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Nun vermählte er sich mit der Thetis; bei dieser Hoch zeitsfeier waren nun alle Gottheiten zugegen, nur die Eris, die Göttin der Zwietracht (mehr hierüber einige Seiten weis ter unten, bei den Anmerkungen zu Seite 71.) war nicht geladen. Mit der Thetis erzeugte Peleus den göttergleis chen Achilleus, einen berühmten griechischen Helden im Tro janischen Kriege.

,,Den Sie auf des Olymp's Revier".

Der Olympus ist der nördlichste sehr hohe Berg von Griechenland, der dieses von Macedonien trennt. Hier thronten die unsterblichen Götter, besonders Zeus (Jupiter) der von hier auf Griechenland hinabsah. (Charte.)

Laufend und eine Nacht, eine Sammlung bes rühmter Feenmärchen arabischen Ursprungs, zuerst 1704 überseht von Galland. Sie sollen ihre Entstehung den Karavanen verdanken, die sich damit auf ihren einförmigen Wegen die Zeit verkürzen.

Scheherazade ist die Erzählerin der Märchen, die dem Sultan alle Nacht eines so erzählt, daß sie in der Mitte der Erzählung stehen bleibt, und so die Neugierde 1001 Nacht stets zu spannen weiß. Von der Hagen hat sie im Deutschen herausgegeben, 1001 Tag, die neben vielen andern Vorzügen auch den der fittlichen Reinheit haben. Nachdem nun Mephistopheles und Faust den Kaiser und die ganze Verwaltungsbehörde von der Unzahl der Schäße, die der Boden enthält, durch ihre magischen Künste übers zeugt haben, treten der Marschalk, der Heermeister und Schaßmeister auf, und verkündigen dem Kaifer die außer ordentlichen Erfolge des neuerfundenen Papiergeldes, 64 das auf die Schäße, die der Boden trägt, ausgestellt ist. Auch Mephistopheles rühmt das Papiergeld; man braucht, meint er, keine Börse mehr, es paart sich leicht mit Liebes- 67. briefen, der Priester trågt es andächtig im Brevier, (Gebetbuch der katholischen Geißtlichen), der Soldat kann die Wen

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dungen leichter machen, man kann Pokal und Kette vere auctioniren, und das Papier, welches sogleich amortifirt, d. h. aus dem Amortisationsfond (Schuldentilgungskasse) realisirt (baar bezahlt) wird, beschämt jeden Zweifler.

Finstere Gallerie.

Helena, das schönste weibliche Wesen des ganzen schö nen Griechenlands, Tochter des Lacedẳmonischen Königs Tyndareus und der Leda. (Siehe die Tabelle.) Auch wird ihre Abstammung dem Jupiter beigelegt, der sich an den Ufern des Flußes Eurotas (fiche die Charte), der Leda als Schwan gendhert haben soll, weshalb Helěna auch den Beis namen die Schwanerzeugte hatte. Die Leda nämlich, so erzählt die Sage, gebar durch die doppelte Umarmung des Tyndareus und des Jupiter zwei Eier, aus dem götte lichen Ei gingen der göttliche Pollur und die göttlich schöne Helena hervor, die daher beide als unsterblich gedacht wurden; aus dem andern Kastor und Klytemnestra, als Sterb liche. Schon in ihrer frühen Jugend machte die Schönheit der Helena so viel Aufsehen, daß sie Theseus*) entführte. Sie wurde aber wieder von ihren Brüdern, den Dioskuren, befreit, und viele, fast alle griechische Helden warben um fie. Tyndareus wählte den spartanischen König Menelaus zum Schwiegerfohne. Sie war aber von der Venus selbst dem Paris (siehe die Tabelle) zur Gattin bestimmt, weshalb sie dieser nach Troja entführte. Hierdurch wurde fie die Veranlassung zum trojanischen Kriege. Nach Paris Lode erhielt sie dessen Bruder Deïpbobus zur Gemahlin, den sie aber bei der Eroberung Troja's ihrem ersten Gemahl Menelaus verrieth, um sich diesem gefällig zu zeigen. Menelaus führte sie nach Sparta zurück (dritter Act unsrer Tragödie) und zeugte mit ihr die Hermione.

Paris, Sohn des trojanischen Königs Priamus und der Hekuba. Seine erste Erziehung erhielt er unter den

") Berühmter Held in Attica, (Attischer Herkules).

Hirten auf dem Berge Jda bei Troja (f. d. Charte) wo er sich mit der liebenswürdigen Nymphe Denone vermählte. Auf dem vorher erwähnten (S. 63.) Hochzeitsfeste des Pes leus und der Thetis warf die nicht gebetene Eris, Göttin der Zwietracht, einen Apfel unter die versammelten Göt ter in den Saal, mit der Aufschrift „der Schönsten". Zwischen Juno, Minerva und Venus wollte selbst Jupiter nicht entscheiden, und man fandte nun zu dem unbefangenen Echäfer Paris auf den Ida, um ihm die Entscheidung zu überlassen. Jede der Göttinnen wollte ihn für sich ges winnen. Juno versprach ihm Macht und Neichthum; Minerva Weisheit; Venus das schönste Weib der Erde (Helena). Paris ertheilte der Venus den Preis, lud aber das durch den Haß der beiden andern Göttinnen auf sich. Pas ris reiste einst nach Sparta und besuchte den Menelaus, fah und liebte dessen schöne Gemahlin Helena, und ents führte sie. Als er mit ihr über das Aegäische Meer nach Troja floh, sagte ihm der alte Meergott Nereus, Sohn des Titanen Okeanos und der Titanide Thetys (Tabelle), åltere Meergottheit als Neptun, mit der Gabe der Prophezeiung ausgerüstet, alles Unglück voraus, das er seinem Vaterlande zuführte, (fiche die Anmerkungen zu S. 160). Auch die Denone fah in die Zukunft, und bat den Paris sehr, sie nicht zu verlassen, weil er bei ihr noch einmal vergebens Hülfe suchen würde. Es entspann sich nun über diesen Frevel des Räubers Paris der Trojanische Krieg, welcher 1184 vor Chr. angenommen wird, an welchem fast alle ausgezeichneten Fürsten und Helden Theil nahmen, denn die meisten derselben hatten um die Helena geworben und dem Vater derselben versprochen, denjenigen in ihrem Besit zu lassen, den er ihr zum Gemahl bestimmen würde. Der Krieg gegen Troja wurde dadurch für alle zur Ehrensache. Der unsterbliche Dichter Homer in seiner Iliade hat diese Begebenheit für die Nachwelt besungen. Dieser Tro

janische Krieg, sowie die Fahrt der Argonauten (siehe S. 128) find die wichtigsten Begebenheiten der mythologischen Zeit Griechenlands, und eine genaue Kenntniß dieser beiden Gegenstände, giebt uns einen gedrängten Ueberblick der alten klassischen Vorzeit dieses Landes. Der Trojanische Krieg dauerte 10 Jahre, und endigte mit der Zerstörung Troja's, indem es den Griechen durch List, nämlich durch ein großes hölzernes Pferd, in welchem die Tapferften der Griechen versteckt waren, gelang in die Stadt einzudringen. Paris besiegte viele Griechen, wurde aber von dem Philoktetes tödtlich verwundet. Als für ihn keine Rets tung sich zeigte, floh er auf den Ida zu feiner geliebten Denone, die von dem Apollo auch in der Heilkunde ́vorzügliche Kenntnisse sich erworben hatte. Allein da die Wunde mit einem vergifteten Pfeile des Herkules gebohrt war, so starb Paris in den Armen seiner sich vergebens bemühenden Denone, die ihm bald aus Schmerz nachfolgte. Paris war einer der schönsten Jünglinge feiner Zeit, nur etwas bartlos und unmännlich, weshalb ihn die griechischen Hels den gern mystificirten, auch duftete er jederzeit von den schönsten Salben. Helena und Paris will der Kaiser gern sehen; Faust hat es versprochen. Mephistopheles macht Schwierigkeiten, indem er versichert, daß es gar nicht in sein Reich und Fach schlage. Indeß schlägt er dem Faust einen Gang in das Tiefste vor; zu den Müttern.

Mütter, Urstoff alles Hervorgebrachten und Hervorzubringenden. Sie leben außer Zeit und Ort im Nichts, in ewiger Leere. Vergebens würde man eine Persönlichkeit dieser Mütter nachsuchen. Alle Versuche etwas unterzulegen, z. B. die Heren im Macbeth und deren Gebieterin Hekate, die Here aus dem ersten Theil des Faust in der Herenküche, die alte Baubo auf dem Brocken, die Graien (Act 2. Seite 155), die Sibyllen, prdadamiti sche Gestalten, wie sie in Byrons Cain als ungeheure

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Urgebilde der menschlichen Natur bei einer großen Schlan, ge geschildert werden; ja selbst abstracte Begriffe, wie Zeit und Ort rc., genug alles gleitet ab an diesem mys stisch-phantastischen Gebilde der Mütter. Mephistopheles felbst nennt sie Göttinnen, ungekannt Euch Sterblichen. Faust's Schauder davor erklärt sich eben aus der gespanntesten Erwartung dessen, was seiner harret, da er sich keinen Begriff aus des Mephistopheles Beschreibung von dem Geheimniß machen kann. Das einzige, was ihre Einsame keit unterbricht, ist Bewegung, und ein glühender Dreifuß, dessen Vergleichung mit dem Delphischen auch zu nichts führt. Bedeutend ist die ganze Phantasmagorie in ihren Folgen. Sie giebt den ganzen Fortgang der Tragödie an die Hand, die Begebenheiten des zweiten und dritten Actes werden dadurch vermittelt. Mephistopheles kennt nicht den Ausgang des Unternehmens, indem er sagt E.77: „neugierig bin ich, ob er wieder kommt". Der Leser theilt ebenso wie der sonst so kühne Faust, das Grauen vor dem Unbekannten, nicht zu Betretenden, und grade in dem Unerklärlichen liegt das Bedeutende der Erfindung des großen Dichters. Will man den Faust gern auf seiner Reise zu den Müttern begleiten, so lese man als merkwürdiges Ergänzungsproduct Byrons Cain, wie Lucifer den Cain in den Hades zu den pråadamitischen Gebilden führt, und zwar über das Reich der Hölle und des Todes hinaus in das Nichts hinein. Goethe hat durch die sonderbare Idee der Mütter wohl den ungeheuren Sprung, in Beziehung auf die aristotelischen drei Einheiten einer Tras gödie, vermitteln wollen. Denn dreift ist es allerwenigstens, den Leser plöglich nach Griechenland in die Zeit des Trojanischen Krieges zu verfeßen.

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Mystagog (uvsayoyos), der, welcher den Einzuweihenden, Neophytus, (vsóquros) Neugepflanzten, Neuling, in dieGeheimnisse einführt, und ihm das Innere des Tempels zeigt; sodann

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