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Vorrede.

Wenn dem Titel dieser Schrift, um sogleich die Stelle zu bezeichnen, welche sie in der christlichen Literatur einnimmt, der Beisatz „Eine Pastoraltheologie“ gegeben wurde, fø konnte dieß zwar nicht in dem Sinne geschehen, als ob der Leser hier eine streng logisch geordnete und das ganze ihr gegebene Gebiet erschöpfend durchlaufende Lehre von den Seelsorgerpflichten zu erwarten hätte. Aber dennoch kann ihr jener Name eben so wenig streitig gemacht werden, als einem Manne, welcher, obgleich nicht alle einzelnen Zweige, doch den Kern und das Wesen der Gottesgelehrtheit auf wissenschaftlichem Wege zu seinem Eigenthume gemacht hat, — der eines Theologen. Und nicht nur genügt unsere Schrift etwa so weit den Forderungen, die man gewöhnlich an eine

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Pastoraltheologie macht, daß sie den allgemeinen Theil ders selben erörterte, das Ziehen der Resultate für den speziellen aber dem Leser überließe, sondern auch von diesem handelt sie die meisten Punkte, welche in unseren neueren wissenschaftlichen Lehrbüchern hierüber zur Sprache kommen, mehr oder minder ausführlich ab.

Was aber den Geist betrifft, in welchem die Schrift geschrieben ist, so ist uns kein Werk so gewaltiger Art über diesen Gegenstand bekannt. „Würde sie von einem heiligen Engel oder einem anderen sündlosen Wesen gelesen," sagt der englische Herausgeber Brown, auch ein solches würde gewiß die Sprache des Verfassers für unwiderstehlich erklären, und hart muß das Herz eines Geistlichen seyn, der sie lesen kann, ohne gerührt, erschüttert, überwältigt zu werden; hart muß sein Herz seyn, wenn er dadurch nicht zu größerer Treue, Thätigkeit und Sorgfalt in dem Berufe, Seelen für Christum zu gewinnen, angespornt wird. Diese Schrift wäre würdig, mit goldenen Buchstaben gedruckt zu werden; jedenfalls aber verdient sie in das Herz jedes Geistlichen eingezeichnet zu seyn.“

Aber bei allen seinen Vorzügen leidet der evangelische Geistliche †) in seiner ursprünglichen Form, besonders wenn man dabei seine Anwendbarkeit für unsere Zeit im Auge

+) Der ursprüngliche Titel des Buches war eigentlich:,,Gildas et Salvianus, “ — Namen zweier Schriftsteller, welche im fünften und sechsten Jahrhunderte die Donner ihrer geistlichen Beredtsamkeit auf die schlafende Kirche schleuderten. Diesen Titel führt auch noch die nach einer der ersten Ausgaben bearbeitete, mit einer Vorrede von Rechenberg versehene, im Jahre 1716 zu Leipzig erschienene deutsche Uebersehung, welche aber theils wegen ihres überaus schlechten Styls, theils aus den Gründen, welche im Originale, nach seiner ursprünglichen Gestalt, selbst liegen, faft ungenießbar ist.

hat, an bedeutenden Mängeln. „Zur Verfassung der „Ewigen Ruhe," sagt Baxter, hatte ich vier Monate Muße; meine übrigen Schriften dagegen schrieb ich — abgesehen von meiner beständigen Kränklichkeit mitten im Gewühle meiner anderen Geschäfte, welche mir nicht viel Zeit zum Ausfeilen und Ueberarbeiten übrig ließen, so daß ich kaum je einen Bogen zweimal schrieb, noch inne hielt, um zu streichen und zu verbessern, sondern wohl oder übel Alles stehen lassen mußte, wie es zuerst hingeworfen war. Und während ich es vorgezogen hätte, bei Einem Gegenstande länger zu verweilen, als über viele hinzugleiten, wurden mir beinahe alle meine Schriften durch augenblickliche Bedürfnisse abgepreßt; die Rücksicht auf die leßteren überwog dann auch bei der Abfassung alle anderen Betrachtungen." Einflüsse dieser Art sind nun besonders an dem „Evangelischen Geistlichen, in seiner ursprünglichen Gestalt unverkennbar. Ohne diejenige Durcharbeitung erfahren zu haben, welche für die bleibende Nugbarkeit eines Buches von so großer Wichtigkeit ist, scheint er frisch von der strömenden Feder hinweg nach der Presse getragen worden zu seyn. Schon die Anordnung ist keineswegs streng logisch zu nennen, und dieselben Gegens stände werden in verschiedenen Theilen des Werkes wiederholt abgehandelt. Die Sprache ist, obgleich gewaltig und eindringlich, oft sehr nachläßig und incorrect. Zudem ist das Buch, nach der Weise der damaligen Zeit, mit vielen lateinischen Citaten aus den Kirchenvätern und anderen Schriftstellern durchspickt, und die Begebenheiten und Streitigkeiten des Tags sind der Gegenstand vielfacher Anspielungen und manchmal weitläufiger Discussionen.

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