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befreit ist, und weil sie nicht aus Zwang des Geseßes, sondern aus Verneuerung des Heiligen Geistes, von Herzen willig und ungezwungen unter stetem Kampfe wider den alten Adam thun, was Gott gefällig ist. Wenn daher auch die Werke, die zur Erhaltung äußerlicher Zucht gehören, welche auch von den Ungläubigen und Unbekehrten geschehen und erfordert werden, vor der Welt löblich sind, dazu auch von Gott in dieser Welt mit zeitlichen Gütern belohnt werden, so sind sie jedoch, weil sie nicht aus rechtem Glauben gehen, vor Gott Sünde, das ist, mit Sünden befleckt, und werden vor Gott für Sünde und unrein gehalten, um der verderbten Natur willen, und weil die Person mit Gott nicht versöhnet ist; denn ein böser Baum kann nicht gute Früchte bringen (Matth. 7, 18.), und was nicht aus dem Glauben gehet, das ist Sünde. (Röm. 14, 23.)

Herr Jesu Christe, der Du Dich Selbst ohne allen Wandel durch den Heiligen Geist Gott ges opfert hast, reinige auch durch Dein Blut unser Gewissen von den tødten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott, daß wir ein geheiligtes Faß sey'n, zu den Ehren, dem Hausherrn bräuchlich, und zu allem guten Werk bereitet; nimm das steinerne Herz aus unserm Fleisch weg, und gieb uns ein fleischernes Herz, gieb Deinen Geist in uns, und mache solche Leute aus uns, die in Deinen Geboten wandeln, und Deine Rechte halten und darnach fbun!

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Was zulezt die Beweggründe der guten Werke anlangt, so bezeichnet unser Artikel diejenigen als falsch, wenn man dadurch meint Gnade vor Gott zu verdienen, oder wenn man darauf vertraut; denn Vergebung der Sünde und Gerechtigkeit empfangen wir allein durch den Glauben an Christum. Darum ruft uns auch Christus zu: So ihr dies Alles gethan habt, sollt ihr sprechen: Wir sind unnüße Knechte gewesen, wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren." Auch ist dies keiness wegs ein Bekenntniß, das erst in der Zeit der Refor mation aufgekommen ist, die Kirche hat dies von jeher bekannt und gelehrt, wie dies ja das Zeugniß des frommen Erzbischofs Ambrosius von Mailand, welcher im Jahre 397 starb, bestätiget. Derselbe bekennt: Also ist beschlossen bei Gott, daß wer an Christum glaubt, felig sey, und nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben, ohne Verdienst, Vergebung der Sünden habe," Damit ist freilich das Vertrauen auf eigne Werke gänz lich zu Boden geschlagen, und alle Vermessenheit eigner Gerechtigkeit abgebrochen, aber zugleich auch für die angefochtenen und betrübten Gewissen der Trost des Evangelii und die feste Burg der gött= lichen Gnade und des Verdienstes Christi aufgerichtet, in welcher das bekümmerte und zerschlagene Herz Ruhe und Friede, Sicherheit und Leben findet. Wenn daher gläubige Christen irgend etwas thun, was dem Herrn wohlgefällt, so thun sie es, nicht um dadurch Gnade vor Gott zu verdienen, oder

darauf zu vertrauen, sondern allein, wie unser Artitel sagt, um Gottes willen," und das ist auch der einige rechte Beweggrund guter Werke; sie thun es aus Gehorsam gegen Seine Gebote, aus. Dank für Seine Gnade und Ihm zu Lob und Ehre. Wer in Christo Jesu Vergebung der Sünde, Leben und Seligkeit gefunden hat, der fragt dann auch nicht erst: Was soll ich thun? Wie seine Seele voll Lobes und Dankes ist über die empfangene Gnade, so ist auch sein Herz willig und bereit, dem Herrn, der ihn theuer erkauft hat durch Sein Blut, sich selbst zum Opfer zu geben, und Dem zu leben, der ihn geliebet und Sich Selbst für ihn dargegeben hat. Es bedarf ja dann nicht erst der Ermahnung, dem Guten nachzukommen, das Herz freuet sich, wenn es Etwas thun kann, was dem Herrn wohlgefällt, und hütet sich, den Geist zu betrüben, mit dem Gottes Kinder versiegelt sind auf den Tag der Ers Lösung. Eine Seele, die Gnade gefunden hat bei Gott, fucht ja dann nicht mehr das Ihre, sondern was des Herrn ist, sie übt sich immerdar in der Erfüllung Seines Willens, kennt kein höheres Ziel ihres Arbeiten's, Kämpfen's, Ringen's, Beten's, als daß nur der Name Chrifti verherrlicht werde, Sein Reich komme, und Sein Wille geschehe. Und grade auf diesem Wege des demüthigsten Gehors sams wandeln gläubige Christen den Weg des Kreuzes, und treten in die Fußstapfen Deffen, der dem Vater gehorsam war bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz, und beweisen sich in allen Dingen als Diener Gottes, in großer Geduld,

in Trübsalen, in Nöthen, in Aengsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen, in Fasten, in Keuschheit, in Erkenntniß, in Langmuth, in Freundlichkeit, in dem Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen der Gerechtig keit, zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte, als die Verführer, und doch wahrhaftig, als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe sie leben, als die Gezüchtigten und doch nicht ertödtet, als die Traurigen, aber alles zeit fröhlich, als die Armen, aber die doch Viele reich machen, als die nichts inne haben, und doch Alles haben. Kinder Gottes dürfen ja nicht erst erinnert werden, auch ihre Nächsten zu lieben, sie wissen es nur zu wohl: was sie Einem unter den geringsten Brüdern gethan haben, das haben sie ihrem Herrn gethan. Die Liebe Christi, die in ihre Herzen ausgegossen ist, dringet sie ja, auch für ihre Widersacher zu bitten: Herr, behalte ihnen diese Sünde nicht! Darum werden sie nicht müde; ob auch ihr äußerlicher Mensch verweset, so wird doch der innerliche von Lage zu Lage erneuert; werden sie auch immerdar in den Lod gegeben um Jesu willen, so offenbaret sich doch auch das Leben des Herrn Jesu an ihnen immer herrlicher. Man darf sie nicht erst erinnern, Jesum und Seinen heiligen Namen zu bekennen, sie haben ja den Geist des Glaubens, nach dem geschrieben stehet: Ich glaube, darum rede ich. Wie sie sich immerdar fleißigen,

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sie sind daheim, oder sie wallen, daß sie dem Herrn wohl gefallen, so sind sie auch, im Angesichte des Todes und des Gerichts, gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstenthum, noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Liefes, noch keine andre Creatur sie scheiden mag von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, ihrem Herrn. Das, was ihre Seele still, stark und fröhlich in Gott macht, was sie beständig zur Heiligung antreibt, in der Liebe und Geduld, in der Demuth und in der Treue übt, das ist der Glaube an den Herrn. Dieser Glaube wird ihnen ein Brunnen, der in das ewige Leben quilt. Siehe da, das ist der neue Gehorsam, eine Frucht des Heiligen Geistes, in welchem der Gläubige, nicht um irgend Etwas zu verdienen oder sich zu rähmen, sondern allein aus Dankbarkeit, Gott zu Lieb und Lob seinem Herrn lebt, leis det und stirbt.

Artikel VII.

Von der Kirche.

Es wird auch gelehret, daß allezeit müsse eine heilige christliche Kirche seyn und bleiben, welche ist die Versammlung aller Gläubigen, bei welcher das Evangelium rein geprediget, und die heiligen Sacramente, laut des Evangelii, gereicht werden.

Denn dieses ist genug zu wahrer Einigkeit der christlichen Kirche, daß da einträchtiglich nach rei

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