صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني
[ocr errors]

Kirchhoff vorschlug. v. 392 will Wieseler ἐπέζεςεν in ἐπὶ ζέςιν Tuρí ('ad fervendum, coquendum igni') geändert wissen, durch welche änderung eine sehr harte und ungefällige ausdrucksweise bewirkt wird. gewis ist hier die überlieferung fehlerhaft, da die accusative oẞeλoúc und copareîa in der luft schweben: denn mit ÈПÉZEсev können sie natürlich nicht verbunden werden, und die verbindung derselben mit яарé0eTо ist durch das dazwischen geschobene ÉπÉZεcev gestört. darum vermutete Lobeck éπéctηcev für énéZecev. ich glaube dasz entweder der überlieferte text hier lückenhaft ist oder und dies halte ich für wahrscheinlicher dasz v. 392 nach 395 zu stellen ist, wobei dann ὀβελούς und εφαγεία von παρÉBETO abhängig ist und parallel mit cкúoc. durch diese umstellung wird auch die lästige wiederholung des ausgangs πuρí in zwei aufeinanderfolgenden versen beseitigt. die echtheit des verbum ÉπÉZECEV möchte ich durchaus nicht bezweifeln: denn der factitive gebrauch von èπιZЄîν ist nach analogie des ähnlichen gebrauchs anderer intransitiver verba zulässig, und seine möglichkeit wird speciell durch Aisch. Prom. 370 τοιόνδε Τυφώς ἐξαναζέσει χόλον erwiesen. dasz der dichter dasjenige, was in v. 392 mit den worten λéßηt' éñéZecev Tuρí bezeichnet wird, wirklich erwähnt haben musz, kann man wol als sicher annehmen: denn in dieser so umständlichen schilderung der vorbereitungen des Kyklopen durfte dies moment nicht fehlen, und die verse 399 und 404 setzen die erwähnung desselben voraus. Die von W. in v. 395 aufgestellte vermutung vάbouc hat bereits Kirchhoff geäuszert und mit recht in den text aufge

nommen.

v. 519 Ε. ΟΔ. Κύκλωψ, ἄκουσον, ὡς ἐγὼ τοῦ Βακχίου

τούτου τρίβων εἴμ ̓, ὃν πιεῖν ἔδωκά σοι. ΚΥ. ὁ Βάκχιος δέ τίς θεὸς νομίζεται ;

ΟΔ. μέγιστος ἀνθρώποισιν εἰς τέρψιν βίου.

die unrichtigkeit und zusammenhangslosigkeit der überlieferung dieser stelle suchte Hermann zu heben durch veränderung von TOÚTOU v. 520 in eoû und durch die schreibung dé Tic im folgenden verse. doch ist, wie schon Hartung bemerkte, diese fassung der stelle nicht wahrscheinlich. auch das anscheinend leichte emendationsmittel, das in der bloszen änderung der interpunction besteht (ó Báxxιoc dè Tíc; 0εòc VoμíZetaι; wie Kirchhoff schreibt) kann nicht befriedigen. Wieselers vorschlag aber, v. 521 zwischen Polyphemos und Odysseus zu teilen (ΚΥ. ὁ Βάκχιος δὲ τίς; ΟΔ. θεὸς νομίζεται μέγιστος usw.), musz ebenfalls abgelehnt werden, da die störung der stichomythie hier nicht zulässig ist. auszerdem wuste Polyphemos gewis recht gut, wer Bakchios ist; er selbst sagt ja v. 204 Tí ẞakxiázet'; oùxì Διόνυσος τάδε. es ist wol v. 521 zu schreiben ὁ Βάκχιος δ ̓ οὔ τις θεὸς νομίζεται; der Kyklop weisz dasz Βάκχιος der name des weingottes ist, und da er nun von Odysseus die worte Toû Baxxiou τούτου, ὃν πιεῖν ἔδωκά σοι hört, so will er sich darüber lustig machen, dasz man den Bakchios trinkt und dasz Bakchios, ein

[ocr errors]

7

gott, im schlauche wohnt (525). zu diesem disput gebraucht Polyar phemos die frage 'wird nicht Bakchios für einen gott gehalten?' als einleitung.

ν. 591 1. ἔνδον μὲν ἁνήρ· τῷ δ ̓ ὕπνῳ παρειμένος

τάχ ̓ ἐξ ἀναιδοῦς φάρυγος ὠθήσει κρέα,

δαλὸς δ ̓ ἔσωθεν αὐλίων ὠθεῖ καπνόν.
παρηυτρέπιεται δ ̓ οὐδὲν ἄλλο πλὴν πυροῦν
Κύκλωπος ὄψιν· ἀλλ ̓ ὅπως ἀνὴρ ἔσει.

zu dieser stelle gibt W. drei vermutungen, nemlich úñò d'úпνου * v. 591 (statt τῷ δ ̓ ὕπνῳ), ὄζει καπνοῦ ν. 593 und παρευτρεπιστέ ovdèv alλo ('apparandum est nihil') v. 594. dasz wenigstens im ersten und zweiten falle corruptelen anzunehmen sind, betrachte auch ich als sicher; aber bezüglich der heilung derselben bin ich anderer ansicht. v. 591 scheinen mir die worte des Odysseus ěvdov μèv άvýρ, wenn man dieselben als selbständigen satz auffaszt, zwecklos und platt zu sein. Polyphemos ist ja seit geraumer zeit (seit v. 356 ff.) in der höle, und der chor weisz es ganz gut und hört kurz vorher das gespräch das der Kyklop und Seilenos in der höle mit einander führen. ich glaube dasz man hier zu der alten (zb. in Höpfners ausgabe vorkommenden) fassung der stelle zurückkehren und die interpunction nach άvýp tilgen musz. natürlich ist dann Tŵ d' unmöglich, was ja aber überhaupt für corrupt gehalten wird. ob es freilich genügt zu lesen ἔνδον μὲν ἁνὴρ τῷδ ̓ ὕπνῳ παρειμévoc usw., ist zweifelhaft. Tud' ünvų müste den schlaf, in welμένος chem sich Polyphemos jetzt befindet, den gegenwärtigen schlaf bezeichnen. wenn aber auch tŵd' corrupt sein sollte, so kann man doch die zusammengehörigkeit der worte ěvdov μèv άvýp mit wońceι κρéα behaupten; den gegensatz von uèv bildet erst d' in v. 593. In v. 593 fällt weεî кαлνóν allerdings auf, und zwar weil es an und für sich ein eigentümlicher ausdruck ist, und dann weil die wiederholung weeî nach dem wencei im vorausgehenden verse ungefällig erscheinen kann. aber vielleicht hat Eur. absichtlich dies wort wiederholt und dasselbe in beiden auf einander folgenden versen an derselben stelle gesetzt, um durch diesen parallelismus eine pointe zu erzielen: so wie der Kyklop bald wońCEL κρέα, so ὠθεῖ καπνόν das werkzeug der rache, der δαλός, mit welchem der tod und die verzehrung der gefährten des Odysseus gerächt werden soll. man müste weεîν кαпνóv (fumum mittere oder fumum agere, wie sich auch bei Lucretius scintillas agere und bei Vergilius spumas agere findet) von dem so zu sagen ruckweisen ausstoszen des rauches verstehen. sollte jedoch auch diese erklärung und die überlieferung unrichtig sein, so wäre doch keinesfalls die conjectur ὄζει καπνού zu billigen. In v. 594 musten diejenigen, welche die überlieferung aufrecht erhielten, zu der annahme greifen, πapeutρeñízeiv bedeute hier das gerade gegenteil von dem was es sonst bedeutet und was man auch überhaupt als die dem worte zukommende bedeutung betrachten musz (vgl. Iph. Тaur. 725 паpeʊ

τρεπίζετε τἄνδον μολόντες), und so erklärte Hermann 'apparando praetermissum est nihil, nisi ut exuramus oculum.' Wieselers oben angeführte conjectur wäre sehr gefällig, da durch die beseitigung des perfects und durch die einführung eines ausdrucks, der die noch zu thuende aufgabe bezeichnet, ein hauptanstosz entfernt wird. aber ich glaube dasz doch auch dieser conjectur die bedeutung von παρeuτρenízeιν im wege steht. da nemlich dieses verbum die vorbereitungen und anstalten bezeichnet, die man trifft um einen zweck zu erreichen, da ferner diese vorbereitungen bereits getroffen sind und da die zu lösende aufgabe (πυροῦν Κύκλωπος ὄψιν) nicht zu den vorbereitungen zu rechnen ist, so erwartet man mit bezug auf die worte οὐδὲν ἄλλο πλὴν πυροῦν Κ. ὄ. nicht παρευτρεπιςτέα, sondern vielmehr πρακτέα oder λοιπὸν δ ̓ οὐδὲν ἄλλο πλὴν πυροῦν Κύκλωπος ὄψιν oder etwas ähnliches. wenn ich auch hier einen vorschlag mitzuteilen mir gestatte, so will ich denselben nicht als eine förmliche conjectur betrachtet wissen, sondern ich will damit nur bezeichnen, in welcher sphäre beiläufig sich hier die emendation bewegen kann. einen entsprechenden sinn würde geben δαλὸς δ' ..... ὠθεῖ καπνὸν παρηυτρέπιςταί τ' (nemlich ὁ δαλός) οὐδὲν ἀργὸν πλὴν πυροῦν Κύκλωπος ὄψιν nichts ist ungethan, nichts ist mehr zu thun übrig als' usw.

ν. 646 f. ἀλλ ̓ οἶδ ̓ ἐπῳδὴν Ὀρφέως ἀγαθὴν πάνυ, ὡς αὐτόματον τὸν δαλὸν εἰς τὸ κρανίον

ατείχονθ ̓ ὑφάπτειν τὸν μονῶπα παῖδα γῆς.

da Polyphemos auch bei Euripides ein sohn Poseidons genannt wird und da seine mutter nach der Odyssee Thoosa, des Phorkys tochter, war, so hält W. die worte nаîda yîc für verderbt und vermutet statt derselben яаνðaɣĥ ('omnino detestandum'). ohne zweifel ist an dieser stelle jede änderung abzulehnen. freilich ist es auch nicht zu billigen, wenn manche den grund dieser bezeichnung darin suchten 'quod enormi ac monstroso corpore praeditus fuisset' oder wenn andere wiederum meinten, der dichter habe damit den Kyklopen als einen feind der götter bezeichnen wollen, da solche feinde oft naîdec τῆς γῆς heiszen. es ist vielmehr anzunehmen, dasz Eur. hier eine verwechselung begieng. die Kyklopen der Theogonie Brontes, Steropes und Arges sind söhne des Uranos und der Gaia. diese heiszen deshalb rnrevéεc (Apoll. Arg. I 510) und x0óvio. verschieden von diesen Kyklopen ist Polyphemos mit dén Kyklopen welche Eur. v. 531 die brüder des Polyphemos nennt. wenn nun der dichter den Polyphemos als πаîс Пnс bezeichnet, während er ihn nach Homer als sohn der Phorkystochter hätte bezeichnen sollen, so liegt hier eine verwechselung mit den Kyklopen der Theogonie vor, eine verwechselung die übrigens nicht blosz bei Euripides sich findet: so werden bei Nonnos XIV 52 neben einander als Kyklopen genannt Brontes, Steropes, Arges, aber zugleich auch Euryalos, Elatreus, Trachios, Halimedes und Polyphemos, und die Kyklopen heiszen bei Nonnos rηrevéεc (II 341. XXVIII 231). übrigens ist

dies nicht das einzige beispiel einer verwechselung und ungenauigkeit in diesem drama. ein gewis mehr auffallendes beispiel ist, dasz Eur., der doch den Kyklopen als einäugig sich vorstellte, hie und da Η von den augen des Polyphemos spricht: so 459 ὄμματα, 463 cυναυανώ κόρας, 470 τοῦ τυφλοῦντος ὄμματα δαλοῦ, 611 πυρὶ γὰρ τάχα φωςφόρους ὀλεῖ κόρας.

I

ν. 666 f. ἀλλ ̓ οὔτι μὴ φύγητε τῆςδ ̓ ἔξω πέτρας

χαίροντες, οὐδὲν ὄντες·

Nauck hat die worte οὐδὲν ὄντες als verba corrupta bezeichnet, und Wieseler schlägt, indem er ebenfalls eine corruptel annimt, ἔνδον ὄντες ('dum intus sitis) vor. aber hier musz man doch wol darauf rücksicht nehmen, dasz auch bei Homer Polyphemos sagt νῦν δέ μ ̓ ἐὼν ὀλίγος τε καὶ οὐτιδανὸς καὶ ἄκικυς ὀφθαλμού ἀλάωσεν (ι 515 f.).

Bei dieser gelegenheit trage ich zugleich nach, dasz die in meiner bemerkung oben s. 530 vorkommende änderung Eur. Herakl. 132 μέλλοντα für μέλλειν τ ̓, die natürlich sehr nahe liegt, schon von Matthiae aufgestellt worden ist.

PRAG.

112.

JOHANN KVÍČALA.

ZUR GRIECHISCHEN ANTHOLOGIE.

3

Bei Bergk PLG. XLV s. 643 findet sich folgendes epigramm:
Οἵδε πάτρας ἕνεκα σφετέρας εἰς δῆριν ἔθεντο

ὅπλα, καὶ ἀντιπάλων ὕβριν ἀπεσκέδασαν·
μαρνάμενοι δ ̓ ἀρετῆς καὶ δείματος οὐκ ἐσάωσαν
ψυχάς, ἀλλ ̓ Αίδην κοινὸν ἔθεντο βραβῆ,

οὕνεκεν Ἑλλήνων, ὡς μὴ ζυγὸν αὐχένι θέντες
δουλοσύνης στυγερὰν ἀμφὶς ἔχωσιν ὕβριν.

5

γαῖα δὲ πατρὶς ἔχει κόλποις τῶν πλεῖςτα καμόντων
σώματ ̓, ἐπεὶ θνητοῖς ἐκ Διὸς ἥδε κρίσις·
μηδὲν ἁμαρτεῖν ἐςτι θεῶν καὶ πάντα κατορθοῦν,
ἐν βιοτῇ μοῖραν δ ̓ οὔτι φυγεῖν ἔπορεν —

10

das wir in Demosthenes kranzrede § 289 lesen. diese verse sind in der überlieferten gestalt unhaltbar und wurden deshalb schon vielfach behandelt, ohne dasz man meines erachtens bis jetzt zu einem befriedigenden resultate gelangt wäre.

Gehen wir zunächst auf den sinn ein, so wird im ersten distichon der zweck des kampfes, im zweiten der ausgang desselben, im dritten wieder der zweck, im vierten die bestattung und im fünften endlich der grund der niederlage erwähnt. dem sinne nach gehört also das erste und dritte distichon zusammen, dann erst sollte das zweite folgen, an das sich die verse 7 f. gut anschlieszen würden. auch der

form nach liesze sich das erste und dritte distichon leicht verbinden, man dürfte nur mit einer leichten änderung v. 5 eïveká 0' Eλλńvwv usw. lesen.

Allein Karsten machte mit recht darauf aufmerksam, dasz Ζυγὸν δουλοσύνης αὐχένι τιθέναι nur vom sieger gesagt werde, also hier nicht richtig sein könne. indessen könnte auch dieser anstosz mit leichter mühe durch ζυγῷ αὐχέν ̓ ὑφέντες beseitigt werden, wenn nur nicht der ganze inhalt des distichons auf eine andere vermutung führte. die verse 5 f. sind nemlich offenbar nur eine erklärung zu ἀντιπάλων ὕβριν ἀπεσκέδασαν. denn wie könnten diese worte besser umschrieben werden als durch úc, μǹ Ζυγὸν αὐχένι θέντες (oder vielmehr ζυγῷ αὐχέν' ὑφέντες) δουλυκύνης, στυγερὰν ἀμφὶς ἔχωσιν ὕβριν? dabei habe ich durch die interpunction zugleich gezeigt, wie diese worte zu verbinden sind: un gehört nur zum participium und auqic exeiv heiszt 'fern halten', vgl. Od. a 54 ua. waren nun diese verse ursprünglich an den rand geschrieben, oder wurden sie aus einer randglosse erst zurecht gestutzt, so erklärt sich auch das eindringen derselben an falscher stelle sehr leicht. wir werden also mit recht dieses distichon wieder streichen dürfen.

Nach der angabe des zweckes im ersten distichon wird im zweiten der ausgang des kampfes geschildert: sie fielen. aber ohne sinn und beziehung sind hier die worte ἀρετῆς καὶ δείματος, wofur viele, aber bis jetzt ungenügende besserungsvorschläge gemacht wurden. am einfachsten und besten scheint es mir zu schreiben: "Αρεως καὶ Aεíματoc: 'sie retteten ihr leben nicht aus dem furchtbaren kampfe.' der gebrauch von "Apηc in diesem sinne ist bekannt; Aeîuoc aber wird mit Póßoc II. A 37 ua. als diener des Ares genannt. die personification wird durch das folgende 'Aídηv кoivóv empfohlen. sollte aber jemand daran anstosz nehmen, so schreibe er ἄρεως καὶ δείματος als bendiadys, und der sinn bleibt derselbe. cúŽelv mit èk oder dem bloszen genetiv ist häufig, zb. Soph. Ant. 1162 cúcac èxepŵv xеóva.

Auf diese weise ist auch die symmetrie des gedichtes gewahrt. es wird je in einem distichon ein gedanke absolviert: denn die zwei folgenden distichen behandeln, wie schon gesagt, begräbnis der gefallenen und grund der niederlage. das letzte distichon ist von йde kρícic v. 8 abhängig. denn wenn Vömel sagt, es müste in diesem falle ecтw und enороν (als erste person) stehen, so übersieht er dasz die anknüpfung eben eine freiere, ja im letzten verse sogar indirecte ist: ἔπορε, sc. Ζεύς. übrigens ist nach κατορθοῦν zu interpungieren; dies zeigt die wiederholung des hexameters § 290 und der sinn, der nach dem ganzen gedichte nur dér sein kann: die götter sind in allem glücklich, im leben aber musz man sein schicksal erleiden.

TAUBERBISCHOFSHEIM.

JACOB SITZLER.

« السابقةمتابعة »