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in den Felsen hauen lassen, worin also noch niemand gelegen hatte. Weil heute der Tag der Vorbereitung für das jüdische Passahfest und es jezt schon ungefähr fünf Uhr nachmittags war, mit Sonnenuntergang aber der große Sabbath anbrach, so hatten sie nicht lange Zeit, herumzusuchen, und so trugen sie den Leichnam hin und bestatteten. ihn in Josephs Grab. Sie wälzten einen großen Stein vor die Oeffnung der Grabeshöhle und gingen davon. Mit rührender Treue und Anhänglichkeit folgten die Weiber nach und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt wurde. Dann aber mußten auch sie heim eilen. Sofort bereiteten sie noch Kräuter und Salben, um den Leib ihres toten Meisters einzubalsamieren. Aber jezt begann der Sabbath, und den Sabbath über waren sie stille nach dem Gesete; doch ihre Gedanken waren auf Golgatha.

Warum schickte es Gott so, daß unser Heiland, nachdem er den allerschmachvollsten Tod am Fluchholze gestorben war, doch auf so ehrenvolle Weise durch Joseph und Nikodemus bestattet wurde? Das geschah, auf daß das Wort des Propheten erfüllt würde (Jes. 53, 9): „Man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen in feinem Martertode“, das heißt, die Feinde, die ihn zwischen zwei Verbrechern kreuzigten, hatten ihm schon im voraus auch sein Grab bei den schändlichen Gräbern der Verbrecher zugedacht, aber als er im Martertode sein Leben niedergelegt hatte und es wirklich zum Begräbnis tam, da geschah es durch Gottes wunderbares Walten, daß er sein Grab bei einem Reichen, also ein ehrliches Begräbnis fand. Und das geschah, „weil er niemand Unrecht gethan hat noch Betrug in seinem Munde gewesen ist". Sobald der Heilige Gottes als Schlachtopfer für die Sünde der Welt sein unschuldiges Leben gelassen, fing sein Vater an, die Ehre seines Sohnes zu suchen und ihn aus der tiefsten Tiefe der Erniedrigung wieder zu erhöhen. Warum aber wurde er überhaupt begraben? Damit kein Feind bis an den jüngsten Tag leugnen könne, daß er wahrhaftig gestorben sei, daß unser Stell= vertreter wirklich den Tod, den vollen, ganzen, bitteren Tod erlitten habe. Warum wurde er in einem neuen Grabe zur Ruhe gelegt? Damit kein Feind bis an den jüngsten Tag behaupten könne, es sei jemand anderes gewesen, der am dritten Tage lebendig aus demselben wieder hervortrat. Warum ließ es Gott geschehen, daß die Feinde den Stein, der vor die Thür des Grabes gewälzt war, versiegelten und das Grab mit Hütern, die ihnen Pilatus auf ihr Ersuchen gegeben hatte, umstelleten? Damit sie vor der ganzen Welt und ihrem eigenen

Gewissen mit ihrer Lüge zu Schanden würden, wenn sie, als er am dritten Tage nicht mehr im Grabe zu finden war, sagten, seine Jünger hätten seinen Leib gestohlen.

So war nun das große Werk vollbracht; „dem Uebertreten war gewehrt, die Sünde abgethan, die Missethat versöhnt, die ewige Gerechtigkeit gebracht, Gesicht und Weissagung versiegelt und ein Allerheiligstes gesalbt worden; denn der Gesalbte, der Fürst, war durch sein eigenes Volk von der Erde ausgerottet und in ihren Augen nichts mehr." Aber was hatte es damit über sich gebracht? „Sein Opfer und Speisopfer hörte auf und bei den Flügeln des Altars kamen Greuel der Verwüstung zu stehen, bis das Verderben, welches bei Gott beschlossen war, vierzig Jahre später sich über die Verwüstung ergoß" (Dan. 9). Der allmächtige Gott, dessen Stuhl der Himmel und dessen Fußschemel die Erde ist, der sich nicht spotten läßt, richtete die Ehre seines Sohnes und vollstreckte an dem verstockten Volke in schauerlicher Weise den Fluch, den es über sich selbst herabgerufen hatte mit den Worten: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

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Was wollen wir hierzu sagen? O lasset uns hören und zu Herzen. nehmen den himmlischen Trost, daß Christi Blut, welches so milde auf Golgatha geflossen ist, nicht gegen uns um Rache schreit, wie das Blut Abels wider Kain, sondern vielmehr um Barmherzigkeit, und daß sein heiliger Mund für uns um Vergebung bittet, ja, daß sein Blut uns rein macht von aller Sünde; denn es ist das Blut des Sohnes Gottes. Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit sich selbst und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung“. Und was sagen uns die Gesandten des Gekreuzigten, die uns das Wort von der Versöhnung verkündigt haben? So sind wir nun Botschafter an Christi statt; denn Gott vermahnet durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasset euch versöhnen mit Gott!" wer unter uns könnte solcher Bitte widerstehen! Gott ist versöhnt mit uns, warum sollten wir uns nicht mit ihm versöhnen? Gott zürnt uns nicht mehr, warum sollten wir mit ihm zürnen? Gott bietet uns die Hand zum Frieden, warum sollten wir sie ausschlagen? Merke dir doch ein für alle Mal, o Sünder, was das Werk Jesu Christi auf Golgatha zu bedeuten hat, nämlich: „Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" (2. Kor. 5, 19-21)!

Traurigkeit, o Herzeleid, ist das nicht zu beklagen?
Gott des Vaters einig Kind wird ins Grab getragen.
große Not, Gott selbst ist tot, am Kreuz ist er gestorben;
Hat dadurch das Himmelreich uns aus Lieb' erworben.

felig ist zu aller Frist, der dieses recht bedenket,

Wie der Herr der Herrlichkeit wird ins Grab gesentet! Amen.

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Am Osterfeste.

Markus 16, 1-8.

Herr Jesu, du Sohn des lebendigen Gottes, du Fürst des Lebens, du Herr der Herrlichkeit! Dein Grab ist leer, du bist nicht mehr unter den Toten, sondern unter den Lebenden; ja du bist die Auferstehung und das Leben, und wer an dich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Wir preisen dich gestern, heute und in Ewigkeit. Du bist unserem Tode ein Gift und unserer Hölle eine Pestilenz geworden; du hast Licht und Leben und Unsterblichkeit für uns aus dem Grabe gebracht und dem Teufel, der des Todes Gewalt hatte, die Macht genommen. Du lebst, und wir sollen auch leben, Halleluja! O wohne hinfort durch deinen Geist in unsern Herzen, auf daß wir der Sünde ahsterben und der Gerechtigkeit leben. Wasche uns rein von aller Missethat durch dein Gottesblut. Kleide unsere Nacktheit vor dem Vater mit dem hochzeitlichen Kleide deines blutigen Verdienstes. Tröste uns in aller Not. Rette uns aus Tod und Hölle und mache einst auch unsere Leiber deiner seligen Auferstehung teilhaftig, daß sie ähnlich werden deinem verklärten Leibe. Herrlicher Siegesfürst, gieb auch uns den Sieg über Tod und Grab und sättige uns mit langem Leben in der seligen Ewigkeit! Amen.

In dem auferstandenen Weltheilande geliebte Festgenossen! Unser Herr und Heiland Jesus Christus war am Karfreitag-Abend in dem Felsengrabe Josephs zur Ruhe gebettet worden, nachdem er mit einem Opfer in Ewigkeit vollendet hatte, die geheiligt werden. Hierauf ist er, wie wir in unserm christlichen Glaubensbekenntnisse triumphieren, „niedergefahren zur Hölle“. Das sind nur ein paar kurze Worte, aber sie haben gewaltigen Inhalt. Wir bekennen damit nämlich eine weitere große That unseres Gottes zum Heil der verlorenen Menschheit. Petrus predigt uns davon also (1. Petri 3, 18-22): „Christus hat einmal für unsere Sünde gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist; in demselben ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die vor Zeiten nicht glaubten, da Gott harrete und Geduld hatte zu den Zeiten Noahs, da man die Arche zurichtete, in welcher wenige, das ist, acht

Seelen, gerettet wurden durchs Wasser; welches nun auch uns selig macht in der Taufe, die durch jenes bedeutet ist, nicht das Abthun des Unflats am Fleisch, sondern der Bund eines guten Gewissens mit Gott, durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher ist zur Rechten Gottes in den Himmel gefahren, und sind ihm unterthan die Engel und Gewaltigen und Kräfte."

Ehe unser Heiland also durch die Auferstehung in diese Welt zurückkehrte und durch die Himmelfahrt zu seinem Vater zurüdging, ist er zuvor hinuntergefahren in die untersten Derter der Erde" (Eph. 4, 9), in die Welt der Toten, ins Gefängnis der verworfenen. Geister; er ist hingegangen an den Ort, wo Gott die Engel, die ihr Fürstentum nicht behielten, sondern ihre Behausung verließen, aufbehält zum Gericht des großen Tages mit ewigen Banden in Finster= nis (Judä V. 6); er hat gepredigt den Geistern im Gefängnis und den Toten das Evangelium verkündigt, auf daß sie gerichtet würden nach dem Menschen am Fleisch, aber im Geist Gotte lebten" (1. Petri 4, 6). Ob nun durch diese Predigt des Welterlöfers noch jemand unter den abgeschiedenen Geistern zum Glauben kommen und selig werden. fonnte, etwa diejenigen, welche einst der Predigt des Noah vor der kommenden Sündflut nicht glaubten und so vom Tode übereilt wurden, oder ob unser Heiland durch diese Predigt nur den abgeschiedenen. Gläubigen der vergangenen Jahrtausende, die auf seine Erscheinung gehofft und geharrt hatten, triumphierend kund thun wollte, daß jekt. die ersehnte Erlösung geschehen sei, diese und hundert andere Fragen, die wir stellen könnten und möchten, müssen wir hienieden unbeantwortet lassen, weil Gottes Wort uns darüber nichts Bestimmtes sagt; denn wo Gottes Wort schweigt, da müssen wir den Finger auf den Mund legen. Wir werden es erfahren, wenn wir einst dahin. gelangen, wo unser Herr Jesus jezt ist, in den Himmel. Bis dahin glauben und bekennen wir einfältig mit der lutherischen Kirche auf Grund des Wortes Gottes, „daß die ganze Person, Gott und Mensch, nach der Begräbnis zur Hölle gefahren, den Teufel überwunden, der Hölle Gewalt zerstört und dem Teufel alle seine Macht genommen habe". Die Mächte der Hölle glaubten, den Sieg errungen zu haben, als sie durch Juden und Heiden Jesum ans Kreuz und ins Grab gebracht hatten. Aber da erschien der Getötete plöglich mitten unter ihnen im Abgrunde und that durch Wort und Werk der ganzen Unterwelt und Hölle kund, daß er grade durch das Erleiden des Todes dem Teufel, der des Todes Gewalt hatte, die Macht genommen und die verlorene Menschheit, die durch Furcht des Todes im ganzen Leben.

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