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§. 61.

Ueberhaupt aber find sie von Gott dazu geordnet, den Gliedern Christi, und auch den kleinen Kindern, zu dienen; und davon zeugen folgende Stellen der heiligen Schrift:

Die Engel find allzumal dienstbare Geister, auss gefandt zum Dienst um derer willen, die erers ben sollen die Seeligkeit, Ebr. 1, 14.

Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus, Pf. 34, 8. Er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen, und du deinen Fus nicht an einen Stein stoßest, Pf. 91, 11. 12.

Die sonderlichen Erempel von Petro, Apostelg. 5, 19. u. f. Cap. 12, 7. u. f. und von Daniel, Dan. 6, 22. die durch den Dienst der. Engel gerettet worden, find, nebst vielen andern, z. E. 2 Kön. 6, 16. 17. uns zum Trost aufbehalten worden. Von den Kindern aber sagt der Heiland:

Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angeficht meines Vaters im Himmel, Matth. 18, 10. Es ist nemlich zu merken, daß die Engel, die vor Gott stehen, wie z. E. Gabriel Luc. 1, 19. einen Vorzug vor andern haben. Der Sinn ist also dieser: Gott gibt seine liebsten und nächsten Engel her zum Dienst der Kinder, darum sollen die Kinder, welche Gott so werth find, auch uns theuer und werth seyn.

Es ist aber wol zu glauben, daß die heiligen Engel nicht nur das Böse von uns abzuwenden bemühet sind, sondern daß sie uns auch in unsern Berufsgeschäften zu

statten kommen. Wie uns aber manche Noth, davor fie uns, nach dem Willen Gottes, treulich bewahren, nicht einmal bekannt wird; sie ist vorbey, ehe wir

fie sehen

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so geschieht, uns zu gut, auch mancher Dienst von ihnen, darauf wir nicht acht haben, und es kaum wahrnehmen.

•§. 62.

Uebrigens lieset man von den heiligen Engeln, daß sie sich aus dem Lobe Gottes ein besonderes Geschäft machen, und daß sie, ob ihrer gleich viele tausendmal tausend find, Offenb. 5, 11. darin alle Eins sind, Offenb. 7, 11. 12. Unserm Herrn Jesu Christo sind die Engel, und die Gewaltigen, und die Kräfte unterthan, 1 Petr. 3, 22. Denn

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Er ist über alle Fürstenthum, Gewalt, Macht, Herr schaft, und alles, was genannt mag werden, Eph. 1, 21.

Man siehet hieraus, daß auch unter den Engeln eine heilige Subordination ist, da eines unter dem andern steht, nach der von unserm Herrn gemachten Ordnung. Christus aber ist das Haupt über alles. Er war es, den Jesaias sahe in seiner Herrlichkeit, nach Joh. 12, 41. von dem die Seraphim, mit bedecktem Antlig, einander zuriefen:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehren voll; daß die Ueberschwellen des Tempels bebten, von der Stimme ihres Rufens, Jef. 6, 1. u. f..

Er ist es, den viel tausendmal tausend Engel vers ehren, und mit großer Stimme sprechen:

Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig zu nehmen

Kraft, und Reichthum, und Weisheit, und Stärke, und Ehre, und Preis, und Lob, Offenb. 5, 11. 12. Er ist es, den alle Engel Gottes anbeten sollen, nach Ebr. 1, 6. und den sie auch wirklich anbeten. Sollen wir Ihn dann nicht anbeten, die Er mit feinem eignen Blut erlöset hat?

Wie aber die Engel Gott løben und preisen, so thun fie auch seinen Willen. Darum heißt uns der Herr unser Heiland zu dem Vater bitten: dein Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel, Matth. 6, 10. Daniel sagt: Tausendmal tausend dienen Ihm, Cap. 7, 10. und David: Lobet den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, Pf. 103, 20. Sie thun das mit Freuden, ohne Aufschub; und deswes gen werden ihnen auch wol Flügel zugeschrieben, und die Schrift sagt: Du machest deine Engel zu Winden, und deine Diener zu Feuerflammen, Pf. 104, 4. das ist, sie gehen so herzhaft, so munter, so geschwind in dem, was ihnen befohlen ist, zu Werke, wie der Wind, und wie der Blik. f. Ebr. 1, 7.

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Von Jesu Christo unserm Heilande.
§. 63.

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em konnte wol der klägliche Zustand des menschlichen Geschlechts besser bekannt sein, als Gott dem Herrn, der alles weiß? (§. 44.) Wem war es möglich, ein Mittel zur Errettung desselben aus seinem Elend und Jammer auszufinden; als dem allein weisen Gott? (§. 45.) Wer war so mitleidig gegen die ars› men Menschen, und so voll von feuriger Begierde ihnen

zu helfen, als der grundgütige und barmherzige Gott? (§. 47.) Wer war im Stande, den Menschen aus der Sclaverey des Satans, und aus den Ketten der Sünde, durchs Recht zu erlösen, als der allmächtige und gerechte Gott? (§. 42. §. 46.) Von wem war die Erfüllung der den Menschen gegebenen göttlichen Verheißuna gen, daß ihnen ein Heiland und Erretter kommen würz de, gewiffer zu erwarten, als von dem wahrhaftigen und treuen Gott? (§. 48.) Und davon soll nun geredet werden.

Daß Gott gar sonderbare Verheißungen und Of= fenbarungen von dem Messia, oder dem Heiland aller Welt, im alten Testamente gegeben habe, das ist §. 8. und §. 14. angemerkt worden. Wie derselbe wirklich im Fleisch erschienen sey, und sein Amt angetreten und geführt habe, davon ist §. 9. auch etwas vorgekommen. könnten wir nun dasjenige, was von unserm Herrn Jesu Christo noch zu sagen ist, durch seine Gnade würdiglich aussprechen!

Wir fangen billig bey der Menschwerdung unsers Herrn Jesu Chrifti an, und wollen dabey zuvörderst nicht unerinnert lassen, daß die heilige Schrift, wenn fie davon redet, seiner Gottheit zugleich gedenket. 3. E.: Da die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe; oder wie es andere geben, gebildet und bereitet aus einem Weibe, Gal. 4, 4.

Kündlich groß ist das gottselige Geheimniß, oder das Geheimniß der Gottseligkeit, Gott ist offenbaret im Fleisch, 1 Tim. 3, 16.

Das Wort war Gott, und eben dasselbe Wort ward Fleisch, und wohnete unter uns, Joh. 1, 1. 14.

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Wir haben also sowol von dem Menschen Jesu Christo, als von Jesu Christo, der da ist Gott über alles ge= lobet in Ewigkeit, zu reden. Siehe Róm. 9, 5.

§. 64.

Christus war nach allen Stücken, die einen Menschen ausmachen, ein wahrer Mensch, und zwar, vom månnlichen Geschlechte, welches dadurch unwidersprechlich wird, weil Er am achten Tage beschnitten und Jesus. genennt worden, Luc. 2, 21. f. Luc. 1, 31. Matth. 1, 21

Wie die Kinder Fleisch und Blut haben, so ist Ers gleichermaßen theilhaftig worden, Ebr. 2, 14. Er wurde wie ein ander Kind geboren, und nach einiz gen Wochen in dem Tempel dargestellt, Luc. 2, 22. u. f.r Er nahm zu an der Statur, wie andere Kinder. Er ließ sich pflegen, lehren und ziehen, und war feinen Eltern unterthan, Luc. 2, 51. Er ward von Zeit zu Zeit verständiger und weiser, Luc. 2, 52. Er lernte ein Handwerk, und ward ein Zimmermann, Marc. 6, 3. Er brauchte seine Hände zum Arbeiten, feine Füße zum • Gehen, seine Ohren zum Hören, seine Augen zum Sehen, und seinen Mund zum Reden. Er nahm Speise und Trank zu sich: denn Er ward hungrig und durftig. Er ward müde und schläfrig, und brauchte daher Ruhe und Schlaf. Man sahe Ihn bald erfreut, bald betrübt, bald kummerhaft, Joh. 11, 33. Matth. 26, 37. 38. bald getrost, bald mitleidig, bald im Eifer, Joh. 2, 17. und auch im Zorn, Marc. 3, 5. Kurz:

Er war gleich, wie ein anderer Mensch, und an Geberden, oder im äußerlichen Betragen, wie ein (anderer) Mensch erfunden, Phil. 2, 7. Weil Er fich dabey die Armuth wählte, und Knechtsges

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