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predigtsammlung nebst einem lexikalischen anhange. Son dershausen 1887. Berliner dissertation) nicht bemerkten fehler so wiedergiebt (F 162,17): „Or nos penons per l'aiue de deu ke nos ancune chose uos poyens dire et esponre de la salveteit ke nos auons esleit", worauf noch die anfangsworte des 90. psalms folgen: „Cil ki habitet en l'aiue del haltisme, demorrat en la uuarde de deu de ciel".

Da Foerster über die blattlagen der handschrift keine angaben macht, so lässt sich nicht entscheiden, ob etwa hinter blatt 137 (die vorrede zum 90. psalm schliesst mit dem verso dieses blattes) einige lagen, die die übersetzung der 17 predigten enthalten mochten, ausgefallen sein können 1.

So könnte man denn meinen, der zweite schreiber habe eine zweite, von einem andern (dem Berliner) übersetzer herrührende übersetzung jener ersten auf bl. 1-137 enthaltenen angefügt, und hätte damit bereits eine lösung für die doppelübersetzung von In quadragesima sermo V. Und doch ist diese annahme wegen der völligen übereinstimmung, die die drei letzten in der Pariser und die mehrzahl der in der Berliner handschrift enthaltenen predigten in stylistischer und sprachlicher beziehung mit den ersten 42 der Pariser handschrift zeigen, von vornherein abzulehnen. Und selbst wenn sie haltbar wäre, so bliebe noch manches dunkel. Vor allem die sonderbare stelle, an der sich die doppelt übersetzte predigt in der Berliner handschrift findet, um so sonderbarer, als gerade diese predigt durch die schlussworte des vierten abschnittes vor einer verirrung hätte geschützt sein sollen. Jene worte lauten: „Propterea rogo vos, fratres, ut semper ad manum habeatis tutissimum orationis refugium, de qua etiam memini me paulo ante in fine sermonis (i. e. sermonis IV in quadragesima) esse locutum". Streng genommen hat danach freilich auch in der Pariser sammlung die rede nicht den ihr zukommenden platz; denn auf in quadragesima sermo IV folgen vor dem sermo V noch erst der sermo VII in quadragesima und der in natali s. Benedicti. F

1 Dagegen spricht freilich, dass die überschrift zu der übersetzung der praefatio einfach Uns altres sermons" lautet und also auf die etwa vorhandenen predigten gar keine rücksicht nimmt.

übersetzt jene worte (154,39): „dont il me remenbret ke ju a uos parlai en la fin de l'atre sermon", während T sich kurz und bündig mit „dont ju ai altre fieie parleit aus der verlegenheit zieht.

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Betrachtet man die auf die verirrte fastenpredigt folgenden predigten, so mehren sich die auffälligen erscheinungen, während vorher alles in bester ordnung ist. No. XXX und XXXI sind gerade die beiden predigten, für welche die originale unter Bernhards werken nicht zu finden sind; no. XXXI kann eine predigt überhaupt nicht genannt werden, sondern ist nur eine anrufung der heiligen jungfrau Maria. No. XXXII trägt wie no. XXIX, XXX und XXXI die überschrift de nostre damme, die nur für XXX und etwa XXXI berechtigt ist. No. XXXII ist auch die erste der eingeschobenen sermones de diversis. Vielleicht ist die zugehörigkeit dieser predigt zu denen Bernhards so sicher nicht wie man annimmt. Aeussere und innere gründe machen sie verdächtig. Hic sermo in praecedentibus editis erat quintus in festo ascensionis", bemerkt Mabillon. In den ältesten mir zugänglichen drucken von 1475, 1495 und 1508 finde ich sie überhaupt nicht. Man ist also über ihre ächtheit zu zeiten im zweifel gewesen, und wenn man die predigt auf inhalt und form prüft, so wird man diesen zweifel sehr berechtigt finden. No. XXXIII ist wiederum eine umstrittene rede: Hic sermo", sagt Mabillon, Nicolai Claraevallensis sermonibus . . . . subjicitur in codd. nonnullis“. Es folgt In dominica VI post pentecosten sermo I und auf diese wieder vier de diversis. Was die letzteren angeht, so ist ihre stellung zwischen dominica VI post pentecosten und in assumptione b. virginis Mariae weniger auffällig, da Mabillon zu dem sermo de diversis XXXVI erklärt: „Hic sermo sicut et tres sequentes collocatur in omnibus mss. inter sermones de tempore post sermonem in dominica VI post pentecosten" 2.

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1 Die herausgeber der Xenia Bernardina haben nicht bemerkt, dass diese rede identisch ist mit der in der hs. O als sermo VI in ascensione domini stehenden, die in der varia lectio I 471 abgedruckt ist.

2 Zwischen die predigten der Pariser sammlung ist gleichfalls einer der sermones de diversis, der XXXV., eingeschoben, und zwar folgt er

Bei diesem thatbestande lag es nahe, die sprache auch der auf jene verirrte fastenpredigt folgenden reden genauer zu prüfen. Und da ergab sich denn mit sicherheit, dass mit jener predigt eine neue übersetzerhand einsetzt: In der fastenpredigt no. XXIX erscheint zum ersten male als wiedergabe von lat. tamen, attamen, verumtamen: nekedent an stelle des in der Pariser übersetzung und in allen in der Berliner handschrift jener predigt vorangehenden reden durchgängig verwendeten totevoies. So wenig nun in predigt I-XXVIII ein nekedent vorkommt, so gänzlich verschwunden scheint von predigt XXIX ab das vorher so häufige totevoies. Es blieb nicht bei diesem einen kennzeichen: in der predigt XXIX erscheint als übersetzung von lat. fortasse zum ersten male puet c'estre, das vorher nicht ein einziges mal begegnet. An seiner stelle wird vielmehr in F, sowie in den ersten 28 reden in T per aventure verwendet. Und finden sich schon in no. XXIX zwei puecestre, so folgen eine ganze reihe weiterer belege in den nächsten predigten, ohne dass freilich per aventure, wie totevoies, plötzlich verschwände. Und wie mit puecestre verhält es sich mit dem in die direkte rede eingeschobenen faire (fait il, fai je etc.), das sich an stelle von dire zum ersten male in der fastenpredigt und nachher oft findet.

Als ich, die handschrift auf diese kennzeichen prüfend, schon ziemlich sicher kein totevoies mehr zu finden bei no. XL angelangt war, begegnete plötzlich wieder (345,9) ein beispiel, dem schnell weitere (346,16. 347,27. 353,63. 354,69 etc.) folgten, während gleichzeitig nekedent, puecestre und eingeschobenes faire wieder verschwunden waren und bis zum schlusse der sammlung nicht wieder begegneten. Diese sprache ist deutlich bei predigt XXIX beginnt eine zweite übersetzerhand,

auf die doppelt übersetzte fastenpredigt. Mabillon bemerkt zu sermo XXXV de div.: Hic sermo in cod. Colbertino optimae notae locatur ante sermonem de nativitate b. Mariae, in regio post cum hoc titulo: sermo ad abbates venientes ad capitulum Cistercii. Olim Capitulum Cisterciense idibus Septembris celebrari mos erat. Ist es ein zufall, dass sowohl in F als in T auf jene fastenpredigt eine in den September fallende rede folgt?

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die gegen ende der handschrift wieder von der ersten abgelöst wird. Wie weit die zweite reicht, ist nicht mit derselben sicherheit wie der anfang ihrer thätigkeit zu bestimmen. Das letzte nequedent begegnet in der XXXVIII. predigt (333,36), in eben dieser stehen auch die letzten belege für puecestre (335,45 und 335,47) und für eingeschobenes faire (336,50). Die XXXIX. predigt weist weder totevoies noch nekedent auf, auch puecestre und eingeschobenes faire oder dire kommen nicht vor. Die rede könnte also dem einen übersetzer wie dem anderen angehören, und ich habe aus der sprache allein nichts entnehmen können, was die frage entschiede. Dass 340,13 affectus caritatis" mit ,affeccion de chariteit übersetzt wird, ist deshalb nicht beweisend, weil trotz dem oben bemerkten, affeccion" zweimal (326,16 und 326,17) in einer dem zweiten übersetzer angehörenden rede sich findet. Doch sprechen äussere gründe dafür, dass der erste übersetzer bereits bei der XXXIX. predigt wieder einsetzt. Fallen nämlich die predigten XXIX bis XXXVIII fort, so bietet die Berliner handschrift in ihrer anordnung nichts auffälliges mehr: die reden Bernhards auf die beweglichen und unbeweglichen feste des kirchenjahres von der verkündigung Mariae (25. märz) bis Mariae himmelfahrt (15. august) folgen in angemessener reihe auf einander. Auf den zweiten übersetzer entfällt ein einschub von zehn stücken, und zwar abgesehen von den beiden an ganz falscher stelle stehenden reden no. XXIX und XXX, und von no. XXXI, einem Bernhard kaum angehörigen fragmente, nur predigten de diversis und zwei auf die festfreie zeit des kirchenjahres.

Ceber die nun vorliegende ausgabe der Berliner handschrift seien noch folgende bemerkungen gestattet:

Der französischen übertragung habe ich das lateinische original beigegeben in der form, wie die Xenia Bernardina es bieten, doch mit der massgabe, dass ich, dem von Foerster in der ausgabe der dialoge Gregoire lo pape gegebenen beispiele folgend, aus den varianten solche lesarten aufgenommen habe, von denen mir wahrscheinlich war, dass der übersetzer sie in seiner vorlage gehabt habe. Derartige abweichungen von dem texte Mabillons sind durch ein sternchen gekennzeichnet.

h. Bernard.

b

Was vom lateinischen text nicht übersetzt ist, habe ich in [] gesetzt, nur der satzverbindung oder überleitung dienende wörter wie autem, omnino u. ä. dabei aber in der regel unberücksichtigt gelassen.

Welche änderungen ich mit der handschrift vorgenommen, lehrt ein vergleich der ausgabe mit dem diplomatischen abdrucke, den Tobler a. a. o. gegeben. Die interpunktion der handschrift habe ich durch die moderne ersetzt, dabei aber die satzabschlüsse der handschrift möglichst beibehalten, auch jedesmal es angegeben, wenn die handschrift in dem gebrauche des fragezeichens, das sie nach moderner art verwendet, abweicht. Zusätze im französischen texte, die von mir herrühren, sind in [] gesetzt.

Nur widerstrebend bin ich der forderung des herausgebenden vereines „i und j, u und v nach ihrem lautwert zu unterscheiden" nachgekommen, weil sie mich vor die entscheidung zum teil noch nicht spruchreifer fragen stellte. Der hier folgende rechenschaftsbericht mag, was ich gefehlt, einigermassen wieder gut machen:

Handschriftliches iule in paisiule, santiule etc. stelle ich als ivle dar, während ich aule (= abilis), taule, diaule, estaulir nicht angetastet habe. Dass dovle, nicht doule zu schreiben ist, geht aus der schreibung douvle (3,15) hervor, auch die in F 152,1 zweimal begegnende form douule kann nur douvle oder dowle vorstellen. Und dovle entsprechend habe ich auch trevle geschrieben.

Deutsches w stellt die handschrift teils durch uu, teils durch w dar; so erscheint 346,15 wardet unmittelbar neben uuardet. Ich habe überall w eingeführt. Auch wo die handschrift lateinisches v gelegentlich durch uu darstellt, habe ich w geschrieben: rewarrit (reveniet) 164,31; begegnen doch auch schreibungen wie wues (151,33), wuels (301,7). Bemerkenswert ist, dass die handschrift 185,50 quarroit schreibt. Evangelium weist in seiner französischen gestalt zumeist uu (euuengl'e), einige male w (285,46 und 285,47), endlich auch einfaches u (248,45. 253,76. 285,46) auf; vgl. Apfelstedt. lautlehre des Lothringer psalters § 30. Die bejahungspartikel, die als auuil und awil erscheint, schreibe ich stets awil; im

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