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himmlischen Königs, deines königlichen Bruders, die Wundenmaale, die Er noch heute trågt, die sollen dir Bürge seyn, daß Er in seiner jeßigen Herrlichkeit dich nie vergessen könne und werde. Ehe könnte dich die Mutter vergessen, die dich mit Schmerzen geboren, und mit faurer Mühe erzogen hat. Denn viel saurer noch, als deiner Mutter, bist du Ihm geworden. Wenn Er nun dieses nicht vergessen kann, nicht vergessen kann seines, für dich bestandenen, heißen Kampfes in Gethsemane, und seiner Todesmarter am Kreuz; siehe! so kann Er auch unmöglich deiner vergessen, der du Ihm auch, laut seinem eigenem Worte Arbeit gemacht in deinen Suns den, und Mühe gemacht haft in deinen Missethaten.“ (Jef. 43, 24.) Darum blickt, mitten unter den Huldigungen der Engel, die Seinen Thron umgeben, sein Auge auf dich, und „vor Ihm ist alle deine Begierde, und auch dein Seufzen ist Ihm nicht verborgen. (Pf. 38, 10.) Und Er, der selbst des Erdenlebeps Mühe und Schmerz empfunden, versteht viel besser, als du es Ihm je sagen kannst, wie dir zu Muthe sey, und kann darum auch viel mehr als irgend einer, selbst deiner nächsten und vertrautesten Freunde, Mitleid mit dir haben. Ja, das allerzärtlichste Mitleid findest du bey Ihm, der nunmehr alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat, und alle Hülfe, die du nur irgend bedürfen magst, mit einem Wort dir schaffen kann. Da siehe nun, lieber Christ! ob wohl dein Schicksal könne in besseren Händen liegen, und freue dich abermal von Herzen, daß es in deines Bruders Hånden liege, der, wie Er einst für dich vom Throne

Hauspostille 3. Bd.

Throne der Herrlichkeit gestiegen ist, nun in der Höhe und auf dem Thron des Himmels für dich lebt, um mit der Macht und Gewalt, die Er über Alles hat, sich deiner anzunehmen, dich zu behüten und zu leiten, und als den Seinen, `sein theures Eigenthum, ́mit allem zu versorgen, was dir zu deiner zeitlichen und ewigen Hülfe ndthig seyn mag. Darum magst du nun auch fröhlich sin= gen: „Wenn mir auch alle Welt stirbt ab, g'nug, daß ich Christum bey mir hab'." Und freudenvoll darfst du mit David sprechen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Und ob ich schon wanderte im finstern Thal, fürcht' ich kein Unglück. Denn Du bist bey mir, dein Stecken und Stab tröstet mich.“ (Ps. 23, 4.) Also ihr Gläubige des Herrn! Wo es euch irgend fehlen will, wo es euch irgend möchte bange werden; blickt nur nach oben hin, und sprecht in eurem Herzen: dort lebt mein Bruder noch, der reich ist über alle, die Ihn anrufen ein Rönig aller Rönige und ein Herr aller Herren; und wie ich Ihm viel mehr, als meiner Mutter am Herzen liege, wie seine Liebe zu mir gerade so unendlich ist als seine Macht; so kann und wird Er mir auch seine Verheißung halten: „Ich will dich nicht verlassen noch versäumen." (Hebr. 18, 5.) Was kann denn noch den Angehörigen Christi mangeln? Wie wohl find sie geborgen, so lange ihr königlicher Bruder dort auf dem Throne des Himmels lebt!

So dürfen sie Ihn denn auch noch

3.) als ihren zuverlässigen Vollender betrachten. Ach! es liegt ja Ihm noch mehr als uns daran, daß wir

gebei:

A

gedeihen mögen für die uns theuer erworbene Herrlichkeit. Hat Er ja doch, für seine Marterarbeit und Todesmühe um uns, keinen andern Lohn, als daß Er uns gewinne zu seiner seligen Beute, und seine Herrlichkeit dort mit uns theile, wie Er auch spricht in 'seinem hohepriesterlichen Gebet: „Vater, ich will, daß wo Ich bin, auch die bey mir seyn, die du mir gegeben haft.“ (Joh. 17, 24.) Ist dieses nun noch jeßt sein sehnendes Verlangen, und braucht Er seine Macht und Herrschaft über Himmel und Erde insonderheit dazu, daß Er die Seinen „erlöse von allem Uebel und ihnen aushelfe zu seinem himmlischen Reiche" (2 Tim. 4, 18.); so môge doch jeder Gläubige sich freuen, daß Jesus Christus, in seiner Herrlichkeit, da Er, der Anfänger und Vollender unsers Glaubens, allmächtig waltet über Himmel und Erde, gewiß nichts unterläßt, was zur Vollendung seiner Gläubigen, die Er als Brüder theuer achtet, erforderlich ist. Darum, Geliebte! laßt uns nur bey Ihm bleiben unverrückt, und führte Er uns auch wunderlich ; laßt uns darum nicht zweifeln, der Ausgang werde herrlich seyn. Er, der das Größte bereits für uns gethan, der uns erworben und gewonnen hat, nicht mit Gold oder Silber; sondern mit seinem eigenen theuren Blutder uns gesucht, da wir nach Ihm nichts fragten — der uns, als arme verlorene Schaafe, von dem verderblichen Wege zurück gebracht, und seiner Heerde einverleibt hat; wie sollte der liegen lassen sein Werk, das Er bey uns so gnådig begonnen hat? Wer kann das nur befürchten, der Seine Liebe kennt, und der da weiß, wozu Ihn seine K 2

Liebe

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Liebe zu uns bereits getrieben hat. Hat Er denn aber uns so geliebt, da wir noch fern von Ihm, ja seine Feinde waren; was wird Er uns versagen, wenn wir uns Ihm von ganzer Seele ergeben haben, und also zu den Seinen gehören, die an Ihm treulich hangen und sich von Ihm nie wieder scheiden mögen! O ihr begnadigte Seelen! die ihr den Herrn gefunden habt und aus Erfahrung wißt, was ihr durch Ihn geworden seyd, vertrauet nur ferner seiner Treue, die euch nie lassen kann und wird; und seyd nur fest versichert, daß Er, durch alles, was Er mit euch thut, euch vollbereiten, Fårken, kräftigen, gründen, und eurem hohen, herrlichen Ziele immer nåher bringen werde. Darum fasset auch in der Anfechtung getrosten Muth! Und ob die Feinde, mit welchen ihr zu kämpfen habt, auch noch so mächtig wären; so ist doch Der noch mächtiger, der sich in jeglichem Kampfe, da eure Kraft ermatten möchte, zu euch, als seinen Brüdern, hält, daß Er „den Müs den Kraft gebe, und Stärke genug den Unvermögens den" (Jes. 40, 29.), ja selbst mit ihnen und für sie streite, und ihre Feinde darnieder lege. Und wenn denn endlich kommt der große Tag, da Er wird offenbar werden in seiner Herrlichkeit der ganzen Welt, Lebendigen und Todten; dann werdet auch ihr offenbar werden als seine geliebten Brüder, von aller Sünde frey, vollkommen in Christi Bild verklärt, Ihm gleich seyn, wie Johannes spricht (1 Joh. 3, 2. 3.), und mit Ihm leben und herrschen ewiglich.- Und dessen dürfen sich alle wahren Jünger des Herrn mit eben derselben Gewißheit trösten,

mit welcher sie hier glauben, daß Jesus Christus, als ihr Bruder, dort in der Herrlichkeit des Vaters lebe und herrsche über Himmel und Erde.

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Haben wir nun aber bisher betrachtet, was Er dort seinen Freuns den ist, so ist nicht weniger wichtig die folgende Frage:

II.

was seine Feinde an Ihm haben.

Möchte es doch dergleichen in dieser Versammlung Niemand geben! Zu leugnen aber ist's leider! nicht, daß solche unselige Menschen noch mitten unter dem Christenvolke gefunden werden. Sie sind im Allgemeinen Verächter der göttlichen Wahrheit überhaupt, insonderheit aber bittere Feinde des Kreuzes Jesu Christi, wie der Apostel spricht, und widerstehen, so viel sie irgend vermögen, der evangelischen Lehre von der Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, oder mit dem Ausdruck des Apostels zu reden, dem „Worte vom Kreuz,“ das freilich nach desselben Apostels Lehre, „eine Thors heir denen ist, die verloren gehen.“ (1 Cor. 1, 18.) Behielten solche unselige Menschen ihren Unglauben nur für sich; so müßte man billig Bedenken tragen, sie Feinde Christi zu nennen. Wenn sie aber offenbar, als Widersa= cher der evangelischen Wahrheit, mit frecher Anmaßung hervortreten, wenn sie die heilige Sache des biblischen Christenglaubens låstern, wenn sie die gläubigen Jünger des Herrn, darum, daß sie in ihren Ton nicht einstimmen wollen, vielmehr in Wort und Wandel dagegen zeugen, nicht nur im Herzen hassen, sondern auch ihren

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