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Vorrede.

Schon mein verstorbener Vater wurde von der Verlagshandlung mehrere Male aufgefordert, eine neue Ausgabe seiner Charakteristik der Bibel zu besorgen; allein er wies den Antrag jedesmal mit dem Bemerken zurück, daß er dem Publicum eine Umarbeitung des Ganzen schuldig sey und dazu doch keine Zeit gewinnen könne. Indessen wurden nach seinem Tode die Nachfragen vorzüglich von Holland aus immer häufiger und immer dringender, so daß sich die Verlagshandlung veranlaßt fand, mich zur Durchficht und Herausgabe des Werkes aufzufordern, und ich übernahm dies Geschäft um so lieber, je bestimmter ich er: kannte, daß der Grund, welcher meinen Vater zu einer ablehnenden Antwort bewogen hatte, auf mich und mein Verhältniß zum Publicum gar nicht anwendbar sey. Die Pflichten des Verfassers gegen dasselbe sind ja ganz andere, als die des Herausgebers. Vom Verfasser werden bey wiederholten Auflagen Aenderungen und Verbesserungen verlangt, der Herausgeber dagegen darf dergleichen nur mit der äußersten Vorsicht und mit der größten Schonung des sen vornehmen, was von jenem gegeben ist.

Diese Bemerkung führt mich zunächst auf die weitere Darlegung der Grundsäße, welche ich bisher als Heraus

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geber befolgt habe und ferner befolgen werde. Zugleich ist durch sie der leitende Grundsah, das Werk dem Publicum im Ganzen unverändert wieder vorzulegen, be dingt, wofür ich mich abgesehen von meinen Verpflichtungen gegen das Publicum auch deshalb entschied, weil mein Vater an der biblischen Charakteristik in seiz ner Jugend mit ganz besondrer Vorliebe gearbeitet und durch sie seinen schriftstellerischen Ruhm gewissermaßen begründet hat. Ich bin daher weit entfernt gewesen, Einzelnes nach meinen Ansichten umzuformen, ja ich habe auch das unverändert wieder abdrucken lassen, wors über mein Vater selbst in späterer Zeit anders urtheilte. Aber vielleicht hätte ich wenigstens das Wichtigste davon in Anmerkungen beybringen, vielleicht auch das Ganze mit Zusäßen besonders mir litterårischen bereichern sollen! Und wirklich lag dies anfangs in meinem Plane. Allein ich sah gar bald, daß die Anmerkungen und Zusåge bey der gleichmåßigen Durchführung dieses Planes viele Bogen füllen würden, und dem Verleger mußte, da er das ganze Werk gern zu einem recht billigen Preise liefern wollte, sehr viel an Ersparung des Raumes gelegen seyn. Auch läßt sich ja Alles, was etwa auf diese Art beygebracht wåre, leicht, wenn es anders gewünscht wird, in einer eignen Beylage, die besonders verkauft werden kann, zusammenstellen.

Dagegen habe ich mir erlaubt, Einiges zu streichen. Die Verweisungen auf den sechsten Theil, der die Charakteristik Jesu enthalten sollte, schienen nunmehr ganz überAlüssig zu seyn. Die Anführungen von Werken und Abhandlungen, welche in der Zeit, wo sie erschienen, Aufsehen erregten, in unsrer Zeit aber durch andre Schriften verdrångt sind, konnten gleichfalls übergangen werden. Und eben so ließ sich manche die Entwickelung der Gedanken eher störende als fördernde Zwischenbemerkung wegbringen,

selbst ohne irgend eine Eigenthümlichkeit in der Darstellung zu verwischen. So bald dies zu fürchten war, stand ich von jeder Aenderung ab, um so mehr als mein Vater selbst in der Vorrede zur fünften Auflage des ersten Theils bestimmt åußert, daß er einzelne Stellen und Ausdrücke absichtlich nicht geändert habe, um keine Ungleichheit in den Styl zu bringen. Jedoch konnte mich diese Aeußerung nicht bewegen, in der Form Alles unverändert zu lassen. Viels mehr habe ich an manchen Stellen, um den Wohllaut und die Deutlichkeit zu befördern, bald eine Versehung mit ein zelnen Worten vorgenommen, bald gebrauchte Wendungen geradezu mit andern vertauscht; bin aber auch hieben so vorsichtig zu Werke gegangen, daß ich von keiner Seite her irgend einen Vorwurf zu fürchten habe.

Eben so glaub' ich wird es niemand mißbilligen, daß manches Versehen, was sich nur zufällig auch in die fünfte Auflage eingeschlichen hatte, weggeschafft ist. Oder håtte ich die benläufige Bemerkung, daß Philippi die damalige Hauptstadt von Macedonien gewesen sey, oder die Angabe, daß Paulus zweymal von den Thessaloni chern unterstüßt worden — und dem Aehnliches unveråndert lassen sollen? Freylich mußte in solchen Fällen untersucht werden, ob die fragliche Aeußerung wirklich bloß auf einem Versehen beruhe, oder ob ihr eine dem Verfasser eis genthümliche Ansicht zu Grunde liege. Und wenn sich das erste nicht zur Ueberzeugung bringen ließ dann war es rathsamer, sich jeder Aenderung zu enthalten.

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Aus dieser kurzen Darlegung der Art, wie ich als Herausgeber verfahren bin, ergiebt sich das Verhältniß dieser Auflage zu den früheren von selbst; und wie sich die früheren unter einander verhalten, darüber geben die Vorreden. des Verfaffers den gehörigen Aufschluß, so daß eine Dar

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