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öffnen und sie zurück zu Gott zu treiben, es wirkt in unfern Tagen bey Vielen grade entgegengeseßt, und treibt die armen Gezüchtigten nur weiter von Gott ab, und weiter auf dem Wege der Sünde und des Verderbens fort. Hülfe will man ja freilich haben, aber zu dem Herrn mit seiner Noth zu fliehen, und reuevoll sich Ihm zu Füßen zu werfen und seine Gnade zu suchen

doch der kürzeste und sicherste Weg zur Hülfe wåre

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was

ja, den so lieblichen Weg zu betreten, auf welchem jene Sünderin zu Jesu Füßen (Luc. 7, 36. ff.), auf welchem jener Schächer am Kreuz (Luc. 23, 39. ff.) in aller Kürze die völligste Vergebung ihrer Schuld und seligen Herzensfrieden mit Einem Male fanden; diesen Einen, für unser Elend so ganz passenden Weg, den auch der Allerversunkenste mit Freuden gehen kann, den will man nicht, verschmäht ihn wohl mit Hohn. Und freilich, wie sollte man ihn auch betreten können; so lange man in seinem Unglauben bleibt, also beharrlich das Wort des Evangeliums von einem Heiland und Versöhner verwirft, in dessen Blut der Sünder gereinigt wird, und Zugang hat zu einem Vater der Barmherzigkeit! Be= greiflich also genug, daß Menschen dieser Art kein Herz zu Gott fassen können, zumal wenn sie den Arm des Allmäch tigen schon fühlen. Was thun sie aber nun? Sie sinnen und sorgen abermal, wie sie sich selber helfen mögen, rennen in neue Sünden, daß sie der Züchtigung für ihre vorige Sünde entlaufen mögen, werden immer verderbter, immer mehr in die Gewalt der Sünde und des Teufels verstrickt, und wenn die Schläge der göttlichen Hand F 3

denn

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denn hårter fallen, wenn sie auf einen Punkt gerathen, da ihnen alle Hoffnung verschwindet, und der Gedanke an eigene Hülfe ihnen nun wohl endlich vergehen muß, was beginnen sie dann? Nun werden sie ja kleinmüthig werden, nun wird's doch mit dem elenden Troh wider Gott sich legen? nun wird doch das verachtete Wort Gottes wieder Gehör bey ihnen finden, nun werden sie. ja, als gedemüthigte Sünder, gern auf die lieblich lokkende Stimme des Sünderheilandes merken, und als verlorene Schaafe sich wieder zu ihrem Hirten kehren? Ja wohl dem, der da noch zu solchem Entschlusse kommt! Oft aber gehts ganz anders; und gar Viele solcher armen beklagenswerthen Menschen erbittern sich vielmehr gegen Gott, werfen vollens alle Zügel ab, schreiten, nachdem die Umstände kommen, zu Mord und Todtschlag fort, oder machen es dem Saul und Judas nach, legen Hand an sich selbst und stürzen sich, vor der Zeit, in den Abgrund einer unseligen Ewigkeit. Seht doch, Geliebte! wohin der Unglaube führt, wohin er schon so Manche geführt, die es nicht dachten, und gewiß sind die in unsern Tagen so häufigen Beyspiele von Selbstentleibung eine starke Warnungsstimme, und ein kräftiges Zeugniß wider den herrschenden Unglauben, der jezt vielmehr als alle andere Feinde, des Landes Wohlfahrt und den zeitlichen Frieden des Lebens gefährdet. Dieser Feind ist es, der schlechte Zeit im Lande und in den Häufern macht, der alles Unglück über die Länder, über die Völker, über die Haushaltungen und über die Einzelnen bringt, und Jeden, der in seinen Banden liegt, wo er

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nicht zeitig erwacht und ernstlich um seine Errettung sorgt, in zeitliches und ewiges Verderben stürzt. Die Vorkost haben wir, und an dem Unglück anderer Lånder mögen wir ein Exempel nehmen, wohin es in der Kürze mit uns auch kommen könne. Ach, meine Lieben! wer weiß, was wir in Kurzem erleben werden! Ihr, jungen Leute, die ihr jeßt lacht, ihr könnt bald weinen und heulen müssen. Und was mag deiner, du jezt noch arglos lebende Jugend warten! O möchten wir unsere Augen aufthun und unsere Ohren öffnen, um zu erkennen das Eine, was nur allein uns retten kann. Und wahrlich! endlich wird's ja Zeit dazu; hohe Zeit, daß wir in uns schlagen, die böse Sache des Unglaubens merken, uns wieder zum Worte Gottes kehren, uns unter den Gehorsam des Glaubens beugen, und unserm, so lange verleugneten, geschmäheten, verworfenen Bruder auf dem Throne der Majestät im Himmel, unserm himmlischen König, vor dessen Gericht wir alle einmal offenbar werden müssen, als reuevolle Rebellen zu Fuße fallen, daß Er uns gnådig wieder annehmen und mit Gnade und Segen über uns herrschen wolle. Das ist das Eine, was uns noch retten kann. O wäre es zu erwarten, daß unser gesammtes Volk zu diesem allmächtigen Retter, der uns fo freundlich Gnade und Vergebung, alle zeitliche Hülfe und eine ewige Herrlichkeit darbietet wäre, sag' ich, es zu erwarten, daß überall, wo dieser Bußtag gefeyert wird, die armen Seelen sich in die ausgebreiteten Arme ihres Heilandes würfen, und unter seinen schirmenden Flügeln Zuflucht suchten; bald bald sollte das ganze

Land

Land den Segen davon merken. Aber, wenn denn dieses, da freilich der Schade schon zu groß geworden, nicht zu erwarten steht; wohlan! Geliebte! so soll das uns nur desto stärker ermuntern, an unserm Theile umzukehren, und in wahrer Buße den Herrn zu suchen, weil Er zu finden ist. Wir wissen ja überdem, daß auch um Weniger willen der Herr eines sündigen Volkes noch schonen kann. Håtten sich einst in Sodom und Gomorra nur 10 Gerechte gefunden, es wären die fündigen Städte nicht in das schauderhafte Vertilgungsgericht gefallen. So mag auch unsere Gemeinde wohl der göttlichen Verschonung genießen, wenn hier und da sich Einzelne erwecken lassen, den Herrn zu suchen und Ihn, nach seinem Wort, in rechtschaffenem Glauben zu dienen. Und so hat's denn ein Jeder von uns in seiner Macht, sich vor den Riß zu stellen und noch den aufgehobenen Arm des Herrn zu halten. Ach! wer dazu sich heute mit Ernst entschließen wollte! Er hätte es reichlich, von dem Tage an, zu genießen, in seinem Hause und in feinem Leben. Der Friede Gottes wohnte bey ihm, der Segen Gottes wär' mit der Arbeit seines Berufs gesegnet wären auch seine Kinder, und besser, unendlich besser bedacht als die, für welche gottesvergessene Eltern großes Gut mit Ungerechtigkeit sammeln. Und die im Worte Gottes erzogenen und in der Furcht des Herrn geleiteten Kinder, welch' ein Segen würden die nicht für ihre Familien, ja für die ganze Gemeinde seyn! Seht da, Geliebte! wie es allein noch bey uns besser werden kann! seht da das einige Mittel, wie wir uns schüßen

fón:

können, daß das schon drohende Verderben nicht über uns komme. Umkehren, umkehren, zurück zu dem verlassenen Glauben, zu dem so lange verachteten Worte Gottes, zu dem so schmählich und unverantwortlich verleugneten König aller Welt, der uns mit seinem Blut erkauft, der heute auch noch nicht vergessen hat, daß wir sein sauer erworbenes Eigenthum sind, und darum heute noch uns zu sich ruft, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel lockt zur Zeit der Gefahr. O daß es nur nicht von uns heiße, was Er einst sagen mußte von seinem ersten Bundesvolke: Ihr habt nicht gewollt!" Was ihr, meine Lieben! nun thun werdet, weiß ich nicht. Ich aber so spreche ich mit Josua von Herzen ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen! Und wer nun also mit mir spricht, über dem sey Gottes Gnade und Gottes Friede in Jesu Christo! Amen.

Am vierten Sonntage nach Ostern.
(Cantate.)

Einleitung: Unter den großen Wohlthaten, geliebte Zuhörer! welche wir unserm Heilande und seinem vollbrachten Erlösungswerke verdanken, verdient besonders in dankbare Erwägung gezogen zu werden, daß Er uns den heiligen Geist erworben hat. Darauf deutet Er auch im heutigen Evangelio hin, in welchem Er von seinem

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