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andern tail zwen schlüssel über ainander geschrenket und was die geschrift also: Sigillum sacrosancti concilii Constantienßis civitatis.

[CIII Darnach an dem sonnentag Quasimodogeniti, an dem achtenden tag des ostertags, do schlûg aber unßer herr der küng brief an, besigelt mit siner mayenstat insigel, an die kirchtüren ze Costentz, wie da vorbenempt ist über hertzog Fridrichen von Österrich, umb das, das er zů dem rechten keme und dann gericht wurd vor im zu dem rechten, umb all ansprachen, so zů im ze sprechen hettind all herren, gaistlich und weltlich, graufen, frye, ritter und knecht, die zů im ze klagen hettind, denen er das ir genommen hett mit gewalt, on recht, und noch hütt by tag besäß, das er da dan gerecht wurd, was das recht gäb, als er im das müntlich verhaißen hett vor vil erbern herren und fürsten, die wort und verhaißnüß aber er im abgangen sy, und gedacht in den briefen des baupstes nit, dann allain, das in den briefen stund, on die großen sach, die er jetzo kurtzlich getan hett und verbott in den briefen, das im nun hinnanthin by siner küniglichen hulden und gnaden nieman gehorsam sin, noch dienen solt, kain lehen von im empfahen und all ander dienstbarkait underwegen lassen und erlobet über inn, das inn menglich angrifen möcht, an lib und gut, wer der wär, den wölt er daruff schirmen und des richs stett soltind och daruff halten. Do nun fürsten und herren, die hertzog Fridrichs von Österrich fründ und hold warend, sahend, das er doch umb söllichs müßt komen, so im doch nieman ze hilf wolt komen und in sin aignen stett gelaßen hattend, so wurden sy ze raut, das sy zů im santen sinen öham, hertzog Ludwigen von Payern von Ingolstatt und woltend im ee raten, das er kem an unßers herrs, des küngs gnaden, wann die sach also angesehen was, wa man inn ergrifen möcht, in welhem schloß das wär, darin solt er verderben.

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[CIV] Also rait hertzog Ludwig von Payern zû hertzog Fridrichen gen Schaufhusen, und redt mit im so vil, als er sich ye an unsern herrn, den küng ergeben wolt. Und also kám er mit hertzog Ludwigen gen Costentz. Wa das unßer herr der küng innen ward, do hieß er sy mornends zu den barfüßen in das revental komen. Mornends do nam' unßer herr der küng und besant des herren von Mailand, der Januer, der Venedier und Florentzer bottschaft zu im in dasselb revental und redt mit inn umb ander

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1 so!

sachen wegen und hett der stuben tür den ruggen kert vornan im winkel und stůnden die bottschaften vor im. In dem, do kam hertzog Fridrich von Österrich in die stuben und ging neben im burggrauf Fridrich von Nürenberg, zû der andern siten hertzog. Ludwig von Payern und alsbald sy zů der tür hin in komen, do machot man inn ain wyte. Und knüwoten all dry nider, das die alle wol sahend, die vor dem küng in der stuben stůndent. Enmitten in der stuben, do knüwotend [sy nider] glich wie vor und stundent widerumb uff und knüwotend für den küng und do keret sich erst der küng umb. Do sprach hertzog Ludwig: „Mächtiger küng, hie ist kommen für üwer gnad unßer öham, hertzog Fridrich und wil sich an üwer gnad ergeben und wil üch sweren und tůn und halten, wes diser brief sait, der hienach geschriben stätt, als wir dann des vormauls mit üwer gnad überkomen sind". Do sprach unßer herr der küng: „Öham und unßer, och des hailgen richs fürst, hertzog Fridrich, wöllen ir och das tůn ?" Do antwortt hertzog Fridrich: Er wölte das tůn. Do sprach der küng erbärmklich: „Das ist mir laid, das ir diß ye verschuldet haben". Und also swůr do hertzog Fridrich, disen brief, der hienach geschriben ist, ze halten vor menglich. Wann vil großer herren in der stuben waren und ist diß der brief1:

[CV] „Wir Fridrich, von gottes gnaden herzog zů Österrich, zů Stir, zů Kärdern und zů Krain bekennen und verjehent offenlich mit disem brief, als wir in des aller durchlüchtigosten fürsten und herren, herr Sigmunds, römischen küng, zů allen ziten merer des richs, zû Ungern, zů Dalmati und zů Croatzi küng etc. unßers gnädigen herrn ungnad gevallen sind, do syen wir mit unẞer selbs person für denselben unßern herrn den küng gen Costentz komen, und uns, unßer lib und unßer land und lüt, stett, schloß und alles, das wir haben oder inne halten, nüntz ußgenomen, in sin künglich gnad geben und geseczt haben, geben und setzen in kraft diß briefs. also, das er damit tûn und lassen mag, was sin künglich gnad will. Was och ain ieglicher oder ain iegliche, sy syen gaistlich oder weltlich, edel oder unedel, in was wirdikait und wesen die sind, zů uns oder wir zů inn ze sprechen haben, umb was sach das ist, enkaine ußgeschaiden, das alles haben wir och an dem

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1 Dieser brief ist auch in A durchlaufend geschrieben.

vorgenanten unßern herren den küng gentzlich gesetzt also, was er uns dar inn gegen jeglichen, die zů uns zů sprechen habend, tůn haißet, ordnot oder macht nach sinem willen, das wir das tůn, volfüren und vollenden wöllen und söllen, one alles verziehen und widersprechen. Och söllen und wöllen wir schiken und schaffen baupst Johannes hie zwischen und dem nächsten dornstag vor pfingsten, dem nächsten, der nun komet, gen Costentz ze bringen und ze bringen laßen und inn och in desselben unßers herren, des küngs und des hailgen concilium, das man gegenwirteklich ze Costentz haltet, gewalt ze antworten, doch also, das derselbig baupst Johannes und all die sinen, die mit im gen Costentz komen, ir lib und ir hab, so zů in gehören und die sy mit inn daselbs hinbringen, sicher sin sollen. Ist och, das der jetzgenant baupst Johannes von dem baupstumb gesetzt oder komen wirdet, so sol an dem vorgenanten concilium stan, wie man sinen staut versehen sol. Und wir söllen und wöllen also ze Costentz [CVI] ze gisel beliben, biß der vorgenant baupst Johannes gen Costentz komen ist und biß alle und ieglicher unßer amptlüt, burger und inwoner, unßer schloß, stett, land und teler, in Swaben, in Elsaß, an dem Rin, in Brißgöw, in der grauffschaft zů Tyrol, an der Etsch und im Intal, dem vorgenanten unßerm herrn dem küng gehuldet, gelopt und zů den hailgen gesworen haben, gewärtig und gehorsamm ze sind, als lang biß das wir alles, das vorgeschriben stat, genzlich und gar vollendet haben und sollen och sölicher gelüpt nit ledig sin biß das sy der vorgenant unßer herr, der küng müntlich oder [mit] sinen briefen ledig sait. Und wa wir das vorgeschriben alles gentzlich oder ain tail nit tätend oder vollendotind oder dawider tätind, in kainen weg, davor gott sy, so sollen die vorgenanten unßer stett, schloß, land, lüt und teller, dem vorgenanten unßerm herrn, dem küng gentzlichen verfallen und dannenthin als ihrem natürlichen herrn undertenig, gewertig und gehorsam sin, an unßer und an ieglichen irrung und widersprechung, ane gevärden und argen list 1, hier inne gentzlichen ußgeschaiden. Und diß alles zu gantzer und vester sicherheit haben wir mit unßern fürstlichen trüwen gelopt

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1 K gehorsam sin und all intrag und widerred one alle geverd und arglist haben wir mit unsern fürstlichen trüwen u. s. w. Das dazwischenstehende von A fehlt in K.

und zu den hailgen geschworen, geloben und swerent in kraft diß briefs, das vor geschriben stat, ze tůnd, zů volfüren und vollenden, gantzlich und getrülich. Und haben des zů urkund unßer aigen insigel an disen brief mit rechtem wissen gehangen und wann wir diß vorgeschriben alles mit unßerm aigen und fryem willen getan haben, darumb haben wir gebetten die hochwirdigen fürsten, hertzog Ludwigen, pfallentzgraufen by Rin, hertzogen in Payern und graufen ze Montaig, unßern lieben öham und burggrauf Fridrich von Nürenberg, unßer lieben swager', das ir jeglicher ze zügnüß ir insigel an disen brief gehenkt haben, denselben hertzog Ludwigen und burggrauff Fridrichen one schaden, des och wir dieselben hertzog Ludwig und burggrauff Fridrich von Nürenberg [CVII] ainer warhait versehend dirr ding, des zům urkund henken wir baid unßer insigel an den brief, uns âne schaden, der geben ist an dem xxvii tag im Mertzen anno MCCCCXV.

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Do nun diser 2 brief verlesen ward, do kart sich unser herr der küng widerum gen der bottschaft der herren von Mailand, der Januer, der Florentzer und Venedier und sach sy an, als ob er da mainte: „Nun sehend, das ich ain mächtiger fürst bin über all ander herren und stett." Und kart sich widerumb zů hertzog Fridrichen von Österrich und sprach: Wöllen ir diẞ sweren ze halten?" Do sprach hertzog Fridrich: „Ja, ich wil es sweren ze halten!" Alẞ hûb er [sin hand und vinger vor denselben botten] uff und schwür das ze halten. Und gab im den aid bischof Jörg von Bassow, der geboren ist von Hohenlouch, der was dozemaul der obrost kantzler des römischen richs. Und also nam unßer herr der küng die schloß in und die stett zů sinen handen und verkoft und verendert iro kains nit, alle diwil hertzog Fridrich ze Costentz ze gisel lag. Do er aber von Costentz rait und inn bischof Jörg von Trient, geboren ain Liechtenstainer, gebannet hett, das er nit mer ze Costentz kond gesin, darnach graif erst unßer herr der küng zů hertzog Fridrichs gåt und tett damit nach sinem willen.

Wie er nun zu den barfüßen schwůr, das stat hienach gemault. [CVIII] [Also fürtend sy hertzog Fridrichen in die stuben zů

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1 Der A-text setzt noch häufig altes ungezischtes s, also swager, swartz etc., wo K schwager, schwarz u. dgl. schreibt. 2 K dirre, wie noch öfter, wo A diser schreibt.

den barfüßen für unßern herren den küng, hertzog Ludwig von Payern und burggrauff Hans von Nürenberg.] [CIX] Als sy in die stuben koment, do knüwotend sy all dry nider, und schwůr hertzog Fridrich den obgeschribnen brief ze halten.

[CX] Darnach desselben tags, do bestättigot unßer herr der küng den herren von Mailand zû ainem hertzogen 1.

[CXI] Uff das, do der brieff versigelt ward, do enbot derselb hertzog Fridrich allen stetten und allen denen, so dann vor benempt sind, das sy daruff hultind und schwůrind. Do kommen die stett all und hultend und schwüren, ußgenomen die von Louffenberg, die von hand geben 2 was, die von Waltzhůt und die von Vilingen, die wolten ie nit hulden noch schweren. Es wolt och nit schweren die Etsch und was da gehört zů der graufschaft Tyrol und das Intal. Diselben woltend ye, das sy die sach nuntz angieng.

Darnach komen die von Schaufhusen, die von Ratolffzell, die von Dießenhofen, hie oben an dem Rin. Unden an dem Rin: Nuwenburg, Brisach. Die gaben unßerm herrn dem küng gût und koftend sich also an das hailig römisch rich, das sy nun hinnanhin an das hailig römsch rich gehören sollen, als ander des richs stett und empfalhen sy do den andern stetten des richs.

Nun komen wir aber an das concilium, wie es aber darnach gangen ist, als verr ich es dann erfragen mocht ".

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In disen löfen darnach an dem nächsten fritag im Abrellen vor Philippi et Jacobi anno MCCCCXV, do die gaistlichen fürsten und herren sölichen kumber und betrüpnüß ansahend, do wurden sy in ain, das sy da wöltind den almächtigen gott anrüffen umb sin gnad, der hailgen cristenhait ze hilf. Do gebuttend sy ainen crützgang und hießend davor an dem dornstag råfen in der statt, das mornends am fritag menglich firen solt biß das crütz in käm. Und an dem fritag lüt man frü by der zit, so der tag uff gaut und darnach aber, und zů dem drittenmaul, das ward in die sechẞten stund. Do komend in das münster, des ersten zwen patriarchen, xxi cardinäl, die andern warend etwas blöd, xxviiii ertzbischof, zehen und hundert bischoff, by lxxii äpt und pröbsten, by cclxxxii

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1 K schaltet hier die meldung ein von der versetzung des landgerichts im Thurgau an die Züricher. 2 K die warend vor hin von land geben. 3 dieser satz fehlt in K.

4 K ersten,

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