صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

auf diesen göttlichen Erwerber alles meines Heils; nach seinem Wort, verlasse; so bin ich, bey diesem meinem Glauben, und um gar keiner andern Ursache willen, als weil mein Heiland für mich starb und lebt, ganz unbe zweifelt gerecht vor Gott; daß keine einzige meiner Sünden mich noch bey Ihm verklagen kann, wie denn geschrieben steht: „Wer will verdammen? Christus ist hie, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecker ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns, “ (Rôm. 8, 34.)· Das ist nun freilich, meine Andächtigen! eine Gerechtigkeit, die allen unsern Ruhm zu nichte macht. Denn wo bleibt da mein Ruhm, wenn ich um keines meiner Werke, noch um irgend eines Verdienstes willen, das ich vor Gott bringen könnte; sondern lediglich und allein des großen Werkes halber, daß der Sohn Gottes für mich vollbracht, d. i. um seines verdienstlichen Lebens, Leidens und Sterbens willen, mithin aus lauter Gnade, Vergebung, volle Vergebung aller meiner Sünde und eine, auch in den Augen des Heiligen und Allwissenden, vollkommen gültige Gerechtigkeit empfange? So stehet denn auch geschrieben (Röm. 3, 27. 28.): „Wo bleibet nun der Ruhm? Er ist aus. Durch welches Gesetz? Durch der Werke Geser? Nicht also; sondern durch des Glaubens Gesetz. So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde, ohne des Gesetzes Werk, allein durch den Glauben." Und abermal sagt die Schrift (Röm. 10, 4.): „Christus ist des Gesetzes Ende. Wer an Ihn glaubt, der ist gerecht." Das will denn so viel sagen: Mit Christo

[ocr errors]

hat

1

hat Gott eine neue Ordnung eingeführt. Da es nach dem Geseße heißt: „Thue das, so wirst du leben!" und keiner kann's voch thun, indem ja das Geseß, an sich wohl heilig und gut, doch den in Sünde todten Menschen nicht lebendig machen kann, daß er es halten und beobachten könnte; so heißt es nun, da Christus dent Gesetze sein Recht und seine Ehre gegeben, und es vollkommen erfüllet hat für uns (denn für sich selbst war Er nicht dem Gesetze unterworfen, sondern ward vielmehr durch seine freywillige Erniedrigung für uns ihm unterthan) ich sage, da Christus das für uns gethan und also alle Gerechtigkeit nach dem Gesez erfüllet hat; so ist nunmehr die einige, für alle Sünder passende, aber darum auch unerläßliche Bedingung für alle und jede, die nach der Gnade Gottes und nach dem ewigen Leben trachten:

Glaube an den Herrn Jesum Christ, so wirst du selig.« (Up. Gesch. 16, 31.) wie denn auch weiter geschrieben steht: „Wer an Ihn glaubt, der ist gerecht (Röm. 10, 4.), und kommt nicht ins Gericht; denn er ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen.“. (Joh. 5, 24.) Nun sollte man freilich meynen, dieser Weg, zur Gerechtigkeit bey Gott zu gelangen, sey so ganz passend für den natürlich untüchtigen und verderbten Menschen, daß er nur dürfe verkündigt werden, um Jedem zu gefallen und den Versunkensten auch anzulocken. Wie leicht und lieblich ist er nicht! wie passend für Jeder= mann, daß auch der allerverderbteste Mensch nur seine Errettung, ja eine ewige Herrlichkeit von Herzen wollen darf, um noch ein seliges Kind Gottes und Erbe

man sollte da,

einer himmlischen Krone zu werden sage ich, meynen, es müsse, vernünftiger Weise, ein Drängen nach diesem Wege seyn, daß auch kein Einiger zurückbleiben, das heißt, muthwillig sein eigenes ewiges Verderben wählen werde. Aber da sehet nun die menschliche Verkehrtheit an, wie sie zu aller Zeit, seitdem dieser leichte, selige Weg durch Gottes Gnade offenbaret ist, sich an den Tag gelegt hat, wie sie auch heute noch sich in der Erfahrung zeigt. Sehen wir zuvörderst auf die ehrbare Welt; so finden wir da Menschen, die sich viel lieber die Gnade Gottes und die Gerechtigkeit bey Ihm erkaufen und selbst erwerben wollen, und in vergeblichen Mühen darum sich lieber selbst abmatten, als daß sie gleich in ihrer Armuth kämen zu Dem, der sie umsonst erquicken, das hochzeitliche Kleid ihnen schenken, und ehe sie noch das Mindeste Ihm gethan, sie zu dem Range der Kinder Gottes, denen dort das ewige Leben bereitet ist, erheben will. Und auf der andern Seite: Wie viele ergreifen in ihrem offenbaren Sünden- und Lasterleben viel eher den allerelendesten und verderblichsten Trost, als daß sie hörten auf die Stimme, die da zu ihnen, voll göttlicher Huld und Erbarmung, spricht: „Wer durstig ist, der komme, und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Offenb. 12, 17.) „Rommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seyd. Ich will euch erquicken.“ (Matth. 11, 28.) Wenn's denn nun aber doch auch Solche giebt, die da in beugendem Gefühle ihrer Schuld und ihrer Verdammnißwürdigkeit ein Herz zu Chrifto gefaßt,

[ocr errors]

und

́und sich als arme Verlorne, von seiner Gnade und seiner Liebe überwunden, Ihm gleichsam in die Arme ge= worfen haben; so werden auch diese alle einmüthig bekennen, daß ihr Verlangen nach Christo, ihr Hunger und Durst nach der von Ihm erworbenen und von Ihm geschenkten Gerechtigkeit, so wie die gläubige Annahme des Herrn, der ihre Gerechtigkeit ist, bey weitem nicht als Frucht ihres Nachdenkens, oder Wirkung ihres eigenen Willens betrachtet werden dürfe; sondern vielmehr von einer in ihnen wirksamen höhern Kraft, mit Einem Wort vom heiligen Geiste herzuleiten sey, wie auch das Schriftwort sagt (1 Cor. 12, 3.): „Niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heiligen Geist," von welchem daher der Heiland selbst auch sagt (Joh. 16, 14.); „derselbige wird mich verFlåren," d. i. die Menschen erleuchten und überzeugen, daß sie in mir nur können die Gerechtigkeit finden, in welcher sie, als Sünder, vor Gott bestehen, und Ihm, dem Heiligen, als seine lieben Kinder, gefallen mögen. Und daraus folgt denn nun, was hier der Heiland

endlich

[ocr errors]

III.

von dem Geschäft des heiligen Geistes bey den Menschen erwähnt, nämlich: daß Er auch ein Gericht verkündige, wodurch die Sache unserer Seligkeit, sobald wir selbst nur wollen, ent schieden ist.

Das wird uns in den Worten zu erkennen gegeben, da unser Heiland weiter vom heiligen Geiste sagt,

[ocr errors]

Er werde,, die Welt strafen um das Gericht,"

[ocr errors]

was

in der Sprache des neuen Testaments nichts anders sagen will, als daß der heilige Geist ein unwiderlegliches kräftiges Zeugniß von dem Gerichte geben werde. Aber von was für einem Gerichte? Das sagen uns des Heilandes folgende Worte: ,,daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist.“ — Mit andern Worten: wir sollen durch den heiligen Geist die feste sichere Ueberzeugung erhalten, daß der Satan seine Sache verloren, und nunmehr, da ihn Christus überwunden, an keine einige Menschenseele noch einen Anspruch habe. Eine köstliche Wahrheit, liebste Freunde! voll Trost und Erquickung für Jeden, der über seine Verschuldung trauert, ja eine Wahrheit voll Ermunterung selbst für Solche, die noch auf bösen Wegen wandeln und in des Satans Banden liegen. Denn, es sey nun, wie es sey, und wärest du noch so schlecht und lägest noch so tief in Sünden versunken, darum hat doch die Hölle kein Recht an dich, das hat ihr Christus abgewonnen, nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen theuern Blut, und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben, auf daß du sein eigen seyst. Und so soll nun kein Mensch darum verloren gehen, weil er das oder jenes gethan, wodurch er Gott erzürnt und sich der Hölle werth gemacht hat. Nur darauf kommt es an, daß er einen Abscheu vor dem Höllenwege habe, und ein wahrhaftiges Verlangen, zu Gott zurückzukehren. Wo dieser innige Abscheu und dieses ernstliche Verlangen ist, da ist die Sache auch schon entschieden, und da soll man nur ganz getrost die zwei

feln

« السابقةمتابعة »