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Bäume, mit ihren kahlen Aesten; sie stehen da mit frischem Laub geziert und in dem prachtvollsten Blüthenschmuck. Das noch vor Kurzem starre Erdreich hat jezt aus seinem Schooße allerley Gewächs, und Blumen in dem lieblichsten Farbenspiel hervorgebracht, und statt der weißen Winterdecke, die auf den Feldern lag, hat diese jeht das lieblichste Grün bedeckt. Kurz Alles ist neu geworden, die Natur ist aus dem Tode erwacht, und neues Leben sehen wir auf den Feldern und hören wir in den Lüften, wo tausendfache Stimmen des luftigen Sångerchores die neuerwachte Natur begrüßen. Wunderbare Veränderung!

Ist sie von selbst entstanden?

Aber wie sollte sich das Todte selbst beleben? Hinweg mit diesem Gedanken, der eben so unvernünftig wäre, als er dem deutlichen Zeugniß Gottes in seinem Worte widerspricht. Nur der Allmächtige, Er, der die Ursache alles Lebens ist, kann aus dem Tode das Leben rufen. Und sein Wort sagt uns: „Er spricht: so zerschmelzer es. Er läßt seinen Wind wehen: so thauet's auf“ (Ps. 147, 18.); und so erneuert Er allmächtig, wie wir anderwärts lesen die Gestalt der Erde (Ps. 104, 30.). Darum sind es lauter Denkmaale und Zeugen des noch lebenden und waltenden Gottes, die euch, Geliebte! begegnen und umgeben, wenn ihr euch jezt hinaus ins frene Feld, oder auch in eure Gärten begebt, und jeder aufsproffende Halm des Feldes, und jede sich entfaltende Blume, sie verkündigen uns die Ehre des Allmächtigen, der immer noch lebt und fortfährt alles neu zu machen, und aus dem Tode neues Leben zu rufen.

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Wie

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Wie Gott nun aber im Reiche der Natur sich wirksam zeigt; so auch im Reiche der Gnade. Auch da ist sein Wort kräftig zu erneuen, und aus dem Tode das Leben hervorzurufen. Die todte Natur im Winter, da das Erdreich, starrend vor Frost, keinen Lebenskeim hervorsprossen läßt sie ist ein Bild und Gleichniß von dem geistlichen Tode, in welchem die Seele des unerleuchteten, unwiedergebornen Menschen liegt. Ein kahler Baum mit seinen bereiften Zweigen, wie er zur Winterszeit sich unserm Blick darstellt seht da! eir treffendes Bild des Menschen, der noch von Gott entfremdet ist, und dessen Herz die Sünde besißt. Er kann in diesem Zustand eben so wenig Früchte der Gerechtigkeit bringen, als ein Baum zur Winterszeit seine Frucht hervorbringen kann. Der Lebenstrieb fehlt ihm, und so fehlt auch dem unerleuchteten und unbekehrten Menschen der geistliche Lebenstrieb, daß darum freilich seine Seele eben so erstorben als der mit sorgsamer Hend gepflanzte edle Baum zur Zeit des Winters ist. O Sünder! soll es denn immer so bey dir bleiben? soll denn bey dir kein Frühling kommen, da deine Seele aus dem Tode erwache? Ach! siehe, wie mahnt dich jezt von Neuem ein jeder ausgeschlagene, in Blüthenschmuck vor deinen Augen prangende Baum, daß du doch in dich gehest und daran denkest, wie du nicht länger als ein erstorbener, kahler Baum den Garten des Herrn beschimpfen, vielmehr ihn zieren mögest, durch frische liebliche Blüthen, daß Engel sich deis nes Anblicks freuen, und Menschen preisen den Herrn, der solche Dinge thut, und fodte Sünderseelen mit höhe-

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rem himmlischem Leben erfüllt. Bleibst du aber, was du bisher gewesen, bleibst du ein dürrer, erstorbener Baum; : dann wird auch wahrlich! an dir das Wort des himmlischen Gärtners in Erfüllung gehen: „Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringer, wird abge= hauen und ins Feuer geworfen." (Matth. 7, 19.)

So, meine Geliebten! so werden wir, in jeßiger Frühlingszeit, durch den sichtbaren Anblick der Natur ins unsichtbare Reich der Gnade übergeführt. Gott kann die sichtbare Natur erneuen, das sehen wir Er kann auch unser Inneres erneuen, das glauben wir, wie denn sein Wort uns sagt: „Es soll von meinem Angesichte ein Geist wehen, und will Odem machen" (Jes. 57, 16.). Wo Tod ist, kann Er Leben. schaffen, das predigt die Natur, und daß Er geistlich Todte lebendig mache, versichert uns sein Wort. (Eph. 2, 15.) O daß sein Wort uns heilig sey! laßt es uns annehmen, nicht als Menschenwort, sondern als das ewig wahre Wort, von dem der Heiland sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht“ (Luc. 21, 33.); dann wird, durch dieses Wortes Kraft, auch unsere Seele zum neuen Leben erwachen, wie die Natur zur Frühlingszeit, dann werden die dürren Pflanzen gedeihlich aufsproffen und wachfen, und die unfruchtbaren, erstorbenen Bäume, sie. werden bald im schönen Blüthenschmucke dastehen, als Bäume der Gerechtigkeit“, die ihre Früchte geben zu rechter Zeit, dem Herrn zum Preise. Dann dürfen wir auch uns eines noch bevorstehenden Frühlings trösten,

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dessen Herrlichkeit über alles gehen wird, was wir jeßt von dem sichtbaren Frühling rühmen einem Frühling sehen wir dann entgegen, da der Tod ganz aufhören wird, da auch die Gräber neues Leben gebåren, und die Saat der Gottesacker aufgeht, nach dem Wort des Apostels (1 Cor. 15, 42-44.): „Es wird gesåer verweslich, und wird auferstehen unverweslich; es wird gefået in Unehre, und wird auferstehen in Herrlichkeit;

es wird gesået in Schwachheit, und wird auferstehen in Rraft; es wird gesået ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib.“ Dann wird erfüllet seyn das Wort des Herrn in seinem vollen, tiefen Verstande: „siehe, ich mache alles neu!" (Offenb. 21, 5.) und die neue Erde, in welcher Gerechtigkeit wohner, sie wird dann ihren vollkommenen Frühling haben lauter Leben, lauter Wonne, lauter Gotteslob, ohn' alles Weinen, Seufzen und Klaggeschrey. - Ach daß wir da, Geliebte! uns allzumal auch mögen mit freuen können! Dazu uns vorzubereiten, laßt uns die gegenwärtige Zeit der Gnade nußen, und wenn wir jeßt die emsige Geschäftigkeit des Landmanns bemerken, wie er sein Feld bestellt, in Hoffnung auf die künftige Erndte, so laßt uns darin eine Erinnerung vernehmen, daß wir auch unser geistliches Feld bearbeiten müssen und såen, nicht auf das Fleisch, wovon wir das Verderben erndten; sondern auf den Geist, auf daß wir mögen vom Geist das ewige Leben erndten.“ (Gal. 6, 8.)

Haben wir nun aber, Geliebte! den Herrn hier schon in dem erneueten Leben der Natur gefunden; so laßt uns weiter

II.

in der belebenden Sonnenwärme

feiner Spur nachgehen.

Ihr wißt ja wohl, mit welcher Kraft die Sonne im Frühling wirkt. Ihre erwärmenden Strahlen entbinden das Erdreich von des Winters Fesseln. Da thauet es auf, Schnee und Frost zerschmilzt, und nun beginnen im Schooß der Erde die Keime sich zu entwikkeln, sprossen auf und wachsen sichtbarlich. So sieht man täglich die Natur im Werk, und täglich treibt sie ihr Geschäft mit unermüdeter fröhlicher Emsigkeit. Die Sonne hat diese fröhliche Emsigkeit gewirkt. So wie sie ihre wärmenden Strahlen wieder zur Erde fandte, da erwachte die Natur und gab ihr neues Leben in tausendfachen lieblichen Erzeugnissen kund. Laßt die Sonne nicht seyn, und es ist dde und tod in der Natur, wie in den Gegenden der Erde, wo man zu ganzen Monden keine Sonne erblickt. Bedauern wir die armen Bewohner jener Eisgefilde im fernen Mitternachtslande; so laßt uns in Erwägung ziehen, wie das Wort Gottes von Menschen spricht, die da, obschon im Glanze der natürlichen Sonne, gleichwohl in Finsterniß und Schatten des Todes sizen.“ (Luc. 1, 79.) Nämlich ihre Seelen sind verfinstert und entfremdet von dem Leben, das Aus Gott ist“ (Eph. 4, 18.), ‘ja diese armen Seelen gleichen dem öden Eisgefilde, wo sich kein Lebenskeim entwickeln kann. So sind wir alle von Natur, und Niemand kommt aus diesem traurigen Zustande ehe, als bis die wahre Lebenssonne, die Sonne der Gerechtigkeit, d. i.

Jesus

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