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er natürlich vom boten hat, beweist nemlich nach meiner ansicht, dasz die kaτáẞacic nicht vom thore der Drilen geradaus nach der xapádpa führt, sondern in einem bogen, damit sie von einem aus dem hohlwege anrückenden feinde nicht sogleich bemerkt werden kann. als nun die peltasten nach ihrer ankunft vor der Drilenstadt einsehen, dasz sie dieselbe nicht erobern können, dasz sie bei einem rückzuge auf den wegen auf denen sie gekommen in grosze bedrängnis gerathen, sehen sie sich um, ob nicht links oder rechts ein bequemerer weg zu finden sei. da finden sie allerdings die kaτáẞacic, allein diese ist nur éq' évóc, also auch unnütz, und deshalb senden sie jetzt erst einen boten an Xenophon, der an der spitze der hopliten noch nicht bis an die xapádpa vorgerückt ist.

Die von den Drilen angelegten befestigungswerke bedürfen keiner erläuterung, sie sind wegen ihrer ähnlichkeit mit der römischen lagerverschanzung zu bekannt und schon oft genug durch abbildungen veranschaulicht. nur das möchte ich bemerken, dasz nach dem ganzen zusammenhange der erzählung die palissaden und türme so hoch sind, dasz die Griechen nicht in die stadt hineinsehen können und deshalb die άkpa in der stadt erst dann bemerken, als sie durch die dahin führende strasze in der stadt vor derselben angekommen sind (§ 17). daraus folgt aber dasz die in § 16 erwähnten ἄκρα ἰσχυρά, auf welchen der vor dem thore stehende Xenophon feinde ankommen sieht, auszerhalb der feste gelegen haben. für diese ansicht spricht auch der umstand, dasz Xenophon beim erscheinen der feinde möglichst viele hopliten auszerhalb der stadt zurückbehält, um gegen einen angriff der auszerhalb der feste anrückenden feinde eine hinreichende schutzmacht zu haben.

Woher diese feinde kommen, wo sie sich bis zu ihrem erscheinen auf den höhen aufgehalten haben, sagt Xenophon nicht, weil er keinen überblick über das ganze plateau hat. da aber nach § 3 alle Drilen in diese metropolis gezogen sind, so liegt die vermutung nahe, dasz die Drilenstadt hinter der uneinnehmbaren feste einen ausgang gehabt hat (vgl. oben), und dasz abteilungen ihrer streitmacht durch diesen ausgang ausrücken und auf den auszerhalb gelegenen äкpa icxupá erscheinen, um entweder einen seitenangriff oder, wenn alle Griechen durch das vordere thor eindringen sollten, einen angriff im rücken zu wagen, was sie bei der vorsicht des Xenophon unterlassen.

OTTERNDORF.

FERDINAND VOLLBRECHT.

33.

ZUR LATEINISCHEN ANTHOLOGIE.

Das von Lucian Müller in diesen jahrbüchern ausführlich behandelte, in Rieses samlung unter nr. 727 befindliche gedicht, welches dem sinkenden altertum angehört, hat im mittelalter gar manche variationen hervorgerufen, von denen eine Riese selbst (später auch HHagen 'carmina medii aevi' s. 145 f. nach einer Berner hs.) unter dem texte mitgeteilt hat; eine ähnliche findet man im 'catalogue des Mss. des départements' IV s. 599. beachtenswert ist dasz der Parisinus 8091 saec. XII unter jener von Riese und Hagen edierten variation die worte hat Thomas Scottus hos uersus composuit. dieser codex läszt nun hierauf folgen ein bisher unbekanntes, wie ged. 727 in distichen abgefasztes stück, welches wol nicht als mittelalterliches product, sondern als zu derselben zeit wie ged. 727 (wenn auch von einem andern verfasser) verfertigt betrachtet werden musz. dies stück befindet sich auch im codex Bodleianus F. 1. 17 saec. XIV (nach 727 und dem zusatz). die mitteilung des kleinen ineditum hatte ich für die 'poetae latini minores' verspart, als mir die so manche dankenswerte beiträge auch zur anthologie enthaltende abhandlung von GGötz und GLöwe (Leipziger studien I s. 363 ff.) zugesandt wurde, in welcher nach einer Madrider hs. (aus saec. IX -X) das betreffende gedicht nun zum ersten male veröffentlicht ist. da jedoch der Matritensis nicht nur sehr verdorben ist, sondern auch einige verse ausläszt, so will ich die wenig raum beanspruchenden verse nach meinem apparat und mit benutzung des Matritensis hier in gesäuberter gestalt folgen lassen. in den noten bezeichnet B den Bodleianus, M den Matritensis, P den Parisinus.

Idem forte uigens dux quadam mane rubente
Exuerat sterili membra sopore sua,
Purpureo uestis quae comptae tegmine texit;
Adque suos tali famine fatus erat:

5 'Surgite uos iuuenes; sterilem depellite somnum;
Increpat aruigenas lux: uigilate uiri.'
Hinc humeros rutilis heros onerauerat armis,
Protenus ostriferum liquerat atque torum,
Undeciesque uirum secum deduxerat unum:
Alter ab undecimo Candidus ipse fuit.
Qui simul egressi bis seni terue quaterni,

10

Italius (= Item alius) M, Item alii uersus P inscribunt: om. B || 1 forte uigens dux scripsi: sorte quidem dux P forte dux B M | quondam P | ruente M2 stereli M❘ menbra P || 3 Porporeo M Corporeo B | uestis quae B uestisque M uestes que P compte MP compote B 4 Adque Goetzius et Loewius: Atque codd. | erat M 5 iubenes M | sterilem, i ex e M6 aruigenas BP arbienas M || 7 honerauerat B honeraberat (h m. 1 del.) M armas M8 Protinus B P | linquerat M | thorum codd. || 11 qui ex que corr. M | bisceue B ||

Tres quater aetate robore gente pares,
Cornipedum sulcant fulti gestamine flabra,
Passibus aligeris lustra ferina legunt.

15 Siluicolas facili consternunt strage cateruas:
Sanguinis innocui funditur unda rubens.
His iugiter gestis aether densatus in imbres
Conglomerat nubes; fulgura crebra micant.
Altitonans summo resonat de uertice rector,
20 Dans proceris signum tecta propinqua peti.
Candidus hinc unam, fuerat quae forte propinqua,
Grandine conpulsos ducit ad usque domum.
Quam prius arripiens tenuit dux inclitus Ater,
'Candide' qui dixit, 'altera tecta pete.

25 Nam domus haec plures socios quam paruula nostros
Non teget, ut rutilo lumine cuncta patent.

30

Set quia mente uiges artisque cacumina scandis,
Duc mea sub tecta arte regente uiros.'
Haec ait ille uolens certis praediscere signis,
Qua ualet artifice Candidus ingenio.
Talibus excepit dictis quae Candidus heros,
Multiplices uoluens mentis in arce dolos:
'In tua tecta meos possum subducere cunctos,
Viribus ingenio marte potente uiros.

35 Viribus ingenium melius, set praestat et armis:

Ingenio cuncta quaeque gerenda bona.'

12 Tres B M Ter P (a)etate B P: om. M❘ post pares rasura 8 fere litter. in M 15 siluiculas M 17 om. M Hiis B iugiter (prosodia ultimae aetatis poetis usitata) scripsi: igitur BP || 18 Conglomerant codd.: correxi || 19 rector scripsi: rerum codd. caelum Lipsienses || 20 proceris P proceri BM; uerba secundum ultimae latinitatis usum sic intellege: signum, ut uicini alicuius nobilis tecta petantur || 21 unam: en articulum linguarum Romanicarum fueratque M22 conpulsus (comp.) codd., correxi | ducit Goetzius el Loewius: ductus codd. || 23 tenuit dax scripsi: ędem dux P idem dux B eduxit M exit dux Lipsienses | Ater scripsi: alter codd. | 25 quam BM qui Pros P nsos M uros (=uestros) B || 26 patent corruptum puto; ut pro licet positum uidetur || 27 Set B Sed M P quia BP que M | uiges artisque P uiges arcisque B uige sacrisque M 28 arte P arce BM regente codd. recente Lipsienses || 29 hec aut ille M certis B P herus M unde heros Lipsienses || 30 artifice B artifico M P || 31 dictis BP dicens M qu, P quam B M quem Lipsienses || 32 uolens M | arte P 33 tecto B || 34 om. M❘ marte scripsi: arte B P sed qua notione opus sit docet u. 35 armis | uiros corruptum; fortasse bonos || 35 Ingenium, u ex o corr. M | 35 s; B sed M P praestat scripsi: constat codd. | et MP in B finem carminis deesse uiderunt Goetzius et Loewius. EMIL BAEHRENS.

GRONINGEN.

34.

DES HORATIUS ELFTE ODE DES ZWEITEN BUCHS.*

Das lied, welches Horatius an Quinctius Hirpinus gerichtet hat, wird von einem teile seiner erklärer, Hofman Peerlkamp an der spitze, mit besonderem ingrimm behandelt und aus dem kreise Horazischer gedichte geradezu verstoszen; auch wolwollendere finden bald da bald dort etwas auszusetzen; nur Meineke hat den mut gehabt das arme ding geradezu als seinen kleinen liebling in schutz zu nehmen. ich bitte nicht, wie es jetzt seltsamer weise oft geschieht, um entschuldigung dafür, wenn ich das vielbesprochene noch einmal bespreche; ein endgültiges urteil ist noch nicht gefunden, und bis das gefunden wird, ist es pflicht, um die erklärung sich immer wieder zu mühen.

Quid bellicosus Cantaber et Scythes -. man sagt, es sei unsinn jemand über die gefahren eines Skythenkrieges damit beruhigen zu wollen, dasz man ihm entgegenhalte, das hadriatische meer trenne ja die Skythen von Italien, dasz man also die wirkliche entfernung des feindes vermindere und die stärker als das meer trennenden bevölkerten landstrecken ignoriere. gewis ist das unsinn. ich nehme aber an, der dichter wolle seinen freund mit dieser geographischen hinweisung gar nicht beruhigen, er motiviere vielmehr aus des freundes, vielleicht aus seinem eignen sinne sogar, die besorgnisse des freundes: 'frage nicht, was der Skythe, nur noch durch das bollwerk des Hadriameers von uns geschieden, im schilde führe.' wörtlich kann die stelle dies genau ebenso gut besagen wie das, was man sie gewöhnlich besagen läszt; im gedankenzusammenhang aber ist jenes unsinn, dieses sinn. freilich in beiden fällen liegt eine ignorierung der wirklichkeit vor; aber eine unwahrheit, welche trösten soll und statt dessen beunruhigt, ist lächerlich; eine hyperbel welche einen ängstlichen in seiner erregung schwärzer sehen läszt als in wirklichkeit nötig ist, kann ernsthaft genug sein. und ernsthafte hyperbeln noch stärkerer und doch verwandter art kommen öfter vor: im gegensatz zu Serern und Indern, welche unter dem östlichen himmelssaume wohnen, sieht Hor. nach westen die Parther über Latium hereindrohen; er ermutigt den Maecenas, nicht länger für die hauptstadt besorgt zu sein, da Cantabrer, Daker und Skythen geschlagen worden; sieht doch Vergilius den Octavianus sogar die Inder von den mauern Roms abwehren. und in den gedankenzusammenhang des ganzen liedes passt die hyperbel in diesem sinne. 'deine sorgen' sagt er dem freunde 'gehen auf ferne, zukünftige dinge: denke statt dessen an den augenblick und geniesze ihn.' also die gefahr wird

* verglichen sind auszer den commentaren bis auf Lehrs und Schütz die vorrede von Meineke, Gruppes Minos, das Züllichauer programm 1856 von RHanow und das Güstrower programm 1877 von ThFritzsche, sowie die abh. von JBartsch in diesen jahrb. 1873 s. 250-255.

Jahrbücher für class. philol. 1879 hft. 3.

14

weiterhin nicht geleugnet; der wein ist es, der die nagenden sorgen vertreiben soll, nicht eine geographisch-politische erwägung. den Cantabrer sodann nennt er den kriegslustigen, den rastlos kriegerischen, und zwar mit affectvoller stellung des attributs: das ist selbstverständlich keine beruhigung, sondern entweder im sinne des Quinctius eine steigerung oder im sinne des Horatius wenigstens eine anerkennung der gefahr; da Hor. selbst öfter die gefährlichkeit des Cantabrers mit noch viel stärkeren ausdrücken bezeichnet, als es hier geschieht, so kann er hier nicht etwa blosz einen übertriebenen ausdruck des freundes citieren wollen, er erkennt die gefahr eben an: da musz doch nach allen regeln und, was mehr ist, nach allem natürlichen gefühl das attribut des Skythen für diesen eine bedeutung haben, wodurch es dem attribut des Cantabrers entspricht; also auch für die Skythen steigert der dichter oder anerkennt er wenigstens die gefahr, er sieht sie nur noch durchs Hadriameer von Italien geschieden.

Nec trepides in usum poscentis aevi pauca. man fragt: ist es lateinisch oder Augusteisch trepidare in aliquam rem zu sagen? ich würde nicht fragen: sagt man lateinisch esse in aliquam rem? oder aber ich würde mir die frage mit nein beantworten müssen; und doch ist die redensart est in rem gut lateinisch. hätte ich den ausdruck zu erklären condere urbem in spem diuturnitatis oder Capuam captam ostentare in fidem rerum secundarum, so würde ich meine zuflucht nicht nehmen zu der grammatischen zulässigkeit eines condere in aliquam rem u. dgl. nein, jenes in rem im sinne von 'in der richtung des gegenstandes, im sinn der sache, zum vorteil, vorteilhaft' ist eine feste, geschlossene redensart fast adjectivischen sinnes geworden, und ich verbinde sie als prädicatsbestimmung auch mit esse. ebenso sind in spem, in fidem, in gratiam alicuius oder alicuius rei geschlossene adverbiale verbindungen, welche sehr wol mit verben verbunden werden können, die sonst überhaupt nicht oder in ganz anderm sinne mit in und acc. verbunden werden. die frage ist nicht eine grammatische, sondern eine logische: kann logischer weise zb. zu dem in sich geschlossenen, absoluten ausdruck urbem condere unter umständen eine adverbiale bestimmung hinzutreten, welche sagt, in welcher absicht, auf welche hoffnung hin man die stadt gründe? an unserer stelle also sage ich: in usum alicuius oder alicuius rei ist eine verbindung im sinne von zum zweck und ziele der benutzung durch jemand oder für etwas'; so findet sich bei Livius, nur ohne genitiv dabei, der ausdruck plures, quam quot satis sunt in usum, ignes accendere 'mehr feuer anzünden, als zum zwecke der benutzung durch die soldaten nötig sind'; der dichter der vielleicht unechten strophe Hor. carm. III 3, 49 ff. hat die worte humanos in usus omne sacrum rapiente dextra, und es ist nicht etwa zu construieren rapere in aliquam rem, was einen ganz andern sinn hat, sondern rapere hat für sich den geschlossenen, absoluten sinn von 'rauben, wegraffen', und dazu wird hier auf die frage 'zu wel

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