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heilige Geist lehret, 1 Cor. 2, 13. f. Róm. 15, 18. und 1 Theff. 2, 13. Außer diesen kaum gedachten Männern Gottes, haben wir auch noch Schriften im neuen Testamenté vom Lucas und Marcus, welche zwar unter die Apostel nicht gerechnet wurden, deren Schriften aber doch von der Kirche Christi mit solcher Achtung aufgenommen worden, daß man sie den andern Schriften des neuen Testaments gleich geachtet, und sie mit in die Bibel genommen hat.

Der Schluß von alle dem, das jest gesagt worden, ist demnach dieser: Hat unser Herr Jesus Christus, und fein lieber Vater im Himmel, die Apostel selbst verordnet, in alle Welt zu gehen, und allen Menschen das Evangelium kund zu machen; und ist der heilige Geist zu dem Ende in ihnen gewesen und geblieben, daß Er fie in alle Wahrheit leitete, und an alle Worte erinnerte, die unser Herr Jesus Christus mit ihnen geredet hatte, auch ihnen das, was damals noch als zukünftig anzusehen war, offenbarte; und haben die Apostel wirk lich sich so von dem heiligen Geiste leiten lassen, daß fie geredet haben, was ihnen der heilige Geist auszusprechen gab, mit Worten, die Er sie lehrteź f. Matth. 10, 20. und daran können wir darum nicht zweifeln, weil sich ihre Lehre als eine Kraft Gottes zur Seligs keit an allen, die solche im Glauben angenommen, bewiesen, und Gott mit so vielen und großen Wundern und Zeichen sich zu ihnen bekannt hat-so haben sie gewiß auch bei ihrem Schreiben, welches einen eben solchen, und einen noch viel weiter gehenden Zweck hatte, als ihre Reden, denn sie sollten bis ans Ende der Welt Lehren, eine solche Gnade und Beystand des heiligen Geistes erfahren, daß wir ihre Schriften nicht als

Menschenworte, sondern als Gottes Worte an uns, anzusehen und anzunehmen haben.

§. 22.

Ueber die Schriften des alten Testaments können wir uns darum besonders höchlich erfreuen, und Gott von Herzen dafür danken, weil sie von Jesu zeugen, wie Er selber gesagt hat, Joh. 5, 39. 46. Luc. 18, 31. und Cap. 24, 44. Als Er den zwey Jüngern, die mit Ihm nach Emaus gingen, alles das anzeigte, was von Ihm geschrieben war, um ihnen zu beweisen, daß Er das, was Er gelitten hatte, habe leiden müssen, und so in seine Herrlichkeit eingehen; und Er ihnen dabey das Verständniß öffnete, daß sie die Schrift verstanden; so bekannten sie hernach:

Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Wege, als Er uns die Schrift öff nete? Luc. 24, 13. u. f.

Wer auf diese Weise von Jesu Christo, und von dem heiligen Geist, in die Schriften des alten Testaments hineingeführet wird, und wem Er das Verständniß öffnet, dieselben zu verstehen; und wer in seinem Herzen das Feuer erfährt, das durch das Wort von Jesu Leiden in demselben entzündet wird, wie die emauntischen Jünger; der wird an der Göttlichkeit des alten Testas ments nicht zweifeln. Die armen Menschen, die bloß bey Gründen der Vernunft stehen bleiben, werden dadurch gewiß nie zu einer Gewißheit von der Göttlichkeit der heiligen Schrift kommen, f. 1 Cor. 2, 1. u. f.

Wir finden aber in der heiligen Schrift des neuen Testaments Beweis genug für die Göttlichkeit des alten Testaments. Dahin gehört zuvörderst, daß sich unser

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Herr Jesus Christus immer auf das bezieht, was im alten Testament geschrieben steht. In seiner schweren Versuchung, die uns Matth. 4, 1. u. f. beschrieben wird, hielt Er sich an die Worte die in dem alten Testamente, stehen, und überwand damit den Versucher. Den ungläubigen Juden, insonderheit den Pharifäern und Sadducdern, begegnete er mit der Schrift des alten Testaments, und brachte sie dadurch zum Stillschweigen. Ja Er bezeugte ihnen gleich vom Anfang seines Lehramtes:

Ihr sollt nicht wähnen, oder denken, daß ich kommen bin, das Gefeß, oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht kommen, aufzulösen, sondern zù erfüls len. Denn ich sage euch, wahrlich, bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleineste Buchstabe, noch ein Titul vom Gesetz, bis daß es alles geschehe, Matth. 5, 17. u. f.

Auch gibt Er mehr als einem Propheten des alten Testaments das Zeugniß, daß er durch den heiligen Geist geredet habe. Håtte dann unser Heiland von der Schrift des alten Testaments so reden können, wenn Er sie nicht für etwas göttliches, sondern für etwas menschliches gehalten hatte? Seine Jünger und Apostel thaten her nach, als der heilige Geist über sie ausgegossen worden, ein gleiches, wie ihr Herr und Meister, und beriefen sich beständig auf die Schrift des alten Testaments, wie 3. E. Apostelg. 2, 14. u. f. und Cap. 3, 22. u. f. und Cap. 4, 25. u. f. Würden sie denn das gethan haben, ja würden sie es haben thun können, wenn sie nicht geglaubt håtten, Moses und die Propheten haben durch den heiligen Geist geredet und geschrieben? Dazu kommen noch die ausdrücklichen Worte der Apostel, in

welchen sie bezeugen, daß Gott durch die Propheten geredet habe, Ebr. 1, 1. Apostelg. 3, 21. und daß die heiligen Menschen Gottes, deren Schriften wir im alten Testament finden, haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist, 2 Petr. 1, 21. und daß alle Schrift von Gott eingegeben und nühe ist zur Lehre, zur Ueberzeugung, zur Befferung, zum Unterricht in der Gerechtigkeit, 2 Tim. 3, 16. Ist überdem nicht alles, was zuvor geschrieben ist, (das ist, im alten Testamente, denn davon redet der Apostel) uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben? Róm. 15, 4. Und kann uns die Schrift des alten Testaments, nach Pauli Ausdruck. nicht unterweisen zur Seligkeit, durch den Glauben an Christo Jesu? 2 Tim. 3, 15. Ist das alles nicht ge= nug für einen Menschen, der gern von Gott gelehrt seyn will, ihn zu überzeugen, daß wir auch die Schriften des alten Testaments dem heiligen Geist zu verdanken haben?

Man

S. 23.

an findet demnach den ganzen Rath Gottes von unsrer Seligkeit in der heiligen Schrift, die man die Bibel nennt. Timotheus hatte zu der Zeit, da er ein Kind war, nur die Schriften des alten Testaments; und doch schreibt Paulus an ihn:

Weil du von Kind auf die heilige Schrift weißest, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu, 2 Tim. 3, 15. Denn die Schrift des alten Testaments zeugete von Christo, Joh. 5, 39. ja alle Propheten zeugeten von Ihm, daß in seinem Namen alle, die an Ihn glauben,

Vergebung der Sünden empfahen, mithin das ewige Les ben haben sollen, Apostelg. 10, 43. Paulus that hinzu: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nüße zur Lehre, u. f. w. Daß ein Mensch Gottes sey volls kommen, zu allem guten Werk geschickt, 2 Tim. 3, 16. 17.

Kann die heilige Schrift einen Menschen Gottes, das ist, einen Gott ergebenen Menschen dahin bringen; so enthält sie gewiß den Weg des Lebens ganz. Was die Schriften des neuen Testamentes betrifft, so ist §. 18. gezeiget worden, daß in denselben das Evangelium von Christo enthalten ist. Was ist aber das Evangelium von Christo? Eine Kraft Gottes, selig zu machen alle, die daran glauben, Róm. 1, 16. Die heilige Schrift weiset uns zu Jesu Christo, dem Sohn Gottes. Und da sagt Johannes:

Gott hat uns das ewige Leben gegeben, und solches Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn Got tes hat, der hat das Leben, 1 Joh. 5, 11. 12. Was Johannes von seiner Schrift, die man sein Evangelium nennt, gesagt hat:

Dieses ist geschrieben, daß ihr glaubet, Jesus sen Christ der Messias der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in. seinem Namen, Joh. 20, 31.

das kann man auch von andern Schriften des neuen Testaments getrost behaupten; obgleich Johannes ganz insonderheit mit der Absicht sein Evangelium geschrieben hat.

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Was Jesaias von dem Worte Gottes schreibt: Das Heu verdorret, die Blume verwelket aber das Wort unsers Gottes bleibet ewiglich, Jef. 40, 8.

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