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nischer sprach Nicopoli1; da lag er XVI tag vor zu wasser und zu landt. Do kam der türkisch chönig genandt Weyasit mitt zwaienhundert thausent man der stat zu hilff; do das chönig Sigmund hörett, do zog er im entgegen mit seinem volck, das man 5 schatzt auf LX thausent man, auff ein meyll wegs von der stadt. Do kam der hertzog von der Walachey der genandt was Mercerweywod und begert an den chönigk das er in schauen ließ die veind; das wardt er gewerdt. Da nam er thausent man seines volcks und beschaut die veindt; dar nach kam er zu dem chönig 10 und sagt im, wie er die veint beschautt hett und wie sie hetten

XX panir und unter yglichem panir weren X thausent man und yglichs panir läg besunder mit seinem volck. Und do das der chönig hört, do wolt er ordenung haben gemacht, wie man gestriten solt haben; da patt der hertzog auß der Walachey, das er im das 15 erstent anreytten ließ thun; das wolt im der chönig erlaubt haben; do das erhört der hertzog von Burguny 2, der wolt im der eren nicht günnen noch nymands anders, darumb das er ver lantz3 war zogén mit grossem volck, das man schatzt auff VI thausent man und hett groß gut verzert; darumb wolt er das erst anreytten thun 20 und schickt zu dem chönig, das er in das erst anreytten ließ thun, darumb das er verre was here gezogen. Do pot im der chönig und pat in, das er den Ungern das erst anreytten ließ, wann sie auch vor mitt den Türcken hetten gefochten und paß westen der Türcken gevert, dann die anderen; des wolt er auch den Ungern 25 nicht günnen und nam sein volgk zu im und raytt die veindt an und reytt durch zwen hauffen und da er an den tritten kam, da keret er sich umb und wolt wider hinter sich sein; do hetten in die veindt umbgeben und sein volck war mer dann halbs von rossen kommen, wann in die Türcken nur die pferd schussen; do mocht 30 er nymmer darvon und wardt gefangen.

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1 Die meisten erklärer verstehen unter Nikopoli die noch heute diesen namen führende stadt an der Donau; Jiretschek sucht es jedoch in dem heutigen Nikjub, unweit der vereinigung der Rusica mit der Jantra (Jiretschek s. 355; Kanitz II cap. 4. 8.) 2 Eigentlich war es der sohn des herzogs (Philipp) von Burgund, der graf Johann von Nevers, bekannt unter dem namen Jean sans peur (geb. 1371), derselbe, der später auf der Yonnebrücke bei Monterau ermordet wurde. 3 fern (des)

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Und do der chönig hört, das der hertzog von Burguny hett die veind angeritten, do nam er das ander volgk zu im und raytt mitt XII thauset [man die] fußgengel an, die [die] Türcken vor an hin hetten geschickt und die wurden all von im erschlagen und 5 zertrett. Und in dem streytt wardt mein herre Linhart Reychharttinger von seinem pferd geschossen; das ersach ich, Hans Schiltperger, sein renner und raytt zu im hinein in das here und pracht in auff mein pfert und ich kam auff ain anders pferdt, das war ains Türcken gewesen, und raytt wider zu den andern renneren. 10 Und do die fußgengell wurden erschlagen, do zoch der chönig auff einen anderen hauffen und die waren geritten; und do das der türckisch könig sach, das der chönig auff in zoch, do wolt er die flucht haben geben. Das erhört der hertzog auß der Sirifey, der genant was despot, der cham dem thürckischen könig zu hilff mit 15 XV thausent mannen guttes volckes unnd die andern panirherren mitt gantzer macht; und der despot zoch mit seinem volgk auff des chönigs panir und er legt es nyder. Do das der chönig sach, das sein panir unter was gangen und das er nymmer mocht pleyben, do gab er die flucht; do kam der von Cili und der Hanns burgraff 20 von Nüremberg und namen den chönig und fürten in auß dem here und prachten in auff ein galein und do fur er hin gen Constantinopel. Und do das die ritter und knecht sachen, das der chönig die flucht hett geben, da fluhen sie auch; und ir vil fluhen zu der Thonau und kamen vil auff die schiffer und ir vil weren 25 geren auff die schiff gewest; da warden die schif so vol, das sie nymandt dorauff wolten lassen und sie schlugen auch vil die hendt auff den schiffern ab, wann sie dorauff wolten und ertrancken dann

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1 Ein adelsgeschlecht dieses namens ist weder bei Hundt noch im sog. zedlerschen wörterbuch aufgeführt, wohl existieren aber noch gleich benannte ortschaften (weiler) bei Trostberg und bei Passau, nach amtlicher orthographie allerdings in >Reicherting< umgeformt; außerdem führt eine anzahl zerstreut liegender häuser bei Hallwang (1 (unweit Salzburg) diesen namen (Reicharting). 2 Stephan Lazarevitsch, despot von Serbien. 3 Graf Hermann II von Cilli. 4 Burggraf Johann III von Nürnberg (Brauner s. 10). 5 Siegmund und sein kleines gefolge fanden zufällig zwei leere barken, auf denen sie das walachische ufer erreichen konnten; von da gelangte der könig unter vielen gefahren an die Donaumündungen, wo er von der venetianischen flotte aufgenommen und nach Konstantinopel gebracht wurde (Brauner s. 48).

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im wasser. So vielen sich auch vil zu todt an den pergen, do sie eylten zu der Thonau; und mein herre Linhart Reichharttinger und Werner Pintzenauer', Ulrich Küchler und ain Clamensteiner 3, die vier Payrherren wurden erschlagen in dem vechten und ander vil 5 gutter ritter und knecht, die nicht mochten erlangen das wasser, das sie wären chomen auff die schiffer. Ain tayl wart erschlagen und der maynst tayl ward gefangen und ich wardt auch gefangen; es wardt auch gefangen der hertzog von Burguny und herre Hans Putzukards und auch ein herre was genant Centumaranto", das zwen herren von Franckreych; und der groß graff von Ungeren und ander vil mächtiger herren, ritter unnd knecht, die auch gefangen wurden.

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2. [Bajasid lässt einen teil der gefangenen töten und die übrigen nach Gallipoli führen.]

Unnd do der chönig Weyasit den streytt hett behabt, do schlug er sich nyder an die stadt, do chönig Sigmund was gelegen mit seinem zeuch und dornach an die stadt, do der streit war geschehen und geschauet sein volck, das im erschlagen was worden; und do er sach, das im also groß volck erschlagen was worden, 20 do wardt er vor grossem layd zeheren; do schwur er, [er] wolt das plut ungerochen nit lassen; do pot er seinem volck bey leyb und gutt, was gefanges volkes wer, das solten sie an dem anderen

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1 Pienzenau; altes bair. geschlecht, jetzt ausgestorben; ehedem wahrscheinlich in dem gleichnamigen ort bei Miesbach ansässig. (Hundt II. 8. 226.) 2 Küchler, ehedem erbmarschalle von Salzburg und bei Hallein im Küchlerthal ansässig. (Hundt I. s. 255.) 3 Klammenstein (jetzt Klammstein) »ein alts zerbrochens verfallens öds schloß, ligt für die chlam hinein gegen der Gastein auff einem freyen runden pergel.< (Hundt I. s. 253.) Die trümmer dieser burg sind gegenwärtig jedoch völlig verschwunden. (Bädeker, Süddeutschland s. 338). Obschon Hundt nur die verdorbene lesart der incunabeln »ein Clainerstainer vor sich hatte, emendierte er sie ganz richtig in > Clammenstainer<<). 4 Jean Boucicaut, marschall von Frankreich (Hammer). 5 Centumaranto, wahrscheinlich entstellt aus Chateau-Morand (Bruun). 6 Magnus comes war in Ungarn gleichbedeutend mit palatin. Als solcher wird bei Brauner (s. 48) der ban Nikolaus Gara (Garai), bei Kertbeny hingegen Dietrich Bebek bezeichnet, welche beide magnaten sich übrigens mit dem könig aus der schlacht retteten.

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tag für in pringen. Darnach an dem anderen tag fürt ein yglicher, wie vil er dann gefangen hett, für den chönig gebunden an seylen; da wart ich auch für gefürt selb tritt an ainem sayl von dem, der uns gefangen hett. Da man die gefangen für den chönig pracht, 5 do nam er den hertzog von Burguny zu im, darumb, das er säch die rach, die er thun wolt von seines volcks wegen, das im was erschlagen worden. Do der hertzog von Burguny seinen zoren sach, da patt er in, das er im fristett an dem leben, welche er gehabtt wolt haben; des wardt er gewert vonn dem chönig; da nam er 10 zu im XII herrenn auß seinem lande und nam zu im herren Stephan Smicher und herren Hansen von Bodman. Da schueff er, das ein yglicher sein gefangen tötet und welcher sein gefangen nit töten wolt, do hett der chönig andere geschafft an ir gestadt, die das thun solten; und do namen man mein gesellen und schlug in 15 die köpf ab; und do es an mich ging, da ersach mich des chönigs sun und der schueff das man mich leben ließ und do furt man mich zu den anderen knaben, wann man nymandts tötet unter XX jaren; do was ich kaum XVI jar alt; und do sach ich herren Hannsen Greyffen, [der] des lands von Payren was, fürfüren selb vierdt an 20 ainem sayl; und do er sach die grossen rach die do geschach, schrey er auff mit heller stym und tröstet die ritter und knecht, die da stunden zum tod, und sprach: „Gehabt euch wol, alle ritter und knecht, wann unser plut heutt vergossen wirdt von cristenliches glauben wegen, wann wir, ob Gott will, himellkind sind vor Gott.“ 25 Und alspald er das sprach, do knyett er nyder und ließ sich enthaubten und sein gesellen mit im; und das plutvergyessen weret von morgen an piß zu vesperzeitt. Und do das die rädt sahen,

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1 Schmiehen, adeliches geschlecht benannt nach einem schloß gl. n. am Lech (Hundt II. s. 283); wahrscheinlich bei dem heutigen ort Schmichen unweit Mehring. Der hier erwähnte Stephan Schmicher wurde wegen seiner hervorragenden tapferkeit noch in der schlacht zum ritter geschlagen (s. Brauner s. 51). 2 Bodmann, altes schwäbisches geschlecht, das seinen namen von der am Bodensee (bei Überlingen) gelegenen burg hat. Während hier die zahl der von dem allgemeinen morden verschont gebliebenen edlen auf vierzehn angegeben ist, sprechen andere quellen von vierundzwanzig, sowohl Franzosen, als Deutschen und Niederländern (Brauner s. 51). 3 Greif von Greifenberg, ein altes Tiroler geschlecht, das zuletzt in Greifenberg am Ammersee ansäßig war (Hundt I. s. 213).

das also ein groß pluttvergyessen was gescheen und dannoch kain auffhören da was, do stunden sie auff und knyetten für den chönig und paten in, das er seines zorns vergeß durch Gottes willen, do worten, das Gott auch nicht ein rach über in verhenget, wann des ⚫ plutvergiessens wer genug. Des wurden sie gewert von im und do schueff er, das man auffhörett; und das geschach und dornoch hyeẞ er das überig volck zu ainander füren und nam dorauß seinen tayl und die andern ließ er seinem volck, die sie gefangen hetten; und ich wardt dem chönig an seinem tayl; und das volck, das getöt 10 wardt do auff den ain tag von dem türckischen könig, das wardt geschätzt auff X thausent man. Dornach schickt er seine gefangen hin in Kriechenlandt in ain hauptstadt, die genant ist Andranopoli; do lagen wir gefangen XV tag; darnach fürt man uns zu dem mer in ein stadt die do hayst Kalipoli und das ist die stat do die 15 Türcken über mere faren; und do lagen wir zway monadt in ainem thuren, da lagen unser III hundert und der hertzog vonn Burguny lag auch gefangen oben in dem thuren mitt den, die er erledigt hett. Und die weyl wir do lagen, fürt man chönig Sigmundt für die stadt, da wir innen gefangen lagen und wolt in füren in win20 dische landt; und do das die Thürcken hörten, da namen sie uns auß dem thuren unnd fürten uns zu dem mere und stelten ainen nach dem anderen dem chönig Sigmundt zu tratz und schrien in an, das er herauß tret auß der galein und löset sein volck, und das thetten sie im zu ainem gespötte; und sie scharmützelten lang mit 25 eynander auff dem mere, sie mochten im aber nichts angewynnen noch schaden thun; und do fur er dahin.

3. [Bajasid macht einen einfall in Ungarn und Steiermark. Die gefangenen werden nach Brussa gebracht.]

[A]ls der thürckisch cönig das folck ließ töten und uns ge30 fangen in die obgenanten stet schickt, als es oben geschrieben stett, dornach an dem tritten tag prach er auff und zoch in Ungerlandt

1 Unter Windischland ist das sonst als Sclavonia, Schiavonia, Esclavonie bezeichnete gebiet serbischer zunge zwischen der Drau und dem adriatischen meer zu verstehen, für welches später der name Illyrien aufkam (Zedler). Ein ungarischer geschichtschreiber bezeichnet uns das landungsgebiet genauer als Kroatien (Bruun).

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