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Herrn Professor Dr. Adolf Tobler in Berlin.

Das erscheinen des vorliegenden bandes fällt in die zeit, da Sie auf eine fünfundzwanzigjährige thätigkeit als ordinarius der Romanischen philologie an der Berliner hochschule zurückblicken.

Ihre schüler haben sich zusammengethan, um Ihrem ehrentage ein wissenschaftliches denkmal zu setzen, an dem mitzuarbeiten mir zu meinem bedauern neben der vorbereitung dieser ausgabe zeit und kraft gebrach. Ich müsste Ihnen meine glückwünsche mit leeren händen darbringen, dürfte ich nicht wenigstens dadurch, dass ich diesem bande, der ja Ihrer anregung seine entstehung verdankt, Ihren gefeierten namen voransetzte, aussprechen, wie auch ich dankbaren herzens das erinnerungsfest meines lehrers mitfeiere. Möchte meine arbeit, die leider manche unebenheiten aufweist, sich der ehre, Adolf Toblers namen an der spitze zu tragen, nicht ganz unwert erweisen!

Alfred Schulze.

Einleitendes.

Unter dem für diesen band gewählten titel hat Adolf Tobler im jahr 1889 in den sitzungsberichten der berliner akademie pp. 291 ff. über die im folgenden veröffentlichte, damals erst neuerlich von der königlichen bibliothek zu Berlin erworbene handschrift Phillips 1925 eingehende mitteilung gemacht, auf welche statt weiterer beschreibung hier zu verweisen genügt. Tobler hatte bei der prüfung der handschrift alsbald erkannt, dass die in ihr enthaltenen altfranzösischen predigten übersetzungen von predigten des h. Bernhard von Clairvaux seien, die ihrer sprache nach den von W. Foerster im zweiten bande der Romanischen Forschungen aus einer Pariser handschrift herausgegebenen so nahe als möglich stehen.

In einer übersichtlichen zusammenstellung wies Tobler die lateinischen vorbilder im einzelnen nach; nur zu den stücken XXX, XXXI und XLIII fanden sich unter den von Migne in der patrologia latina band 183 abgedruckten predigten des h. Bernhard die originale nicht, auch nicht unter denen, die Migne zu den dem h. Bernhard fälschlich zugeschriebenen stellt. Zu no. XXXI und no. XLIII ist es mir gelungen, die originale aufzufinden, während das eifrigste suchen nach dem vorbilde von no. XXX ohne erfolg blieb. Die lateinische vorlage für predigt XLIII steht als „in assumptione b. v. Mariae sermo V“ in alten drucken der reden Bernhards nicht so selten. Ich führe von den mir zu gesicht gekommenen an die prächtige von Peter Schöffer gedruckte editio princeps vom jahre 1475 ohne seitenund bogenzählung (Janauschek, Bibliographia Bernardina, Vindobonae 1891, no. 30), die ausgabe der sermones de tempore, Basileae 1495 (Bibl. Bern. no. 179), wo die rede auf bogen 9

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blatt 2 und 3 zu lesen ist, und die ausgabe der opera Bernardi, Lugduni 1515 (Bibl. Bern. no. 388), welch letztere die predigt an zwei stellen, einmal fol. LII v bis fol. LIII v unter den ächten, und zweitens fol. CXLr bis fol. CXLIr unter denjenigen enthält, von welchen es fol. CXXVIII ausdrücklich heisst: quamvis hi qui sequuntur sermones procul dubio sancti Bernardi Claraevallensis abbatis non sint . . .“ Auch in handschriftlicher form habe ich die rede unter denen des h. Bernhard in folgenden handschriften der Berliner kgl. bibliothek gefunden in ms. theol. lat. fol. 246 auf fol. 79r-83r, in ms. theol. lat. fol. 491 auf fol. 25 v-29v (als sermo tertius de assumptione b. v. Mariae) und in ms. theol. lat. 461 auf fol. 69 v-72 v.

Grössere schwierigkeiten machte die auffindung des originals zu predigt XXXI. Nach vielem vergeblichem suchen führte eine bemerkung Mabillons in der praefatio zum 3. bande seiner ausgabe der opera Bernardi zum ziel. Mabillon erwähnt dort, dass einige der sermones diversi in manchen handschriften dem Nicolaus Claraevallensis, andere dem Guerricus, abbas Igniacensis zugeschrieben werden. Eine daraufhin unternommene durchsicht der im dritten bande der Bibliotheca Cisterciensis von Tissier herausgegebenen reden des Nicolaus Claraevallensis führte auf p. 209 zur auffindung der vorlage, die dort freilich nur den schluss einer predigt „in nativitate beatae Mariae" bildet. Und auch diesen schluss übersetzte der Altfranzose nur mit erheblichen auslassungen. Bei Migne steht die nämliche predigt unter denen des Petrus Damianus im 144. bande col. 740.

Von den vierzig reden, die ihre vorbilder unter den jetzt für ächt geltenden predigten des h. Bernard sofort fanden, decken sich die übersetzungen im umfange nicht alle mit dem bei Migne gebotenen original. Die französische predigt XII ist länger als Mignes sermo III in tempore resurrectionis, während andrerseits das original von no. XLII nur zur knappen hälfte übersetzt ist. Was bei Migne fehlt, bietet jetzt die zur feier des 800jährigen geburtsfestes des h. Bernhard von den Cisterciensern Oesterreich-Ungarns veranstaltete jubiläumsausgabe der Xenia Bernardina (Vindobonae 1891), freilich nicht im text, der nur ein sorgfältiger, durch vergleichung mit 24

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