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zu Ihm, als ihrem einigen Erretter und Sündentilger, mit ganzem Vertrauen ihre Zuflucht nehmen, und ihre Hülfe und Heilung, ja herrliche Vollendung von Ihm mit Zuversicht erwarten, nicht mögen verloren gehen; sondern das ewige Leben haben."

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Hier schließe ich meine heutige Rede. Ich habe nun wiederum, nach dem Befehl des Herrn, den guten, von Ihm selbst empfangenen göttlichen Saamen gestreuet. Freilich wird's auch dieses Mal wohl gehen, wie der Heiland in dem Gleichniß (Luc. 8, 5. ff.) sagt vom Saamen, der an den Weg, und auf den Fels und unter die Dornen gefallen. Doch etliches sagt Er ja auch weiter fiel auch auf ein gutes Land, und trug da seine Frucht. Und so will ich gern mich auch der Hoffnung trösten, daß der in gegenwärtiger Stunde hier ausgestreuete göttliche Saame nicht überall verloren seyn werde, und demnach meine Arbeit Dem befehlen, an dessen Segen alles gelegen ist. Er segne denn auch dieses Wort, das ich in seinem Namen, wiewohl nur stammelnd, euch verkündigt habe; und soll ich hier die gute Frucht davon nicht sehen, wiewohl es mich darnach von Herzensgrund verlangt, so lasse Er mich nur dort die Freude genießen, mit Euch, ihr Lieben alle, zu seiner Rechten zu stehen, und zu Ihm sprechen zu können: Hier bin ich, Herr! und die du mir gegeben hast, ich habe deren keinen verloren. Amen!

hauspostille 3. Bd.

Am

Am Sonntage Trinitatis.

Einleitung.

Der heutige Sonntag, meine Ge

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ließten! erinnert uns durch seinen Namen Trinita tissonntag", oder auch „das Fest der heiligen Dreyei= nigkeit" an ein Geheimniß unsers christlichen Glaubens. Als Christen nämlich, deren Glauben sich auf die Offenbarung Gottes in seinem Worte gründet, bekennen wir einen andern Gott, als Juden und Heiden, Türken und sogenannte Vernunftgläubige haben. Unser Gott ist zuvorderst ein einiger Gott (5Mos. 6, 4.), und indem wir diesen einigen Gott als Schöpfer und Erhalter, so wie als Herrn und Regierer über Himmel und Erde bekennen, verwerfen wir auf das Bestimmteste den heidnischen Wahn, wornach das göttliche Wesen sich unter Mehrere theilen soll, so daß ein jeder der sogenannten Götter sein eigenes, besonderes Gebiet zu be herrschen habe. Mit gleicher Entschiedenheit aber behaupten wir auch gegen Juden und Türken, wie gegen die sogenannten Vernunftgläubigen, daß ihr Glaube an einen einigen Gott von unserm christlichen Glauben weit unterschieden sey. Denn obschon wir Christen auch nur einen einigen Gott erkennen; so unterscheiden wir doch, der heiligen Schrift zufolge, drey göttliche Personen, Vater, Sohn und heiligen Geist, und glauben, daß diese drey, in ihrer unzertrennlichen Gemeinschaft unter einander, das Eine göttliche Wesen sind. Der Vater also ist

ein andrer als der Sohn und der heilige Geist, und so ist jede der drey göttlichen Personen verschieden von den andern, doch aber sind die göttlichen Personen so unter- · einander und miteinander verbunden, daß eben aus dieser Verbindung, und aus der Beziehung, in welcher jede der drey göttlichen Personen zu den andern stehet, gewisse, zum göttlichen Wesen nothwendig gehörende, Eigenschaften hervorgehen, die außer solcher Verbindung und Beziehung gar nicht da seyn könnten. So würde demnach der Vater, außer der Gemeinschaft mit dem Sohne und dem heiligen Geiste, nicht alle göttliche Eigenschaften haben, mithin nicht Gott seyn können; wie auch der Sohn ohne seine Gemeinschaft mit dem Vater und dem heiligen Geiste, und wiederum der heilige Geist, ohne seine Verbindung mit dem Vater und dem Sohne, nicht aller göttlichen Eigenschaften theilhaftig seyn könnte. Das ist die Lehre des Christenthums von dem dreyeinigen Gott, eine Lehre, die, ob sie schon von menschlicher Vernunft nicht kann begriffen werden, doch sicher genug in Gottes Offenbarung durch sein Wort begründet ist, weßhalb das Unbegreifliche derselben den Christen keinen Grund zu ihrer Verwerfung geben kann. Was wäre doch ein Gott, den unsre arme, beschränkte, und obenein noch durch die Sünde getrübte Vernunft begreifen könnte? Und nun frage ich weiter: wo soll doch die, schon von den ersten Christen, und seitdem durch alle Jahrhunderte von allen wahren Christen geglaubte und bezeugte Lehre von einer Dreyeinigkeit des göttlichen Wesens hergekommen seyn? Von einer ver

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finsterten Menschenvernunft gewiß am allerwenigsten; denn so erfindet keine Menschenvernunft, und jene ersten Christen, von welchen die genannte geheimnißvolle Lehre zuerst bekannt und gelehrt worden ist, was hätte sie doch bewegen können, mit einer solchen Lehre hervorzutreten, die ihnen theils Verachtung, theils heftigen Widerspruch, ja selber bittern Haß zuzog? Ist sie nun aber schon in der ersten christlichen Kirche eine Glaubenslehre aller wahren Bekenner Christi gewesen, und hat sie dieses Ansehen durch alle Zeiten bis auf den heutigen Tag bey allen von Gott erleuchteten Christen behauptet; so ist das einzig und allein nur dadurch zu erklåren, daß sie ihren sichern Grund im Worte Gottes hat, und also von Gott selbst offenbaret ist. Nun hat doch aber noch Niemand darthun können, daß Gott, wenn Er uns einer Offenbarung würdigt, uns anders nichts offenbaren dürfe, als was wir selbst, mit unsrer Vernunft, entdecken oder begreifen können. Nehmen wir also, wie wir thun müssen, wenn wir den Christennamen nicht bloß zum Scheine führen, nehmen wir, als Christen, an, daß sich der unsichtbare unerforschliche Gott in seinem Wort uns offenbaret habe; so dürfen wir uns schon gar nicht wundern, ja wir müssen es selbst von vorn herein erwarten, daß uns da Wahrheiten offenbaret werden, die über unsere Vernunft, und ihr darum auch unbegreiflich sind. Da fordert nun aber Gott, ja selber die Vernunft, mit Recht von uns, daß wir uns unter die Offenbarung Gottes beugen, und, wie der Apostel sagt (2 Cor. 10, 5.): „unsre Vernunft gefangen

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nehmen unter den Gehorsam des Glaubens." Wie das nun aber das einzig rechte, dem von Gott abhängigen Menschen geziemende, und in dem höchsten Sinne des Worts vernünftige Verhalten ist; so möchte ich auch hier fragen: was sollte denn wohl von allen, dem Christenthume eigenthümlichen Lehren übrig bleiben, wenn wir die Lehren desselben, ja selbst die eigenthümlichent Grundwahrheiten, sofern sie nicht, aus Gründen der Vernunft, erweislich und begreiflich find, ohn' alles Bedenken aus der Reihe der christlichen Glaubenswahrheiten streichen, und dreift als Aberglauben verwerfen dürften? Da möchte denn vor solchen kecken Meistern des Wortes Gottes und ihrem stolzen Eigendünkel auch unser heutiges Evangelium nicht bestehen, indem der Heiland da auf das Bestimmteste, und mit den unzweydeutigsten Worten eine Wahrheit lehrt, die, obs schon eine Haupt- und Grundwahrheit des Christenthums, noch nimmer ist von eines Menschen Vernunft begriffen, desto häufiger aber angefochten, bezweifelt, verdrehet, ja selbst geleugnet und verworfen worden. Und doch hat sich dieselbe als lautere und gewisse göttliş che Wahrheit durch die Erfahrung aller wahren Christen zu allen Zeiten bestätigt. Gebe nur Gott, daß wir sie insgesammt, durch unsre eigene Erfahrung, auch beståtigt finden, und lasse zu diesem Ende auch unsre jeßige Betrachtung gesegnet seyn, der wir zum Grunde legen das

Evangel. Joh. 3, 1—15.

Das heutige Evangelium, Geliebte in dem Herrn!

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