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überdem von Ihm in den Propheten gesagt wird, das von wird §. 16. noch mehr erwähnt werden.

§. 9.

Es war unter dem jüdischen Volk ein allgemeines Warten auf diesen König, den fie den Messias, oder den Gefalbten des Herrn, zu nennen pflegten. Und als die in den Propheten bestimmte Zeit seiner Erscheinung hers bey kam; so waren die Herzen, in welchen der heilige Geist seine Gnadenarbeit hatte, voller Sehnsucht nach Ihm. Da wurde dann das Kind Jesus, in der Stadt Bethlehem,

David, das ist den von der Maria, aus dem

Stamm Davids, nach dem Worte des Herrn, geboren, und den Hirten auf dem Felde durch die heiligen Engel; der Versammlung in dem Tempel durch den Simeon und die Hanna; den Weisen im Morgenlande durch einen Wunderstern; dem König Herodes aber, und der Stadt Jerusalem, als der neugeborne Heiland und Messias, durch die Weisen aus Morgenland, bekannt gemacht. Als Er nach: dreyßig Jahren hervortrat, gab Ihm Gott das Zeugniß vom Himmel: Dieß ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören. Er trat darauf sein Lehramt an, mit Beweisung des Geistes, und der Kraft, und, seine Worte waren Worte des ewigen Lebens. Er machte die Blinden sehend, die Tauben hörend, die Ausfäßigen rein, die Stummen redend, die Lahmen gehend, die Todten lebendig, trieb die Teufel aus; und dergleichen. Alle diese Werke that Gott durch Ihn, und bekannte sich damit zu Ihm und seinem Zeugniß: und als Christus, nach dem Gnadenrath Gottes, fich für uns in den Tod gegeben hatte, weckte Ihn Gott auf am dritten Tage; und dadurch

swurde alles, was Jesus gethan und geredet hatte, unwidersprechlich bestätiget, wie wir solches alles lefen in den Schriften ́› Matthdi, Marci, Lucă und Johannis.

10.

Unser Herr Jesus Christus lehrte aber nicht nur selbst, in eigners Person, sondern er erwählte auch Männer, die Er seine Jünger nannte, zu Zeugen der Wahrheit. Diese waren beståndig um Ihn, hörten nicht nur seine öffentlichen Reden, sondern genoffen auch seinen besondern Unterricht, sahen seinen Wandel und seine Werke, nahmen Theil an seinem Leiden, und wurden von Ihm vorzüglich geliebt. Denen gab Er Befehl, durch alle Städte des jüdischen und galiläischen Landes zu gehen, und allenthalben den Menschen öffentlich zu bezeugen, daß die so lange erwartete Gnadenzeit da sey, darum sollten sie sich von Herzen zu Gott bekehren, und dieses Gnadenwort im Glauben annehmen. Er ertheilte ihnen dabey einen treuen Unterricht, wie sie sich zu verhalten håtten, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, und daß sie heileten allerley Krankheiten, zum Beweis ihres Berufs. Und nachdem Er auferstanden war, sich vierzig Tage unter ihnen sehen lassen, und mit ihnen vom Reiche Gottes geredet, befahl Er ihnen, in alle Welt zu gehen, und allen Nationen das Evangelium zu predigen, doch aber so lange in Jerusalem zu bleiben, bis der heilige Geist nach der Verheißung Gottes, über sie ausgegossen würde. Nachdem solches geschehen war, fingen sie ihre Predigt zu Jerusalem an, und festen dieselbe aller Orten fort. Wurde einer gläubig, so tauften sie ihn, und lehrten ihn halten alles,

was ihnen der Herr befohlen hatte. Die Getauften sammelten sie, und machten Gemeinen aus ihnen: da mit sie sich unter einander erbauen, und in der Gnade und Erkenntniß Jesu Christi wachsen möchten. Von dieser ihrer Arbeit finden wir vieles in der Apostel geschichte, und die Briefe, die von ihnen an die Ge-. meinen überhaupt, und an etliche Versonen infonders heit, geschrieben worden, find auch noch vorhanden; nicht weniger die Schrift von den damals noch künftigen Umständen der Kirche Christi, welche man die Of fenbarung Johannis zu nennen pflegt. Da

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Von der heiligen Schrift.

§. 11.

on den §. 4. 5. 6. 7. 9. und 10. erwähnten Schrifs ten haben wir nun besonders zu reden. Sie sind von treuen Hånden mit großem Fleiß aufbehalten und zufammen getragen worden, und man nennt diese Samm lung die Bibel. Was vor der Geburt Jesu von den Männern Gottes geschrieben ist, beziehet sich vornehmlich auf den von Gott dem Herrn mit dem Abraham; und seinen Nachkommen, den Kindern Israel, gemachten Gnadenbund, und heißt deswegen das alte Testa: ment. Was wir von den Jüngern und Zeugen Jesu in der darauf folgenden Zeit haben, das gehet auf den durch die Propheten verheißenen, und durch Jesum Christum errichteten neuen Gnadenbund, und wird das neue Testament genennt.

Es ist zwar gewöhnlich, daß man die ganze Zeit vor Christi Geburt zu dem alten Bunde rechnet; wenn man aber bestimmt reden will, so fångt sich derselbe, mit dem Abraham an, und endigt sich mit dem Tode unsers Herrn Jesu Christi. Denn in den Zeiten vor der Sündfluth, welche man in das Jahr 1657 zu sehen pflegt, machte Gott keinen Unterschied unter den Mens schen, das ist: Er wählte sich kein Volk vor allen andern zu seinem Eigenthum; ob Er gleich immer einen Samen

hatte, der Ihm diente, und Ihm zu Ehren lebte. Nach der Sündfluth machte Gott zwar einen Bund mit Noah und seinen Nachkommen, daß Er die Welt durch eine Sündfluth nicht wieder verderben wolle, und seşte den Regenbogen zum Siegel dieses Bundes, 1 Mof. 9, 9. u. f. Es erstreckte sich aber der Bund auf kein besonderes Volk, sondern auf das ganze menschliche Geschlecht. Ohngefähr fünfhundert Jahr darnach machte Gott mit Abraham einen Bund, (§. 4.) und befahl ihm die Beschneidung, i Mos. 17, 1. u. f. und ohngefähr vierhundert Jahr darauf ließ er sich mit dem ganzen Volk Israel, als den Nachkommen Abrahams, in einen be sondern Bund ein. Die Absicht bey diesem Bunde ging dahin, daß Er sie in allen Stücken zu einem recht glücklichen Volk machen wollte. Den Abraham hatte Er lieb: darum war es Ihm nicht genug, ihm für seine Person Liebes und Gutes zu erweisen, sondern Er wollte auch seinen Nachkommen bis in die spätesten Zeiten, Gnade und Barmherzigkeit erzeigen.

§. 12.

Will man kurz zusammen fassen, was dieser Bund sagen wolle; so liegt es in den Worten: Ich will euer Gott seyn, und ihr sollt mein Volk seyn, 3 Mos. 26, 12. Wie kann ein Volk glückseliger seyn, als wenn der allmächtige, allein weise, barmherzige, grundgütige, allwissende und unermeßlich reiche Gott, sein Gott ist! Ist Er ihr Schild, wer kann ihnen schaden? Ist Er ihr Lohn, was kann ihnen fehlen? Und wie konnte ein Volk höher geehret werden, als daß es, ohne, sein Berdienst und Würdigkeit, allen andern Völkern in der ganzen Welt vorgezogen, und zu Gottes eigenem und Ihm

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