صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

liches Wesen zu seiner Rechten immer und ewiglich.“. „Ich bin ein guter Hirte!" O dieses Wort aus Jesu Munde, welch ein erfreuliches Wort ist es, — - fo= fern die treueste Sorgfalt dessen, der über alle Himmel ist, und Seine genaue liebende Aufsicht über uns alle, mit solchem Worte uns angedeutet und zugesichert wird.

O meine theuern Brüder und Schwestern! die ihr, als arme irrende und verlorne Schaafe, zu diesem euren Hirten gekommen seyd, weil Er euch nachgegangen und euch an sich gelockt und zu sich gezogen hat; euch darf ich ja wohl zurufen: freuet euch! ja freuet euch hoch, daß ihr, einst irrende Schaafe, nun euren Hirten gefunden habt; freuet euch sein, wenn ihr auf Seiner seligen Weide schon hier das Leben und volle Genüge gefunden, wenn ihr, nach vielleicht langem und kläglichem Darben, nun von der Fülle seiner Güter lebt, und rühmend mit Davids Worten sprechen könnt (Pf. 23.): „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zu frischem Wasser. Er erquicket meine Seele und führet mich auf rechter Straße, um seines Namens willen." Ihr aber, die ihr, noch fern von diesem euren guten Hirten, als arme verlorne Schaafe in der Irre wandelt, ach! daß ihr euch besinnen möchtet! daß doch die Stimme eures guten Hirten, der nach euch ausgegangen, um euch zu suchen, bald euren Herzen vernehmbar würde, damit auch ihr von Ihm euch finden ließet, und, zurückgebracht von Ihm, und Seiner Heerde einverleibt, auch rühmen lerntet mit hoher seliger Freude, die Treue, die euer gute

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Hirte mit einer Liebe, der keine menschliche Liebe gleicht, an euch gewandt, und die Er immer noch und unablässig an euch beweist, um euch zu heilen und zu erquicken, und euch der himmlischen Erquickung von Tage zu Tage entgegen zu führen. Ja, das ist seines liebenden Herzens größtes und innigstes Verlangen und wie wenig auch der Sünder, auf seinem unseligen Irrweg, an den Heiland denken möge; o! Er, der unaussprechlich liebende Herr, obschon Er selbst des sündigen Menschen nicht bedarf, denkt im Genusse aller himmlischen Herrlichkeit des armen Verlorenen desto mehr, mit sehnendem Verlangen, auch ihn mit seiner Heerde vereinen zu können, weil Er wohl weiß, daß sonst für den Verlorenen keine Rettung ist, daß er sonst elendiglich verkommen und verderben muß. Und darum auch nennt er sich hier den guten Hirten ein Wort, das doch die alle, die da als irrende Schaafe, noch fern von Ihm und seiner Heerde, verderbliche Irrwege wandeln, in ihres Herzens Innerstem recht vernehmen möchten, damit sie, tief gerührt, mit Dank und Freude preisen lernten die allen menschlichen Verstand weit übersteigende Treue, die Er, der göttliche Freund und Liebhaber unserer Seelen, an Jeglichen von uns wendet, wie Er denn spricht bey dem Propheten (Ezech. 34, 16.): „Ich will das Verlorne suchen, und das Verirrte wiederbringen, und das Verwundete verbinden, und des Schwa chen warten; und was stark ist, will Ich behüten, und ihrer aller pflegen, wie es recht ist.“

[ocr errors]

Dar

Darum soll denn der Hirtenname, den sich der Heiland giebt, auch

III.) uns zu Gemüthe führen

,, seine herzliche

Bereitwilligkeit, einem Jeglichen, nach seinem Ihm wohlbekannten Bedürfniß, die allerbeste Hülfe zu leisten."

Wer soll auch, meine Geliebten! den Schaafen helfen, wenn es der Hirte nicht thut? Ihm sind sie ja am allerbesten bekannt, er hat sie ja stets unter seinen Augen und merkt demnach am besten, wo irgend bey ihnen ein Mangel oder Gebrechen ist. So sollen nun wir, als Jesu Schaafe, auch wissen, daß wir dem guten Hirten, der uns in seine Huth und Pflege genommen, nicht aus dem Auge kommen, und daß.Er darum sigt zur Rechten der Majestät in der Höhe, um mit der Macht und Gewalt, die Er jeßt über Himmel und Erde hat, sich unserer herzlich anzunehmen, und uns, nach seiner liebenden Hirtentreue, zu schüßen und zu bewahren, zu warten und zu pflegen, und alle die Hülfe zu leisten, die wir in unserer großen Ohnmacht, bey unsern vielen und großen Bedürfnissen, so lange wir hier find, nöthig haben. Wenn wir demnach den Heiland uns in seinem jeßigen Hoheitsstande denken; so dürfen wir nicht vergessen, Er ist noch heute unser Hirte, und sein Geschäft im Himmel, in der Herrlichkeit des Vaters, ist heute noch kein anderes, als wir es in den Worten beschrieben finden (Ezech. 34, 16.): „Ich will das Verlorne fu chen, und das Verirrte wiederbringen, und will des Schwachen warten; und was stark ist, will ich behi

ten,

ten,

die Herr

und will ihrer aller pflegen, wie es recht ist.“ Darum stelle man sich doch ja den Heiland nicht als einen Herrscher vor, der nur gebiete und drohe, und dann ein strenges Gericht ausübe. Er sagt ja selbst: ,,Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß Er die Welt richte; sondern daß die Welt durch Ihn selig werde." (Joh. 3, 17.) Hier in der Welt übt Er allein fein freundliches Hirtenamt, und will es üben, bis an das Ende der Tage. Und darum sollen wir dreist und fröhlich glauben, daß alle Hülfe, deren wir je, in unfrer Pilgrimschaft, bedürfen mögen, wahrhaftig für uns vorhanden sey. Lebt unser Hirte ja doch noch, der gute Hirte, der einst, um seiner Schaafe willen, lichkeit verlassen und für sie sterben konnte. Soll Er denn nun nicht weiter um uns sich kümmern? soll Er, der kein Bedenken getragen, sein Leben für uns zu lassen, sich nun von einem gewöhnlichen Hirten, d. i. einem sündigen Menschen, übertreffen lassen, als welcher ja doch für seine Schaafe lebt, und ihren Bedürfnissen, wie er nur kann, zu Hülfe zu kommen, für seinen Be ruf ansieht? Nein, meine Liebsten! so gewiß sich unser Jesus selbst den guten Hirten nennt; so gewiß und zuverlässig können wir uns getrösten, daß Er mit aller der Macht, die Ihm, als Menschensohn, gegeben ist, für seine arme hülfsbedürftige Menschenheerde, ja für jede einzelne, zu seiner Heerde gehörige, Seele die allertreueste Sorge trage; wie auch das Wort aus seinem Munde bezeugt: „Ich bin bey euch alle Tage, bis an der Welt Ende." (Matth. 28, 20.) Und wehe hauspostille 8. Bd. C

[ocr errors]

uns!

uns! wenn Er nur Einen Tag uns aus dem Sinne ließe! Wir sind und bleiben ja doch, um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen, nur immer Schaafe - also, in uns selber arme, hülfsbedürftige und ohnmächtige Geschöpfe, die ohne den Herrn und seine stete Aufsicht, Beschirmung und Pflege, eben so wenig bestehen können, als Schaafe ohne den Hirten bestehen. Und Er, der unsre große Nothdurft besser kennt, als wir's Ihm sagen kön nen, Er sollte uns, an welche Er so viel gewandt, nun aus den Augen lassen? und unter den unzähligen Gefahren, deren wir hier, in unsrer Ohnmacht, ausgeseßt sind, da follte Er unsere Erhaltung und unser Gedeihen dem Zufall oder unsrer Schwachheit überlassen? O da muß man Ihn nicht kennen, wenn man das nur kann glaub lich finden. Gewiß! eh' stürbe Er noch einmal, eh' Er uns, seine theuer erkaufte Schaafe, einer solchen Ge fahr Preis gåbe. Dazu sind wir Ihm zu lieb dazu hat Er zu viel an uns gewandt. Und was wollen wir doch an seiner fortwährenden sorgsamen Aufsicht, auch über das Einzelne, das da zu seiner großen Heerde ge= hört, noch zweifeln, wenn wir aus seinem eigenen Munde hören, wie Er sich selbst beschreibt als einen Hirten, der auch dem einzelnen, verirrten und in Gefahr befindlichen Schaafe, eine solche Sorgfalt widmet, daß Er die neun und neunzig von seinen hundert Schaafen läßt, um nach dem Einen, das Ihm verloren ist, auszugehen, und um das Eine Verlorne sich alle Mühe macht, bis daß es Ihm gelungen, dasselbe aufzufinden und wieder zurück-zubringen. Ach! wer doch das recht wollte zu Herzen

neh

« السابقةمتابعة »