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es ist noch Raum da!" in Ewigkeit nicht wieder. Nun ist das Haus des Herrn für immer geschlossen, und die da nun noch anklopfen und gern eindringen möchten zum himmlischen Freudenmahl, die müssen nunmehr die ernste Stimme des bis dahin verschmäheten Herrn vernehmen: „Ich kenne euch nicht!" (Matth. 25, 12.) worauf auch deutet im Evangelio, daß da der Hausherr spricht: „Ich sage euch, daß der Männer keiner, die geladen find, mein Abendmahl schmecken wird." (V. 24.) Und was denn nun? was wird denn derer einstiges Schicksal seyn, die Gottes Gnade hier vergebens em pfangen, und seine freundliche Einladung mit schnöder Verachtung von sich gewiesen haben? Das möge uns Jesu Gleichnißrede vom reichen Manne lehren. Darum, Geliebte! laßt euch die Freundlichkeit des Christenthums, so wie seinen heiligen Ernst, doch heute nicht vergeblich vorgestellt und an das Herz gelegt seyn. Ein Jeg= licher von euch erwäge wohl, daß er nicht wisse, wie viele Zeit ihm noch vergönnet sey, um seine Wahl zu treffen zwischen Leben und Tod, zwischen ewiger Freude und ewiger Pein. Jeht also, Geliebte! da ihr noch hört den göttlichen Gnadenruf, jeßt gilt's, dem Tode zu entrinnen und das Leben zu wählen. Und sollte es denn Keinem das Herz bewegen, daß er hier hört, wie Gott, trok seiner Mångel und Gebrechen, troß seiner noch so greulichen Mißgestalt, ihn noch so theuer achtet, daß Er ihm Leben und volle Gnüge, himmlische Ehre und ewige Freude und Herrlichkeit, darbietet? Und dieses unter der leichtesten Bedingung, die nur denkbar ist. Denn was

wird von Gottes Seite gefordert?

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Rommet! so lautet der göttliche Ruf kommet, es ist alles bes reit!" Und eben so spricht der Heiland anderwärts: Wer durstig ist, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst." (Offenb. 22, 17.) Wie kann nun weniger von uns gefordert werden? Wenn aber da Jemand sprechen wollte: das geht doch mich nichts an oder: hått' ich's nur früher gewußt, nun aber ist's zu spåt, o liebe Seele! wenn du dies mit bekümmerten Herzen sprichst, und möchtest also gern noch kommen; se lerne aus unserm Evangelio, es ist auch jezt noch Zeit, noch Raum genug für dich beym Herrn, der nie der Gäste zu viel bekommen kann. Wolltest du aber mit solcher deiner Rede nur deine Unlust und deine Widerspenstigkeit bemånteln; so sollst du wissen, daß dir das nimmer etwas hilft. Denn eben, weil Gott so freundlich uns entgegen kommt, und Jedem, der nur kommen will, ohn' alles Ansehen der Person, selbst den Berüchtigtsten, die alle Welt verstößt, sein Himmelreich aufthut; so fällt von unsrer Seite jede Entschuldigung hin, und folgen wir demnach der göttlichen Einladung in seinem Worte nicht; so fällt der Vorwurf uns zur Last, daß wir die größte göttliche Gnade verachten. Das ist denn aber auch die Sünde, die bey Gott keine Nachsicht findet, die einige Sünde, die nicht allein vom Himmelreich ausschließt; sondern auch den Menschen dahin bringt, wohin der reiche Mann im Evangelio kam. Darum sagt die Schrift uns wohl: „Schaue an die Güte und den Ernst Gottes!" (Rdm. 11, 22.) und

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das,

das, Geliebte! möge denn auch von uns, im heutigèn Evangelio, geschehen. So werden wir das rechte Theil erwählen, und die angenehme Zeit, da Gott noch seinen freundlichen Gnadenruf an uns gelangen läßt, nach seiner liebreichen Absicht, also nugen, daß wir uns ewig freuen können. Amen!

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