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stantio suo comiti fide integerrimo et ingenti viro jam dudum promissam magno cunctorum gaudio sociavit, ex qua Valentinianum filium Constantius genuit, qui postea reip. imperium gessit. und Honorius. . . . eum (Constantium) cunctis adnitentibus apud Ravennam in regni consortium ascivit, qui necdum septem mensibus evolutis ex hac luce subtractus est.

Durch diese Nachrichten wird man unwillkürlich an Agnellus 1) erinnert, wo er von Galla Pladicia spricht: et si vultis inquirere annologiam Maximiani archiepiscopi chronicam legite, ibi plura de ea et de multis imperatoribus et regibus invenietis. Nur herrscht gerade hier bei Agnellus 2) in den Angaben grosse Verworrenheit, so dass wir einen Zusammenhang des Paulus mit ihnen nicht erweisen können.

Aus derselben Quelle stammen die folgenden Stellen: Sequenti tempore Maximus apud Hispanias factione Joviniani, qui tunc in re militari primus 3) habebatur tyrannidem arripuit. Nec multo post superati utrique et capti ab Honorio exercitu eidem cum apud Ravennam tricennalia perageret praesentantur. Wie schon oben bei der Benutzung des Orosius bemerkt wurde, hat P. bei der Entsetzung des Maximus gegen seinen Gewährsmann den Tod desselben: egens obiit beigefügt und auch schon den Tod Jovinus erzählt: mox assurgens cecidit. Hier machen sie einen zweiten Aufstand. Prosp. Tiro 4) kennt nur die Aufführung des Maximus bei dieser Feier in

1) Muratori SS. II, 1 p. 68.

2) a. a. O. Ipsa quoque Augusta postquam a quodam Athulpho relicta est, ab Honorio imp. Constantio in matrimonium data est, et post se quasi successorem imperator reliquit. Unoque anno Constantius post mortem Honorii gentibus imperavit, morbo correptus vitales auras amisit et reliquit filium modicum Gallae Valentinianum nomine. Cum bis ternos annos et quatuor tempora anni Valentinianus esset et divo Honorio patruo suo in imperium successit. ...

3) Prosp. chronic. integ. p. 645 sagt: Maximo.... vita esset concessa, eo quod modestia humilitasque hominis affectati imperii invidiam non merebatur.

4) z. J. 421. Maximus tyrannus de regno dejitur ac Ravennam perductus sublimem spectaculorum pompam triennalibus Honorii praebuit.

Ravenna. Jovinus ist möglicherweise von P. aus Jordanis 1) herübergenommen. Der Begräbnisort des Honorius: juxta beati Apostoli atrium in mausoleo sepultum est wird nur von P. berichtet. Bei dem Tode des Theodosius II. erzählt dasselbe das chronic. Prosp. ex ms. Augustano 2) gegen P. 3), welcher von Theodosius sagt: apud Constantinopolim morbo consumptus obiit ibique sepultus est. Hierher gehört auch die Plünderung Ravennas 4) durch das Heer, welches die Usurpation des Johannes niedergeworfen hatte und die Ernennung des Aetius zum Patricius 5).

Wir kommen nun endlich noch zu denjenigen Stellen, welche mit oströmischen Quellen im Zusammenhange zu stehen scheinen. Es ist auch hier nicht genau zu bestimmen, woher sie genommen sind. Dass P. griechische Aufzeichnungen direkt benutzt haben sollte, ist nicht anzunehmen. Die Erwähnung der Feuersbrünste in Constantinopel im Jahre 4656) und 5097) und der Einfall der Bulgaren in Thracien 8) liessen sich auf die Vermittelung Marcellin's zurückführen, nicht so die folgenden Nachrichten, in denen wir P. noch zuletzt in seiner combinirenden Tkätigkeit beobachten können. Es sind dies die Expedition des Basiliscus gegen Geiserich und die Bestrafung Aspar's 9).

His quoque diebus Gensericus iterum Italiam adventare navibus cupiens a Basilisco patricio navali superatus certamine Carthaginem inglorius repedavit. At vero in orientis partibus Aspar patricius Leoni Augusto insidias moliens suum filium Caesarem effecit. Leo victorem exercitum cum novello Caesare alioque ejus germano digno vitae mulctavit excidio.

1) p. 238. Maximus et Jovinus de Hispaniis ferro vincti, adducti atque interfecti sunt.

2) Roncall I, p. 699.

3) p. 96, Ronc. I, p. 699. Theodosius cum magna pompa a Placidia et Leone et omni senatu deductus et in mausoleo ad apost. Petrum deportatus est.

4) p. 93. vergl. dazu Prosp. Tiro z. J. 425. Joanne ab exercitu Orientis victo et peremto Ravenna depraedatione vastata est.

5) p. 94.

6) p. 98.

7) p. 100.

8) a. a. O.

9) p. 98.

So wie P. den Sieg über Geiserich bringt, ist die Erzählung falsch. Der ganze Feldzug war von römischer Seite offensiv gegen Afrika, man wollte sich ein für allemal der Vandalen entledigen. Doch büsste Basiliscus seine anfänglichen Vortheile durch Unvorsichtigkeit wieder ein, nur ein Theil der Flotte rettete sich nach Sicilien 1). Damit fällt auch das ,,victorem exercitum." Die Zurückberufung des Heeres wird durch Theophanes gestützt. Leo gewährt dem Geiserich Frieden, weil er der Hilfe des Basiliscus gegen Aspar bedarf 2).

Die Verschwörung Aspar's, welche uns P. erzählt, beruht auf einem sehr einfachen Misverständnis. Er nahm den Namen von Aspar's Sohne, Patricius, für den Titel des Vaters, wie er gleich darauf wieder thut, und machte aus der Ernennung desselben zum Cäsar 3), indem er schon den Tod Aspar's im Auge hatte, eine Ernennung des Sohnes zum Cäsar durch den,,Patricius Aspar."

Es sei mir hier noch eine Vermuthung erlaubt. Diese zuletzt angeführten Stellen stehen im Zusammenhange direct vor dem Kampfe zwischen Ricimer und Anthemius, sie zeigen, wenn auch zum Theil sehr verunstaltet, eine breitere Grundlage als die übrigen annalistischen Aufzeichnungen, und so wäre es wol denkbar, dass sie beide derselben Quelle angehören, deren Ursprung nicht in Ravenna liegt, zwar nicht nachzuweisen ist, aber weit eher in Rom zu suchen ist. Hierher würden dann wahrscheinlicherweise auch die Nachrichten gehören, welche eine so grosse Aehnlichkeit mit dem Bericht des Anonymus Valesii haben.

Endlich ist noch eine Notiz zu erwähnen, die mit der Longobardengeschichte gleiche Quellen hat. Es ist dies der Kampf Audoin's mit dem Könige der Gepiden, Turisend, in

1) vergl. Papencordt p. 102, Dahn I, p. 158. Dazu Theophanis Chron. ed. Bonnens. p. 179 u. p. 181.

2) Theophanes p. 181 χρήζοντος τότε Βασιλίσκου και Ηρακλείου καὶ Μάρσου εἰς τὴν κατὰ Ασπαρος ἐπιβουλὴν n. p. 182 καὶ εἰ μὴ προλαβὼν ὁ Βασιλίσκος ἐκ τῆς ἀπὸ Σικελίας ἐπανόδου etc.

3) Theophanes p. 180. Τῶ γ ̓ αὐτῷ ἔτει Πατρίκιος ὁ υἱός Ασπαρος, ὃν Καίσαρα ὁ βασιλεὺς Λέων πεποίηκεν διὰ τὸ ἑλκῦσαι τὸν Ἄσπαρα ἐκ τῆς Ἀρειανικῆς δόξης καὶ εὐνοεῖν τῷ βασιλεῖ.

welchem der junge Alboin den Sieg entscheidet. Der Grund, die Tödtung von Turisend's Sohne Turismod ist hier verschwiegen).

Wenn wir uns nun, nachdem wir P. durch seine ganze Arbeit begleitet haben, über sein Verfahren Rechenschaft geben, so wird das Facit seiner brauchbaren selbständigen Nachrichten sehr klein ausfallen. Wir haben gesehen, wie er, oft sclavisch folgend, die Berichte anderer nur reproducirt und wie er Nachrichten bringt, welche sich durch andere, parallele stützen lassen. Wir haben aber auch beobachten können, dass er sonst gute Nachrichten frei umgestaltet und dadurch unrichtig oder halbwahr macht, ja selbst, dass er durch Combinationen eigene neue Nachrichten erfindet, haben wir erkannt, und so ist es erklärlich, wenn auf dem stets schwankenden Boden selbst anscheinend gute Nachrichten nur mit grosser Vorsicht zu gebrauchen sind. Es bleiben von selbständigen Angaben des P. nur die Landung der Vandalen an der kampanischen Küste im Jahre 455 2), die Episode des Kampfes zwischen Ricimer und Anthemius 3), der Friede Westroms durch Orestes mit den Vandalen im Jahre 475 3) und vielleicht noch die Regierungszeit des Cäsar Constantius 4). Alle übrigen Daten sind nach den directen Quellen, oder nach besseren als P. zu benutzen.

Ein befriedigendes Gefühl nehmen wir immerhin von dieser Untersuchung mit, dass unsere Ueberlieferung noch im wesentlichen dieselben Hilfsmittel bietet, welche P. zur Verfügung hatte, dass also nicht zu viel von historischen Aufzeichnungen aus der von Paulus behandelten Zeit verloren gegangen sein kann.

Zum Schluss dieser Untersuchung sei es mir gestattet meinem hochverehrten Lehrer H. Prof. Waitz meinen aufrichtigsten Dank für die fördernde Theilnahme auszusprechen, welche er wie meinen Studien so insbesondere dieser Arbeit hat zu Theil werden lassen.

1) vergl. de gestis Longobardorum I, cp. XXIII.
2) p. 98.
4) p. 93.

3) p. 99.

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