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Wenn diese Grundsäge über den Magnetismus als richtig angenommen werden, so möchte Folgendes wohl das Resultat seyn.

1) Insofern der Magnetismus sich als ein Heilmittel darstellt, würde es thöricht seyn, denselben in den ge= eigneten Fällen nicht anzuwenden.

2) Eben so thōricht würde es aber seyn, sich durch denselben Aufschlüsse über die Dinge der unsichtbaren Welt, oder auch über die Dinge der sichtbaren Welt von dem Standpunkte der unsichtbaren aus betrachtet, verschaffen zu wollen. Denn

A. ist es schon an sich sehr schwer zu beurtheilen,

dem, was die Schrift das Fleisch und das Geseß in den Gliedern nennt, schon an sich einen höhern Grað der Reinheit (Freyheit) erlangt. Im gemeinen Traum ist dieses zwar nicht der Fall; dagegen versichern es die meisten Somnambülen, und ihre Reden und Handlungen beweisen es, daß dieser Art Etwas bey ihnen vorgehe. Defters geht es nachher ins-wache Leben herüber. Ez ist aber ganz unkräftig, vorübergehend und verloren, wenn es nicht hineinreicht, in das übernatürliche Licht, welches durch die Gemeinschaft mit dem Worte des Lebens entsteht." 2) Die gött: liche Regierung, welche über dem Magnetismus, den sie zu unse; rer Ueberzeugung hat offenbar werden lassen, und über den Zuständen magnetischer Personen, ganz besonders die Hand hält, und dem lügenhaften Einfluß böser Mächte gewiß wehrt, wo der Magnetismus in guter Absicht und in Gottesfurcht geübt wird. Wo dieses lehte aber auch nicht der Fall wäre, da kann sie ihn wenigstens blind machen, und das Böfe allzeit binden.

Herausg.

1

ob das Hellsehen in jedem einzelnen Fall wahrhaft ist, oder auf einem bewußten oder unbewußten Betrug beruhet.

B. Da wir die Schranken der Organe für die unsichtbare Welt nicht kennen, so können wir auf diesem Felde nichts für unmöglich erklären, was nicht geradezu den Gesezen des Denkens und der Lehre der Offenbarung widerspricht; indem wir dieses zugeben, geben wir zugleich jede rationelle Regel auf, wonach Möglichkeit oder Wirklichkeit irgend einer solchen Wahrnehmung beurtheilt werden könnte. Da nun, wie oben gezeigt worden ist, jede Hellsehende (mit höchst wenigen Ausnah men) während des Hellsehens dem betrüglichen Einfluß ihrer Phantasie, und dem lügenhaften Einfluß böser Mächte unterworfen ist: so bleibt es in jedem einzelnen Fall unmöglich zu beurtheilen, was bey ihr auf_wirklicher Anschauung und was auf phantastischer Einbildung beruhet; die Fälle allein ausgenommen, wo man nach den Schranken der Organe für die sichtbare Welt mit Bestimmtheit sagen kann, daß die Wahrnehmungen über sichtbare Dinge mit diesen Organen nicht hätten gemacht werden können: z. B. bey dem Lesen eines verschlossenen undurchsichtigen Briefes*).

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*) Die magnetische Wahrnehmung ist ein seelisches Fernsehen. nach Zeit und Raum. Gleichwie nun beym leiblichen Fernsehen ein schlechtes Ocularglas, ein schlechtes Objectivglas, und eine Menge andre subjective und objective Umstände den Sehenden täuschen und blenden können: so kann es unstreitig auch bey dem magnetischen Fernsehen, Durchsehen und Hellsehen geschehn, wie

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Von der medicinischen Seite dagegen scheint der Magnetismus immer sehr interessant zu bleiben, weil er über die Natur der Nerven, über ihre Wirksamkeit und ihr Verhältniß zu dem ganzen geistigen und körperlichen Organismus bedeutende Aufschlüsse verspricht.

N.

ächte Sachkenner, und Somnambülen selbst, längst erklärt haben. Was also hiebey thöricht ist, das ist der unbedingte Glaube an die hyperphysischen Aufschlüsse, die eine Schlafscherin gibt, oder die man sich durch sie zu verschaffen sucht. Alles muß nach der eigent lichen göttlichen Offenbarung, wie sie in der Bibel enthalten ist, geprüft werden. Der Herausgeber ergreift diese Gelegenheit, wohl meinende Leser, die ihn mißverstanden haben, abermals zu vers fichern, daß er den Magnetismus oder das magnetistische Hellsehen an sich, keineswegs für etwas Göttliches hält, sondern für ein ent wickeltes menschliches Vermögen, und für eine Kraft, welche zwis schen Irdischem und Himmlischem in der Mitte liegt, die aber Gott hat entdecken lassen, um uns unter andern durch ihre Analó gie von der Gewißheit und den Verhältnissen deffen zu überführen, was höher und wichtiger als sie selber ist. Ueberdem, wenn man sich durch den Magnetismus Aufschlüsse über die Dinge der unfichtbaren Welt aus bloßem Vorwiz verschaffen will, während wir an den Propheten und Apoßkeln ein ganzes Heer unsträflicher Zeu gen haben: so ist zu wissen, daß, der die Sehenden gemacht hat, auch wohl Blinde machen kann. Es ist daher nöthig, von der einen Seite die böse Neugierde und den Afterglauben zu meiden, von der andern aber, was sich bey Gelegenheit des Magnetismus nach Gottes Willen Nüßliches darbietet, nicht von der Hand zu weisen. Herausg.

XVI.

Über Magnetismus in Beziehung auf die Geschlechter.

3 weyter Brief.

Sie haben, hochgeschäßte Freundin, sich bey den

Rollen nicht ganz beruhigen wollen, welche mein erster Brief den beyden Geschlechtern zugetheilt hat. Ihnen drängt sich der Gedanke vor, daß das Weib das Gemüth, und der Mann die kalte Vernunft vorstelle. Ich läugne dieses nicht, sondern meine ganze Angabe spricht dafür, gegründet auf den wesentlichen Unterschied zwischen Seele und Geist. Ich weise hiernach den Geschlechtern eine innere Wesenheit und eine äußere Erscheinung an, die sich zusammen umgekehrt verhalten. Der Mann ist Seele in der Wesenheit, Geist in der Äußerung; das Weib Geist in der Wesenheit, Seele in der Äußerung. Nur durch diese Gegensäge verwandter Verschiedenheit ziehen die Geschlechter einander an; und zwar geschieht dieses nicht bloß im leiblichen Geschlechtsverhältniß, welches nur grobe

Hülle und Sinnbild ist, sondern auch zwischen den geisti gen Geschlechtern in den Freundschaften eines und desselben leiblichen Geschlechts. Ein gewisser Schriftsteller bes hauptet, zu große Ahnlichkeit entferne. Er hat Recht, wofern er es nur streng buchstäblich nimmt. Denn zu geringe Ähnlichkeit entfernt auch. Vermittelnde Zusam menstimmung ist unerläßlich; und wenn Sie zu behaupten geneigt waren, daß auch in der Verwandlung noch sich verschiedene Charactere, zwey und zwey, einander ergån= zend zusammen anschließen könnten, so würde ich Ihnen nicht widersprechen. Ein Wiederzusammenfließen dessen, was die Schöpfung der Geschlechter geschieden hat, ist in so fern falsch, als aus zwey mit Leib, Seele und Geist begabten Individuen nie wieder eines werden kann. Heva fann nicht in Adam zurückkehren. Mann und Weib erhalten beyde ihren Erfah oder ihre Umgestaltung von Gott, um jedes einzeln dem andern ähnlich und, wie die Schrift sagt, den Engeln gleich, oder, um mit Jakob Böhms Worten zu reden, männliche Jungfrauen`zu werden.

Diese Neutralisirung ist eine Auflösung der Sehnsucht, ein Zustand der Befriedigung und des Lichts. Eben in ihr besteht ein Theil der Wonne des magnetischen Schlafs und seines innern Wachens, wenn nämlich Verstand und Gemüth, oder Geist und Seele, durch den Zusammenhang der Ähnlichkeit, die sie beyde natürlich verkettet, in eine unbedingte Verbindung oder Verschmelzung treten, und der innere Mensch sich auf diese Weise vollständig besigt. Es ist die innere Gesundheit, welche

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