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Haß gegen sie, da wo es die Gelegenheit gießt, durch Hohn und Spött, durch) Kránkung und Bedrückung, durch Mißhandlung und Verfolgung ausbrechen lassen;

so darf man solche Menschen, mögen sie heißen, wie Sie wollen, mögen sie das Lehramt in der Kirche bekleiden, oder zu den niedern Stånden des Volks gehören, mögen fie auch vielleicht die Angesehensten in der Gemeinde, ja selbst im Lande seyn, wohl unbedenklich als Christi Feine de betrachten, und als Empörer wider Den, der König über Himmel und Erde, und also auch ihr König ist, wie Er's auch bleiben wird, obschon sie Ihn nicht wollen über sich herrschen lassen. Daß sie doch aber núchtern werden, und überlegen möchten, wie sie sich wider Den zu streiten erkühnen, der

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1.) ihr allmächtiger Rönig ist. Es wird ja doch, Geliebte in dem Herrn! noch heute gelten, was uns die Schrift bezeugt, daß der Mensch Jesus Chris ftus, zur Rechten Gottes erhöhet, die Herrschaft über Himmel und Erde besiße. Das ist das Reich, das Ihm schon längst durch die Propheten verheißen war wie unter andern Jesaias davon spricht: „Die Heiden wers den in deinem Licht wandeln, und die Rönige im Glanz, der über dir aufgeher" (Jes. 60, 8.)- und weiter (Cap. 45, 23.): Ihm sollen sich „alle Kniee beus gen und alle Zungen schwören: Im Herrn hab' ich Ges rechtigkeit und Stärke.“ Damit ganz übereinstimmend bezeugt der Apostel Paulus (Phil. 2, 9. ff.): „Darumnämlich daß Er sich selbst erniedrigt hat, und Gott gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuze geworden —

darum

datum hat Ihn Gott erhöhet, und hat Ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist: daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Rniee, die im Himmel und auf Erden, und unter der Erden sind; und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sey, zur Ehre Gottes des Vaters.“ Elende Menschen demnach, die es sich in den Sinn kommen lassen, sich wider die Herrschaft dieses Königs aufzulehnen! — die in dem tollen Wahne stehen, es werde ihnen gelingen, sein Wort, daß Er so lange und wider die ganze Welt- und Höllenmacht zu schüßen und zu erhalten gewußt, nunmehr bey Seite zu schaffen! die sich, in ihrer Erbärmlichkeit, das riesenhafte Vornehmen in den Kopf gesegt haben, die Kirche Christi umzustürzen, und damit Seine Verheißung, daß auch die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden" (Matth. 16, 17.) zur Lüge zu machen. O ihr Elenden! was wird der Ausgang eurer frevelhaften Empörung seyn? Meynt ihr denn, was in der ganzen langen Reihe der Jahrhunderte, seitdem der Herr, den ihr gern möchtet von seinem Thron herunterwerfen, das Reich über Himmel und Erde hat, vergebens von der Welt- und Höllenmacht versucht worden ist, daß werdet ihr jeßt zu Stande bringen? So bietet denn nur eure Kräfte auf, ruft eure Macht zusammen, schärft eure höllischen Waffen, und schreyet Triumph! Wenn ihr aber meynt, das kleine Håuflein der Jünger des Herrn, das solle, von Furcht und Schrecken ergriffen, die Waffen von sich werfen und demüthiglich das Feld euch räumen, da irrt ihr sehr, denn,

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was ihr auch von euren Siegen rühmt, wie sehr ihr pocht auf eure Menge und auf die Mittel, die euch unfehlbar, wie ihr meynt, den endlichen Sieg verschaffen sollen; wir wissen doch „der im Himmel wohnet, lachet eurer, und der Herr spotter eurer" (Ps. 2, 4.), und daher glauben wir ganz fröhlich, und wollen's wohl noch selbst erfahren, daß ihr die Sache des Herrn, die ihr mit aller Macht zu unterdrücken versucht, durch eure Empörung selber fördern, und also, gegen euer Denken und Wöllen, und ohne Dank dafür zu empfahen, zu ihrem Siege mitwirken müßt. Denn unser Bruder auf dem Throne der Majeståt im Himmel ist eben ein solcher wunderbarer König, dem seine Feinde auch, nur freilich wider Willen, dienen, und eben darin dienen müssen, dadurch sie Ihn zu stürzen und sein Reich zu vertilgen meynen. Wie Er einst im Erliegen siegte, da Ihn der Feinde Bosheit an das Kreuz gebracht hatte; müssen noch immer, und so lange Er herrschen wird, der Feinde Siege in lauter Niederlagen sich verwandeln, bis daß es endlich dahin gekommen seyn wird, daß „alle seine Feinde zum Schemel seiner Füße liegen" (Ps. 110, 1.). Damit beståtigt sich's denn aber auch, und wird sich bis ans Ende der Tage immer mehr bestätigen, daß der zum Himmel erhöhete Menschensohn auch über seine Feinde herrsche, wie Ihn denn diese auch schon von Anfang an, bis diesen Tag, als ihren allmächtigen König erfahren haben, und weiter bis ans Ende der Tage erfahren werden. Sie haben aber an Ihm auch

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2.) einen allwissenden Zeugen. Wußte Er hier schon,

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schon, was im Menschen war, erkannte Er hier den tückischen Verräther mitten unter den Seinen, sah' Er des Petrus Fall, da dieser ihn selbst noch für unmöglich hielt, bis auf den kleinsten Umstand vorher; wie dürfen wir zweifeln, daß Er, in seiner himmlischen Hoheit, als König über Himmel und Erde, von allem die genaueste Kenntniß habe, was irgend wo in seinem Reiche ge= schieht, daß also, wie Er alle die Seinen mit Namen kennt, Er eben so auch jeden seiner Verächter und Feinde erkenne, und so erkenne, daß Er auch das Geheimste von ihnen weiß, ja ihres Herzens verborgenste Anschläge mit untrüglicher Zuverlässigkeit durchschauet. Und wie kann es anders seyn, wenn Ihm die Weltregierung von dem Vater übertragen, und wenn Er ferner auch verordnet ist von Gott zum Richter der Lebendigen und der Todten? Seht da, Geliebte! die Majeståt des Herrn! und betet an mit jenem Manne Gottes, der da bewundernd spricht: Solches Erkenntniß ist mir zu wunderlich und zu hoch. Ich kann es nicht begreifen" (Ps. 139, 6.). Was brauchen wir's aber auch zu begreifen? - G'nug, wenn wir's glauben zu unserm überschwänglichen Trost, daß vor dem Herrn ist alle unsere Begierde (Ps. 38, 10.), und daß Er auch des Herzens Gedanken von ferne erkennt (Ps. 139, 2.). Doch nur den Gläubigen, geliebte Zuhörer! den treuen Jüngerseelen nur ist das ein Trost, und wahrlich! ein köstlicher Trost. Euch aber, ihr armen Unglückseligen, die ihr den Glauben an Christum von euch geworfen, euch, die ihr gar wider euren himmlischen König streitet,

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wie müßte es euch zu Muthe werden, wenn euch einmal der Gedanke in die Seele blißte: Der, wider welchen wir die Waffen der Empörung ergriffen, der Herr, der von dem Throne der Majestät herab, uns unter seinen Feinden sieht, der schauet in unsers Herzens Tiefen, der weiß um jedes unserer Geheimnisse, der kennt all' unsere Gedanken von ferne. Und wenn ihr einft Ihn in der Herrlichkeit schauen werdet und Ihn nunmehr als euren Richter erkennen müßt, da wird es keiner Zeugen bey Ihm bedürfen, um über euer Thun und Wesen zu richten, aber auch kein Leugnen, kein Entschuldigen wird da euch durchhelfen können, bey Dem, der als untrüglicher Zeuge eures ganzen Wesens euch nach der Wahrheit rich ten und ein gerechtes Urtheil für alle Ewigkeit sprechen wird. Ihr glaubt es nun, oder glaubt es nicht; aber erfahren werdet ihr's ganz gewiß, und möchtet ihr's glauben lernen, bevor euch die Erfahrung den Glauben in die Hånde bringt! Dann würdet ihr auch eilen, die Waffen der Empörung niederzulegen; und dieses um so ́mehr, wenn ihr bedächtet, daß der ja eure Anschläge leicht zu nichte machen kann, der sie schon weiß, noch ehe ihr euren Entschluß gefaßt, und Macht und Weisheit genug besißt, euch das Gelingen unmöglich zu machen, oder den Erfolg nach seiner heiligen Absicht so zu lenken, daß ihr am Ende doch nur die Schmach und Schuld des Widerstrebens habt, ohn' eure Absicht je erreichen zu können. Die Erfahrung hat es ja nun schon feit 1800 Jahren gelehrt, wie ohnmächtig sich am Ende auch der stärkste, wie der listigste Widerstand gegen Den

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beweise,

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