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ist. Ich getorst sy nit schriben, wann ich gantze warhait darumb nit erfinden kund 1.

Diẞ küngrich, lender der fünf nacion, die hattend all ir gewiß fromm und erber bottschaft ze Costentz, si wärind cristan oder nit. Und warent diß botten erber und gelert lüt, gaistlich und weltlich, cristan oder nit, und hettend all und jeglich vollen und gåten gewalt von irn herren mit briefen und och insigeln.

Diß nacion koment all [tag] zesammen, jegliche nation in ain conclavi, das ist in ainem sal. Und hatt jeglich nation ir erber bottschaft, die gelert waren in göttlichen rechten, und die șantend ye von ainer nacion zů der andern, was sy dann ze raut waren worden und die andern nation herwider. [LXVII] Nun ist ze merken, wa jegliche nation saß und wa das collegium sauß, das sind cardinäl und wa das gantze concilium sauß, das ist so sy all zesammen komen.

Das concilium sauß allweg in dem münster, uff den stülen, die da vor benempt sind, und der baupst vor inn, vor des lüpriesters altar.

Die nation Ytalicana, die sauß zu den predigern in dem refental. Die nacion von Frankrich sauß zů den predigern in dem capitelhus. Die nacion Germanica sauß zu den barfüßen in dem capitelhus. Die nation von Engelland sauß in dem refental zů den barfüßen. Die Hyspaniten saußen zu den Augustinern in dem refental. Do saußen die cardinäl von baupst Benedicto und von Gregorio och zů den Augustinern im capitelhus, aber nit lang, wann sy bald zertailt wurden under ander cardinäl.

So sauß das collegium, das sind cardinäl, by dem obrosten cardinal Ostiensi in des techans hof, des von Bütelspach. Do saß unßer herr der küng mit sinen räten ye an ainer sölicher statt. da er sy dann hin berüft.

Altitudo divitiarum. Nun heb ich das concilium an, wie die naciones, das collegium, die schůlen, die ertzbischoff mit dem küng ze raut wurden, was das nächst und das best wäre zů ainhellung der hailgen cristenhait. Und des ersten: [LXVIII] An dem jüngsten tag des monatz February, in dem jar do man zalt MCCCCXV, davor waren

1 Vgl. anm, 3 s. 40. K letzten.

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2 K herr Albrechts von Büttelspach. 3

alle naciones, das collegium, der küng und all gaistlich und weltlich herren ze raut worden, das nit bessers noch wägers wär, denn ainhellikait der cristenhait und das baupst Johannes ainfaltenklich und luter abträt siner wirdikait, des baupsthůmbs halb, wann sy vilicht wol vernommen hatten von baupst Gregorii cardinälen, wie inen empfolhen solte sin von baupst Gregorio, das er gern und och willenklich, luter durch gott und durch růw der hailgen cristenhait willen, abtretten wölt. Aber sy seitend es nit offenlich. Und do diß also fürbracht ward vor offem concilium, do nam sich baupst Johannes ain bedenken xiiii tag und maint, baupst Benedictus und baupst Gregorius hettind noch nit iren vollen gewalt darzů geben. Das bedenken, das ward im och mit gemainem raut des conciliums gegeben.

An unßer frowen aubent zů liechtmeß, do man [zalt] von gottes geburt MCCCCXV jar, do ward ain gantze session und lütet man frü, do erst der tag an himel stieß, das erst mit der großen gloggen, darnach das ander und das dritt. Do komen sy alle in das münster zů der session. Und sonder all gelert lüt uß den drin küngrichen, von Sweden, von Tennmarck und von Norwegen. Und brachtend für ain gantz concil, wie vor ziten wär in iro küngrich gesin ain hailgi küngin, mit nammen Brigida, die da von gottes insprechung vil land erfaren hett und mit ir gefüret hett ain gottfürchtigen maister in der hailigen theologie, und suß zwen bewärt gottfürchtig priester, den sy dann ir insprechung alzit offnot und seit, und nach der raut sy sich gen gott in allen dingen richtet. Und och in irem leben und nach irem tod vil großer zaichen getan, als ain rechter hailig tůn sol. Das hettind sy in irn schůlen und von alten [LXIX] gehört und sähnd hütt by tag große zaichen, die sy tät. Und begertond da von gantzem concilium, das man sy zů ainer hailigen erhůb und sy canonisierti. Uff solichs namen sy ain bedenken und antworten do daruff und sprachen: Möchtind sy haben nün doctores in sacra theologia oder ob sy nit all doctores wären, das sy dann staltind an der doctores gebresten licenciatos, das sind die, die da doctores wol möchtind werden, und wenn die nün schwůren zû gott und den hailigen uff dem hailigen evangelio, das sy sölich zaichen und wunder gesehen und erfunden hetten und das inn och ire vordern gesait hettind, das es dann wol möcht gesin mit gott und mit dem rechten. Also staltind sy

die nün dar, die swůrend do all uff dem hailgen evangelio, das dem also wär. Nach dem hatt ain ertzbischof von Tennmark meß, und in der meß ward sy uff den altar gesetzt als ain töcklibild, und ward da canonisiert, das ist zů ainem hailgen gemacht, mit rechter urtail und mit gemainen rechten. Und nam der ertzbischof das bild und gab damit den segen und hub an ze singen: Te deum laudamus, und lüt man da an stett mit allen gloggen laudes.

Und uff den imniß luden die von Tennmark vil cardinäl, ertzbischoff und bischoff und ander vil gelert lüt und nach dem imbiẞ lüt man aber laudes und ze nacht umb brůder complet lütet man aber laudes.

Die figur stat hie disant gemault.

Och stat darnach gemault wie baupst Johannes die kertzen wihet und den segen gab und die kertzen vom ärgger herab warff an unßer frowen tag zů der liechtmiß, im jar Dom. zalt MCCCCXV. [LXX-LXXVI bilder.]

An unßer frowen tag zû der liechtmiß, do hatt meß unßer hailger vatter, der baupst Johannes und wurden vor im gewiht die kertzen, und er sprangt selbs das wichwasser daruff und laß selbs fünf collecten ob den kertzen. Und nach der mess, do ging er in die pfaltz uff den ärgger, der uff den hoff sicht und stundent iiii cardinal by im, angelait glich wie priester mit wißen infeln. Unßer herr der küng und der hochmaister von Rodiß, die stånden och daby. Und der baupst gab dem volk den segen und warff selb kertzen hinab under das volk, die elnmessig waren, und darnach warffen sin caplan minder kertzen herab under das volk; das ́sich also an dem wachs erfand, das es wol by sechtzig wachs was. Und ward von dem volk ain groß krepfen und überfielend ain andern, das ain groß gelächter ward. Nach imbiß und über tisch sandt der baupst allen herrn, gaistlichen und och weltlichen, die namhaft waren, och kertzen in iro hüser. Die tailtend sy dann mit iren huswirten. Die tailtend sy dann für, das doch jeglichem ward, wer ir begerott. Do schatzt man, das der nach genden kertzen wär by xl wachs.

In dem bedenken des baupstes kam bottschaft von baupst Benedicto, das er in kain weg abtretten wölt und wölt sin wihung des baupstûmbs behalten, dann er ainhelliglich erwelt wer, und wölt och sin lebtag baupst sin und wölt och alle sin gehorsamkait darzů

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halten, das sy dann enkain geloben hettind, dann an inn. Das was sin gehorsamkait: All Hyspaniten, die davor benempt sind. Des erschrakend all fürsten, gaistlich und weltlich und was ain groß truren in inn, biß an den dritten tag.

[LXXVII] An dem dritten tag darnach, do kam ain bottschaft von den Hyspaniten, von allen küngrichen, die vor benempt sind, und von allen lendern und stetten, die in Hyspanien gelegen sind, mit gewissen briefen und mit rechter kundschaft: Wen da das hailig concilium erwälti, den wöltend sy och ze baupst halten und wöltind willenklich abtretten der gehorsamkait des baupsts Benedicti. Und do solliche bottschaft kam, do waren die herren alle fro, one die, so dann die sach anrürt und ward aber denselbigen tag dry maul laudes gelüt, glich wie vorgenempt ist.

Und indem ee des baupstes zil ußkomen was, do rittend vil herren in, das da ze lang wär ze schriben und dannocht so beschach kainem nie kain laid da zwischen und was vil nach als ain schwigen in der statt.

Und do nun baupst Johannes markt, das es nit anders kond noch mocht sin, do ließ baupst Johannes lüten dem gantzen concilium ze ingendem mertzen anno MCCCCXV und komend zů dem concil all cardinäl, patriarchen, ertzbischof, bischof, äpt, all schulen, all gelert lüt, unßer herr der küng, all fürsten und herren, gaistlich und weltlich. Und der baupst selb, der hatt ain gesungen meß, darnach hett der bischof Gnesnensis ain gesprochen meß. Und nach den zwen messen, do trat baupst Johannes herfür mit sinen auditores und secretarien und och mit sinen procuratoren und gab das baupstůmb da willenklich uff und tratt hinab und schwůr offenlich vor dem concilium, vor dem küng und vor allem menglichem, diẞ zedel und instrument ze halten. Das was ain bull mit ainem blygin insigel und mit henffin bendeln, als denn sollich bullen sollen sin. Do [LXXVIII] die verlesen ward, do schwûr er als dann vor benempt ist. Und do er nun geschwůr, do wainet er und sin diener und vil cardinäl, ertzbischöf und bischöf, och unßer herr der küng und vil fürsten, gaistlich und och weltlich herren, und ward aber laudes gelüt, vor imbiß, ze vesper und ze nacht.

Und ist diß die bull in latin geschriben, die hienach genempt wird und gab die allen ertzbischoffen.

[LXXIX] Johannes episcopus servus servorum dei universis Christi

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fidelibus presentes litteras inspecturis salutem et apostolicam benedictionem. Universitati vestre et vestrum singulis presentibus innotescat, quod propter quietem totius populi christiani profiteor, promitto, spondeo, foveo et juro deo et ecclesie et huic sacro concilio sponte et libere dare pacem ipsi ecclesie per viam mee simplicis cessionis papatus et et etiam facere et implere cum effectu juxta deliberationem presentis concilii si et quando Petrus de Luna Benedictus XIIIus et Angelus Cowario, Gregorius duodecimus in suis obedientiis nuncupati, papatum, quem pretendunt, per se vel per procuratores suos legitimos similiter cedant et eciam in quocumque casu cessionis vel decessus aut alio in quo per meam cessionem poterit dari unio ecclesie et ad exstirpationem presentis scismatis. Acta sunt hec in Costantia anno domini MCCCCXV die prima martii, hora nona, pontificatus nostri anno quinto.

Nachdem und diẞ bull verlesen ward, do hieß baupst Johannes fröd lüten mit allen gloggen, vor imbiß, ze vesper und ze aubent. [LXXX] Darnach, an dem dritten tag kam bottschaft mit vollem gewalt von baupst Gregorio, wie das der willeklich und gern sins baupstůmbs halb abtretten wölt und wölt tůn und lassen, wes sich das concilium erkanti. Diß bottschaften brachten och für das gantz concilium die sechs cardinäl, die baupst Gregorius hatt gen Costentz zů dem concil gesendet, und mit inn der hochwirdig herr Bondollfus de Maletestis, archydiaconus, der och von baupst Gregorius wegen ze Costenz was, und alle pfaffhait, die ze Costenz was. Und die da sin gehorsammi hielten, die gaben demselben concilium in offner session, an baupst Gregorien statt das baupstůmb uff und schwůrent die sechs cardinäl ze halten was das concilium überkeme. Und anstatt, in derselben session wurden dieselben cardinäl widerumb cardinäl gemacht, dann sy es vorhin uff geben hattend und ward inn da der hůt wider gegeben.

Do nun das sach der cardinal und die bischoff, die baupst Benedictus gesandt hatt gen Costenz, wie das land wölte halten welhen das concilium erwälti, do tratend sy och ab ir obedienz und wurden och wider in ir statt gesetzt.

Darnach ze mittervasten, als man singt in der hailgen meß Letare, do hett unßer hailger vatter, baupst Johannes, meß uff dem fron altar in unser frowen münster und segnot da ain ital guldin rosen, der was vast kostlich. Und gab den guldin rosen

1 eam. 2 de.

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