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doch immer einen Pfarrer hatte, wie die Urkunde vom 18. April 1478 beweiset'). Nachdem die Hahn auf Basedow im J. 1532 das Dorf Wargentin mit den Kirchen-Patronat gekauft hatten2), ward, bei der großen Nähe beider Kirchen, in der Reformationszeit die Kirche zu Basedow wohl Hauptkirche, inden mit dem Patronat die Pfarre hierher verseßt ward. Schon im J. 1648 wird Wargentin als Lochterkirche von Basedow aufgeführt und im Visitations-Protocolle von 1662 heißt es bei Basedow;

„Filia Wargentin. In dieser Filial-Kirche hat der „Pastor vor diesem alle Sontage predigen müssen, ißo aber nicht, sondern es gehen die Einwohner nacher "Basedow zur Kirche."

2. Das Dorf Nögelin.

Das Dorf Wargentin bei Malchin, welches das Kloster Arendsee das ganze Mittelalter hindurch besaß, lag innerhalb der Grenzen des meklenburgischen Landes. Nicht so unbestritten war die Landeshoheit über das Dorf Rögelin, in welchem das Kloster Arendsee schon früh einen bedeutenden Theil erwarb und welches es mit der Zeit ganz gewann.

Das Dorf Rögelin grenzt östlich an die meklenburgischen Enclaven Negeband und Rossow; es lag also an der südlichen Grenze zwischen den Ländern Lieze, welches bis Rossow und Negeband hinaufreichte, und dem Lande Turne, welches noch das weite Gebiet von Zechlin umfaßte3), und gehörte ohne Zweifel noch zum Lande Lize. Beide Länder wurden zum größten Theile an geistliche Stiftungen weggegeben z. B. an die Johanniter-Comthurei Mirow, an die Klöster Doberan, Dobbertin, Eldena, Alten-Camp, Amelungsborn, Arendsee, Dunamünde, deren Be fizungen zum großen Theile das Bisthum Havelberg mit der Zeit an fich brachte. Die Landeshoheit der meklenburgischen Fürsten über diese Länder in den frühesten Zeiten unserer Ge schichte ist eben so unzweifelhaft, als es dagegen gewiß ist, daß fie in allen Zeiten vielfach angefochten ward. In Beziehung auf die Besitzungen des Klosters Arendsee in Rögelin erging es den meklenburgischen Fürsten eben so, wie in Beziehung auf den Hof Dranse des Klosters Amelungsborn *).

1) Vgl. Urk.-Samml. Nr. V.

2) Vgl. Urk.-Samml. Nr. VI.

3) Vgl. Jahrb. 11, S. 92 flgd., XIII, S. 135 flgb. und XIV, S. 70 flgb, und Boll Gesch. des Landes Stargard I, S. 49 flgd.

4) Vgl. Jahrb. XIV, S. 71 figo.

Schon vor dem J. 1232 hatte das livländische Kloster Dünamünde von den edlen Herren und Brüdern Johann und Gebhard von Plote, den Stiftern und Besißern von Kiriß und Wusterhausen, 30 Hufen in Rögelin und 30 Hufen in Trampig erworben; am 6. Jan. 1238 verliehen die Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg, von denen die Brüder Plote die Dörfer Rögelin und Trampit zu Lehn trugen, dem Kloster Dünamünde das Eigenthumsrecht an diesen Dörfern1). Diese Urkunde ist also nicht, wie man wohl irrig angenommen hat, die erste Verleihungsurkunde über die Dörfer, sondern nur eine spätere Urkunde über die Verleihung des landesherrlichen Eigenthumsrechts; denn als im J. 1232 das Kloster Arendsee seine Besizungen in Rögelin erwarb, hatte das Kloster Dünamünde schon seine Besizungen in demselben Dorfe.

Am 2. Mai 1232 verliehen nämlich die Brüder Johann und Gebhard von Plote dem Kloster Arendsee 42 Hufen, welche zwischen Neheband und den Besitzungen des Klosters Dünamünde am Flusse Temnit lagen (,,XLII mansi jacent inter ,,Nyzzebant et dominum abbatem de Dunamunde super .,Timenitze fluuium")2), also ebenfalls ohne Zweifel auch auf der Feldmark des Dorfes Rögelin3).

Damals also waren diese Dörfer im Lehnsbesiße der Edlen Herren von Plote gewefen und die Markgrafen von Brandenburg maßten sich die Landesherrschaft an. Uebrigens darf die Menge der Hufen in Einem Dorfe nicht auffallen; noch am 28. Nov. 1662 sagte die brandenburgische Kammer aus: „das Dorf Rögelin sei vor diesem mit einem „Schulzen, 21 Bauern und 3 Koffaten besett gewesen."

Das Kloster Dünamünde legte auf seinen Befihungen auf der Feldmark Rögelin einen Hof an und nannte diesen Dünamünde*); als es später diese Besizungen) an den Bischof von Havelberg veräußerte, ging diefer Hof Dünamünde wieder ein).

1) Die Urkunde ist gedruckt in Dreger Cod. dipl. Pomer. I, p. 190, und Riedel Cod. dipl. Brand. 1, 2, 6. 305.

2) Die Urkunde ist gedruckt in Niedel Cod. dipl. Brând. I., 1, S. 366; vgl. Riedel Mark Brandenburg, 1, S. 376.

3) Wenn Riedel in Cod. dipl. Brand. 1, 2, S. 305, welcher selbst 1, 1, S. 366 den Verleihungsbrief an das Kloster Arendsee mittheilt, bemerkt, daß es noch nicht aufgeklärt sei, wie diese (?) Besigungen des Klosters Dünamünde in der Folge wieder dem Kloster Arendsee gehören konnten, so fällt dieser Zweifel durch die Thatsache weg, daß beide Klöster auf derselben Feldmark neben einander Befizungen hatten.

4) Ueber den Hof Dünamünde bei Rögelin vgl. Riedel Cod. dipl. Brand. I, 2, S. 327, und Jahrb. XIV, S. 71.

5) Im J. 1285 versicherte der Papst Honorius dem Kloster Dünamünde das "diesem Stifte von den Markgrafen Otto, Albert und Otto verliehene Patronat über die Kirche zu Tramnit und das Mühlenwerk zu Tornow“. ́ Riedel Cod. dipl. Brand. 1, 2. S. 304.

6) Vgl. Riedel Cod. dipl. Brand. I, 2, S. 327.

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. sehen wir das Land Lieze unter der Landeshoheit der Herzoge von Meklenburg-Stargard. Im J. 1353 verlieh der Herzog Johann von Meklenburg-Stargard dem Henning Bere das erbliche Obermarschallamt des Landes Stargard und legte dazu als Diensteinkommen alle landesherrlichen Gefälle von der ganzen Lieze"), welche damals in das Ober- (südliche) und Nieder- (nördliche) Liezländchen getheilt ward. Bald nach dem J. 1360 gerieth der Ritter Henning Bere in eine heftige Fehde mit dem Bischofe von Havelberg, welchem der Graf von Lindow Helfer war; Henning Bere war wegen dieser Fehde in den Bann gekommen, und der Bischof versprach bei der Aussöhnung2) im J. 1363, ihm Bittschreiben an den Papst zur Lösung vom Banne zu geben. Aus einer Klageschrift des Ritters Henning Bere 3), gegen den Grafen von Lindow, welche sicher aus dieser Zeit stammt, ersieht man, daß Henning Bere damals in dem Besiße von Neßeband mit den dazu gehörenden Dörfern Drusedow, Grüneberg, Darsekow und Rotstil war4); er klagt ausdrücklich:

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,,dat se my auebranden myn dorp tu Nece,,bant, - dar se my afgebrandt hebben ,,myne tymmere to deme dorpe, dar se my aue,,branden myne kerke vnde myne kerckhoff ,,also spiker vnde grouen vp myn klochus vnde ,,voreden wech myne klocken, des ich ny heren ,.horede dun."

In derselben Klage wird auch ausdrücklich gesagt, daß ihm die Bede aus dem Dorfe Rögelin, welche ihm als Erblandmarschall von der Lieze zukam, entzogen sei:

Vortmer so clage ik, dat se my hebben ge„namen mine bede to deme dorpe tu Ro„gelin dre iare, des iars sos punt brandenbur,,gischen geldes."

Henning Bere veräußerte bald darauf seine Güter auf der Lieze, denn im J. 1387 erklärten die Brüder Bere auf Nöddelin, daß ihr Vetter Henning Bere vor Jahren die Güter Neßebant, Dargis, Drusedow und Grüneberg zuerst an Hermann

1) Vgl. Boll Gesch. des Landes Stargard I, S. 148, Jahrb. VII, S. 280, und XIV, S. 71.

2) Vgl. Riedel a. a. D. I, 2, S. 465.

3) Vgl. Riedel a. a. D. 1, 2, S. 309.

4) Wenn v. Raumer in v. Ledebur's Archiv VIII, S. 320 behauptet, daß nach Riedel's Mark Brandenb. I, S. 376, Neßeband im 13. Jahrh. dem Kloster Dünamünde gehört habe, so steht dies nicht hier, sondern nur das, was oben angegeben ist. Es fehlt uns bisher ganz an andern alten Nachrichten über Negeband; wahrscheinlich aber ist, daß es, wie vom 14. Jahrh. an, auch früher immer Ritterlehn war.

Jahrb. des Vereins f. meklenb. Gesch. XV.

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Gadow, dieser sie aber bald wieder an die Rohr verkauft habe'), welche in jenen Zeiten immer mächtiger in diesen Ge genden wurden. Seitdem waren die Rohr im Besize der nezebanter Güter. Am 19. Nov. 1418 belehnte der Herzog Hein reich d. ä. von Meklenburg Stargard die Brüder Otto und Meineke Rohr mit der Beste Nebebant mit allen Zubes hörungen, mit ganz Drusedow, ganz Grüneberg, mit 18 Hufen und aller Freiheit und Gerechtigkeit in Darsckow und mit dem See zu Plauen; diese Belehnung erneuerten im J. 1478 die Herzoge Albrecht und Magnus und im J. 1511 die Herzoge Heinrich und Albrecht von Meklenburg.

Neben den Rohr brachten in diesen Gegenden die Bischöfe von Havelberg, welche ihre Residenz in ihrem weiten Domais nen Amte in der Stadt Witstock hatten, ihre Besitzungen zu einer bedeutenden Ausdehnung. Schon im J. 1320 hatten sie die Güter Zechlin2) gekauft, welche im J. 1237 dem Kloster Doberan geschenkt und von diesem im J. 1306 an den Fürsten Heinrich von Meklenburg vertauscht waren. Im J. 1430 verkaufte das Kloster Amelungsborn seine Güter auf der Lieze um den Hof Dranse an den Bischof von Havelberg3). Ferner kaufte der Bischof im J. 1438 das westlich an Rossow grenzende, bekannte markgräfliche Schloß Friedrichsdorf oder Freßdorf, mit 13 dazu gehörenden Dörfern*), unter denen auch Rögelin und Tramnit genannt werden. Das Schloß Friedrichsdorf mit dem halben Dorfe Kl. Dosse verlich der Bischof im J. 1439 an Lütke von Warnstaedt.

So war das Dorf Rögelin hin und her geworfen und ward von einer Menge Herren und einer noch größern Menge von Herrendienern geplagt, so daß dem Kloster Arendsee der sogenannte Besit wohl verleiden mußte.

Die Herzoge von Meklenburg machten aber immer das Recht auf die Landeshoheit über Rögelin geltend. Auf dem zwischen Brandenburg und Meklenburg gehaltenen Tage zu Wit stock am 17. April 1494 erhoben die brandenburgischen Räthe gegen die meklenburgischen Landesherren:

,,Furpringen vnnd clag

,der abtissin vonn Arentsee.

,,Bracht der merckisch canntzler von irn wege ,,fur die meynung vnnd sagt, sie wurden vo

1) Vgl. Boll a. a. D. 1, S. 149.

2) Vgl. Riedel a. a. D. 1, 2, S, 315 flgb. 3) Vgl. Jahrb. XIII, S. 138 flgb.

4) Vgl. Riebel a. a. D. 1, 2, S. 300 figb.

,,meinem g. bernn beschwert vnd vmb stewr, ,,schatzung vnnd anders angelanngt, desgleichen ,,auch ir arme leut zu Rogelin."

Mit dem Ende des 15. Jahrh. begannen die vielfachen und vieljährigen Grenzstreitigkeiten zwischen Meklenburg und Brans denburg), aus denen freilich Brandenburg durch zähes Festhalten fast überall siegreich hervorgegangen ist.

Wir besigen ein von dem Canzler Caspar von Schöneich geschriebenes Verhör des Curt Rohr, in welchem es heißt: ,,Anno etc. VIII am montag in pfingsten. .,Curt Rhoer hat bekant

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,,Rogelyn ist meckelburgisch, dem closter ,,Arnsehe zcugehorig, stost auch in die Tem„nitz.“

So sehr dem Kloster auch der Befiß von Rögelin verleidet ward, so konnte es sich doch nicht so leicht zum Verkaufe des Dorfes entschließen, wie es im J. 1532 Wargentin verkaufte. Um viele Irrungen mit den von Warnstaedt auf Freßdorf beizulegen, entschloß es sich zu einem Vergleiche2) mit denselben, welchen der Bischof Busso von Havelberg am 13. Jan. 1534 folgendermaßen vermittelte und ausführte: das Kloster Arendsee soll fortan alle jährlichen Pächte und Zinse, die von Warnstaedt dagegen eine Menge namentlich aufgeführter Dienste im Dorfe Rögelin behalten; außerdem sollen die Bewohner den von Warnstaedt die von Alters her gebräuchliche Abgabe von Roggen und Heringen und die Anfuhr von ruppinschem Bier bei Hausfesten unweigerlich leisten; auch ward die Abhaltung der Gerichte festgesezt.

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Nach dem Tode des lezten Bischofs Busso II. im J. 1548 wurden die Güter der Bischöfe von Havelberg eingezogen, zu Domainen gemacht und in die Aemter Witstock und Zechlin getheilt. In Folge der wenige Jahre nach dem Vergleiche von 1534 erfolgten Einziehung mehrerer Klostergüter Arendsee's wurden die grundherrlichen Rechte im Dorfe Rögelin dem Amte Zechlin beigelegt, und in der Folgezeit ließen die Gebrüder Thomas und Hans von Warnstaedt auf Frezdorf sich auch geneigt finden, mittelst eines am 16. Febr. 1620 documentirten Vertrages, ihre zum Hause Freßdorf ge„hörigen dienstherrlichen und gerichtsherrlichen Rechte in Rögelin „dem Amte Zechlin abzutreten 3).“

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1) Vgl. Jahrb. XIII, S. 140 flgd.

2) Die Vergleichsurkunde ist gedruckt in Riedel a. a. D. 1, 2, S. 313 flgd.. 3) Vgl. Niebel a. a. D. 1, S. 303; vgl. S. 352.

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