitunter selbständig neue Bearbeitung wünschenswerth; allein die schon in der früheren Vorrede gegebenen Gründe gegen solches Verlassen der gesteckten Gränze dieses Bibelwerkes mußten ferner entscheidend bleiben. Wenn endlich irgendwo Luther nicht genügen kann, so ist es bei dem Buche Hiob, dessen Hieroglyphen (wie v. Meyer einmal sagt) noch bis heute kein Profeffor wie Waffer lesen mag, das also vollends damals nicht selten kaum etwas Anderes übrig ließ, als einstweiliges Tappen und Rathen, wo die alten Versionen verlassen wurden. In der That, man darf kühn sagen, daß wir in unsrer deutschen Bibel das eigentliche, rechte Buch Hiob, insonderheit für Verständniß des Zusammenhanges, noch gar nicht besißen. Zum Glück läßt sich anderseits getrost behaupten, daß grade hier v. Meyers Berichtigung trefflich eintritt: fie ist, wie der einsichtig nacharbeitende Forscher finden wird, ein Meisterwerk in ihrer Art.

Möge nun überhaupt, was hier abermals vorliegt, recht viele Gebraucher unseres Werkes antreiben zur gewissenhaft pflichtmäßigen Hervorholung des Grundtertes heiliger Schrift! Möge, wem die deutschen Ueberseßungs-Varianten zu viel und zu kleinlich erscheinen, bedenken und im Gebrauch erfahren, daß man es nicht nur mit dem Schriftworte nicht genau genug nehmen kann, sondern daß auch, wie nun einmal hier nur thunlich war, grade durch möglichste Vollständigkeit des in den Bereich Gezogenen wenigstens überall angeregt, aufmerksam gemacht werden mußte. Manche willkührlich abirrende øder geschmacklose Uebersehung wird entweder Luthers oder v. Meyers Tert

um so beffer würdigen lehren, manche ferner durch ihre Falschheit antreiben, das noch nirgends vorhandene Rechte selber zu suchen.

Um noch einmal auf den Pfalter, das praktisch eingreifendste Stück dieses Bandes zu kommen, so ist es gewiß beklagenswerth, sogar Anklage verdienend, wenn in Predigten und Bet- oder Bibelstunden immer noch unbesehen die lutherische Vulgata für alles Einzelne fortgeführt wird in evangelischer Kirche! Wir erlauben es uns, daß wir nur ganz Auffallendes herauswählen, zu verweisen z. B. auf Stellen wie Ps. 11,7. 45,6. 48,3. 15. 72,6. 74,3. 20. 84,7.8. 103,20. 109,7. 122,3. 128,3. 139,5. 141,6. (womit etwa gleich zu stellen Sprüchw. 1, 19. 9, 10. 14,13. 20,27. 21, 12. 22, 19. 30, 3). Es thut Noth, daß wenigstens ein revidirter Psalter, nicht nach dem antiquarisch ächten Luthertert, sondern nach dem allein ächten Grundtert revidirt, fleißig unter die Leute gebracht und in Gebrauch gesezt werde. Wir wiederholen aber dabei für die ganze Schrift, jezt am nahenden Ende dieses Werkes, was am Anfang die Vorrede zum zuerst erschienenen N. T. gesagt hat: Es wäre der schönste Preis des Werkes, wenn ihm verliehen würde, die endliche Herstellung einer gemeinsam anerkannten, Luthers Nachlaß durch unerläßliche Fortbildung allein sicher bewahrenden deutschen Volksbibel, welche dem Stande unserer Tertkenntniß und Sprachkunst entspricht, auch seinerseits anzubahnen. Wir wiederholen das mit um so größerem Nachdruck, da seitdem leider das unverständige Festhalten der Lutherbibel nur zugenommen hat, und bitten alle wunderlichen Eiferer dafür, hier nachzusehen, hier sich belehren zu lassen über die nicht seltenen, nicht unbedeutenden, durchaus nicht dem Worte Gottes unnachtheiligen Abweichungen und Falschheiten des lutherischen Tertes.

Schleudiß und Leipzig, im Februar 1854.

[ocr errors]

Dr. N. Stier.

Dr. Theile.

« السابقةمتابعة »