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an einem der vorläufigen termine das bild des märtyrers für die volksfreiheit, des opfers der blutgier der optimaten zur schau aus; und früher war es strafbar gewesen seinen tod öffentlich zu beklagen, ja auch nur das bild zu besitzen (§ 24 der rede: vgl. schol. Bob. s. 230. Val. Max. VIII 1, 3)!

Gegenüber der durch dergleichen mittel gereizten stimmung der hörer hatte die verteidigung einen schweren stand. dieselbe führten Hortensius und Cicero. jener hatte sich über das sachliche verbreitet und nachgewiesen, dasz Rabirius nicht der mörder des Saturninus (§ 18 d. r., ein fragment citiert Charisius s. 125 K.: vgl. HMeyer or. rom. fragm. s. 371 f.); hatte man wenigstens seiner zeit einem sklaven dafür, dasz er die that vollbracht, die freiheit geschenkt (§ 31). Cicero beschränkte sich in seinem vortrage, der uns in schriftlicher redaction erhaltenen rede, wofür ihm der tribun nur eine halbe stunde zeit vergönnte, auf die erörterung des politischen moments der frage; er betonte, unterbrochen von zeichen des misfallens der menge, dasz, hätte gar Rabirius den Saturninus erschlagen, dies eine verdienstliche that wäre (§ 18 f.), dasz es Rabirius pflicht gewesen, dem rufe des consuls, die republik zu retten, zu folgen und sich mit allem volke zu bewaffnen (§ 20 f.), dasz, wenn wirklich Marius sich dem Saturninus mit seinem worte verbürgt, jener die verantwortung auf sich geladen, aber ohne einen senatsbeschlusz nicht das recht gehabt habe es zu geben (§ 28). der consul vertrat unumwunden den standpunct der regierung, er wahrte dem senat das recht bei revolutionären krisen die behörden mit unbedingter vollmacht auszurüsten, den behörden die pflicht diese zu üben, und gestand, er würde eintretenden falls ebenso handeln.

Der schlusztermin kam; die centurien waren auf dem Marsfelde versammelt, auf dem Janiculus drüben wehte die fahne, aus alter zeit, da Rom noch von feindlichen nachbarn umgeben war, das hergebrachte zeichen, dasz man sicher tagen könne. die sache des Rabirius stand schlecht, die regierungspartei fürchtete mit dem werkzeug selbst durch das verdict des souveräns verurteilt zu werden, und griff, um die niederlage abzuwenden, zu einem mittel, das wirksamer war denn gewalt: als es dem leitenden praetor nicht anders gelang die comitien aufzulösen, eilte er, ehe die abstimmung vollzogen war, hinüber auf den Janiculus und risz die fahne herunter. damit war die versamlung in aller form aufgelöst, Rabirius gerettet. Labienus verzichtete auf die weiterführung des handels, obwol er den tributcomitien den strafantrag auf eine mult für tötung des Saturninus hätte vorlegen können, und obwol die multklage wegen der andern vergehen des angeklagten noch zum austrag zu bringen war.

ZÜRICH.

HANS WIRZ.

(17.)

ZU XENOPHONS ANABASIS.

Das zweite capitel des fünften buchs der anabasis ist in den letzten fünf jahren nach verschiedenen rücksichten besprochen worden, und zwar von JHHeller in der zts. f. d. gw. 1874 s. 331 ff.; von EARichter 'kritische untersuchungen über die interpolationen in den schriften Xenophons' (Leipzig 1873) s. 590 ff. und in diesen jahrbüchern 1878 s. 601 ff. und von WVollbrecht (in Ratzeburg) im Philologus XXXV s. 445 ff. wenn ich dasselbe jetzt auch einer kurzen erörterung unterziehe, so werde ich, da ich auf meinem in diesen jahrb. 1874 s. 627 bezeichneten standpuncte noch heute stehe und das capitel für nicht interpoliert halte, die kritische seite gar nicht berühren: ich werde nur wie Heller über die örtlichkeit oder richtiger gesagt über die interpretation zweier stellen, in denen ich mit Heller nicht übereinstimme, meine ansicht darlegen, ohne mich auf eine widerlegung anderer ansichten einzulassen.

Die gegenüberstehende terrainskizze mag meine ansicht veranschaulichen; ich bemerke dazu als selbstverständlich, dasz die äuszere form, welche durch die schlucht und den graben um die stadt dem abhange der höhe und der höhe, richtiger dem plateau auf der höhe gegeben wird, eine von mir gewählte ist, und dasz die linien nur dazu dienen sollen, die von Xenophon gebrauchten ausdrücke einzuschreiben, welche, wenn wir die natürliche form kennten und durch linien bezeichneten, auf gleiche weise eingeschrieben würden. eine genaue örtliche beschreibung halte ich nemlich für möglich, wenn deutsche gelehrte oder höhere offiziere, die mit Xenophons anabasis bekannt sind und längere zeit in Trapezunt verweilen, nachholten, was alle reisende, welche über die örtlichkeiten der anabasis bisher geschrieben, versäumt haben. eine durchforschung des Drilengebirges kann die in unserm capitel erwähnte höhe nach meiner meinung leicht feststellen, weil dieselbe in der entfernung einer nicht vollen tagereise von Trapezunt liegt und weil sie drei sehr charakteristische merkmale hat: denn erstens führt der weg von Trapezunt aus zu ihr nach § 28 durch einen hohlweg; zweitens befindet sich am abhang eine tiefe schlucht, und drittens ist das plateau der höhe so grosz, dasz nicht nur raum zu der Drilenstadt auf derselben ist, sondern auch nach § 16 mehrere einzeln liegende άκpa sich auf derselben befanden. es ist sogar nicht unmöglich, dasz sich auch noch spuren des von den Drilen angelegten grabens und walles finden. eine solche untersuchung würde auch die frage beantworten, die sich jedem erklärer aufdrängt, die aber Xenophon, weil er die höhe nur von einer seite kennt, nicht erörtern konnte: ich meine die frage, ob denn die Drilen bei ihrem marsche nach der hauptstadt auch nur die πρόςοδοι χαλεπαί und den schmalen weg benutzen konnten, oder ob nicht auf der hinter der burg in der

stadt gelegenen seite ein bequemerer weg sich findet, der auf einem gröszern umwege in ein anderes seitenthal führt, welcher weg aber ähnlich der örtlichkeit im 2n cap. des 4n buchs von einem fremden nur unter führung eines kundigen wegweisers aufgefunden werden kann. sollte sich ein solcher weg finden, so wäre damit bewiesen

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§3. περὶ δὲ τοῦτο ἦν χαράδρα

dasz die Drilen sich den § 6 erwähnten schmalen fuszsteig nur zum bequemern friedlichen verkehr mit Trapezunt angelegt und also trotz dieses fuszsteigs wegen der andern hindernisse ihre stadt für uneinnehmbar gehalten hätten. zu dieser meinung waren sie berechtigt, weil ihre stadt von der natur durch hindernisse und von ihnen durch

befestigungswerke geschützt war. der natürlichen sind zwei: denn Xenophon sagt § 3: 1) περὶ δὲ τοῦτο ἦν χαράδρα ἰσχυρῶς βαθεία, 2) καὶ πρόςοδοι χαλεπαὶ πρὸς τὸ χωρίον. das erste hindernis sehen die Griechen nicht eher als bis sie davor stehen, weil, wie jeder der hohe hügel oder berge mit ähnlichem hindernis bestiegen hat aus erfahrung wissen wird, solche einschnitte von unten und aus der ferne gesehen nicht da zu sein scheinen; weil es höchstens scheint, als sei in der abdachung ein absatz. ebenso wird aus der ferne und von unten die steilheit eines berges falsch beurteilt, und andere hindernisse, die sich an ungebahnten abhängen befinden, werden kaum bemerkt oder erscheinen unbedeutender als sie in wirklichkeit sind. es ist daher ganz natürlich, dasz die Griechen, als sie aus dem bei ihrem rückzug in § 28 erwähnten, auf beiden seiten mit buschwerk bewachsenen hohlwege* herausgekommen sind und auf der von diesem austritt an unbewaldeten höhe die stadt sehen, dieselbe trotz der aus der ferne und von unten gesehenen, aber unbedeutend erscheinenden befestigungswerke für einnehmbar halten und deshalb die peltasten voraufsenden, welche dann in der hoffnung auf beute rasch voraneilen, während Xenophon mit den hopliten entweder an dieser stelle halt macht oder sehr langsam weiterrückt, worüber aber Xenophon ebenso wenig eine mitteilung macht als darüber, ob die peltasten in der gewöhnlichen marschcolonne oder in breiterer linie voraneilen. ich halte wegen des gebrauchten ausdrucks проdрαμÓVτEC das letztere für wahrscheinlich. die peltasten kommen an das erste hindernis, an die xapádpa. diese hält sie nicht auf, sie beginnen in dieselbe hinabzusteigen und damit den versuch, das zweite hindernis, die πрóсоdоι xаλeяαí, zu überwinden. bei diesem durchgang durch die xapádpa haben sie aber die in § 6 erwähnte κατάβασις ἐκ τοῦ χωρίου εἰς τὴν χαράδραν nicht benutzt, weil diese κατάβασις nach Xenophons deutlichem ausdruck von oben εἰς τὴν xapádpav führt, also nicht durch dieselbe, und weil ich nicht glaube dasz dieselbe schon an dieser stelle von den Griechen bemerkt ist, weil Xenophon in diesem falle gewis in § 3 bei den worten πρόςοδοι χαλεπαί schon gesagt hätte: ἦν γὰρ ἐφ ̓ ἑνὸς ἡ ἀνάβασις ἐκ τῆς χαράδρας πρὸς τὸ χωρίον.

Wenn nun лρóсodoc nach Suhle in seinem schulwörterbuch in eigentlicher bedeutung der weg ist, auf dem man яросéруεтаι, so ist nach meiner ansicht der ausdruck πρόςοδοι χαλεπαί, der dem in § 2 gebrauchten ausdruck χωρία τε ὀρεινὰ καὶ δύσβατα gleichbedeutend ist, so zu verstehen, dasz jeder einzelne peltast 1) sowol beim hinabsteigen in die xapádpa als auch beim hinaufsteigen aus derselben mit ganz natürlichen schwierigkeiten zu kämpfen hat, und 2) dasz, wenn Xenophon sagt πρόςοδοι χαλεπαὶ πρὸς τὸ χωρίον, auch auf

* obwol Xenophon in § 3 diesen hohlweg nicht erwähnt und uns keine beschreibung des weges bis zur avw xwpa gibt, so wird doch, wie ich meine, jeder leser überzeugt sein, dasz sie bei der rückkehr nach Trapezunt denselben weg nehmen, auf dem sie herangezogen sind.

dem ganzen raume zwischen der xapádpa und dem xwpíov der ungebahnte weg jedem einzelnen peltasten das anrücken (πрocẞάλλeiv) gegen das xwpíov erschwert. welcher art diese schwierigkeiten und hindernisse sind, sagt Xenophon nicht; es sind aber dieselben schwierigkeiten und hindernisse, welche wir noch heute in allen gebirgen finden, wenn wir auf ungebahnten wegen hügel oder bergspitzen ersteigen. solche hügel oder bergspitzen sind in der wirklichkeit oft steiler als sie von unten erscheinen, können also nur mühsam erstiegen werden; der abhang selbst hat kleinere oder gröszere absätze; bald liegen steine im wege, bald hindern baumwurzeln oder sog. stuken, bald nicht sehr hohes dorngestrüpp das rasche gehen. dafür dasz der raum zwischen der xapádpa und dem xwpíov steil gewesen, haben wir in Xenophons ausdruck kaтáẞacic einen anhaltspunct, und dafür dasz baumwurzeln und niedrige stuken im wege stehen, spricht die wahrscheinlichkeit, dasz die Drilen, um ihre unтроóжодic auf dem walle mit palissaden und türmen zu schützen, in derselben hölzerne häuser zu bauen und dabei noch nach § 23 kúλa Heɣáλa in bereitschaft zu haben, das holz nicht aus weiter ferne berbeigeschafft, sondern den ganzen abhang bis über die xapádpa hinaus abgeholzt, die stuken aber zur vermehrung der hindernisse für einen anrückenden feind stehen gelassen haben. auszerdem hatten die Drilen durch dieses abholzen auch den zweck erreicht, von ihrer burg aus einen aus dem oben erwähnten hohlwege heraustretenden feind (der nach § 4 noch fünf bis sechs stadien von der xapádpa entfernt ist) so früh zu sehen, dasz sie sich zur verteidigung der craνρúμатα und тúρceic sammeln und in bereitschaft stellen konnten.

Dafür dasz unter πρόςοδοι χαλεπαί die schwierigkeiten des anrückens über den ganzen raum zwischen der xapádpa und dem xwpíov verstanden werden müssen, spricht nach meiner überzeugung das was Xenophon in § 6. 7 und 27 über den beabsichtigten oder wirklichen rückzug sagt. dem οὐκ ἐδύναντο ἀποτρέχειν ist notwendig beim anrücken als gegensatz ein οὐκ ἐδύναντο προςτρέχειν; dem οὐκ ἀπελθεῖν ῥᾴδιον ein οὐ προσέρχεσθαι oder προςελθεῖν; der ἄφοδος χαλεπή die πρόςοδοι χαλεπαί und dem μόλις ἀπελθεῖν in § 27 ein μόλις προςέρχεσθαι oder προςελθεῖν zu denken, denn die Griechen sind auf demselben ungebahnten wege zurückgegangen und haben auch dabei die кαтáßacic entweder gar nicht oder nur sehr einzeln benutzt, weil sie, da die ganze hälfte des unter Xenophon gegen die Drilen geführten heeres mindestens 4000 mann zählt, bei einem marsche einer hinter dem andern über zwei stunden bis zur xapádpa nötig gehabt hätten. so viel zeit haben sie aber, da es § 23 heiszt: kaì ǹ vùž poßepà ñv èπιοûсα, nicht übrig gehabt.

Obwol also die Griechen weder beim anrücken noch beim abzug die kaτáẞacic benutzt haben, so ist ihre erwähnung für mich doch bedeutungsvoll. diese gelegentliche bemerkung Xenophons, die

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