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Meinung aufgebracht zu haben, daß sie eine lauenburgische Prinzessin gewesen sei; als solche, und zwar als Tochter des H. Erich, wird sie von Gebhardi 1) aufgeführt; Suhm und andere find ohne Kritik der Huitfeldschen Annahme gefolgt.

Von ihr sind 2 Urkunden, deren Originale sich im geheimen Archiv in Kopenhagen befinden, veröffentlicht worden; in der ersten vom 19 Juni 1358 bezeugt Richardis,

Rikardae, dei gracia ducissa Sleswicensis, daß ihr der König Waldemar von Dänemark Alsen und Sundewith unter gewissen Bedingungen eingeräumt habe 2), und in der zweiten vom 1. Januar 1373 erklärt

vrowe Rixe hertoginne to Sleswich,

daß sie den König Waldemar zu ihrem Vormund und Vertreter erwählt habe 3).

Beide Urkunden tragen noch das Siegel der Fürstin und zwar hat das an der Urkunde von 1358, 2 Zoll im Durchmesser, die Umschrift:

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Die gekrönte Herzogin, welche einen Schleier unter der Krone und neben sich an jeder Seite des Hauptes einen sechsstrahligen Stern hat, steht und hält in der rechten Hand einen Helm, auf dem eine unkenntliche mondförmige Figur liegt, darüber ein Balken und darüber ein Pfauenwedel an einem Schafte, über den schleswigschen Schild mit den beiden Löwen, in der linken Hand aber einen Helm mit 2 Flügeln über einen getheilten Schild, dessen obere Hälfte schraffirt ist. Das Siegel an der zweiten Urkunde von 1373 ist größer, 21 Zoll im Durchmesser, und hat in einem doppelten geperlten Rande die Umschrift: DOMINA . . . . Dvαissα IvαIα ***

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Die gekrönte Frau, mit fliegendem Haar, steht zwischen zwei großen, vierblättrigen Rosen, die aus dem untern Rande des Siegelfeldes an Stielen hervorkommen, und auf deren jeder ein links gekehrter Bogel fißt, und hält in der rechten Hand den Schild mit den 2 Löwen, in der linken einen getheilten, oben schraffirten Schild, beide ohne Helme 4). Also in beiden Siegeln erscheint als Wappen ihres Hauses der Schild der Grafen von Schwerin und es bedarf demnach keiner Widerlegung der oben angeführten Angabe, welche sie dem sächsischen Fürstengeschlechte zuweiset.

1) Genealog. Erläuterungen I, t. 75.

2) Schlesw. holft. lauenb. Urk. Samml. II, 2, S. 235, N. CLXXXVIII. und schon früher gedruckt in Suhm XIII, p. 831.

3) Schles. holst. lauenb. Urk. Samml. das. S. 288, N. CCXXVI. nach Carstens in der Schrift der Kiobenh. Selskab. X. p. 127.

4) Ich verdanke die Mittheilung dieser Siegel dem Herrn Dr. Ostwald in Kopenhagen.

Nachdem nun die Siegel, deren Bedeutsamkeit für genealogische Forschungen sich hier so recht deutlich zeigt, das Haus der beiden Fürstinnen festgestellt haben, kommt es darauf an, das Verhältniß derselben zum schwerinschen Grafenhause zu ermitteln. Dazu bieten denn folgende 2 Urkunden hinlängliche Auskunft dar.

Graf Otto von Teklenburg sagt in einer zu Lynghen 1386 am 6. Mai ausgestellten Urkunde: 1)

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Wy Otte greve to Thekeneuborch dot wytlik, dat wy vnseme leven ome, deme olderen hertoghe Erike to Sassen hebbet ghegheuen

to donde

macht
wes em nutte vnd ghud
dunked wezen uth to manende vnd to vorderne -
al vnse del, dat vns anvalt vnd tohoren mach
van al deme dat vnses vaders zuster vor
Rychardis hertoghinne to Sleswyk den
beyden got gnedich sy --

Herzog Erich von Sachsen zu Nigenhuze am 18. October 1393 läßt sich also vernehmen: 2)

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dat wy

--

Wy Erik hertoghe thu Sassen de oldere
bekennen
all vnze rechticheit de
vns, vnzen erven und unzeme oeme greven
Otten van Tekkeborch vnd sinen erven anestor-
ven is, beide van vnzer medderen wegen
vrowen Rixen hertoginne thu Sleswig
saliger dechtnisse

Aus diesen beiden Urkunden ergiebt sich nun das verwandtschaftliche Verhältniß der beiden Aussteller zu der bereits verstorbenen Herzogin Rire von Schleswig. Graf Otto von Teklenburg nennt sie ausdrücklich seines Vaters Schwester und Herzog Erich der ältere seine Medderen, was bekanntlich Mutter-Schwester bezeichnet. 3)

Graf Otto II. von Teklenburg (und Schwerin bis 1359 März 31.) war der Sohn des Nicolaus VI. Grafen zu Teklenburg, welcher zu Wittenburg von 1349 April 3., zu Schwerin bon 1357-1359 März 31. regierte, und Nicolaus war der Sohn des Grafen Gunzelin VI. von Schwerin in Wittenburg, welcher nach 1338 starb. 4) Es ist also klar, daß Richardis die Schwester des Grafen Nicolaus IV. und eine Tochter des

1) Schlesw. holft. Urk a. a. D. S. 351 N. CCLXXV., auch gedruckt in Michelsen polem. Erört. S. 67.

2) Dafelbft N. CCXCIII. S. 373, und Michelsen S. 73.

3) Vgl. Gatterer Genealogie, S. 56.

4) Vgl. Rudloff, mecklenb. Gesch. II, S. 338.

Grafen Gunzelin VI. gewesen ist, welche mit ihrer Mutter den gleichen Namen führte.

Herzog Erich der ältere von Sachsen zu Mölln und Bergedorf ist derjenige, welcher in der Reihe der sächsischen Herzoge als der III. dieses Namens bezeichnet wird. Es ist eine Abweichung von der Zählung, wenn die Herausgeber der UrkundenSammlung ihn als den IV. bezeichnen; denn Erich IV. ward erst nach dem Tode des vorhin genannten († 1401) als der ältere bezeichnet 1), und der kommt hier gar nicht in Betracht, da er ein Sohn Erich's II. und der Agnes von Holstein war.Unser Erich der ältere ist ein Sohn des Herzogs Albrecht IV. zu Bergedorf 2), und der nennt in den angegebenen Urkunden seine Gemahlin Beate, welche, wie nachgewiesen, eine Gräfin von Schwerin war. Wenn nun Erich in der Urkunde von 1393 die Rire seiner Mutter Schwester nennt, so ist klar genug, daß Beate die andere Tochter des Grafen Gunzelin VI. von Schwerin gewesen ist und daß Herzog Erich und Graf Otto Geschwisterkinder waren, wozu auch das Wort oeme ganz gut paßt, da es auch dieses Verhältniß oft genug bezeichnet und nicht als Vaters oder Mutter Bruder gefaßt werden muß, was hier ja ganz unstatthaft sein würde.

also:

Die Genealogie stellt sich nun nach diesen Ermittelungen

Gunzelin VI.,

Gr. zu Schwerin, † nach 1338 Apr. 23.

Gem. Rire.

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III.

Die Gefangennehmung des Fürften Albrecht
von Meklenburg
burch

den Grafen Günther von Schwarzburg
im J. 1341,

von

G. C. F. Lisch.

Alle meklenburgischen Geschichtschreiber berichten, daß der Fürst Albrecht im J. 1342 von einem Grafen von Schwarzburg gefangen genommen sei; auch Rudloff Mekl. Gesch. 11, S. 284 sagt:

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Vielleicht war es auch eine schwedische Angelegenheit, „in welcher Albrecht eine persönliche Reise an den kaiserlichen Hof unternahm, worüber er aber unterwegs „in Thüringen von einem Grafen von Schwarzburg „aufgehoben und, wegen einer rückständigen väterlichen „Schuld, fast ein halb Jahr in Verwahrung gehalten "ward."

Aehnliches berichtet v. Lüßow Mekl. Gesch. II, S. 176, mit dem Hinzufügen, daß

die Geschichte die Veranlassung dieses Ereignisses nicht ,, aufbewahrt habe."

"

Das Ereigniß ist merkwürdig und für die Geschichte wichtig genug, um darin eine Veranlassung zu genauerer Forschung zu finden. Auffallend ist es, daß bisher nirgends Urkunden aufgefunden sind, welche über diese Begebenheit irgend eine Andeus tung machen. Es ist daher ein werthvolles Geschenk, wenn der Freiherr von Freyberg, Vorstand des königl. baierischen Reichsarchives zu München, in seiner beurkundeten Geschichte Herzogs Ludwig des Brandenburgers, München, 1837, die VergleichsUrkunden 1) über die Freilassung des Fürsten Albrecht aus der Gefangenschaft vom 25. Mai 1342 mittheilt. Hiedurch ist die

1) Vgl. Urkunden-Sammlung: Vermischte Urkunden.

Thatsache außer Zweifel gestellt, wenn auch nicht zu leugnen ist, daß diese Urkunden nicht viel mehr Licht über die Veranlassung der Gefangennehmung verbreiten, als die Chroniken; es ist übrigens jede urkundliche Bereicherung aus jenen Jahren von Wichtigkeit, da die urkundlichen Quellen aus dieser Zeit ungewöhnlich spärlich fließen. Da nun aber die Thatsache festgestellt ist, so verdienen die Chroniken um so viel mehr Glauben, als sie mit den urkundlichen Angaben übereinstimmen.

Die älteste chronistische Quelle ist Detmar's lübische Chronik, welche, nach Grautoff's Ausgabe, sagt:

1342. By der tyd do wolde de edele here albrecht „van mekelenborch then to deme keisere unde wart in doringhen vanghen van deme greven van zwarceborch, de ene helt wol en half iar vor ghut, dat sin vader eme seuldich blef."

Der wohl unterrichtete Detmar, dem noch zuverlässige Nachrichten zu Gebote standen, deutet auf die Veranlassung der Gefangenschaft hin. Die jüngere Chronik Corner's (in Eccard II, p. 1058) nennt, nach der wendischen Chronik, die Veranlassung der Reise des Fürsten Albrecht und die bei der Gefangennehmung betheiligten Personen mit Namen:

,,Albertus dominus de Mykelenburg in lega,,tione Magni regis Sweorum ad Lodo,,wicum imperatorem missus, tanquam paranym,,phus pro quodam conjugio sociando, in ,,Thuringia a Gunthero comite de Swartzeburg ,,cum omnibus suis est captivatus, secundum ,,chronicam Obotritorum, sed tandem per ,,Lodovicum imperatorem potenter est liberatus ,,et cum gloria in patriam suam est remissus, ,,negotio suo peracto."

Albert Crank (Vandalia VIII, cap. XXI.) berichtet nicht mehr, als was diese beiden Chroniken sagen. Dagegen weiß Marschall Thurius (in Annales Herulorum L. VIII, cap. 1, und in Chronicon rythmicum, cap. LXVII.) viele Dinge, von denen einige sicher ungegründet sind.

Der junge Fürst Albrecht vou Meklenburg erreichte seine Volljährigkeit (mit 18 Jahren?) um Ostern des J. 1336. Darauf vollzog er alsbald, Pfingsten d. I., zu Rostock seine Vermählung mit der ihm früh verlobten Euphemia, Schwester des Königs Magnus von Schweden, und segelte mit seiner jungen Gemahlin nach Stockholm zur feierlichen Krönung feines Schwa

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