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elne heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Hei ligen u. s. w.“ Seht hier, Geliebte! ganz deutlich ausgesprochen, wie wir die einige wahre christliche Kirche, außer welcher Niemand félig werden kann, uns vorzustellen haben. Wir dürfen da nicht an irgend eine sichtbare Kirchen- und Glaubensparthey denken; denn die Gemeinde der Heiligen ist nirgends in der Welt an einem Orte beysammen, daß man sagen könnte: hier ist sie oder ist da; sondern ihre Glieder sind zerstreuet unter Lutheranern, Reformirten, Katholiken en und wie die Kirchenbenennungen sonst noch heißen n mögen.

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So sammelt nun der heis wo das Wort Gottes verkündigt

Leben wie

mögen
den sie Hie oder

jenem Volke, zu der

lige Geist überall, wo das wird,~ eine ungekannte, nur bloß von Gott erkannte Zahl von Seelen, die die ie durch das Wort, als einen göttlichen Saamen, zu einem neuen f dergeboren find, und diese allzumal', da gesammelt seyn, zu dem oder jenem oder jener sichtbaren Kirche gehören diese alle zusammen, deren gemeinsames Kennzeichen ein erneuertes Herz, ein himmlischer Sinn, heilige Liebe zum Herrn und lebendiger Eifer, sein Wort zu halten, ist, diese alle zusammen, machen die eine wahre Kirche Christi, seine unsichtbare Kirche, oder die Gemeinde der Heiligen aus, in welcher Er seinen Heerd und seine Wohnung hat, wie denn geschrieben steht: „Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln." Wenn wir hier aber natürlich auf die Frage geleitet werden: ist denn wohl auch bey uns die wahre Kirche des Herrn? so werden wir auf diese Frage die richtige Antwort dann erst finden, wenn

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wir uns werden darüber verständigt haben, ob das Wort Gottes bey uns in dem gebührenden Ansehn stehe, ob's Atsfehn siehe,

lauter und rein verkündigt, dann aber auch mit herzlichem Verlangen gehört und ohne Zweifel, als Gottes untrügliche Wahrheit, aufgenommen werde. Denn, wo es nicht so ist, wo also das Wort Gottes entweder nicht rein gelehrt — oder, wenn auch rein gelehrt, doch ohne Verlangen gehört, nicht mit dem Herzen aufgenom men, dagegen wohl gar verachtet und verworfen, oder nur als Gegenstand des Wissens behandelt wird, da, meine Lieben! kann man ohn' alles Weitere dreist behaupten: obschon der Christenname da ist, so ist die wahre christliche Kirche doch nicht da. Indessen, auch den Fall gesetzt, daß das Wort Gottes in einer Christengemeinde nicht allein lauter und rein verkündigt; sondern auch gehört, und, im Allgemeinen, auch gern gehört werde; so muß doch immer noch etwas dazu kommen, wenn man sich zu der Annahme, daß dort die wahre Kirche Christi sey, soll für berechtigt halten. Nämlich der Heilige Geist, der äußerlich durch das Wort der Schrift die Menschen lehrt, muß innerlich auch die göttliche Wahrheit deutlich, kräftig und lebendig machen. Darum sagt der Apostel auch: Tiemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heiligen Geist (1 Cor. 12, 3.), und unser Heiland spricht im heutigen Evangelio vom heiligen Geiste (V. 26.): „Derselbige wird euch alles lehren, und euch erinnern alles deß, das ich euch gesagt habe." So nur kann das Wort Christi seine Frucht im Herzen und im Leben bringen, und dann

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zu bestimmen, woran denn die zu erkennen seyen, die der so eben näher bezeichneten Einen wahren Kirche des Herrn als Glieder angehören. Hier empfangen wir nun den sichersten Bescheid vom Heiland selbst, wenn Er im Evangelio fagt: „Wer fagter mich liebt, der wird mein Wort halten." Da werden uns 2 Hauptkennzeichen genannt die sich bey Jedem, ohne Ausnahme, finden müssen, der, irgendwo auf Erden, der einigen wahren Kirche Christi anzugehören mit Grund der Wahrheit sich trösten will. So ren will. So verschieden demnach die Glieder dieser Einen wahren Kirche des Herrn in allen Uebrigen seyn mögen; doch was die Hauptsache und das Wesen des wahren Christenthums betrifft besteht unter ihnen allen die vollkommenste Uebereinstimmung. Alle nämlich kommen fie

1.) darih überein:,,sie haben Jesum lieb." Das heißt nicht etwa nur, sie haben einen Gefallen an Ihm, womit sich immer noch verträgt, daß man hie oder da,

der

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der Luft des Fleisches und der Welt zu gefallen, von seinem Wort abweicht. Nein, meine Theuersten! wo das geschieht, da kann die rechte Liebe zum Herrn unmöglich seyn. Darum, wenn Jesus hier, im Evangelio, spricht: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten;" giebt Er damit deutlich zu erkennen, daß es Ihm lange noch nicht genüge, wenn man an Ihm, an seiner Person, an seinen Thaten, oder an seiner Lehre, ein Wohlgefallen habe, so daß man gern mit deren Betrachtung sich beschäftigt, auch wohl, bey solcher Beschäftigung nicht ohne Rührung bleibt. Wir wollen freilich dergleichen Rührung keinesweges verachten, in jedem Falle ist fie der stumpfen Gleichgültigkeit und Herzenshärtigkeit bey weitem vorzuziehen; nur zum entscheidenden Kenn= zeichen, daß man mit Christo, als ein Glied mit seinem Haupte, vereinigt sey, und seiner unsichtbaren Kirche, oder der Gemeinde der Heiligen, angehöre, dürfen wir solche, oft durch das Temperament erzeugte, oder aus einer gewissen natürlich weichen Gemüthsart herzuleitende leichte Erregsamkeit des Gefühls doch nicht erheben. So lehrt auch die Erfahrung, daß solche leicht gerührte, ja bis zu Thränen gerührte Seelen nicht weniger empfänglich für die entgegengesetzten Eindrücke sind, welche die Welt mit ihrer Lust und die Sünde mit ihrer Lockung auf flüchtige Gemüther zu machen pflegt, die daher auch, in einer Gleichnißrede des Herrn, mit einem felsigen Erdreich verglichen werden, da zwar der eingestreuete gute Saame schnell genug emporwächst, aber, bey eintretender Sonnenhige, auch eben so schnell ver

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